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KONSTRUKTION & ENGINEERING - konstruktion.de

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<strong>KONSTRUKTION</strong> & <strong>ENGINEERING</strong><br />

MECHATRONIK . AUTOMATION . MOBILITÄT . ERNEUERBARE ENERGIE<br />

TITELTHEMA: HYDRAULISCHES KOMPLETTPAKET<br />

Dienstleistungen und Komponenten von Hansa-Flex 88<br />

ELEKTROMOBILITÄT<br />

Vom Elektrostapler bis zum weltschnellsten E-Kart 52<br />

SPEZIAL HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Karusselldrehtische, Pneumatikgreifer und mehr 115<br />

3 / 2012<br />

www.<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

Einzelpreis 15,- €<br />

März 2012<br />

30484<br />

ab Seite 31


Was sich so bewährt hat, hat auch<br />

einen Namen verdient: SIMOTICS<br />

Das umfassendste Motorenspektrum von Siemens<br />

Motoren entwickelt Siemens seit weit über 100 Jahren.<br />

Heute bieten wir weltweit das konkurrenzlos umfassendste<br />

Spektrum für je<strong>de</strong> Performance, Leistungsstärke und Anwendung.<br />

Seien es dynamische Motion Control-Motoren,<br />

effiziente Nie<strong>de</strong>rspannungsmotoren, bewährte<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf <strong>de</strong>r<br />

Hannover Messe<br />

23.–27. April 2012<br />

Halle 9, Stand A 72<br />

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hannovermesse<br />

Gleichstrommotoren o<strong>de</strong>r individuell für Ihre Applikation<br />

konzipierte Hochspannungsmotoren. Nun haben wir unseren<br />

Motoren das gegeben, was ihrer Leistung gerecht wird –<br />

einen Namen: SIMOTICS.<br />

siemens.<strong>de</strong>/simotics<br />

E20001-F20-M118


Das Hydraulik-Komplettpaket für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />

Produkt-, Dienstleistungs- und Engineeringportfolio von Hansa-Flex<br />

TITELTHEMA<br />

Allen Unkenrufen zum Trotz ist die Hydraulik im Maschinenbau eine wichtige und auch zukünftig nicht<br />

in allen Bereichen ersetzbare Technologie. ke NEXT war in Bremen bei Hansa-Flex und hat bei einem <strong>de</strong>r<br />

Marktführer recherchiert. Lesen Sie <strong>de</strong>n Bericht auf Seite 88.<br />

Als Ersatzteillieferant für hydraulische Schlauchleitungen gestartet, hat<br />

sich Hansa-Flex weltweit zu einem <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Systemanbieter rund<br />

um die Hydraulik gewan<strong>de</strong>lt. Hansa-Flex bietet neben Hydraulikschläuchen<br />

ein umfassen<strong>de</strong>s Komplettsortiment von Verbindungselementen<br />

für die Hydraulik. Sämtliche Produkte sind in <strong>de</strong>r Regel innerhalb von 24<br />

Stun<strong>de</strong>n vor Ort. Mit <strong>de</strong>m X-Co<strong>de</strong> hat Hansa-Flex darüber hinaus ein<br />

I<strong>de</strong>ntifi zierungssystem entwickelt, das <strong>de</strong>n Ersatzteilservice revolutioniert<br />

hat. Ungeplante Maschinenstillstän<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n auf ein Minimum<br />

reduziert. Spezialisierte Hansa-Flex Montageteams und <strong>de</strong>r Hydraulk-<br />

1 2<br />

1<br />

3<br />

Hansa-Flex bietet seinen<br />

Industriekun<strong>de</strong>n neben<br />

Einzelkomponenten auch<br />

komplette Baugruppen<br />

sowie Enginnering-Diensteistungen<br />

an.<br />

Schläuche und Schlauchverbindungstechnik<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

durch das Codierungssystem<br />

X-Co<strong>de</strong> effi zienter nutzbar<br />

und die Instandhaltung<br />

vereinfacht sich <strong>de</strong>utlich.<br />

HANSA-FLEX AG<br />

Zum Panrepel 44<br />

28307 Bremen<br />

Tel.: +49-421-489070<br />

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2<br />

Mit einer Flotte von über 260<br />

Fahrzeugen ist Hansa-Flex<br />

auch im Instandhaltungs-<br />

Bereich stark. Neu ist <strong>de</strong>r<br />

Fluidservice.<br />

Sofortservice (Flexxpress) stehen je<strong>de</strong>rzeit mit vollständig ausgerüsteten<br />

Werkstattwagen bereit. Zertifi ziert nach DIN EN ISO 9001:2008 steht<br />

Hansa-Flex für höchste Qualitätsstandards in <strong>de</strong>r Fluidtechnik. Das Erfolgsprinzip<br />

heißt Systempartnerschaft. Es ist die Breite und Tiefe <strong>de</strong>r<br />

Produkte und Services, die das Unternehmen heute zum geschätzten<br />

Partner macht. Denn in einer Schlüsseltechnologie wie <strong>de</strong>r Hydraulik<br />

wer<strong>de</strong>n Lösungen aus einer Hand bevorzugt. Das enge Netz an Nie<strong>de</strong>rlassungen<br />

öff net <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n das Tor zur Hydraulik-Servicewelt von<br />

Hansa-Flex.<br />

3 / 2012 3<br />

3


PARTNERSCHAFT BASIERT AUF VERTRAUEN �<br />

UND VERTRAUEN AUF QUALITÄT<br />

Total Quality by NSK: Spitzentechnologie für Industriegetriebe<br />

Ob Windkraft-Anlagen, Stahlwerksanwendungen o<strong>de</strong>r Mühlenantriebe – in <strong>de</strong>r Antriebstechnik<br />

wer<strong>de</strong>n an Industriegetriebe hohe, aber vor allem unterschiedliche Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

gestellt. Lange Lebensdauer, Wirtschaftlichkeit und die optimale Kombination von Gewicht<br />

und Leistungen sind dagegen gleich bleiben<strong>de</strong> Kriterien. Wir bieten Ihnen ein Wälzlagerprogramm,<br />

das genauso vielfältig ist wie Ihre Anfor<strong>de</strong>rungen – gemeinsam mit Ihnen<br />

fi n<strong>de</strong>n wir die beste Lösung. Zylin<strong>de</strong>rrollenlager von NSK sind hervorragend geeignet für<br />

hohe Radialbelastungen und hohe Drehzahlen. Sie gewährleisten Betriebssicherheit und<br />

eine lange Lebensdauer.<br />

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Zylin<strong>de</strong>rrollenlager


Gemein?<br />

Bloß nicht<br />

aufgeben!<br />

Liebe Leserinnen und Leser<br />

Das Frühjahr hagelt böse auf uns erfolgsverwöhnte<br />

Deutsche herunter. Es ist ja schon gemein,<br />

dass uns unsere europäischen Nachbarn<br />

<strong>de</strong>n konjunkturellen Erfolg nei<strong>de</strong>n und sogar<br />

beginnen, <strong>de</strong>utsche Flaggen anzuzün<strong>de</strong>n.<br />

Noch gemeiner ist es aber, dass genau dieser Konjunkturmotor,<br />

<strong>de</strong>r uns so schöne Mißgunst eingebracht hat, anfangen<br />

könnte, zu stottern. Nullwachstum ist das Menetekel, das <strong>de</strong>r<br />

VDMA <strong>de</strong>m zuletzt mit zweistelligen Wachstumsraten gesegneten<br />

Maschinenbau ins Stammbuch schreiben will.<br />

Hinzu kommt dann noch <strong>de</strong>r vermale<strong>de</strong>ite Fachkrä� emangel.<br />

