sten Jahr - Marktgemeinde Dießen
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Heribert Nehyba<br />
Prunkvolle Kacheln und liebreizende Engelsköpfe<br />
Heribert Nehyba und Wolfgang Lösche zeigen Keramikfunde<br />
Zeugen der Vergangenheit berichten,<br />
wie es früher einmal war - und wenn<br />
Ofenkacheln erzählen könnten, würde<br />
sich mancher Schleier lüften, der die Geschichten<br />
der Altvorderen sanft zudeckt.<br />
Auf jeden Fall gibt die Ausstellung im<br />
Diessener Taubenturm Einblick in die Lebensweise<br />
der Menschen aus Diessen,<br />
Andechs und der Ödung Ramsee. „Warme<br />
Stuben - Ofenkeramik“ verspricht<br />
auf den drei Etagen des Ausstellungsturmes<br />
eine Begegnung mit der Alltagskultur<br />
aus fünf <strong>Jahr</strong>hunderten. Die Sonderausstellung<br />
zum Diessener Töpfermarkt<br />
haben Wolfgang Lösche und Heribert<br />
Nehyba aus Herrsching zusammengestellt.<br />
TOURIST-INFORMATION<br />
STARNBERG<br />
Wittelsbacherstraße 2c<br />
82319 Starnberg<br />
T 08151.90600<br />
F 08151.906090<br />
www.sta5.de<br />
Montag bis Freitag,<br />
8 bis 18 Uhr<br />
Samstag, 9 bis 13 Uhr<br />
TOURIST-INFORMATION<br />
HERRSCHING<br />
Bahnhofplatz 3<br />
82211 Herrsching<br />
T 08152.5227<br />
F 08152.40519<br />
Montag bis Freitag,<br />
9 bis 13, 14 bis 18 Uhr<br />
Samstag, 9 bis 13 Uhr<br />
Es sind Fundstücke aus fünf <strong>Jahr</strong>hunderten,<br />
deren Herkunft zum Teil in ehemalige<br />
Diessener Hafnerwerkstätten<br />
führt. Und es sind Leihgaben aus dem<br />
Werkstattmuseum Lösche (Siehe auch<br />
Seite 12) sowie aus der Privatsammlung<br />
von Heribert Nehyba.<br />
Ziel der Dokumentation sei es, Einblikke<br />
in das Alltagsleben von der frühen<br />
Neuzeit bis ins beginnende 19. <strong>Jahr</strong>hundert<br />
einer klösterlichen Gemeinschaft<br />
sowie von Dorfbewohnern zu geben.<br />
Nehyba: „Diese Funde spiegeln Funktionszusammenhänge<br />
wider, eignen sich<br />
zur Charakterisierung verschiedener sozialer<br />
Gruppen und sie können ökonomische<br />
Verhältnisse darstellen.“ Nicht<br />
zuletzt ist es ein Beitrag zur Erfassung<br />
von Werkstücken des bayerischen Hafnerhandwerks.<br />
Von Manufaktur-Fayencen, Irdenware<br />
Steingut und Porzellan<br />
Aus dem Fundus der aufgesammelten<br />
Scherben hat Nehyba in den Vorjahren<br />
bereits handwerkliche Fayencen aus<br />
Diessen und Andechs sowie Malhorn<br />
dekorierte Irdenware aus Andechs gezeigt.<br />
Jetzt stellt er Ofenkacheln in den<br />
Mittelpunkt, aber auch Gartenkeramik,<br />
die vor allem aus Andechser Fundstellen<br />
stammt. Die Ausstellung zeigt Manufakturfayence,<br />
Steinzeug, Porzellan<br />
RADELN GENIESSEN<br />
mit E-Bikes in der MOVELO-Region<br />
Starnberger Fünf-Seen-Land<br />
und Steingut. Aus der Fülle von Lesefunden<br />
seien einige genannt: In Ramsee<br />
sind zum Beispiel aus der Frühzeit<br />
des Kachelofens im bäuerlichen Milieu<br />
Topfkacheln zu Tage getreten, die aus<br />
dem 14. <strong>Jahr</strong>hundert stammen. Als<br />
nächste Gruppe, die für zeitliches Fortschreiten<br />
und für technischen Fortschritt<br />
steht, sind Schüsselkacheln zu<br />
nennen. Diese Kacheln förderten die<br />
Heizleistung, weil sie raumsparend in<br />
die Ofenwand eingefügt wurden. Mit<br />
Beginn des 16. <strong>Jahr</strong>hundert rückt die auf<br />
der Hafnerscheibe gedrehte Gefäßkachel<br />
in den Blickpunkt, man spricht von<br />
Blattkacheln. Sie stellen unter den Ka-<br />
Wolfgang Lösche<br />
chelfunden aus Ramsee und Andechs<br />
den größten Teil dar.<br />
An der historischen Entwicklung der Kachelöfen<br />
hatten die Klöster bedeutenden<br />
Anteil. Wirtschaftliche Macht und<br />
der Wille zur Repräsentation führten zu<br />
prunkvollen Öfen mit kunstvollen Kacheln,<br />
wie die oben abgebildete Judith-<br />
Kachel, hergestellt um 1690. Ebenfalls<br />
über die Klöster - wovon es im Pfaffenwinkel<br />
reichlich gab - setzte sich Gartenkeramik<br />
durch. Gefäßkultur für<br />
Pflanzen ist auch im Zusammenhang<br />
mit dem Klima zu sehen: Auf 700 Metern<br />
Höhe weist Andechs eine rauhe Lage<br />
auf. Kunstvolle Keramiktöpfe dienten<br />
dem Heranziehen von Pflanzen unter<br />
geschützten Bedingungen. Verzierte<br />
Henkeltöpfe und Töpfe mit Engelsköpfen<br />
gehörten auch zur Gartenkultur.