sten Jahr - Marktgemeinde Dießen
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DIESSENER TÖPFERMARKT 2012 BRAND heiss9<br />
Noch ein Wort zu den Ausstellungsgestaltern:<br />
Volkskundler und Marktleiter<br />
des Diessener Töpfermarktes, Wolfgang<br />
Lösche, ist geprägt von seinem<br />
Vater, Ernst Lösche, der die europäische<br />
Keramikforschung über <strong>Jahr</strong>zehnte mit<br />
seiner Arbeit bereicherte. Wolfgang Lösche<br />
hat bereits im jugendlichen Alter<br />
Scherben aus Werkstattbruchgruben<br />
und heimischen Fundstellen wissenschaftlich<br />
bearbeitet.<br />
Heribert Nehyba hat sich 1964 in Herrsching<br />
niedergelassen. Zuerst als<br />
Schulleiter im Haus der Landwirtschaft<br />
beim Bauernverband Herrsching und<br />
danach als Generalsekretär für Bildungspolitik<br />
beim Bayerischen Bauernverband<br />
in München.<br />
Er hat seine Nase in<br />
jeder Baugrube<br />
Schon als Kind war Heribert Nehyba historisch<br />
interessiert. Späte<strong>sten</strong>s mit dem<br />
Fund eines frühmittelalterlichen Webgewichts,<br />
„habe ich meine Nase in jede<br />
Bau- und Abfallgrube gesteckt“, verrät<br />
er, der inzwischen alle entwurzelten<br />
Bäume am Ammersee-Ostufer kennt,<br />
denn in ihrer Wurzelerde verbergen sich<br />
oft Fundstücke, die für den Heimatforscher<br />
höchst interessant sind.<br />
Vor allem im Bereich der Ödung Ramsee,<br />
die in den 1850-er <strong>Jahr</strong>en geschliffen<br />
wurde, hat er interessante Funde gesichert,<br />
die seinen Namen auch über die<br />
heimische Keramikforschung hinaus<br />
bekannt gemacht haben. Anstelle von<br />
Ramsee steht heute eine Erinnerungssäule<br />
mitten im Wald über dem Mühlfeld<br />
bei Herrsching, ungefähr zwei Kilometer<br />
von Andechs entfernt.<br />
„Ofenkeramik“ im Taubenturm des Heimatvereins<br />
Diessen ist an den Töpfermarkttagen<br />
von 10 bis 18 Uhr geöffnet.<br />
Der Taubenturm gilt als eines der älte<strong>sten</strong><br />
Gebäude in der <strong>Marktgemeinde</strong> und<br />
ist das Eingangstor zum Kirchenzentrum<br />
beim weithin sichtbaren Marienmünster.<br />
Der Taubenturm ist Station Nummer 3<br />
am Diessener Keramikweg. bb.<br />
Unser Bild oben links zeigt eine Ofenkachel<br />
mit Judith-Darstellung um 1690.<br />
Es handelt sich um ein Fundstück aus<br />
einer Werkstattbruchgrube vom Lösche-Grundstück<br />
in Diessen-St. Georgen,<br />
die 1979 geborgen wurde.<br />
Wo Keramik anfängt zu lächeln<br />
Kleiner Töpfermarkt bei Stefan Huber daheim - 40 <strong>Jahr</strong>e Keramik<br />
Er ist Töpfer mit Leib und Seele. Dass<br />
er dem Beruf nicht auskommt, ist ihm<br />
klar geworden, nachdem er allerhand<br />
ausprobiert hatte: In Wirtshäusern seiner<br />
Kochleidenschaft gefrönt, im Gartenbau<br />
gearbeitet, im Schwabing der<br />
68-er Revolution geprobt ... und immer<br />
wieder siegte die Anziehungskraft der<br />
Erde, sprich des Tons.<br />
Heuer, 2012, ist Stefan Huber aus Diessen<br />
genau 40 <strong>Jahr</strong>e Keramiker. Das wird<br />
gefeiert: An den vier Tagen des Diessener<br />
Töpfermarktes auf seinem Werkstattgelände<br />
an der Von-Eichendorff-<br />
Straße. Hier zeigt er die typische Huber-<br />
Keramik, deren Formensprache sich<br />
über die <strong>Jahr</strong>zehnte erhalten hat: Große,<br />
rustikale Töpferware voller Farbenkraft,<br />
Leben und - Lachen.<br />
Stark im Kachelofenbau, hat er sich stets<br />
auch im Gebrauchsgeschirr für die stattlichen<br />
Formate entschieden. Schwere<br />
erdige Formen, glasiert mit Kraftfarben.<br />
Auch seine Skulpturen sprechen eine<br />
energiegeladene Sprache. Sanft und<br />
zierlich arbeitet er nur, wenn er bei seinen<br />
Kinderkursen kleine Tonwelten ent-<br />
Stefan Huber<br />
Hausgemachte<br />
Torten und Kuchen auf<br />
