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sten Jahr - Marktgemeinde Dießen

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DIESSENER TÖPFERMARKT 2012 BRAND heiss7<br />

gibt“, sagt sie, „ihre Farben, Formen und<br />

die Texturen der Landschaft.“ Sie liebt<br />

den Rhythmus und die Bewegung des<br />

Tons auf der Drehscheibe, gekrönt von<br />

der Frische und der Spontaneität des<br />

Ergebnisses. Sie möchte aus jedem entstandenen<br />

Gefäß lernen, genauso wie<br />

aus jeder Falte und ihrem Ausdruck in<br />

einem menschlichen Gesicht. Ihre Arbeiten<br />

sind inspiriert durch das unbedingte<br />

Bedürfnis, das uns alle berührt.<br />

Eddie und Margarete Curtis aus Wearhead<br />

sind die einzigen in Diessen 2012<br />

vertretenen Keramikerinnen von der Insel,<br />

die mit Porzellan arbeiten. Und das<br />

nicht unbedingt im angewandten, gebrauchsfähigen<br />

Bereich. Eddie Curtis<br />

arbeitet zurzeit nach eigener Aussage<br />

überwiegend an großformatigen Stelen,<br />

die bis zu einem Meter hoch werden<br />

können.<br />

Slabbing Techniques<br />

mit trockenen Texturen und roten<br />

Seladonglasuren<br />

Er benutzt für die farbige Glasurgestaltung<br />

eine Kombination aus „slabbing<br />

techniques“ bedeckt mit trockenen<br />

Texturen und fließenden roten Seladonglasuren.<br />

Seine Arbeiten zeigen<br />

seine enge Verbundenheit mit der<br />

Kü<strong>sten</strong>linie in der Nähe seines Heimatortes<br />

Seaham. Sie war bis zu deren<br />

Schließung - in den 1980-er <strong>Jahr</strong>en -<br />

geprägt durch Kohlegruben.<br />

Auch die deutschen Töpferinnen und<br />

Töpfer setzen sich mit ihrer Umwelt auseinander,<br />

auch bei ihnen fließen Lebenserfahrungen<br />

in ihr Werk ein - und<br />

doch ist die Wirkung auf den Betrachter<br />

eine andere, nicht so ungezwungen<br />

wie bei den englischen Kolleginnen und<br />

Kollegen, die sich durch eine unglaubliche<br />

Spontaneität und einen oft unkonventionellen<br />

Umgang mit dem Material<br />

und seinen technischen Möglichkeiten<br />

auszeichnen. Antje Soléau.<br />

Eddie Curtis<br />

Unter englischem Einfluss<br />

Deutsche Keramikerinnen lieben England - Drei Beispiele<br />

Späte<strong>sten</strong>s seit der legendären „London-Gruppe“<br />

Ende der 1940-er <strong>Jahr</strong>e<br />

hat es immer wieder deutsche Keramiker<br />

nach England gezogen. Das gilt im<br />

weite<strong>sten</strong> Sinne auch für drei Teilnehmerinnen<br />

am Diessener Töpfermarkt:<br />

Elke Sada, Christiane Wilhelm und<br />

Monika Debus.<br />

Elke Sada hat - fast möchte man sagen:<br />

Wie es sich für einen guten englischen<br />

Keramiker gehört - zunächst einen anderen<br />

Beruf ergriffen, den sie in Großbritannien<br />

ausübte. Aber die Insel und<br />

ihre Keramik zogen sie so in ihren Bann,<br />

dass sie noch dort eine fundierte keramische<br />

Ausbildung begann und ein Studium<br />

abschloss. 2005 zurück in Deutschland,<br />

machte sie sich zunächst in Merzhausen<br />

und 2007 in Hamburg selbständig<br />

und fasziniert seither das Publikum<br />

mit eigenwilligen Gefäßen, die von star-<br />