Kein Unternehmen, in <strong>de</strong>m mir nicht erzählt wird, dass<br />

man sofort einige dutzend Fachkrä� e, vom Facharbeiter bis<br />

zum Fachingenieur, einstellen wür<strong>de</strong>. Wenn die nur ins schwäbische<br />

o<strong>de</strong>r ostwestfälische o<strong>de</strong>r sonstige Hinterland ziehen<br />

wür<strong>de</strong>n bei einem Ingenieurs-Einstiegsgehalt von jährlich<br />

45.000 Euro. Da tun sich Investmentbanker mit Dienstsitz in<br />

New York und 500.000 Dollar Jahresbonus natürlich leichter.<br />

Zu <strong>de</strong>n Hiobsbotscha� en scheint es da zu passen, dass die<br />

Politik, ja, die böse Politik, <strong>de</strong>rer wir so verdrossen sind, nun<br />

auch noch die geliebte und geschätzte Solarför<strong>de</strong>rung dramatisch<br />

kürzen will. Wie gemein ist das <strong>de</strong>nn? Jetzt muss sich die<br />

Solarbranche mit technischer E� zienz bemühen, die versprochenen<br />

monetären E� zienzen zu erreichen. Konkurrenzfähig<br />

soll <strong>de</strong>r Solarstrom wer<strong>de</strong>n, heißt es aus Nicht-Lobby-Kreisen.<br />

Wo kommen wir <strong>de</strong>nn da hin? Da könnte man ja gleich ein<br />

paar Atomkra� werke abschalten.<br />

Doch kein kassandrisches Unkenrufen ohne positive Aspekte:<br />

Sie, liebe Leser, haben es in <strong>de</strong>r Hand. Denn Sie sind als<br />

Ingenieur, Konstrukteur o<strong>de</strong>r Entwickler das Herz <strong>de</strong>s Maschinen-<br />

und Anlagenbaus. Sie können mit Ihren Innovationen<br />

<strong>de</strong>r Branche trotz Nullwachstum Erfolg verscha� en, Sie<br />

können <strong>de</strong>r Welt zu e� zienteren Photovoltaikanlagen verhelfen<br />

und Sie können entschei<strong>de</strong>n, bei einem Mittelständler im<br />

Hinterland glücklich zu wer<strong>de</strong>n. Denn so gemein die Welt<br />

auch ist – än<strong>de</strong>rn müssen wir sie selber. Packen wir es an!<br />

Nachführen statt Jammern<br />

EDITORIAL<br />

Die Photovoltaik muss erwachsen wer<strong>de</strong>n und auf eigenen<br />

Füßen stehen. Am besten auf beweglichen. Deshalb sind Konzepte<br />

für Solar Tracking wie dieser auf Seite 44 vorgestellte<br />

Antrieb nötiger <strong>de</strong>nn je. Effi zienzsteigerung inklusive.<br />

wolfgang.kraeusslich@<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

3 / 2012 5


INHALT<br />

6<br />

SPEKTRUM<br />

10 Unternehmen & Märkte<br />

Meldungen<br />

14 Industriemetall Nummer Eins<br />

Kupferversorgung bei global steigen<strong>de</strong>r Nachfrage<br />

18 Leserbriefe<br />

Networking<br />

20 „Man kann viel lernen“<br />

Interview mit Renate Pilz<br />

22 Der Spion in meiner SPS<br />

Was tun gegen Computerschädlinge?<br />

MÄRKTE & CHANCEN: ITALIEN<br />

24 Report: Kein Aufschwung mehr<br />

Italien im Wan<strong>de</strong>l<br />

27 Industrieautomation und erneuerbare Energien<br />

Viele italienische Unternehmen sind bereits<br />

seit Jahrzehnten in Deutschland etabliert<br />

MASCHINENBAU & ZUKUNFT<br />

3 / 2012<br />

22<br />

00 05_ih_st<br />

32 Bereit für Offshore<br />

Berstdruckversuche mit Gusseisenwerkstoffen<br />

36 Zuverlässigkeit zählt mehr<br />

Sicherer Betrieb von Windkraftanlagen<br />

40 Der Mix macht‘s<br />

Modulares Wechselrichterkonzept<br />

44 Der Sonne folgen<br />

Per Solartracking zu einem effizienteren Betrieb<br />

47 Die Kabel im Hintergrund<br />

Verbindungstechnik für Erneuerbare<br />

50 Richtiger Dreh<br />

Leistungsstarke Turbinenlaufrä<strong>de</strong>r<br />

52 Schnell, stark und elektrisch angetrieben<br />

Vom Elektrostapler bis zum weltschnellsten E-Kart<br />

56 Batteriewechsel adé<br />

Berührungsloses La<strong>de</strong>system lädt E-Bikes,<br />

Pe<strong>de</strong>lecs und Co. induktiv auf<br />

58 Stetig bergauf mit Rückenwind<br />

E-Bikes – Fahrradgeneration mit<br />

elektrischem Antriebs-Kick<br />

60 Produktmeldungen<br />

Neue Produkte im Bereich erneuerbare Energien<br />

MASCHINENBAU & ZUKUNFT: MEDIZIN<br />

64 Ausblick auf die Medtec 2012<br />

Metall und Kunststoff im Fokus<br />

66 Sauberkeit rettet Leben<br />

Sterilisation von medizinischen Geräten<br />

68 Bearbeitung mit Biss<br />

Durchgängige Prozesskette für Dentallabore<br />

36<br />

MASCHINENBAU & ZUKUNFT: SICHERHEIT<br />

72 Anwesenheit spüren<br />

Ein neuer sicherer Sensor spart Konstruktionsaufwand


40<br />

iNHALT<br />

MäRz 2012<br />

www.<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

branche & anwendung: Verpackungen<br />

76 Report: Nachfrage bleibt insgesamt stabil<br />

Bäckereimaschinen legen 2011 um 40 Prozent zu<br />

78 Saubere Behältnisse<br />

Vorbericht zur Anuga FoodTec 2012 in Köln<br />

82 Mo<strong>de</strong>rne Milchkanne<br />

Bosch Rexroth verpackt Milch pneumatisch geregelt<br />

86 Konsequent getrennt<br />

Krones Zweistrom-Konzept für Milchmischgetränke<br />

komponente & system<br />

44<br />

88 Titelstory: Hydraulisches Komplettpaket<br />

50 Jahre Dienstleistungen und Komponenten<br />

von Hansa-Flex<br />

92 Klemmen und schützen<br />

Interview mit Klaus Reus von Jakob Antriebstechnik<br />

94 Hard- & Software<br />

Inbetriebnahme-Software<br />

96 Antriebstechnik<br />

Profilschienenführungen<br />

102 Automatisierungstechnik<br />

Robuste Neigungssensoren<br />

107 Elektrotechnik<br />

Unterbrechungsfreie Stromversorgung<br />

110 Werkstoffe & Verbindungstechnik<br />

Dichtlippe für abrasive Werkstoffe<br />

112 Maschinenelemente<br />

Energieführungsketten<br />

LUMATRIS<br />

MASCHINENLEUCHTE<br />

- Wartungsfreie LED Technologie<br />

- Ressourcenschonen<strong>de</strong>r Eco-Modus<br />

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- Verschie<strong>de</strong>ne Größen


Inhalt<br />

8<br />

3/2012<br />

116<br />

Spezial HandHabungStecHnik<br />

116 Stehengeblieben<br />

Notstopp-Bremsen für Karusselldrehtische<br />

118 Dicht halten<br />

Anschlusstechnik für Vakuumanwendungen<br />

121 Leichter greifen<br />

Energieeffizienz im Handling-Bereich<br />

konStrukteur & arbeitSplatz<br />

125 An die Wand geworfen<br />

Eine neue Lösung macht Virtual Reality<br />

auch für <strong>de</strong>n Mittelstand bezahlbar<br />

128 Weitblick mit Ökofaktor<br />

Die Arbeitsplatzbeleuchtung <strong>de</strong>r Zukunft fühlt,<br />

kommuniziert und spart Energie<br />

130 CAD-Daten per Mausklick<br />

Elektronische CAD-Produktkataloge dienen<br />

als Schnittstelle zum Ingenieur<br />

innovation & management<br />

133 Auch Freizeiterfindungen <strong>de</strong>m Arbeitgeber mel<strong>de</strong>n<br />

Interview mit <strong>de</strong>m Patentanwalt Ulrich Neymeyr<br />

134 Weg von <strong>de</strong>n Zäunen in <strong>de</strong>r Wüste<br />

Wie man Patente als Verbietungsrechte richtig einsetzt<br />

138 „Ein Konstrukteur wird immer die Fertigstellung <strong>de</strong>s<br />

Produkts <strong>de</strong>r Optimierung <strong>de</strong>s Prozesses vorziehen“<br />

