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Zusammenfassung lesen (deutsch/englisch) - GFN-Umweltplanung ...

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Lolium perenne<br />

Die Lolch-Vogelknöterich-Trittgesellschaft gehört zum Verband Polygonion avicularis. Diese Assoziation<br />

stellt die im kühlgemäßigten Europa am häufigsten vorkommende und am weitesten verbreitete<br />

Trittgesellschaft dar (OBERDORFER 1993).<br />

Bedingt durch die große Verbreitung lassen sich verschiedenste Ausbildungen der Assoziation finden.<br />

Häufig ist neben der reinen Gesellschaft besonders der mit zunehmender Mächtigkeit von Lolium perenne<br />

durch Trifolium repens differenzierte Übergang zum Cynosurion, das Lolio-Polygonetum trifolietosum<br />

repentis (OBERDORFER 1993).<br />

1.2. Taxonomie der Art und der mit ihr kreuzbaren Arten<br />

Die phyllogenetische Aufspaltung der Gräser ist in Fossilien des Miozän erkennbar (THOMASON 1986).<br />

Die Gattung Lolium wird in die Unterfamilie Festucoidae (= Pooideae) der Familie Poaceae eingeordnet<br />

(BENNETT 1997). MACFARLANE (1986) teilt die Gattung Lolium dem Tribus Poeae (Festuceae) des Supertribus<br />

Poodae zu.<br />

Mit der Systematik innerhalb der Poaceae wird man sich auch noch in Zukunft ausführlich beschäftigen;<br />

so werden noch einige taxonomische Einteilungen diskutiert (STEBBINS 1982, JAUHAR 1993, MOSER &<br />

HOVELAND 1996, CONERT 1998). Nicht zuletzt hat auch der „chaotische Zustand der Nomenklatur“ eine<br />

klare Gliederung der Gattung bisher verhindert. So hat man bereits 480 verschiedene Namen für die Lolium-Arten<br />

veröffentlicht (TERRELL 1968, BENNETT 1997).<br />

TERELL (1968) unterscheidet 8 Arten innerhalb der Gattung Lolium. Nach seiner Ansicht lassen sich die<br />

Arten mehr oder weniger zu zwei Gruppen zusammenfassen: Eine Gruppe selbstinkompatibler (selbststeriler),<br />

fremdbefruchtender Arten (s.a. HAYMAN 1992), in die er L. perenne, L. multiflorum, Lolium rigidum<br />

GAUD. und Lolium canariense STEUD. GAUD. einordnet und eine zweite Gruppe selbstkompatibler<br />

und selbstbefruchtender Arten, der L. temulentum L., L. remotum SCHRANK., L. persicum BOISS &<br />

HOH.BOTH und Lolium subulatum VIS. zugerechnet werden. Vor allem die Positionen von Lolium rigidum,<br />

Lolium canariense und Lolium subulatum werden kontrovers diskutiert (CHARMET 1996, BENNETT<br />

1997, CONERT 1998, KUBIK et al. 1999). Eine ähnliche taxonomische Einteilung findet sich auch bei<br />

JAUHAR (1993).<br />

Während innerhalb der oben beschriebenen 1. Gruppe (interfertil) reger Genaustausch stattfindet und die<br />

Arten einen hohen Verwandtschaftsgrad aufweisen (natürliche Hybridisierung), ist ein solcher Austausch<br />

in der zweiten Gruppe nicht gegeben. Hier ist die künstliche Hybridisierung möglich, resultiert aber zumeist<br />

in infertile F1-Nachkommen. Die künstlichen Hybridisierungen zwischen Gruppe 1- und Gruppe 2-<br />

Arten haben hingegen häufig zu fertilen F1-Hybriden geführt (JAUHAR 1993). Es wird vermutet, daß sich<br />

innerhalb der Gattung Lolium die Fremdbefruchter phyllogenetisch aus den Selbstbefruchtern entwickelt<br />

haben (BORRILL 1976). Innerhalb der interfertilen Gruppe sind L. perenne und L. multiflorum sehr nah<br />

verwandt: L. multiflorum wurde ursprünglich nur als Varietät von L. perenne angesehen (JENKIN 1931).<br />

Die morphologischen Unterschiede, anhand derer beide Arten unterschieden werden können, beschränken<br />

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