Abschlussbericht Mai 2008 - Infas
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Evaluation der Experimentierklausel nach § 6c SGB II –<br />
Untersuchungsfeld 2: Implementations- und Governanceanalyse<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2008</strong> – Teil A<br />
Der vorliegende Bericht fasst die Befunde der Implementations- und Governanceanalyse von<br />
Untersuchungsfeld 2 zusammen. 1<br />
Für dieses Feld wurde vom Arbeitskreis (AK Evaluation), der die Evaluation begleitete, die<br />
Grundsatzentscheidung getroffen, die Implementations- und Governanceanalyse auf eine<br />
Stichprobe von 154 „SGB II-Einrichtungen“, d.h. ARGEn, zkT und gAw zu stützen. 2<br />
Für die Implementations- und Governanceanalyse stellte sich die Aufgabe, die Umsetzung<br />
eines komplexen gesetzlichen Auftrags in eine vielfältige und mehrdimensionale Organisationspraxis<br />
zu analysieren. Die Analyse musste deshalb ebenfalls komplex ansetzen und die<br />
unterschiedlichen Governancestrukturen ebenso umfassen wie die Bandbreite lokaler organisatorischer<br />
und strategischer Optionen und Ausgestaltungen – bis hin zur Frage, wie die<br />
Dienstleistungen zur „Eingliederung“ denn tatsächlich erbracht wurden.<br />
Eine ausführliche Darstellung des konzeptionellen und methodischen Ansatzes der Governance-<br />
und Implementationsanalyse erfolgt in den Abschnitten 2 und 3 dieses Berichtsteils.<br />
Die Arbeiten in Untersuchungsfeld 2 bringen Erkenntnisse über die Prozesse und Strukturen<br />
der Implementation von Leistungsprozessen des SGB II vor dem Hintergrund überregionaler<br />
und lokaler Governance und stehen insofern für sich selbst. Gleichzeitig bieten sie Ergänzungen<br />
und Zuarbeiten zu den Ergebnissen der anderen Untersuchungsfelder (insbesondere<br />
UF 1 und UF 3).<br />
Besonders eng ist der Zusammenhang von UF 1 und UF 2, was gesteigerte Kooperationserfordernisse<br />
beinhaltete. UF 1 war zuständig für die Erbringung aller wesentlichen quantitativen<br />
und flächendeckenden Datenermittlungen, Datenaufbereitungen und Erhebungsdienstleistungen<br />
sowie für die auf einem Matching-Verfahren aufsetzende Organisationstypologie.<br />
Im Vorfeld der Entwicklung eines Konzepts zur Erstellung der Typologie war UF 2 ebenso für<br />
UF 1 beratend tätig wie bei der Entwicklung der Fragebögen für die drei Untersuchungswellen.<br />
Ergänzend zu den von Untersuchungsfeld 2 selbst erhobenen qualitativen und quantitativen<br />
Daten lieferte UF 1 weitere quantitative Daten, insbesondere aus der IAW-SGB II-<br />
Organisationserhebung, für die Governance- und die Implementationsanalyse an den 154<br />
Standorten der Stichprobe.<br />
Da UF 2 durch den gewählten Untersuchungsansatz einen intensiven Blick auf die Prozesse<br />
von Organisationsgestaltung, Formulierung von Eingliederungsstrategien und Nutzung lokaler<br />
Netzwerke an den untersuchten Standorten werfen konnte, war es umgekehrt in der Lage,<br />
die von UF 1 gemessenen Indikatoren auf einer breiteren methodischen und inhaltlichen<br />
Grundlage zu vertiefen und zu differenzieren. So konnte die von UF1 entwickelte Organisationstypologie<br />
validiert werden, was über mehrere Abstimmungsgespräche geschah. Die auf<br />
diese Weise kooperativ abgestimmte Typologie konnte dann insbesondere UF 3 als Grundlage<br />
für die Erfüllung seines Untersuchungsauftrags dienen. Die Wirkungs- und Effizienzanalyse,<br />
die in UF 3 durchgeführt wird, konnte sich darüber hinaus in Hypothesenbildung und<br />
Interpretation auf Ergebnisse der Evaluation in UF 2 stützen. Die Vielzahl der im Rahmen der<br />
Arbeiten von UF 2 gebildeten Indikatoren erlaubte es, auch komplexe Wirkungsmodelle empirisch<br />
zu unterfüttern. Zu diesem Zweck fand ein Abgleich von Zwischenergebnissen statt.<br />
Leider war es letztlich nicht möglich, für die Arbeiten von UF 2 – wie ursprünglich geplant –<br />
Ergebnisse der Wirkungsanalyse von UF 3 zu berücksichtigen, da uns diese bis Redaktions-<br />
1 Dieses Feld wurde in der Hauptstudie bearbeitet vom Institut für Stadt- und Regionalentwicklung der FH<br />
Frankfurt und dem Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas), Bonn. Teilstudien übernahmen das<br />
Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) (vgl. Abschnitt B.1 und C.3.3) und die Firma Simma & Partner, Bregenz/Österreich<br />
(Einsatz und Auswertung des Prozess Monitors, vgl. Abschnitt C.2.1.3.6).<br />
2<br />
Näheres zur Stichprobenkonstruktion ist dem ersten Zwischenbericht des UF 1 zu entnehmen, das für die<br />
Stichprobenziehung verantwortlich zeichnet.<br />
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