Interview mit Moritz Denis le Maire<br />

und Thomas Beyer vom Institut IPU<br />

after Work<br />

Service<br />

121<br />

141 Mediathek<br />

Unsere Lesertipps<br />

142 Die größten Erfindungen: Die Dampfturbine<br />

Seit 1883 dreht sich die rasante Schwester<br />

<strong>de</strong>r Dampfmaschine<br />

144 Zahlen<br />

Was Sie schon immer wissen wollten, Sudoku<br />

146 Eins noch...<br />

Emanzipation auf <strong>de</strong>m Klo!<br />

05 Editorial<br />

113 Markt & Kontakt<br />

145 Vorschau/<br />

Impressum


LANXESS DEUTSCHLAND GMBH I BU SEMI-CRYSTALLINE PRODUCTS | 51369 LEVERKUSEN | GERMANY | LXS-SCP-053DE<br />

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Nur mit einem starken Team kann man Großes erreichen.<br />

Denn die Entwicklung von High-end-Anwendungen erfor<strong>de</strong>rt<br />

spezielles Wissen und spezielle Anstrengungen von allen<br />

Beteiligten. Als Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Hybridtechnologie unterstützen<br />

wir Sie dabei zielgerichtet. Mit HiAnt ® – unseren Simulationen,<br />

Service-Leistungen und innovativen Technologien für neuartige<br />

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Inhalt •


Spektrum • unternehmen & märkte<br />

Magazin<br />

Axt statt Augenmaß<br />

Die Bun<strong>de</strong>sregierung hat die Solarför<strong>de</strong>rung bis zu 30 Prozent gekürzt.<br />

Nun soll nur noch 90 Prozent <strong>de</strong>s Stroms komplett zu garantierten<br />

Preisen abgenommen wer<strong>de</strong>n, bei Kleinanlagen sogar nur 85 Prozent.<br />

Der Rest müssen Betreiber selbst verbrauchen o<strong>de</strong>r vermarkten.<br />

„Die Pläne <strong>de</strong>r Minister sind beherrscht<br />

von Axt statt Augenmaß. Sie gefähr<strong>de</strong>n die<br />

Energiewen<strong>de</strong> und bedrohen Arbeitsplätze.<br />

Seit 2008 wur<strong>de</strong> die Solarvergütung halbiert.<br />

Bis zum 1. Juli wird die Solarvergütung<br />

bereits nach gelten<strong>de</strong>m Recht um<br />

weitere 27 Prozent sinken. Die Solarwirtschaft<br />

hat bereits diese äußerst herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />

Aufgaben bewältigt. Diese Kürzungen<br />

noch weiter auszuweiten, heißt die<br />

Energiewen<strong>de</strong> aufs Spiel zu setzen. Beson<strong>de</strong>rs<br />

schlimm ist dabei, dass die Än<strong>de</strong>rungen<br />

so kurzfristig wirksam wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

Die Solarwirtschaft ist kein Day-to-day-<br />

Geschäft, son<strong>de</strong>rn bedarf verlässlicher<br />

10<br />

Meldung <strong>de</strong>s Monats<br />

Blue Competence<br />

Nachhaltiger Maschinen- und<br />

Anlagenbau<br />

Der Industrielenkungskreis Blue Competence hat auf<br />

seiner konstituieren<strong>de</strong>n Sitzung am 23. Januar 2012<br />

Markus Asch von <strong>de</strong>r Alfred Kärcher GmbH einstimmig<br />

zu seinem Sprecher gewählt. „Mein Anliegen ist es, <strong>de</strong>n<br />

Maschinen- und Anlagenbau an die Spitzen <strong>de</strong>r Nachhaltigkeitsbewegung<br />

zu bringen und über die Branchengrenzen<br />

hinaus in <strong>de</strong>n Köpfen zu verankern. Die<br />

Nachhaltigkeitsinitiative Blue Competence bietet dafür<br />

die passen<strong>de</strong> Plattform“, erklärte Asch.<br />

3/2012<br />

Bereits 28 Organisationen<br />

und 120 Unternehmen<br />

sind <strong>de</strong>r VDMA-Nachhaltigkeitsinitative<br />

beige-<br />

treten, die Markus Asch<br />

zu ihrem Sprecher be-<br />

stimmt hat. Info: www.<br />

bluecompetence.net<br />

Rahmenbedingungen. Sollten sich die Minister<br />

mit <strong>de</strong>r Vorstellung durchsetzen, <strong>de</strong>n<br />

jährlichen Zubau auf ein Drittel <strong>de</strong>s Zubaus<br />

von 2010 und 2011 abzuwürgen, wer<strong>de</strong>n<br />

sie ihre eigenen Ziele für die Energiewen<strong>de</strong><br />

nicht erreichen können. Es war <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>re<br />

Erfolg <strong>de</strong>r Photovoltaik, <strong>de</strong>r 2011 für<br />

die glänzen<strong>de</strong>n Ergebnisse beim Zubau erneuerbarer<br />

Energien gesorgt hat. Im Juli<br />

letzten Jahres wur<strong>de</strong> die Energiewen<strong>de</strong> beschlossen,<br />

das dazu gehörige Gesetz ist seit<br />

1. Januar 2012 in Kraft. Jetzt wur<strong>de</strong> es erneut<br />

geän<strong>de</strong>rt. Dieser Zick-Zack-Kurs <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>sregierung verunsichert Verbraucher<br />

und Investoren. Das wird nicht ohne<br />

ebm-Papst<br />

Klimaschutz zahlt sich aus<br />

ebm-Papst zählt seit <strong>de</strong>m Jahr 2010 zu <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r Klimaschutz- und Energieeffizienzgruppe <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Wirtschaft. Eine Jury hatte <strong>de</strong>n Weltmarktführer<br />

von Ventilatoren und Motoren für das hohe Umweltengagement<br />

ausgezeichnet. Damit wur<strong>de</strong> ebm-Papst für<br />

seine Leistung im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz<br />

gewürdigt. „Klimaschutz-Unternehmen sind<br />

Vorbil<strong>de</strong>r und Vorreiter für an<strong>de</strong>re Unternehmen – sie<br />

zeigen: Klimaschutz zahlt sich aus“, betonte DIHK-Präsi<strong>de</strong>nt<br />

Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann. Die grüne Firmenphilosophie<br />

zahle sich aus. Die „Klimaschutz-Unternehmen“<br />

sind wegen ihrer herausragen<strong>de</strong>n Leistungen<br />

im Bereich betrieblicher Energieeffizienz von <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>sregierung und <strong>de</strong>m Deutschen Industrie- und<br />

