Demografischer Wandel und Mobilität Ergebnisbericht August ... - Infas
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<strong>Demografischer</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>und</strong> <strong>Mobilität</strong> – <strong>Ergebnisbericht</strong> 48<br />
Die Analyseergebnisse zeigen bei der Pkw-Nutzungshäufigkeit hoch signifikante Abhängigkeiten<br />
von der Schulbildung, dem Alter, der Wohnlage, dem Erwerbsstatus, der<br />
Haushaltsgröße sowie in der Tat auch von der Wichtigkeit, die die Menschen <strong>Mobilität</strong><br />
individuell zuschreiben. Geschlecht <strong>und</strong> das Vorhandensein von Kindern im Haushalt<br />
haben dagegen keinen signifikanten Einfluss darauf, wie häufig der Pkw genutzt wird.<br />
Damit wird einerseits deutlich, dass die Pkw-Nutzung zu einem großen Teil von der<br />
individuellen Lebenslage der Menschen abhängt: Beispielsweise sind Bewohner von<br />
städtischen Randgebieten oder ländlichen Regionen aufgr<strong>und</strong> fehlender ÖPNV-<br />
Alternativen oft auf das Auto angewiesen, um ihre täglichen Ziele zu erreichen. Vollzeit<br />
Erwerbstätige nutzen das Auto täglich, falls keine Verkehrsalternative zur Verfügung<br />
steht, die kosten- <strong>und</strong> zeitmäßig konkurrieren kann. Das Ergebnis zeigt darüber hinaus<br />
aber auch, dass die Wichtigkeit von <strong>Mobilität</strong> eine weitere, nicht unwesentliche Determinante<br />
der Pkw-Nutzungshäufigkeit darstellt. Je wichtiger <strong>Mobilität</strong> für das Individuum<br />
ist, desto häufiger wird es auf den Pkw zurückgreifen.<br />
In Bezug auf die ÖPNV-Nutzungshäufigkeit liegen im Wesentlichen genau umgekehrte<br />
Wirkungszusammenhänge vor: Insbesondere Arbeitslose, Personen in Ausbildung,<br />
Rentner, Alleinlebende <strong>und</strong> Großstädter nutzen den ÖPNV mindestens wöchentlich.<br />
Anders als bei der Pkw-Nutzungshäufigkeit haben auch das Geschlecht <strong>und</strong> das Vorhandensein<br />
von Kindern im Haushalt einen Einfluss auf die ÖPNV-Nutzung: Frauen<br />
<strong>und</strong> Haushalte mit Kindern nutzen den ÖPNV häufiger als Männer oder Haushalte ohne<br />
Kinder. Die Wichtigkeit von <strong>Mobilität</strong> hat auch hier einen starken Einfluss. Menschen,<br />
denen <strong>Mobilität</strong> sehr wichtig ist, nutzen den ÖPNV eher seltener.<br />
Inwiefern <strong>Mobilität</strong> in der Bevölkerung tatsächlich mehrheitlich mit Automobilität gleichgesetzt<br />
wird, kann an dieser Stelle nicht abschließend geklärt werden. Die oben diskutierten<br />
Ergebnisse sowie die Aussagen der Experten legen jedoch nahe, dass die<br />
Menschen unter <strong>Mobilität</strong> nicht nur verstehen, von A nach B zu kommen, sondern dies<br />
selbstbestimmt, sofort <strong>und</strong> direkt tun zu können, ohne von externen Vorgaben abhängig<br />
zu sein, wie beispielsweise Abfahrtszeiten, Liniennetz oder der Erreichbarkeit der<br />
nächsten Haltstelle. Diesem Anspruch wird – neben dem Fahrrad im Kurzstreckenbereich<br />
– zur Zeit nur das Auto gerecht.