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Zusammenfassung lesen (deutsch/englisch) - GFN-Umweltplanung ...

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Lolium perenne<br />

Die Toleranzsteigerung der Symbiota gegenüber abiotischen Stressfaktoren zeigt sich im Fall der Trockenheitstoleranz<br />

v.a. durch Aufrechterhaltung des Turgors, bedingt durch Einlagerung osmotisch wirksamer,<br />

ungiftiger Substanzen, wobei hier eine Mithilfe des Pilzpartners vermutet wird (REDLIN & CARRIS<br />

1997). BONNET et al. (2000) stellten bei Versuchen zur Toleranz gegenüber Zinkbelastung des Bodens,<br />

bei N. lolii-L. perenne-Symbiota eine höhere Triebbildungsrate fest, als bei nicht infizierten L. perenne-<br />

Pflanzen. Eine aktuelle Übersicht des Forschungsstandes zu diesem Themenkomplex geben MALINOWSKI<br />

& BELESKY (2000).<br />

Die Herbivorenresistenz, also eine abschreckende oder giftige Wirkung von mit N. lolii „infizierten“ L.<br />

perenne auf Herbivore, ist aus zahlreichen Untersuchungen bekannt. LATCH (1993) und ROWAN &<br />

LATCH (1994) nennen 38 Insekten, auf die die Endophyten-Infektion eine abschreckende Wirkung zeigt.<br />

CLAY (1998) listet Literatur zu diversen pflanzenfressenden Säugetiergruppen und Vögeln auf, die ebenfalls<br />

Reaktionen auf endophyten-infizierte Gräser gezeigt haben. Bei REDLIN & CARRIS (1997) werden<br />

Literaturquellen zu Auswirkungen des N. lolii/Lolium perenne-Symbiotums auf verschiedene Schmetterlinge,<br />

Käfer aus verschiedenen Familien, Grillen sowie Blattläuse und andere Rhynchota sowie auf Nematoden<br />

zitiert. Die Fähigkeit von Lolium perenne, Nematoden abzuwehren, wird aufgrund von Interaktionen<br />

von N. lolii mit Mykorrhiza-Pilzen ebenfalls beeinflußt (REDLIN & CARRIS 1997). Auch die infizierten<br />

Samen sind für samenfressende Säuger, Vögel und Insekten toxisch; einige Samenfresser können<br />

sogar zwischen infizierten und pilzfreien Samen unterscheiden (CLAY 1998). Beispielhaft seien hier einige<br />

Einzelarbeiten zu ausgewählten, als Schädlinge in Erscheinung tretenden, Phytophagen genannt:<br />

Blattläuse (BREEN 1992, 1993, CLEMENT et al. 1992), Wanzen (CARRIERE et al. 1998, RICHMOND &<br />

SHETLAR 2000), Käfer (PRESTIDGE et al. 1985, BARKER et al. 1989). Die Symbiose bewirkt allerdings<br />

keineswegs gegenüber allen Phytophagenarten eine Resistenz, so waren die Populationen des endoparasitischen<br />

Wurzelnematoden Meloidogyne naasi in N. lolii-freien L. perenne-Beständen nicht größer als in<br />

denen mit N. lolii (COOK et al. 1991). Auch gegenüber dem in Großbritannien bedeutendstem Weidelgrasschädling,<br />

der Fritfliege (Oscinella frit), sind N. lolii-L. perenne-Symbiota nicht resistenter als endophytenfreie<br />

Weidelgrasbestände (CURRY 1994). Ökologisch besonders interessant ist, daß der Schnellkäfer<br />

Agrotis ipsilon giftige Inhaltsstoffe des N. lolii-L. perenne-Symbiotums dazu nutzen kann, sich<br />

selbst gegen den entomopathogenen Nematoden Steinernema carpocapsae zu schützen (KUNKEL &<br />

GREWAL 2001).<br />

Die Herbivorenresistenz wird vor allem auf die sekundären Inhaltsstoffe zurückgeführt. Es handelt sich<br />

um vier Alkaloidklassen: a) Ergot-Alkaloide (z.B. Ergovalin), b) die tremorigen Neurotoxine (z.B. Lolitrem<br />

B, Paxillin), c) das Pyrrolopyrazin Peramin und d) die gesättigten Aminopyrrolizidine (verschiedene<br />

Loline) (REDLIN & CARRIS 1997, SCHARDL & PHILLIPS 1997). Drei dieser Alkaloidklassen (nur die<br />

Loline nicht) konnten von dem in Kultur genommen Pilz produziert werden, wenngleich die Produktion<br />

innerhalb der Pflanze konsistenter ist (SCHARDL & PHILLIPS 1997). Die Konzentration von Lolinen ist in<br />

den Symbiota höher als in der endophytenfreien Pflanze, was als Reaktion des Graspartners auf die In-<br />

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