Han<strong>de</strong>lskammertag (DIHK) als Botschafter für Energieeffizienz<br />

und Klimaschutz ausgewählt wor<strong>de</strong>n. Zur Erreichung<br />

ihrer ambitionierten Klimaschutzziele haben<br />

sie ihre Produkte und Produktionsprozesse nicht nur<br />

energieeffizient ausgerichtet, son<strong>de</strong>rn auch die Mitarbeiter<br />

in diesen Prozess voll eingebun<strong>de</strong>n.<br />

@<br />

Zu <strong>de</strong>n Kürzungsplänen<br />

von Bun<strong>de</strong>swirtschaftsminister<br />

Rösler und<br />

Bun<strong>de</strong>sumweltminister<br />

Röttgen äußert sich<br />

Norbert Hahn, Mitglied<br />

<strong>de</strong>s Vorstands <strong>de</strong>r IBC<br />

Solar AG.<br />

Folge auf die mittlerweile über 100.000 Arbeitsplätze<br />

in <strong>de</strong>r Solarwirtschaft bleiben<br />

Das Gesetz enthält eine Vielzahl an Misstrauensbekundungen<br />

gegen Deutschlands<br />

beliebteste Energieerzeugungsart. So sollen<br />

mittelgroße Solaranlagen ab 10 MWp überhaupt<br />

keine Vergütung mehr erhalten. Der<br />

Eigenverbrauch entfällt, nur noch Teile <strong>de</strong>r<br />

erzeugten Strommenge sollen vergütungsfähig<br />

sein.“<br />

Was meinen Sie? Schreiben Sie uns Ihre<br />

Meinung an leser@<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

@<br />

www.xing.com/net/ke<br />

@ www.facebook.com/ke.next<br />

Energiesparmaßnahmen<br />

Stromfresser eliminieren<br />

Mit Beginn <strong>de</strong>s neuen Jahres fällt für Unternehmen <strong>de</strong>r<br />

Startschuss, sich auf neue gesetzliche Bestimmungen<br />

im Bereich <strong>de</strong>s Energieverbrauchs einzustellen. Ihnen<br />

bleibt kein Jahr, bis die Ausstoß-Menge von CO 2 und<br />

an<strong>de</strong>ren Gasen mehr und mehr durch zugeteilte Zertifikate<br />

bestimmt wird. Diese können zwar an- und verkauft<br />

wer<strong>de</strong>n, doch insgesamt sinkt die kostenlose Zuteilung<br />

von Emissionsrechten an Unternehmen. Ihr<br />

Energieverbrauch wird stark beschnitten. Dies stellt<br />

Unternehmen ab <strong>de</strong>m Jahr 2013 vor finanzielle Zusatzbelastungen.<br />

Aber selbst für Nichtbetroffene ist <strong>de</strong>r<br />

Energieverbrauch eine stetig steigen<strong>de</strong> Kostenvariable.<br />

Zu<strong>de</strong>m erwarten Verbraucher laut einer vom französischen<br />

Großhan<strong>de</strong>lskonzern Rexel in Auftrag gegebenen<br />

Studie vermehrt, dass sich Unternehmen für Energieeffizienz<br />

engagieren. Dabei helfen Maßnahmen wie Analyse<br />

<strong>de</strong>r Stromrechnung und <strong>de</strong>s Nutzungsverhaltens,<br />

neu gestaltete Beleuchtungen und intelligentes Energiemanagement<br />

bereits, Energie und Kosten bis in <strong>de</strong>n<br />

zweistelligen Bereich einzusparen.


Wussten Sie schon, dass...?<br />

…dass dort, wo konstruiert und produziert wird, mit <strong>de</strong>r richtigen<br />

Beleuchtung or<strong>de</strong>ntlich gespart wer<strong>de</strong>n kann?<br />

In <strong>de</strong>r Signalbeleuchtung haben sie sich längst bewährt, in weniger<br />

offensichtlichen Bereichen <strong>de</strong>s Maschinenbaus, wie <strong>de</strong>r Hallenbeleuchtung,<br />

ist <strong>de</strong>r Siegeszug <strong>de</strong>r LED nur noch eine Zeitfrage. Die<br />

LED, kurz für lichtemittieren<strong>de</strong> Dio<strong>de</strong>, ist in aller Mun<strong>de</strong> – o<strong>de</strong>r besser:<br />

Auge. Der Grund dafür: die leuchten<strong>de</strong>n Halbleiterkristalle bergen,<br />

verglichen mit herkömmlichen Leuchtmitteln, zahlreiche Vorteile.<br />

Zum Beispiel eine wesentlich geringere Wärmeentwicklung, hohe<br />

Beständigkeit gegen Stöße und Vibrationen und blendfreie Tageslichtqualität.<br />

Allen voran aber die Einsparmöglichkeiten beim Stromverbrauch.<br />

Brennt die Beleuchtung in <strong>de</strong>r Produktion das ganze Jahr<br />

rund um die Uhr, lassen sich durchschnittlich 75 Prozent <strong>de</strong>r Stromkosten<br />

einsparen. Professionelle LED-Beleuchtungslösungen für <strong>de</strong>n<br />

Einsatz in Hallen geben bis zu zehn Jahre lang kontinuierlich ihr Licht<br />

ab. Die Leuchten fallen nicht einfach aus, sie scheinen mit vermin<strong>de</strong>rter<br />

Kraft weiter. Wenn <strong>de</strong>r Lichtstrom nur noch 70 Prozent <strong>de</strong>s Anfangswertes<br />

beträgt, gilt das Lebensen<strong>de</strong> als erreicht. Die Anschaffungskosten<br />

von LED mögen zunächst abschrecken, beim Einsatz in<br />

<strong>de</strong>r Produktion amortisiert sich die Investition allerdings bereits nach<br />

rund zweieinhalb Jahren. Zu guter Letzt <strong>de</strong>r wohl charmanteste Vorteil<br />

<strong>de</strong>r LED: sie lässt sich ansteuern und auslesen. Über Ethernet o<strong>de</strong>r<br />

RS-485 lässt sich die Beleuchtung einfach mit ins Produktionsnetzwerk<br />

einbin<strong>de</strong>n. So kann je<strong>de</strong> einzelne Lampe je nach Einsatzort und<br />

-Zeitpunkt individuell geschaltet wer<strong>de</strong>n. n<br />

Seit Januar 2012 führt José<br />

Caro (51) das weltweite<br />

Simrit-Geschäft bei Freu<strong>de</strong>nberg<br />

Sealing Technologies.<br />

Unter <strong>de</strong>r Marke Simrit<br />

bietet das Unternehmen Industriekun<strong>de</strong>n<br />

rund um <strong>de</strong>n Globus anspruchsvolle<br />

Dichtungslösungen.<br />

Mit Dr. Oliver Eitrich hat die<br />

Wieland Electric GmbH seit<br />

Dezember 2011 einen neuen<br />

Geschäftsführer, <strong>de</strong>r zugleich<br />

auch die Geschäftsführung<br />

<strong>de</strong>r gesamten Wieland Holding<br />

übernommen hat. Er war bislang beim Unternehmen<br />

Wieland als Leiter Operations für die<br />

gesamte Produktions- und Lieferkette sowie für<br />

die Produktentwicklung verantwortlich.<br />

Felix Maier ist seit 1. Januar<br />

2012 neuer Geschäftsführer<br />

Fahrzeugindustrie bei <strong>de</strong>r<br />

Atlas Copco Tools Central<br />

Europe GmbH in Essen. Er<br />

ist seit 2003 bei Atlas Copco<br />

Autorin Sonja Schleif<br />

ist Inhaberin <strong>de</strong>r<br />

Kommunikationsagentur<br />

2beecomm<br />

und war unter an<strong>de</strong>rem als Marketingleiter<br />

Fahrzeugindustrie sowie als Vertriebsleiter<br />

tätig.<br />

Jörg Michael Henkel (53)<br />

hat mit Wirkung vom<br />

1. Januar 2012 das Vorstandsressort<br />

Vertrieb und<br />

Marketing bei <strong>de</strong>r Schott<br />

Solar AG übernommen.<br />

Der Manager verantwortet damit die weltweite<br />

Markenpräsenz <strong>de</strong>s Herstellers von<br />

Qualitätsmodulen in <strong>de</strong>r Solarindustrie.<br />

Hermann Tetzner heißt<br />

<strong>de</strong>r neue Chief Financial<br />

Officer <strong>de</strong>r im hessischen<br />

Haiger ansässigen Friedhelm<br />

Loh Group. Der<br />

55-jährige Wirtschafts-<br />

ingenieur ist als CFO seit Jahresbeginn 2012<br />

<strong>de</strong>n Bereich Finanzen <strong>de</strong>r international tätigen<br />

