Das passt auf keine Kuhhaut!
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Juli/ August 2009 BLICK AUF MEINUNGEN<br />
Leserbrief zum letzten Titelthema "Die Ökolüge - Verrat an den Bäumen"<br />
Was bitte schön ist komisch, wenn<br />
betroffene Bürger diese geplante<br />
Baumschutzverordnung (BSV) als<br />
bürokratisches Monster bezeichnen?<br />
Bin ich kein freier Bürger in einem<br />
freien Land? Habe ich kein Recht,<br />
meine Meinung zu einer Sache, die<br />
ich nicht richtig finde, zu äußern?<br />
Da könnte man schon sagen, dass<br />
grüner Fundamentalismus beängstigende<br />
Formen annimmt. Sie schreiben<br />
von einer Pressekampagne gegen<br />
den Baumschutz. Ist ihr Rundumschlag<br />
nicht eine Gegenkampagne?<br />
Herr Mangold ist nicht umgefallen,<br />
sondern hat sich nur an sein Wahlversprechen<br />
„sich für mehr Bürgernähe<br />
einzusetzen“ erinnert.<br />
Was ist höher zu bewerten, der<br />
Wunsch der Allgemeinheit <strong>auf</strong> möglichst<br />
viel Grün, ohne möglichst wenig<br />
Eigenleistung, oder das Recht<br />
des Eigentümers, <strong>auf</strong> eine ihm gemäße<br />
Nutzung seines Grundstückes?<br />
Außerdem sägt kaum jemand<br />
seine einmal gepflanzten Bäume,<br />
grundlos um… Zu berücksichtigen<br />
ist hier, dass es mitunter auch Klagen<br />
von Nachbarn, wegen zu großer<br />
Verschattung ihres Besitzes gibt. Der<br />
Geschafft! Augenarzt Dr. Liebsch (41) gibt seine Unterschriftenlisten im Rathaus ab.<br />
Initiator Dr. Roland Liebsch kämpft für Radfahrer<br />
Mensch braucht nicht nur Grün, er<br />
braucht auch Licht und Sonne.<br />
Für den Schutz der Bäume <strong>auf</strong> öffentlichen<br />
Grund bedarf es <strong>keine</strong>r<br />
BSV, hier genügen entsprechende<br />
Regelungen der Behördenchefs, mit<br />
Einbeziehung des Umweltamtes, damit<br />
nicht wieder so etwas passiert,<br />
wie beim Vermessungsamt. Wem<br />
Passau noch immer nicht Grün genug<br />
ist, der muss sich fragen lassen, ob es<br />
sein kann, dass er vor lauter Wald die<br />
Bäume nicht mehr sieht.<br />
Gilda Spöckner,<br />
Passau-Innstadt<br />
Bürgerbegehren mit Gegenwind<br />
Augenarzt Dr. Roland Liebsch freut sich, dass er<br />
weit mehr als die 2.500 erforderlichen Unterschriften<br />
für sein Fahrrad-Bürgerbegehren gesammelt<br />
hat. Aber er spürt Gegenwind aus dem Rathaus.<br />
Schlechte Beschilderung,<br />
enger Verkehrsraum, gesperrte<br />
Fussgängerzonen.<br />
Als der Bayerische Rundfunk<br />
Fahrradtouristen in<br />
der Dreiflüssestadt befragte,<br />
fielen die Noten mangelhaft<br />
aus. Manche Stadträte<br />
wollen das Problem nicht<br />
wahrhaben.<br />
Als Anfang Juni eine<br />
63-Jährige Grazerin bei ei-<br />
nem Unfall in der Innstadt<br />
schwer verletzt wurde, war<br />
dies der Heimatzeitung <strong>keine</strong><br />
Zeile wert. Die Touristin<br />
war von einem Autofahrer<br />
