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Abschlussbericht Mai 2008 - Infas

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Evaluation der Experimentierklausel nach § 6c SGB II –<br />

Untersuchungsfeld 2: Implementations- und Governanceanalyse<br />

<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2008</strong> – Zusammenfassung<br />

bescheidung getragen haben. Auch heute erfordern die in relativ großer Dichte folgenden<br />

Rechtsanpassungen im Leistungsrecht Probleme bei der Anpassung des Programms.<br />

Mit diesen Anpassungsproblemen haben auch die zugelassenen kommunalen Träger zu<br />

kämpfen. Allerdings erlaubt ihnen die dezentrale Entscheidungsbefugnis, sich mit dem Hersteller<br />

ihrer Software auseinanderzusetzen und eine lokale Lösung zu finden. Der Preis für<br />

die Vielfalt der verwendeten Softwarelösungen bei den Kommunen ist allerdings eine erhebliche<br />

Einschränkung der gegenseitigen Datenverfügbarkeit untereinander. Mit der Bundesagentur<br />

für Arbeit ist der Datenaustausch nur über eine technische Schnittstelle und vertragliche<br />

Regelungen möglich und beschränkt sich auf die Lieferung der Daten zur Statistik nach<br />

§ 51b SGB II mittels eines Übermittlungsstandards (XSozial).<br />

Übersicht 2-2: Vergleich zentraler Ressourcen<br />

Software<br />

Personaleinsatz und<br />

Betreuungskapazitäten<br />

II. Ressourcen<br />

Zugelassene kommunale Träger ARGEn<br />

EDV-Struktur uneinheitlicher<br />

Vergleichsweise geringere Kritik an Softwarelösungen,<br />

aber auch lokale Beseitigung<br />

von Schwachpunkten notwendig<br />

Vergleichsweise höherer Anteil an befristetem<br />

Personal, jedoch längere Laufzeit<br />

der Befristungen<br />

Vergleichsweise geringere Personalfluktuation<br />

XIX<br />

EDV-Struktur einheitlich<br />

Häufiger Umgehungslösungen bei Leistungssoftware<br />

nötig<br />

Zahl der Bedarfsgemeinschaften pro<br />

Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter in der<br />

Leistungsgewährung sowie Zahl erwerbsfähiger<br />

Hilfebedürftiger pro Arbeitsvermittlerin<br />

bzw. -vermittler vergleichsweise<br />

höher<br />

Bedingt durch Personalfluktuation, Gesetzesänderungen und Sozialgerichtsentscheidungen<br />

breites Spektrum an Qualifizierungsbedarfen<br />

Bewertung der persönlichen Arbeitsbedingungen durch die Fachkräfte vergleichbar<br />

Datenbasis: Erhebungen der Implementationsanalyse im Rahmen der Stichprobe<br />

von 154 Standorten<br />

Evaluation der Experimentierklausel nach § 6c SGB II – Untersuchungsfeld 2<br />

Implementations- und Governanceanalyse; <strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2008</strong><br />

Im Hinblick auf die Personalverfügbarkeit hatten beide Formen der Trägerschaft ein gemeinsames<br />

Problem zu bewältigen. In einer vergleichsweise kurzen Vorlaufzeit mussten erhebliche<br />

Personalkapazitäten bereit gestellt werden, um die erwarteten hohen Fallzahlen termingerecht<br />

ab 1. Januar 2005 mit den erforderlichen Grundsicherungsleistungen versorgen zu<br />

können. Die ARGEn griffen dabei zum Teil auf Personal der beiden Träger, Kommune und<br />

Agentur, zurück. Zwischen 30 und 50 Prozent wurden zusätzlich auf dem Arbeitsmarkt rekrutiert.<br />

Die zugelassenen kommunalen Träger waren in einem höheren Maße auf Neueinstellungen<br />

angewiesen. Bedingt durch die zeitliche Befristung des Versuchs im Rahmen der Experimentierklausel<br />

bis 2010 stellten die kommunalen SGB II-Einrichtungen einen Großteil<br />

des Personals befristet ein. Anders als bei den ARGEn wurden die Verträge allerdings meist<br />

über die gesamte Laufzeit des Versuchs abgeschlossen, während die ARGEn zunächst mit<br />

einer zweijährigen Befristung starteten. Ein Teil dieser Verträge wurde bei den ARGEn zwar<br />

im Laufe der Zeit entfristet. Im Beobachtungszeitraum des Untersuchungsfeldes 2 war allerdings<br />

die Personalfluktuation größer als bei den zugelassenen kommunalen Trägern.<br />

Offenbar gelingt es den zugelassenen kommunalen Trägern, eine günstigere Betreuungsrelation<br />

(Zahl der Bedarfsgemeinschaften pro Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter in der Leistungs-

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