Unternehmensgruppe verantwortlich.<br />

Zugleich fungiert er als Geschäftsführer von<br />

Loh Services, <strong>de</strong>m Shared Service Center <strong>de</strong>r<br />

Friedhelm Loh Group.<br />

Intelligente<br />

Ingenieurwerkstoffe<br />

Hightech für<br />

individuelle<br />

Bauteile<br />

Lauramid ®<br />

Rollen, Zahnrä<strong>de</strong>r,<br />

Kurvenscheiben<br />

� hochbelastbar, verschleiß-<br />

und schmiermittelfrei<br />

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eingegossene Naben möglich<br />

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bis 400° C, verschleißfest,<br />

schmiermittelfrei<br />

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� schmiermittelfrei,<br />

extrem belastbar<br />

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Spektrum • unternehmen & märkte<br />

Bau- und Baustoffmaschinen<br />

Prognose 2012: + 5 Prozent<br />

Der Umsatz <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Bau- und Baustoffmaschinenindustrie<br />

ist 2011 um 17 Prozent auf 12,6 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Euro gestiegen, gab <strong>de</strong>r VDMA bekannt. Davon<br />

entfielen 7,8 Milliar<strong>de</strong>n Euro auf <strong>de</strong>n Baumaschinensektor<br />

und 4,8 Milliar<strong>de</strong>n Euro auf die Baustoff-, Glasund<br />

Keramikmaschinensparte. „2011 haben unsere<br />

Kun<strong>de</strong>n einfach wie<strong>de</strong>r mehr investiert“, begrün<strong>de</strong>te<br />

Johann Sailer, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s VDMA-Fachverban<strong>de</strong>s<br />

Bau- und Baustoffmaschinen, die positive Branchenentwicklung.<br />

Noch krisenbedingte, bisher zurückgehaltene<br />

Investitionen hätten vor allem die Baumaschinenvermieter<br />

nachgeholt. Dieser Trend wer<strong>de</strong> sich 2012<br />

weiter fortsetzen. Für 2012 prognostiziert er ein Umsatzplus<br />

von fünf Prozent. Eine große Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

seien die immer kürzer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Konjunkturzyklen<br />

mit stärkeren Ausschlägen bei kurzen Lieferzeiten.<br />

Gleichzeitig ächze die Industrie unter außergewöhnlichen<br />

Kostenbelastungen durch immer neue Vorschriften<br />

wie die Umstellung auf die neue EU-Abgasstufe IIIB<br />

zur Einhaltung <strong>de</strong>r EU-Vorgaben, so Sailer.<br />

Kurz und bündig<br />

■ Seit Februar 2012 ist Waldmann mit seinem<br />

Infotruck „Lightliner“ in ganz Europa<br />

unterwegs. Auf 26 m² Ausstellungsfläche<br />

zeigt <strong>de</strong>r Leuchtenhersteller aus Villingen-<br />

Schwenningen sein umfangreiches Produktportfolio<br />

für die Industrie auf ansprechen<strong>de</strong><br />

und einzigartige Weise – vor Ort<br />

beim Kun<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Betriebsgelän<strong>de</strong>.<br />

■ Immer mehr Techniker und Ingenieure<br />

arbeiten mobil mit Smartphones und Tablet-Computern.<br />

SKF unterstützt diesen<br />

Trend mit einer ganzen Reihe neuer Apps<br />

(Programme für Smartphones) zu Informations-<br />

und Berechnungszwecken rund<br />

um SKF Produkte. Mit <strong>de</strong>n SKF-Apps können<br />

Anwen<strong>de</strong>r analysieren, berechnen<br />

und passen<strong>de</strong> Lösungen fin<strong>de</strong>n, aber<br />

auch mehr über die SKF Gruppe und <strong>de</strong>ren<br />

Produkte und Lösungen erfahren.<br />

Und hier geht‘s zum App:<br />

http://goo.gl/7qwyG.<br />

12<br />

650 Module<br />

3/2012<br />

Photovoltaik in<br />

großer Höhe<br />

Mage Solar lieferte 650 Module für<br />

eine 122 kWp-Photovoltaikanlage<br />

auf <strong>de</strong>m Dach eines 50-stöckigen<br />

Wolkenkratzers in Manhattan.<br />

Industriearmaturen<br />

Positive Impulse für 2012<br />

Die <strong>de</strong>utschen Hersteller von Industriearmaturen erzielten<br />

2011 ein nominales Umsatzplus von sechs Prozent<br />

im Vergleich zum Vorjahr. Aus Angst vor einer Rezession<br />

hielten sich verunsicherte Unternehmen mit<br />

Investitionen zurück, so <strong>de</strong>r VDMA. Nach merklicher<br />

Abkühlung <strong>de</strong>r Weltwirtschaft En<strong>de</strong> 2011 erwartet <strong>de</strong>r<br />

Fachverband Armaturen für 2012 eine Belebung <strong>de</strong>r<br />

Auslandsgeschäfte und prognostiziert ein Umsatzwachstum<br />

von fünf Prozent. China wer<strong>de</strong> dank Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />

2012 wichtigster Absatzmarkt bleiben.<br />

6 MWh/Jahr<br />

Größtes<br />

Solarkraftwerk<br />

Im Spanien produziert ein<br />

Solarkraftwerk mit 4,3<br />

MWp jährlich 6 MWh<br />

Strom für 2500 Haushalte.<br />

■ Eaton Corporation,<br />

ein weltweit operieren<strong>de</strong>s<br />

US-amerikanisches Industrieunternehmen<br />

mit Hauptsitz in Cleveland (Ohio),<br />

hat die Akquisition von Polimer Kauçuk Sanayi<br />

ve Pazarlama A.Ş. vereinbart, einem<br />

türkischen Hersteller von Hydraulik- und<br />

Industrieschläuchen.<br />

■ Die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Zuverlässigkeit<br />

<strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergieanlagen in Offshore-<br />

Windparks sind extrem hoch. Wissenschaftler<br />

<strong>de</strong>r Universität Bremen haben<br />

mit Projektpartnern aus <strong>de</strong>r Industrie nun<br />

eine intelligente Steuerung entwickelt, die<br />

die Belastung durch wechseln<strong>de</strong> Windstärken<br />

erfasst und so dazu beitragen kann,<br />

Ausfallzeiten zu reduzieren, die Wartung<br />

zu optimieren und die Lebensdauer <strong>de</strong>r<br />

Anlagen zu verlängern.<br />

■ Nach <strong>de</strong>m großen Erfolg <strong>de</strong>r ersten Veranstaltung<br />

führt die AMA Weiterbildung am<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Branche erwartet Nullwachstum<br />

