InfoRetica - Rhätische Bahn
InfoRetica - Rhätische Bahn
InfoRetica - Rhätische Bahn
- TAGS
- inforetica
- bahn
- www.rhb.ch
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das ganze RhB-Netz gerockt<br />
Von Christian Karl*<br />
Wie hat mein Wanderprojekt entlang des RhB-Netzes<br />
angefangen?<br />
1994, beim ersten Bergün-Besuch, wurde der Eisenbahn-Lehrpfad<br />
nach Preda in Angriff genommen. Wegen<br />
teilweise bis zu 100 cm Schnee wurde der Versuch<br />
jedoch beim Rugnux-Viadukt gestoppt, aber der Anfang<br />
war gemacht.<br />
In den folgenden Jahren wanderten wir dann die wichtigsten<br />
Abschnitte der Albula- und Berninabahn, sowie<br />
der Strecke Filisur – Davos Monstein ab, oft auch mehrfach.<br />
Irgendwann wurde es eintönig und ich fuhr gezielt,<br />
und ohne Kinder, im Sommer wie im Herbst nach Graubünden,<br />
um fehlende Streckenabschnitte abzulaufen.<br />
Vor etwa drei Jahren stand der Entschluss dann fest: Ich<br />
werde die restlichen Lücken schliessen und das gesamte<br />
Netz der RhB ablaufen! Die letzten Urlaubstage der vergangenen<br />
Jahre wurden dann für solche Touren bzw.<br />
Lückenschliesser wie Davos Monstein – Davos Frauenkirch,<br />
Küblis – Schiers oder Landquart – Schiers geopfert.<br />
Aber auch diese Wege sind hochinteressant, auch wenn<br />
sie abseits von Touristenpfaden liegen. Bei einigen dieser<br />
Touren begleitete mich Lokführer Martin Schmutz,<br />
den ich vor einigen Jahren kennenlernte und welcher in<br />
der Freizeit auch gerne mal einen Herrenrock trägt.<br />
Wandern entlang der Schynschlucht<br />
Wenn man mit der RhB durch die herrliche Landschaft<br />
fährt, kommen die Eindrücke zu kurz. Auch kann man<br />
nicht an den schönsten Orten länger verweilen. Beim<br />
Wandern geht das: Dort, wo es einem gefällt, macht<br />
man Pause und lässt die Landschaft auf sich wirken.<br />
Man saugt die Landschaft quasi auf, aber keine Angst, es<br />
ist noch genügend für alle da. Ich erlaube mir, etwas<br />
Werbung für nicht so bekannte Wanderwege wie Albula<br />
oder Bernina zu machen. Da wäre z. B. die «Alte Schyn»,<br />
Passüberquerung. Kurze Röcke in Langwies, Martin Schmutz<br />
und Christian Karl.<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2012<br />
die hauptsächlich von Mountainbikern genutzt wird,<br />
jedoch auch für Wanderer höchst interessant sein kann.<br />
Die Tour startet in Tiefencastel, von wo aus man auf dem<br />
ausgeschilderten Weg zunächst bis zur Kirche «Mistail»<br />
(901 m ü. M.) gelangt. Von dort gehts weiter zu einer<br />
Kreuzung der Stasse nach Alvaschein. Hier kann man<br />
dem unteren Fussweg oder der wenig befahrenen Strasse<br />
nach Alvaschein folgen. In Alvaschein gibt es eine<br />
Verpflegungsmöglichkeit im Hotel «Alpenblick». Gestärkt<br />
geht man weiter und folgt dem oberen Weg bis<br />
Nivagl (1035 m ü. M.). Nun folgt ein steiler Anstieg bis<br />
Muldain (1210 m ü. M.). Es ist zu empfehlen, die Tour<br />
möglichst früh zu beginnen, um diesen Anstieg nicht in<br />
der Mittagshitze zu erleben.<br />
Der Weg verläuft eben, später talwärts und bietet grossartige<br />
Ausblicke auf die Schyn-Schlucht und die <strong>Rhätische</strong><br />
<strong>Bahn</strong>. Es sind einige Tunnel zu durchqueren. Eine<br />
kleine Taschenlampe ist deshalb von Vorteil.<br />
Auf einer Höhe von knapp tausend Höhenmetern zweigt<br />
ein Pfad steil nach unten Richtung Parnegl und Sils ab.<br />
Am Elektrizitätswerk sind wir im Grund auf knapp<br />
700 m ü. M. angekommen. Jetzt geht es eigentlich nur<br />
noch flach hin bis Thusis. Man kann Sils umlaufen und<br />
an der Autobahn den Weg direkt nach Thusis nehmen<br />
oder über Sils, wo noch mehrere Einkehrmöglichkeiten<br />
vorhanden sind. Von da führt ebenfalls ein Fussweg bis<br />
nach Thusis zum <strong>Bahn</strong>hof.<br />
Vielleicht habe ich ihr Interesse geweckt, schliesslich<br />
haben Sie nicht die weite Anreise von München, sondern<br />
die Wanderwege liegen quasi vor ihrer Haustür.<br />
* Christian Karl ist Administrator bei der Regio <strong>Bahn</strong><br />
München<br />
Auf dem Wiesnerviadukt.<br />
43