abgedrängt worden und<br />
kam mit Knochenbrüchen<br />
in die Klinik.<br />
Von fehlenden Radwegen<br />
will der Initiator des Bürgerbegehrens,<br />
Dr. Liebsch,<br />
gar nicht erst reden. Es geht<br />
ihm zunächst nur um die<br />
Freigabe der breiten Fußgängerzonen<br />
in der Neuen<br />
Mitte.<br />
Jeder Radfahrer mehr<br />
bedeutet weniger Stau, Abgase<br />
und Lärm. Bei Bürgerversammlungen,<br />
wie zuletzt<br />
in Auerbach, wird am meisten<br />
über die Ärgernisse des<br />
Autoverkehrs geschimpft.<br />
Dann das Absurde: Als OB<br />
Jürgen Dupper testweise<br />
die Versammlung zum Rad-<br />
Bürgerbegehren abstimmen<br />
lässt, zeigt eine deutliche<br />
Mehrheit den Radfahrern<br />
die Rote Karte.<br />
Liebsch befürchtet, dass<br />
das Rathaus sich von solchen<br />
Abstimmungen beeinflussen<br />
lässt. "Man weiß<br />
doch, dass <strong>auf</strong> solchen Bürgerversammlungen<br />
immer<br />
dieselben Kritiker gehen."<br />
Unterstützung bekommt<br />
er vor allem von dem Grünen-K<br />
reisvorsitzenden<br />
Boris Burkert. Er lud ödp-<br />
Bürgermeister Urban Mangold<br />
zu einer Testfahrt mit<br />
dem Radl ein, um ihm zu<br />
überzeugen: Wer es mit der<br />
Umwelt ernst nimmt, muss<br />
als Politiker auch mal unbequem<br />
sein.<br />
Rathaus<br />
13<br />
Was Vandalismus<br />
uns kostet<br />
Besprühte Wände,<br />
ausgerupfte Blumen, gestohlene<br />
Schilder - ein<br />
Schaden von 200.000<br />
Euro entstehen der Stadt<br />
und ihren Töchtern jährlich<br />
durch Vandalismus.<br />
"<strong>Das</strong> Geld wäre in Sportvereinen<br />
und Kindergärten<br />
besser angelegt",<br />
gab FWG-Chef Alois<br />
Feuerer zu bedenken.<br />
Nach warmen Sommernächten,<br />
die das Partyvolk<br />
ins Freie treibt,<br />
müssen komunale Helfer<br />
zur Müllbeseitigung<br />
ausrücken - 50.000 Euro<br />
pro Jahr. Studien haben<br />
gezeigt, dass gepflegte<br />
Räume Zerstörungswut<br />
und Kriminalität eher<br />
verhindern.<br />
Ordnungsamtchef Josef<br />
Zacher nannte als<br />
wirkungsvolle Maßnahmen<br />
die Videoüberwachung<br />
am Busbahnhof,<br />
die vorgezogene Sperrstunde<br />
in der Altstadt<br />
und das Alkoholverbot<br />
<strong>auf</strong> Grünanlagen. Um<br />
den Schaden der "jungen<br />
Wilden" in Relation<br />
zu setzen: 87.000 Euro<br />
sind jährlich im Haushalt<br />
für die Instandhaltung<br />
der Wasserfläche<br />
an der "Cagnes-Sur-<br />
Mer"-Promenade eingeplant.<br />
Baumschutz<br />
gestorben<br />
Gegen die Stimmen<br />
von Karl Synek (Grüne)<br />
und Paul Kastner<br />
(ödp) wurde eine neue<br />
Baumschutzverordnung<br />
abgelehnt. Die<br />
Debatte war vergiftet,<br />
weil Grundbesitzerverein<br />
und CSU die privaten<br />
Gartenbesitzer <strong>auf</strong>gewiegelt<br />
hatten. Der<br />
Schutz von alten Parks<br />
und Biergärten ist nun<br />
auch gestorben.<br />
Photo: Tobias Köhler