„Die Produktion im <strong>de</strong>utschen Maschinen- und Anlagenbau<br />

expandierte im vergangenen Jahr inflationsbereinigt<br />

um zwölf Prozent“, erklärte VDMA Präsi<strong>de</strong>nt Dr.<br />

Thomas Lindner. Die Prognose für 2011 mit 14 Prozent<br />

Wachstum sei knapp verpasst wor<strong>de</strong>n. Insgesamt dürfte<br />

die <strong>de</strong>utsche Maschinenproduktion 2011 um rund 24<br />

Milliar<strong>de</strong>n auf etwa 187 Milliar<strong>de</strong>n Euro gewachsen<br />

sein. Dazu habe <strong>de</strong>r Inlandsabsatz mit nominal plus<br />

zwölf Prozent prozentual fast genauso viel beigetragen<br />

wie <strong>de</strong>r Auslandsabsatz. Die Maschinenausfuhr expandierte<br />

im Zeitraum Januar bis November 2011 im Vergleich<br />

zu 2010 nominal um 14,5 Prozent. „Unsere<br />

zwanzig größten Märkte wie China, die USA, Russland,<br />

die Türkei o<strong>de</strong>r Brasilien lagen alle im Plus“, berichtete<br />

Lindner. Der Export in die Euro-Partnerlän<strong>de</strong>r wuchs<br />

mit neun Prozent zwar unterdurchschnittlich, allerdings<br />

stärker als gemeinhin erwartet. Noch kräftiger<br />

als die Exporte legten die <strong>de</strong>utschen Maschinenimporte<br />

zu, nämlich um 18,8 Prozent. Für 2012 revidierte er<br />

seine Prognose von plus vier Prozent auf null.<br />

-20 %<br />

Gleichstromnetzwerk<br />

Neues DC-Bordnetzwerk<br />

von ABB ermöglicht Senkung<br />

von Treibstoffverbrauch<br />

und Emissionen.<br />

4. und 5. Dezember 2012 ihre zweiten fokussierten<br />

Thementage „Sensorik und<br />

Messtechnik für die Win<strong>de</strong>nergie“ durch.<br />

Für diese Veranstaltung sucht die AMA<br />

Weiterbildung nach Highlights, also nach<br />

beson<strong>de</strong>rs interessanten Erfahrungen, Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

und Lösungen.<br />

Info: www.ama-weiterbildung.<strong>de</strong>.<br />

■ Mit my|eCampus hat Endress+Hauser ein<br />

webbasiertes Trainingsprogramm speziell<br />

für die industrielle Verfahrenstechnik entwickelt.<br />

Das technische Training online ermöglicht<br />

es, sich rund um die Uhr komfortabel<br />

zum Thema Messtechnik und Automatisierungslösungen<br />

zu qualifizieren –<br />

Reisezeiten und Fahrtkosten entfallen. Je<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Einheiten ist so ausgelegt, dass sie<br />

in maximal einer Stun<strong>de</strong> zu absolvieren ist.<br />

Ein abschließen<strong>de</strong>r Test inklusive Zertifikat<br />

stellt einen nachhaltigen Lernerfolg sicher.<br />

Info: https://endress.my-e-campus.com.


Aktienin<strong>de</strong>x erneuerbar Energien<br />

Wind und Solar enttäuschen<br />

Nach <strong>de</strong>m für grüne Aktien schwarzem Jahr 2011 – <strong>de</strong>r weltweite Aktienin<strong>de</strong>x<br />

für erneuerbare Energien RENIXX World ist um 54 % auf 241<br />

Punkte eingebrochen – ist ein positiver Start in 2012 gelungen. Im Januar<br />

kletterte <strong>de</strong>r RENIXX um 9 %, im Februar bislang um weitere 1,4 %<br />

(Stand 15. 2. 2012: 267,55 Punkte). Zuletzt haben jedoch Meldungen<br />

über För<strong>de</strong>rkürzungen für erneuerbare Energien in verschie<strong>de</strong>nen Staaten<br />

sowie enttäuschen<strong>de</strong> Finanzzahlen einzelner RENIXX-Unternehmen<br />

die Aktienkurse wie<strong>de</strong>r etwas gedrückt. Die Aktien <strong>de</strong>s US-Solarunternehmens<br />

STR Holdings (-23 %) sowie die Titel <strong>de</strong>s dänischen Win<strong>de</strong>nergieanlagen-Herstellers<br />

Vestas (-19 %) rangieren – jeweils aufgrund<br />

enttäuschen<strong>de</strong>r Geschäftszahlen – am In<strong>de</strong>xen<strong>de</strong>.<br />

Bernd Kleinmanns, Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR)<br />

Artur Monse<br />

Wirtschaftlich<br />

aus einem Guss<br />

Die Artur Monse GmbH, Velbert, hat im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Fachmesse „Euroguss 2012“ in<br />

Nürnberg eine Auszeichnung für ein technisch<br />

beson<strong>de</strong>rs anspruchsvolles Druckgussteil<br />

erhalten – einen Steckverbin<strong>de</strong>r,<br />

<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Elektronik industrieller Anwendungen<br />

zum Einsatz kommt. „Das komplexe<br />

Gussteil müsste in an<strong>de</strong>ren Fertigungsverfahren<br />

aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Durch seine beson<strong>de</strong>re<br />

konstruktive Ausführung unter<br />

Berücksichtigung <strong>de</strong>r gestalterischen Freiheit,<br />

die Zinkdruckguss bietet, ist hier eine<br />

gute Lösung erzielt wor<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r die hohe<br />

Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>s Zinkdruckgussprozesses<br />

voll ausgeschöpft wird“, erläutert<br />

Prof. Dr.-Ing. Lothar H. Kallien von <strong>de</strong>r<br />

Hochschule Aalen die Entscheidung <strong>de</strong>r<br />

Jury. Nicht nur das fertige Teil selbst sei<br />

„aus einem Guss“, auch <strong>de</strong>r gesamte Entwicklungs-,<br />

Konstruktions- und Herstellungsprozess<br />

kommt im Unternehmen wie<br />

aus einem Guss daher. Das 1932 gegrün<strong>de</strong>te<br />

Familienunternehmen beschäftigt<br />

knapp 50 Mitarbeiter und fertigt Zinkdruckgussteile<br />

mit einem Gewicht von 1 bis<br />

500 Gramm unter an<strong>de</strong>rem auch für <strong>de</strong>n<br />

Maschinen- und Apparatebau.<br />

von re.: Projektleiterin Initiative Zink bei Monse,<br />

Dr. Sabine Grund, Geschäftsführer Frank<br />

Schumacher mit Dirk Böttcher bei <strong>de</strong>r Verleihung.<br />

700<br />

600<br />

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Regenerative Aktien:<br />

Der Aktienin<strong>de</strong>x<br />

RENIXX World hat<br />

sich in 2012 bislang<br />

erholt. Größte<br />

Gewinner im Februar<br />

waren bislang die<br />

Zulieferer für die<br />

Win<strong>de</strong>nergie-Industrie<br />

Zoltek (+40 %)<br />

und China High<br />

Speed Transmission<br />

(+28 %).<br />

Quelle: IWR<br />

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13 %<br />

45 % eu<br />

41 % usa<br />

Spektrum • rohStoffe<br />

welt<br />

54 % DeutschlaND<br />

Recyclingquote<br />

für Kupfer<br />

Deutschland ist weltweit<br />

führend in <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rverwertung<br />

dieses<br />

Rohstoffs.<br />

14<br />

3/2012<br />

Industriemetall<br />

Nummer Eins<br />

Kupferversorgung bei global steigen<strong>de</strong>r Nachfrage<br />

Kupfer ist ein unverzichtbarer Funktionswerkstoff. Noch heute gilt <strong>de</strong>r Kupferverbrauch<br />

als Indikator für <strong>de</strong>n Industrialisierungsgrad einer Gesellschaft. Doch<br />

wie sicher ist die zukünftige Versorgung mit Kupfer?<br />

Die <strong>de</strong>utsche Pro-Kopf-Nachfrage<br />

nach raffiniertem Kupfer hat 2010<br />

bei umgerechnet 14,6 Kilogramm<br />

gelegen, <strong>de</strong>r Weltverbrauch laut International<br />

Copper Study Group<br />

(ISCG) bei 19,3 Millionen Tonnen. Die hohe Nachfrage<br />

spiegelt sich bereits im Preis wi<strong>de</strong>r: 2011 hat<br />

die Tonne durchschnittlich etwa 7500 Dollar gekostet<br />

und stieg damit um 46 Prozent im Vergleich<br />

zum Vorjahresniveau.<br />

Rohstoffpolitik<br />

In einer globalisierten Wirtschaftswelt ist die Rohstoffverarbeitung<br />

in <strong>de</strong>r Wertschöpfungskette vom<br />

Rohstoff bis zum Endprodukt in einem steigen<strong>de</strong>n<br />

Maße arbeitsteilig gestaltet. Nicht in je<strong>de</strong>m Industriestaat<br />

müssen für alle Rohstoffe o<strong>de</strong>r Rohstoffgruppen<br />

auch alle Stufen <strong>de</strong>r Wertschöpfungskette mit<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Industrieanlagen vorhan<strong>de</strong>n sein.<br />

