Demografischer Wandel und Mobilität Ergebnisbericht August ... - Infas
Demografischer Wandel und Mobilität Ergebnisbericht August ... - Infas
Demografischer Wandel und Mobilität Ergebnisbericht August ... - Infas
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Demografischer</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>und</strong> <strong>Mobilität</strong> – <strong>Ergebnisbericht</strong> 8<br />
1 <strong>Demografischer</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>und</strong> <strong>Mobilität</strong> – zur Relevanz des Themas<br />
Deutschland wird immer älter? Die absehbaren Veränderungen der Alterspyramide<br />
haben die öffentliche Wahrnehmung seit längerem erreicht. Unsicherheit bei der langfristigen<br />
Finanzierung der Renten <strong>und</strong> wachsende Versorgungskosten im Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />
schaffen die notwendige Aufmerksamkeit. Doch wie steht es um Auswirkungen<br />
in anderen Lebensbereichen? Der zunehmende Anteil älterer Menschen <strong>und</strong><br />
eine möglicherweise insgesamt abnehmende Bevölkerung berühren auch das zukünftige<br />
Alltagsleben. <strong>Mobilität</strong> ist dabei ein Stichwort, dessen Bedeutung möglicherweise<br />
unterschätzt wird. Zwar erfreuen sich entsprechende Symposien, Seminare <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />
unter Experten in jüngster Zeit einer großen Beliebtheit, aber welche Wirkungen<br />
hat die erreichte Aufmerksamkeit auf das Expertenhandeln? Und während hier<br />
aufgr<strong>und</strong> der aktuellen Diskussion Konsequenzen zu erhoffen sind, liegen zum Stellenwert<br />
des Zusammenhangs zwischen demografischen Veränderungen <strong>und</strong> der Alltagsmobilität<br />
im Bewusstsein der Bürger kaum Erkenntnisse vor.<br />
Dabei sind die potenziellen Auswirkungen vielfältig <strong>und</strong> miteinander vernetzt. Eine veränderte<br />
Altersstruktur zieht andere Wohn- <strong>und</strong> Siedlungsbedürfnisse nach sich. Wirtschaftliche<br />
Zwänge führen zu Binnenwanderungen, die diesen Prozess verschärfen<br />
oder abschwächen. Einfache Trendverlängerungen haben dabei nur einen geringen<br />
Prognosewert. Am zuverlässigsten abschätzbar sind die demografischen Rahmenbedingungen,<br />
aber auch diese müssen nicht der tatsächlichen Entwicklung entsprechen,<br />
wie ein einfacher Blick auf zurückliegende Prognosen zeigt. Der Lebensstil der zukünftigen<br />
älteren Generation wird nicht dem der heute älteren Menschen entsprechen.<br />
Gleichzeitig treten die absehbaren Veränderungen nicht schlagartig, sondern eher mittel-<br />
bis langfristig ein <strong>und</strong> lassen der Gesellschaft potenziell die Chance, darauf zu reagieren.<br />
Damit verändern sich die heute gültigen Prognosegr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> deren Vorhersagekraft.<br />
Trotzdem darf der demografische <strong>Wandel</strong> <strong>und</strong> sein Zusammenhang zur <strong>Mobilität</strong> nicht<br />
unterschätzt werden. Die Rahmenbedingungen für den öffentlichen Nahverkehr verschärfen<br />
sich vor allem überall dort, wo gegenwärtig der Ausbildungsverkehr eine tragende<br />
Säule für Busse <strong>und</strong> Bahnen bildet. Das Verhältnis zwischen Arbeit <strong>und</strong> Freizeit<br />
verschiebt sich – mit der Konsequenz anderer <strong>Mobilität</strong>sbedürfnisse <strong>und</strong> einem immer<br />
weiteren Abflachen der Verkehrsspitzen <strong>und</strong> einer Zunahme in der übrigen Zeit. Dar-