sten Jahr - Marktgemeinde Dießen
sten Jahr - Marktgemeinde Dießen
sten Jahr - Marktgemeinde Dießen
- TAGS
- sten
- marktgemeinde
- diessen.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DIESSENER TÖPFERMARKT 2012 BRAND heiss 11<br />
Sudaus Schatztruhen<br />
Hochkaräter im Keramik Kabinett<br />
Der Diessener Keramikweg ist um eine<br />
Station reicher: Wer vom See aus die<br />
Nummer acht erwandert, möge gutes<br />
Schuhwerk anziehen und sich auf einen<br />
erlebnisreichen Weg zum westlichen<br />
Ortsrand einstellen. Im letzten Anwesen<br />
nach dem Sägewerk Geiger künden<br />
mächtige Keramikgefäße eine besondere<br />
Adresse an: Das Keramik Kabinett<br />
Diessen von Arthur und Irmgard Sudau.<br />
Hier stand vor 34 <strong>Jahr</strong>en die Wiege des<br />
Diessener Töpfermarktes, den der Keramiksammler<br />
und -kenner Arthur Sudau<br />
als Süddeutschen Töpfermark gegründet<br />
hat.<br />
Nachdem sich Sudau im <strong>Jahr</strong> 2000 vom<br />
großen Marktgeschehen verabschiedet<br />
hat, lädt er immer wieder zu Sonderausstellungen<br />
ein. In diesem <strong>Jahr</strong> zeigt er<br />
gleich drei Schwerpunkte aus seiner<br />
schier unerschöpflichen Sammlung,<br />
die Keramiken aus vielen Kulturkreisen<br />
der Erde beinhaltet.<br />
Noble Delfter Fayencen und<br />
rustikale Gefäße fürs Landleben<br />
Dieses <strong>Jahr</strong> sehen die Besucher eine der<br />
bayernweit wohl größten Sammlungen<br />
Delfter Fayencen aus der Zeit um 1650<br />
bis 1800. Im gleichen Ausstellungsgang<br />
wird bäuerliche Keramik gezeigt. Die<br />
volkskundliche Sammlung erinnert an<br />
das Leben der Bevölkerung auf dem<br />
Lande vom 18. bis ins frühe 20. <strong>Jahr</strong>hundert.<br />
Von den vielfältigen Formen der Wärmflasche<br />
über Schalen und Schüsseln, bis<br />
zu Krügen, Kannen und Backformen.<br />
Dabei sind auch kleine Besonderheiten,<br />
wie Vogelnirscherl, die um 1800 in Franken<br />
beliebt waren. Das waren Behältnisse<br />
für Vogelfutter aus der Zeit, als<br />
man anfing, sich an den gefiederten Gesellen<br />
in Vogelkäfigen zu erfreuen. Den<br />
dritten Teil der aktuellen Ausstellung<br />
widmet Sudau Keramikerpersönlichkeiten,<br />
die zeitgleich im Westerwald aufgetaucht<br />
sind und die berühmte Stein-<br />
zeugherstellung der Kannebäcker „auf<br />
den Kopf gestellt haben“. Es waren dies<br />
Elfriede Balzar-Kopp (1904-1983) und<br />
Wim Mühlendyck (1905-1986). Beide<br />
Werkstätten sind bekannt geworden<br />
mit eigenen Anliegen in der Gefäßgestaltung<br />
wie auch mit ihren schöpferischen<br />
Aussagen im Dekor.<br />
Wim Mühlendyck war stärker im Zeichnerischen,<br />
während Elfriede Balzar-<br />
Kopp unter anderem schwungvolle<br />
Ritzzeichnungen in die Gefäßwandungen<br />
eingegraben hat.<br />
Zu sehen sind auch Keramiken von<br />
Wendlin Stahl (1922-2000), der als singuläre<br />
Erscheinung im Westerwald<br />
galt. Mit Else Harney (1919-1984) hat<br />
er auf Burg Coreidelstein an der Mosel<br />
eine spezielle keramische Karriere erreicht.<br />
Er reizte die Kristallglasur verschiedener<br />
Metalloxyde aus und widmete<br />
sich dann den Reduktionsmöglichkeiten<br />
im holzgefeuerten Ofen. Er<br />
bekam 1977 den Westerwaldpreis.<br />
Das Keramik Kabinett Diessen, Rotter<br />