„Allerdings hat die Erfahrung <strong>de</strong>r vergangenen<br />

Jahre und Jahrzehnte gezeigt, dass integrierte Industriestrukturen<br />

mit großer Wertschöpfungstiefe weniger<br />

krisenanfällig sind. Deshalb liegt es im Interesse<br />

<strong>de</strong>s Industrie-und Technologiestandorts Deutschland,<br />

für wichtige Rohstoffe o<strong>de</strong>r Rohstoffgruppen<br />

über eigene industrielle Rohstoffverarbeitungskapazitäten<br />

zu verfügen“, heißt es in <strong>de</strong>r Rohstoffstrategie<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung. Diese stün<strong>de</strong>n im internationalen<br />

Wettbewerb und müssten daher ständig verbessert<br />

wer<strong>de</strong>n. Eigene Rohstoffverarbeitungsbetriebe<br />

in Deutschland wür<strong>de</strong>n daher nicht nur<br />

maßgeblich zur Wertschöpfung, son<strong>de</strong>rn auch zur<br />

Technologieentwicklung beitragen. Insofern be<strong>de</strong>ute<br />

nachhaltige Rohstoffpolitik auch, <strong>de</strong>n Industrie-und<br />

Technologiestandort Deutschland zukünftig international<br />

wettbewerbsfähig zu erhalten.<br />

In <strong>de</strong>n vergangenen Jahren sind <strong>de</strong>utsche Rohstoffverarbeitungskapazitäten<br />

in größerem Umfang<br />

geschlossen beziehungsweise ins Ausland verlagert<br />

wor<strong>de</strong>n. Ein Beispiel auf Kupfer bezogen: In<br />

Deutschland schloss die letzte Kupfermine 1990.<br />

Die Grün<strong>de</strong> sind unter an<strong>de</strong>rem hohe Energiekosten,<br />

aber auch vergleichsweise hohe Umweltschutzanfor<strong>de</strong>rungen<br />

und ein hohes Lohnkostenniveau.<br />

Kupferversorgung<br />

Je<strong>de</strong>r Deutsche benötigt im Laufe seines Lebens<br />

mehr als eine Tonne Kupfer, und <strong>de</strong>r Einsatz neuer<br />

Technologien wie alternativer Energien und Elektromobilität<br />

wird auch in <strong>de</strong>n traditionellen Märkten<br />

zu einer steigen<strong>de</strong>n Kupferverwendung führen“,<br />

so Dr. Anton Klassert, Geschäftsführer <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Kupferinstituts (DKI). Das lässt Fragen dazu<br />

aufkommen, wie sicher die weitere Versorgung mit<br />

<strong>de</strong>m begehrten Industriemetall ist.<br />

Heute laufen zwei neue Explorationen in <strong>de</strong>r<br />

Nähe von Goslar und in <strong>de</strong>r Lausitz. Laut DKI lagern<br />

dort etwa zwei Millionen Tonnen reines Kupfermetall.<br />

Jährlich könnten dort rund 100.000 Tonnen<br />

Kupfer geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>m Abbau<br />

wer<strong>de</strong> aber wahrscheinlich erst zwischen 2016 und<br />

2020 begonnen. Aktuell stellt das Recycling also die<br />

einzige inländische Kupferquelle dar. Und hier ist<br />

Deutschland sehr gut aufgestellt: Bei Kupfer hat<br />

Deutschland mit 54 Prozent die höchste Recyclingquote<br />

weltweit (EU 45 %, USA 41 %, Welt im<br />

Durchschnitt 13 %).<br />

Insgesamt sieht das Deutsche Kupferinstitut die<br />

Kupferversorgung trotz weltweit steigen<strong>de</strong>r Nachfrage<br />

als gesichert an. Nicht nur das Recycling, son<strong>de</strong>rn<br />

auch die Ent<strong>de</strong>ckung neuer Vorkommen und<br />

verbesserte Abbaumetho<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>n hierzu beitragen.<br />

Um <strong>de</strong>n zu erwarten<strong>de</strong>n erhöhten Bedarf an<br />

Kupfer zu <strong>de</strong>cken, wird auch die Erschließung neuer<br />

Kupferminen weltweit vorangetrieben: „Bis 2015<br />

wer<strong>de</strong>n neue Kapazitäten von rund 250 Millionen<br />

Tonnen Kupferinhalt ihre Produktion aufnehmen“,<br />

so Klassert. n<br />

Aurubis<br />

Autor Nico Schrö<strong>de</strong>r, Redaktion Bild:


Quelle: GDB, Stand Juni 2011<br />

Maschinenbau<br />

8 %<br />

Automobil<br />

9 %<br />

Bauwesen<br />

15 %<br />

Han<strong>de</strong>l<br />

5 %<br />

Sonstige<br />

6 %<br />

Kabel und<br />

Elektro<br />

57 %<br />

Spektrum • rohStoffe<br />

Die Kupfer-Hauptverbraucher<br />

Das Gros <strong>de</strong>s Kupferverbrauchs ist mit 57 Prozent<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Kabel- und Elektroindustrie zuzuordnen.<br />

Hier ist Kupfer aufgrund seiner hohen Leitfähigkeit<br />

unverzichtbar. Im Bauwesen, mit immerhin<br />

15 Prozent, wird es als Dach- und Fassa<strong>de</strong>nmaterial<br />

und als Werkstoff bei Rohrsystemen genutzt.<br />

Da viele Bakterien durch Kupfer im Wachstum gehemmt<br />

wer<strong>de</strong>n, wird es zu<strong>de</strong>m als Kupfer-Zink-<br />

Legierung (Messing) in öffentlichen Gebäu<strong>de</strong>n<br />

und Verkehrsmitteln für Haltegriffe und Türklinken<br />

eingesetzt, um die Übertragung von Krankheitskeimen<br />

zu verhin<strong>de</strong>rn. Die restlichen Verbraucher<br />

sind vor allem die Automobilindustrie, <strong>de</strong>r Maschinenbau<br />

und <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l.<br />

3/2012<br />

15


SPEKTRUM • ROHSTOFFE<br />

16<br />

Interview mit Dr. Anton Klassert vom Deutschen Kupferinstitut (DKI)<br />

„Recycling als Kupfermine“<br />

Die Kupfernachfrage steigt global. Der Rohstoff preis ist entsprechend hoch. ke NEXT hat nachgefragt, wie<br />

sich die Energiewen<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>n Kupfer-Markt auswirkt und wohin sich die weltweite Kupferproduktion<br />

und -nachfrage zukünftig bewegt.<br />

Wie beurteilen Sie die hohe Kupfernachfrage – im Zuge <strong>de</strong>r<br />

Energiewen<strong>de</strong> – und die gleichzeitig steigen<strong>de</strong>n Strompreise in<br />

Folge <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong>, die <strong>de</strong>n Kupfer-Herstellungsprozess<br />

wie<strong>de</strong>r unmittelbar <strong>de</strong>terminieren?<br />

Kupfer spart bei <strong>de</strong>r Anwendung ein Vielfaches – zum Beispiel bei<br />

energiee� zienten Elektromotoren das Dreihun<strong>de</strong>rtfache – <strong>de</strong>r Energiemege<br />

ein, die für seine Herstellung verwen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Insoweit stehen<br />

Energiewen<strong>de</strong> und steigen<strong>de</strong> Strompreise für die Herstellung von<br />

