Zusammenfassung lesen (deutsch/englisch) - GFN-Umweltplanung ...
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Lolium perenne<br />
Die Ansprüche von L. perenne bezüglich der Nährstoffversorgung, insbesondere mit Stickstoff sind hoch.<br />
Nur in Trittpflanzengesellschaften ist es relativ anspruchslos. Es wird besonders gefördert durch N- und<br />
P-Düngungen (PETERSEN 1988, SEYBOLD et al. 1998, BUNDESSORTENAMT 1999). Hohe Boden-N-Gehalte<br />
können zu einer verstärkten Akkumulation in der Pflanze führen (JUNG et al. 1996). Pflanzen aus<br />
Populationen, die aus nährstoffhaltigen Flächen stammen, besitzen eine stärker ausgeprägte Veranlagung,<br />
erhöhte Stickstoffgaben in Biomassezuwachs umzusetzen als Ökotypen aus nährstoffärmeren Ursprungsflächen<br />
(GARNIER 1998).<br />
1.8.2. Verwendung als Futtergras<br />
Sowohl frisch als auch als Heu wird L. perenne vom Vieh gerne gefressen (CONERT 1998). In der Futterwerteskala<br />
für Gräser erreicht die Art den höchsten Wert (NITSCHE & NITSCHE 1994, SEYBOLD et al.<br />
1998). Nach BALDIOLI (1995) enthält 1 kg Trockensubstanz 600-630 Stärkeeinheiten (StE), 6,2-6,5 MJ<br />
Nettoenergielaktation (NEL), 18-22 % Rohprotein und 20-22 % Rohfaser. L. perenne ist zudem überaus<br />
schnittverträglich, im Jahr sind 4-6 Mahden möglich (SEYBOLD et al. 1998). Das langlebige und ausdauernde<br />
Deutsche Weidelgras ist daher zusammen mit L. multiflorum die für die Futternutzung wichtigste<br />
Grasart und zwar sowohl auf (intensivem) Dauergrünland (in Mähwiesen und auf Dauerweiden) als auch<br />
im Feldfutterbau (SCHLOSSER et al. 1991, BUNDESSORTENAMT 1999).<br />
In Neuseeland wird L. perenne zusammen mit Trifolium repens auf Dauergrünland angebaut (v.a. zur<br />
Schafbeweidung). Es findet eine ständige Selbstregulation statt: Wird der Klee vom Gras zurückgedrängt,<br />
sinkt der verfügbare Stickstoffgehalt des Bodens und das Weidelgras geht im Bestand zurück. Der Kleebestand<br />
erholt sich daraufhin wieder. Auch mit Luzerne in Mischkultur sind in Pennsylvania und im südlichen<br />
Wisconsin gute Erfahrungen gemacht worden (JUNG et al. 1996). In den meisten Teilen der Britischen<br />
Inseln wird Lolium perenne zusammen mit anderen Gräsern, Weiß- und Rotklee für die Ansaat<br />
neuer Weiden verwendet (HUBBARD 1985). In den USA wird L. perenne an der Pazifikküste und in den<br />
Südstaaten im Dauergrünland genutzt, zu geringem Anteil auch in Rasenmischungen (s. Kap. 1.8.3.)<br />
(JAUHAR 1993).<br />
Von den in Deutschland zugelassenen 102 Futtergrassorten von L. perenne (Rasensorten siehe unten)<br />
schieben 24 Sorten die Ähren sehr früh bis früh, 37 Sorten früh bis mittel, mittel oder mittel bis spät und<br />
41 Sorten spät bis sehr spät (BUNDESSORTENAMT 1999). Weitere Angaben zu den Sorteneigenschaften<br />
(mit Bedeutung für den Anbau) finden sich in der „Beschreibenden Sortenliste 1999“, so z.B. zu Wuchsform<br />
und Wuchshöhe, Massenbildung, Auswinterungsneigung, Ausdauer, Narbendichte, Trockenmasseertrag<br />
und Anfälligkeit für Rost. Hinsichtlich der Rostanfälligkeit weisen die meisten zugelassenen Sorten<br />
geringe bis mittlere Anfälligkeiten auf, nur 14 Sorten sind mittel-stark oder stark anfällig (BUNDES-<br />
SORTENAMT 1999).<br />
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