Straße 66 ist zum Töpfermarkt geöffnet<br />
von 10 bis 18 Uhr. Den ganzen Sommer<br />
über auf Anfrage, T 08807.363 bb.<br />
AllerHand aus der Hand<br />
Neue Ausstellung bei Christoph Möller<br />
Seine Wachstumsprozesse entwickel<br />
sich weiter: „AllerHand“ nennt der Plastiker<br />
und Keramikmeister Christoph<br />
Möller seine aktuelle Ausstellung, die er<br />
während des Diessener Töpfermarktes<br />
in seinen Werkstatt- und Atelierräumen<br />
am Kirchsteig inszeniert. „AllerHand“,<br />
schmunzelt Möller, „ist doppeldeutig“:<br />
Einmal entstehen die Arbeiten aus der<br />
Beweglichkeit der Hand und zum anderen<br />
drückt der Ausruf „AllerHand“ Erstaunen<br />
aus und Bewunderung.<br />
„AllerHand“ ist die Fortführung der Studien<br />
und Werkstücke, die Möller vor drei<br />
<strong>Jahr</strong>en mit seinen Landschaftsskizzen<br />
(Untertitel: Der Töpfer als Gärtner) zeigte<br />
und die er im vergangenen <strong>Jahr</strong> mit<br />
„Neue Landschaften“ fortgesetzt hat.<br />
Ausgangsmaterial ist stets der rohe Ton,<br />
der unter den Händen des Künstlers<br />
beim freien Modellieren in die Höhe<br />
wächst - und sich dann immer wieder<br />
verändert.<br />
„Es entstehen Schichtungen, Stulpungen,<br />
Einbrüche“, hält Möller fest. Organische<br />
Formen, die in ihrer Außenwirkung<br />
mit unterschiedlichen Wucherungen<br />
Bilder aus der Natur vor dem geistigen<br />
Auge entstehen lassen.<br />
Die Entstehung der doppelwandigen<br />
Gefäße folgt dem Titel der Ausstellung:<br />
Mit den Händen formt der Meister den<br />
Tonklumpen von innen heraus, fordert<br />
von der Materie, sich in Bewegung zu<br />
setzen und ringt ihr Eigendynamik ab.<br />
So werden Innenleben und Außenleben<br />
gleichwertig - die sich letztlich durch eine<br />
sanfte Farbigkeit positionieren. Hier<br />
stellt sich für den Künstler die Frage, wie<br />
nahe er am Ton bleibt oder ob er sich<br />
weit weg von der natürlichen Materialität<br />
bewegt mit Silberglanz oder sanften<br />
Pastells.<br />
Christoph Möller lebt und arbeitet seit<br />
1993 in Diessen - St. Georgen. Am Kirchsteig,<br />
in Nachbarschaft zu den Werkstätten<br />
Lösche und Larasser, betreibt er seit<br />
<strong>Jahr</strong>en unter anderem auch Forschungen<br />
mit Schwarzbrand.<br />
Möller, <strong>Jahr</strong>gang 1952, ist in Frankfurt<br />
am Main geboren. 1975 begann er seine<br />
Ausbildung zum Keramiker bei Horst<br />
Kerstan in Kandern. 1977 bis 1981 arbeitete<br />
er in der Werkstatt Jörg von<br />
Manz in Gottsdorf, die er 1979 übernommen<br />
hatte und deren Geschirrproduktion<br />
er fortführte. bb.<br />
3 JAHRE GEWERKHAUS<br />
DIE SATTLEREI<br />
Ein Gemeinschaftsprojekt kommt groß raus<br />
Michael Ruoff<br />
DIE GOLDSCHMIEDE<br />
Elke Lioba Baumbach<br />
DIE MASS-SCHNEIDEREI<br />
Miriam Doumboya<br />
DIE MESSERSCHMIEDE<br />
Alfons Bolley<br />
DIE KERAMIKWERKSTATT<br />
Birgit Durlesser<br />
DER RESTAURATOR<br />
Stefan Muck<br />
DIE BILDHAUEREI<br />
Johannes Rössler<br />
DIE ILLUSTRATION<br />
Dirk Eckert<br />
DIE SIEBDRUCKEREI<br />
Caroline Ross<br />
DIE KINDERWERKSTATT<br />
Antje Loh<br />
DAS GEWERKHAUS DIESSEN<br />
Krankenhausstraße 7 | T 08807.9495851 | info@gewerkhaus-diessen.de | www.gewerkhaus-diessen.de