Zusammenfassung lesen (deutsch/englisch) - GFN-Umweltplanung ...
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Lolium perenne<br />
Die Verbreitung der Grassamen findet v.a. durch Wind oder Tiere statt. Auch Wasserhaft- und Trittverbreitung<br />
(durch den Menschen) werden genannt. Die Tierverbreitung wird durch Anhängsel oder<br />
Oberflächen gewährleistet, die eine Adhäsion am Tierkörper ermöglichen (Klettverbreitung) oder durch<br />
die Fähigkeit, durch Ölproduktion oder Ummantelung der Diaspore, unverdaut den Verdauungskanal zu<br />
passieren (DÜLL & KUTZELNIGG 1994, MCDONALD et al. 1996, CHEPLICK 1998b). Die Art gilt nach<br />
DÜLL & KUTZELNIGG (1994) als Kulturflüchter.<br />
Keimungsbedingungen<br />
Samenentwicklung und Keimung werden von den Umweltbedingungen beeinflusst. Die mit der Keimung<br />
zusammenhängenden Reaktionen auf unterschiedliche Umwelteinflüsse sind genetisch festgelegt<br />
(BASKIN & BASKIN 1998).<br />
Die Literaturangaben zu den Keimungsbedingungen sind allerdings teilweise widersprüchlich: Nach einer<br />
Stratifizierung bei 5 oder 10 °C, wird die Keimruhe gebrochen; durch 24 stündigen Temperaturwechsel<br />
zwischen 15 °C (16 h) und 25 °C (8 h) über 14 Tage wird die Keimung ausgelöst. Als Keimungsoptimierer<br />
dienen zudem Licht und Kaliumnitrat (KNO3) (MCDONALD et al.1996). L. perenne gilt nach DÜLL &<br />
KUTZELNIGG (1994) als Lichtkeimer; nach BASKIN & BASKIN (1998) keimt L. perenne bei alternierenden<br />
oder konstanten Temparaturen, in Licht und Dunkelheit.<br />
Durch grüne Blätter gefiltertes Licht reduziert die Keimrate nicht (BASKIN & BASKIN 1998). Bei L. perenne<br />
wird durch die Temperaturen, die für die Mutterpflanze bei der Samenreife vorherrschten, die spätere<br />
Keimung beeinflusst (AKPAN & BEAN 1977). Ein niedriger pH (6,5) und hohe Aluminiun-Gehalte<br />
des Bodens haben vergleichsweise geringen Einfluß auf die Keimung von L. perenne. Über den bisher<br />
untersuchten pH-Bereich des Bodens von 3,5 bis 6,5 hinweg erfolgt die Keimung normal (HACKETT<br />
1964). Die Bedingungen, unter denen die Keimruhe aufgehoben wird bzw. die Keimung stattfindet, sind<br />
auch abhängig von der Größe, Form und Farbe des Samens (BASKIN & BASKIN 1998). So haben z.B.<br />
größere Samen eine höhere Keimungsrate als kleinere (NAYLOR 1980).<br />
Samen von mit dem endophytischen Pilzsymbionten Neotyphodium (=Acremonium) spec. (vgl. Kap.<br />
1.10.) infizierten Pflanzen weisen nach CLAY (1987) eine höhere Keimrate auf. KEOGH & LAWRENCE<br />
(1987) fanden dagegen keine diesbezüglichen Unterschiede zwischen infizierten und nichtinfizierten Samen.<br />
KEOGH & LAWRENCE (1987), LEWIS & CLEMENTS (1990) und LEWIS (1992) fanden im Gegensatz<br />
zu LATCH et al. (1985) und CLAY (1987) auch keine durch eine Infektion bedingte Erhöhung des<br />
Wachstums bei L. perenne. CLAY (1998) diskutiert diese (und weitere) Beobachtungen und schreibt sie<br />
Unterschieden in der jeweiligen pflanzlichen Fitness und dem Status der jeweiligen Infektion zu.<br />
Unter günstigen Lagerbedingungen beträgt die Keimfähigkeitsdauer für eine 50%ige Keimrate 3-4 Jahre<br />
(MCDONALD et al. 1996), unter natürlichen Bedingungen etwa 2 Jahre (MILTON 1936, RAMPTON &<br />
CHING 1966). LEWIS (1973) wies bei Lolium perenne-Samen in 13 cm Bodentiefe in Lehmboden sogar<br />
eine Keimfähigkeitsdauer von bis zu 4 Jahren nach.<br />
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