Omas Kanapee.<br />
Und das Leben lächelt<br />
Sie an.<br />
Das Zinncafé in Diessen mit seinen Miniaturwelten,<br />
mit Manufaktur und Laden, entdeckt der<br />
Spaziergänger direkt am Diessener Keramikweg.<br />
Zinn-Café bei<br />
Babette Schweizer<br />
Kunstgewerbliche Zinngießerei<br />
und Kaffeehaus mit Puppenstuben-Charme<br />
Herrenstraße 17 | 86911 Diessen am Ammersee<br />
Telefon 08807.350<br />
stehen lässt und der kindlichen Phantasie<br />
Flügel verleiht. War Vater Huber ein<br />
bekannter Schriftsteller - fabuliert Stefan<br />
mit Ton und Farbe. „Blau“, schmunzelt<br />
er, „ist meine Lieblingsfarbe. Seit<br />
<strong>Jahr</strong>zehnten.“<br />
Neben der Farbenlust, die den Gefäßen<br />
und Objekten eine starke Lebendigkeit<br />
verleiht, lebt Huber-Keramik aber auch<br />
vom Material. Schwerer, erdiger und<br />
grober Ton konkurriert mit der Heiterkeit<br />
der Kolorits - das macht die Handschrift<br />
des Keramikers aus, der im Leben<br />
wie im Arbeiten „eben a bisserl anders“<br />
ist. „Ich wollte immer bunte Keramiken<br />
herstellen, die nicht glatt sind,<br />
glänzen dürfen sie auch nicht, aber es<br />
muss Bewegung drin sein.“ Deshalb bevorzugt<br />
er den eher groben Schamottescherben<br />
durchmischt mit Bauton.<br />
Charakteristisch sind die zweifarbigen<br />
Gefäße, und ebenso unverkennbar der<br />
aufwändige Stilmix aus gedrehten Formen<br />
und handmodellierten Figuren.<br />
Mei<strong>sten</strong>s sind es Tiere, „lustige Viecher“<br />
aus dem Reich der Fantasy- und Fabelwesen.<br />
Da schwebt der Drachen auf ei-<br />
nem Topfdeckel oder ein Schneck breitet<br />
sein Schneckenhaus über einer<br />
Schale aus, die mit einem solchermaßen<br />
verzierten Deckel als kunsthandwerkliches<br />
Objekt die Blicke anzieht,<br />
aber gleichzeitig als Vorratsgefäß dient.<br />
Und wer kennt nicht die lachenden Teller?<br />
Die Grundform ist eine gedrehte<br />
Platte. Schaut man aber genau hin,<br />
grinst einen ein witziger Kerl an oder<br />
man blickt in die vorwitzigen Augen einer<br />
netten Madame. Diese Serie aus der<br />
Huber-Werkstatt dient nicht ausschließlich<br />
dem Suppe löffeln, gerne werden<br />
die von Künstlerhand verfremdeten Alltagsgegenstände<br />
als Wand- oder Gartendekoration<br />
verwendet. Sie bestechen<br />
mit ihrem Spiel aus keramischen<br />
Gestaltungsvarianten: Gedreht und verformt<br />
oder ein Relief hineingeformt.<br />
Hubers „Kleiner Töpfermarkt“ mit dem<br />
berühmten historischen Töpferkarren<br />
(Bild unten), findet an der Von-Eichendorff-Straße<br />
33 in Diessen statt. Telefon<br />
08807.2759250 oder 0151.50286686.<br />
Mehr Info unter www.stefan.huber.keramik@gmx.de<br />
bb.<br />
Keramikskulpturen<br />
Klaus Schultze<br />
Der Keramiker Klaus Schultze wird zu<br />
seinem 85. Geburtstag mit einer Ausstellung<br />
in der Galerie Handwerk in<br />
München geehrt. Der leidenschaftliche<br />
Keramiker blickt auf ein enormes Werk<br />
zurück und zeigt in München „Keramikskulpturen“,<br />
unter anderem Modelle<br />
großer, realisierter Projekte aus Ziegelstein.<br />
Fast 30 <strong>Jahr</strong>e lebte und arbeitete<br />
Schultze in Frankreich, bis er 1979 seine<br />
Berufung zum Professor an der<br />
Münchner Akademie der Bilden Kunst<br />
erhielt. Geöffnet ist die Ausstellung bis<br />
zum Samstag, 9. Juni 2012 in der Galerie<br />
Handwerk, München, Max-Joseph-<br />
Straße 4, T 089.595584. Immer Dienstag,<br />
Mittwoch, Freitag, 10 bis 18 Uhr,<br />
Samstag, 10 bis 13 Uhr. Info unter<br />
www.hwk-muenchen.de/galerie<br />
DIESSENS SÜSSER KAFFEEGARTEN<br />
Verführung seit über 100 <strong>Jahr</strong>en<br />
Busch Konditorei Café<br />
Johannisstraße 4 | Diessen am Ammersee| T 08897.340 | F 08807.5015<br />
cafe.vogel@t-online.de | www.cafe-vogel-diessen.de