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Demografischer Wandel und Mobilität Ergebnisbericht August ... - Infas

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<strong>Demografischer</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>und</strong> <strong>Mobilität</strong> – <strong>Ergebnisbericht</strong> 14<br />

rungsschw<strong>und</strong> ein siedungsstrukturelles Problempotenzial. Die sich bereits seit einigen<br />

Jahren abzeichnende siedlungsstrukturelle Polarisierung zwischen dicht bewohnten<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlich <strong>und</strong> infrastrukturell gut gestellten Regionen auf der einen Seite <strong>und</strong><br />

entleerten, ökonomisch <strong>und</strong> verkehrlich ins Abseits geratenen Räumen auf der anderen<br />

Seite wird sich verstärken. Gegenwärtig sind es überwiegend die ländlichen Gebiete<br />

oder altindustrielle Städte, größtenteils gelegen in Teilen Ostdeutschlands, auf die<br />

sich die Fortzüge konzentrieren. Die Binnenwanderungsproblematik wird weiter dadurch<br />

verschärft, dass es sich bei den Fortziehenden in erster Linie um junge <strong>und</strong> besser<br />

gebildete Menschen <strong>und</strong> überwiegend Frauen im gebärfähigen Alter handelt. Zurück<br />

bleiben die älteren Generationen, was dem Einsetzen des Überalterungsprozesses<br />

in der betroffenen Region einen zusätzlichen Impuls gibt. Ebenfalls von einer Art<br />

Polarisierung kann bei der kontinuierlichen Suburbanisierung gesprochen werden, die<br />

seit langer Zeit die siedlungsstrukturelle Entwicklung in den meisten deutschen Städten<br />

charakterisiert. Die Bewegung der Bevölkerung, meist junger Familien mit Kindern, aus<br />

den Stadtzentren in Randgebiete oder in das städtische Umland, füllt einerseits die<br />

Vororte. Andererseits werden so insbesondere die Stadtkerne entleert <strong>und</strong> bilden keine<br />

funktionierenden Einheiten mehr.<br />

Ein weiterer Aspekt des demografischen <strong>Wandel</strong>s sind Verschiebungen der haushaltsstrukturellen<br />

Zusammensetzung sowie der Haushaltsgröße. Der bereits begonnene<br />

Trend zu Ein-Personen-Haushalten wird sich fortsetzen. Auch hier verläuft die Dynamik<br />

geografisch <strong>und</strong> zeitlich deutlich unterschiedlich. Begleitet wird die Entwicklung bei den<br />

Formen des Zusammenlebens von einem <strong>Wandel</strong> der Lebensstile. Aspekte wie Ungeb<strong>und</strong>enheit,<br />

Individualisierung, Heterogenisierung oder Flexibilisierung sind einige<br />

Stichwörter, mit denen sich der Trend beschreiben lässt. Diese Entwicklungen sind<br />

auch in Bezug auf den <strong>Wandel</strong> der intra- <strong>und</strong> intergenerationalen Lebens- sowie Wohnformen<br />

nicht unbedeutend. Alle genannten Entwicklungstrends wurden in der Bevölkerungsforschung<br />

schon seit vielen Jahren vorhergesehen <strong>und</strong> scheinen in den letzten<br />

Jahren schrittweise ins Bewusstsein der Öffentlichkeit Eingang zu finden. Prominentes<br />

Beispiel hierfür sind die nicht selten brisant, immer aber medienwirksam geführten finanz-<br />

oder arbeitsmarktpolitischen Debatten zu Themen der Alterssicherung, Finanzierung<br />

der Sozialversicherungssysteme oder sich andeutende Perspektiven auf der Angebotsseite<br />

des Arbeitsmarktes.

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