Rachel Wood<br />

Rachel Wood<br />

ker Farbigkeit geprägt sind. In guter englischer<br />

Manier als gestische Malerei auf<br />

eine Tonplatte aufgetragen, wird der Ton<br />

erst anschließend zum Gefäß gefaltet.<br />

Für ein solches Gefäß wurde Elke Sada<br />

mit dem Diessener Keramikpreis 2011<br />

ausgezeichnet, der zum Thema „Die Vase“<br />

ausgelobt war.<br />

Auch Christiane Wilhelm wurde im vergangenen<br />

<strong>Jahr</strong> im gleichen Wettbewerb<br />

ausgezeichnet. Sie hat die typische<br />

deutsche Laufbahn eines Keramikers<br />

durchlaufen: Nach Lehre, Gesellenprüfung,<br />

Fachschule und Meisterprüfung<br />

befreite sie sich mit allem künstlerischen<br />

Elan von diesen Zwängen. Vor allem<br />

durch ihre Kontakte in die Architektenszene<br />

hat sie sich so selbständig entwikkelt,<br />

dass sie heute mit ihren Unikat-Gefäßen<br />

ihre erfolgreich<strong>sten</strong> Messen in<br />

London bestreitet. So erst im vergange-<br />

Monika Debus<br />

Eddie Curtis<br />

Peter Beard<br />

nen Februar, wo sie binnen vier Tagen<br />

auf der Ceramic Art London 2012 am<br />

Ende so gut wie ausverkauft war. Ihre<br />

strenge Art mit dem Ton, den Formen<br />

und den Farben umzugehen, spricht offensichtlich<br />

auch das britische Publikum<br />

an. Mehr auf Seite 17.<br />

Freitheit im Umgang mit Formen<br />

und Farben<br />

Monika Debus dagegen hat weder in<br />

England studiert, noch stellt sie auf englischen<br />

Messen aus. Aber sie ist mit einem<br />

Briten verheiratet und der Kontakt<br />

zur britischen Szene spiegelt sich in ihrem<br />

Werk. Da gibt es keine perfekten<br />

runden oder eckigen Formen, sondern<br />

Freiheit im Umgang mit ihnen. Plus impulsiv,<br />

gefühlsmäßig gezogene Linien<br />

und Streifen, die sich über Objekte ziehen,<br />

sie betonen oder konterkarieren.<br />

Diese drei Keramikerinnen begeistern<br />

mit ihren Arbeiten nicht nur das englische<br />

Publikum sondern auch das des<br />

Diessener Töpfermarktes. Sonst würden<br />

sie wohl kaum <strong>Jahr</strong> für <strong>Jahr</strong> den<br />

weiten Weg an den wunderschönen<br />

Ammersee auf sich nehmen.<br />

Antje Soléau<br />

Christiane Wilhelm Monika Debus Peter Beard<br />

WO FINDEN WIR SIE?<br />

Die Standnummern<br />

Auf dem direkten<br />

Weg zu den englischen<br />

Werkstätten<br />

Die Frage ist immer wieder spannend: Wo finde<br />

ich den Töpfer meiner Wahl. Das ist nicht<br />

einfach, schaut man sich die Teilnehmnerliste<br />

an, mit 150 von den be<strong>sten</strong> Keramikern aus<br />

Europa. Späte<strong>sten</strong>s dann wird klar, dass der<br />

Diessener Markt am See ständig mit guten<br />

Karten punktet - wie mit den fünf englischen<br />

Werkstätten. Es sind dies<br />

Peter Fraser Beard, mitten im Marktgelände,<br />

nahe Dampfersteg Standnummer 69<br />

Vier der Töpfer aus England befinden<br />

sich am Kiesweg in den Boxler-Anlagen:<br />

Rachel Wood Standnummer 107<br />

Jeremy Nichols Standnummer 108<br />

Andrew Palin Standnummer 109<br />

Margarete und Eddie Curtis<br />

Standnummer 110

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