Kupfer keineswegs im Wi<strong>de</strong>rspruch. Zu<strong>de</strong>m müssen Sie sehen, dass<br />

Kupfer im Gegensatz zu an<strong>de</strong>ren Metallen wie Stahl o<strong>de</strong>r Aluminium<br />

bei <strong>de</strong>r Mehrzahl <strong>de</strong>r Erze seinen Brennsto� sogar schon mitbringt.<br />

Bei <strong>de</strong>r Verhüttung sul� discher Kupfererze entsteht ein Energieüberschuss.<br />

Lediglich <strong>de</strong>r letzte Reinigungsschritt <strong>de</strong>s fast fertigen Metalls,<br />

die sogenannte Ra� nationselektrolyse, ist ein Stromverbraucher.<br />

Welche Verfahren gibt es beziehungsweise woran wird aktuell<br />

geforscht, um die Kupferproduktion zukunftsfähig und damit<br />

ressourcenschonend zu gestalten?<br />

Die Kupfererzeugung war schon immer zukun� sfähig. Nicht umsonst<br />

ist es im Bergbau und im Recycling in <strong>de</strong>n letzten hun<strong>de</strong>rt Jahren gelungen,<br />

<strong>de</strong>r weiterverarbeiten<strong>de</strong>n Industrie von Jahr zu Jahr im Mittel<br />

vier Prozent mehr <strong>de</strong>s roten Metalls bereitzustellen. Zuletzt waren<br />

es <strong>de</strong>utlich über 20 Millionen Tonnen pro Jahr – Recycling<br />

inklusive. Wesentliche Forschungsschwerpunkte bewegen<br />

sich auf <strong>de</strong>m Feld <strong>de</strong>r Materialbereitstellung, also im Bereich<br />

<strong>de</strong>r Technologieverbesserung zu immer e� zienteren<br />

Gewinnungs- und Recyclingprozessen und auf <strong>de</strong>m<br />

Feld <strong>de</strong>s e� zienten Materialeinsatzes. Die Kombination<br />

aus bei<strong>de</strong>m wird sicherstellen, dass wir auch in Zukun�<br />

genügend Kupfer für alle Anwendungen zur Verfügung<br />

haben – von <strong>de</strong>r Energietechnik bis zu mo<strong>de</strong>rnsten medizinischen<br />

Einsatzbereichen.<br />

Und wie kann sich e� zientes Recycling<br />

etablieren, solange neue<br />

Kupfervorkommen und<br />

verbesserte Abbaumetho<strong>de</strong>n<br />

das zukünftige<br />

Der DKI-Geschäftsführer<br />

Dr. Anton Klassert spricht in<br />

Berlin zum Thema<br />

Kupferversorgung.<br />

3 / 2012<br />

Angebot sichern? Welchen Stellenwert hat das Kupferrecycling<br />

also aktuell?<br />

Diesen Sachverhalt wür<strong>de</strong> ich genau an<strong>de</strong>rs herum formulieren: Kupfer-Recycling,<br />

sogenanntes Urban Mining, ist die e� zienteste Kupfermine<br />

überhaupt. Nur diejenigen Mengen, die wir durch Recycling<br />

nicht <strong>de</strong>cken, holen wir uns aus <strong>de</strong>m Bergbau. Ein Beispiel: Die Wie<strong>de</strong>rverwendung<br />

von Kupfer benötigt nur 10 bis 15 Prozent <strong>de</strong>s Energieeinsatzes<br />

<strong>de</strong>r Primärgewinnung. Dementsprechend kostengünstiger<br />

ist sie. Deshalb wer<strong>de</strong>n Altmetalle im Kupferbereich auch zu hohen<br />

Preisen gehan<strong>de</strong>lt – einfach, weil da ganz viel Wert schon drinsteckt.<br />

Allerdings sind viele Kupfererzeugnisse sehr langlebig. Im Mittel gehen<br />

wir von 30 bis 35 Jahren aus. Nun betrug die Menge an Kupfer, die<br />

vor 30 o<strong>de</strong>r 35 Jahren in die Verwendung gebracht wur<strong>de</strong>, nur wenige<br />

Millionen Tonnen pro Jahr – im Gegensatz zu über 18 Millionen Tonnen<br />

Kupfer aus <strong>de</strong>m Bergbau in <strong>de</strong>r Gegenwart. Selbst, wenn alles<br />

Kupfer wie<strong>de</strong>rverwen<strong>de</strong>t wür<strong>de</strong> – und es wird fast alles wie<strong>de</strong>rverwen<strong>de</strong>t<br />

– bliebe eine Lücke von mehr als <strong>de</strong>r Häl� e, die heute und auf<br />

absehbare Zeit aus <strong>de</strong>m Bergbau zu <strong>de</strong>cken sein wird.<br />

Herr Dr. Klassert, warum schätzen Sie die Wertschöpfung aus<br />

Kupfer in Europa höher ein als in China?<br />

Aus einem einfachen Grund: Wir haben hier in Europa und<br />

gera<strong>de</strong> auch in Deutschland die innovativeren und kreativeren<br />

Unternehmen. Während in China viel Kupfer<br />

in <strong>de</strong>n Au� au <strong>de</strong>r dort benötigten Infrastruktur,<br />

also in Kra� werke, Stromverteilung, Datennetze,<br />

Versorgungsleitungen und mehr � ießt, entwickeln<br />

die europäischen Unternehmen in beson<strong>de</strong>rem<br />

Maße materiale� ziente und intelligente Produkte.<br />

Letzte Frage: Was sind aus DKI-Sicht die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Faktoren <strong>de</strong>s beobachtbaren volatilen<br />

Kupferpreises?<br />

Wir sind keine Finanzfachleute. In unserem laienhaften<br />

Verständnis korreliert hohe Volatilität von<br />

Preisen mit ausgeprägten spekulativen Aktivitäten.<br />

Diese müssen für die Realwirtscha�<br />

keineswegs immer vorteilha� sein, vorsichtig<br />

ausgedrückt.<br />

Autor Das Interview führte Nico Schrö<strong>de</strong>r, Redaktion<br />

Bild: sc


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Aktuator<br />

Seite 38<br />

anp-001-Titelseite.indd 1 03.02.2012 10:02:17


Spektrum • DaS Denkt Der LeSer<br />

NetworkiNg<br />

Zur För<strong>de</strong>rung von Solaranlagen<br />

Kampfansage <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung<br />

„Die heute von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung beschlossenen massiven För<strong>de</strong>reinschnitte sind eine Kampfansage<br />

gegen die gesamte Solarbranche in Deutschland. Freiflächen-Solaranlagen erzeugen die<br />

zweitgünstigste erneuerbare Energieform und kommen ohne teuren Netzausbau aus. Deshalb<br />

wi<strong>de</strong>rspricht es jeglicher wirtschaftlicher und energiepolitischer Logik, <strong>de</strong>n Markt <strong>de</strong>rart aggressiv<br />

zu beschnei<strong>de</strong>n. Die vorschnelle Absenkung <strong>de</strong>r Solarför<strong>de</strong>rung verhin<strong>de</strong>rt, dass die Ziele <strong>de</strong>r<br />

Energiewen<strong>de</strong> erreicht wer<strong>de</strong>n. Die Bun<strong>de</strong>sregierung torpediert damit ihre eigene Politik und hat<br />

sich mit ihrer Entscheidung <strong>de</strong>m Druck <strong>de</strong>r großen Energieversorger gebeugt.“<br />

Ove Petersen, Geschäftsführer GP Joule, Reußenköge<br />

Zu unserer Xing-Umfrage<br />

ke NEXT wollte wissen: Was läuft aus Ihrer Sicht gut im Patentwesen, was läuft schlecht?<br />

„Patentwesen ist immer noch kein Thema, welches sich breitbandig in <strong>de</strong>r Ingenieurausbildung<br />

etabliert hat. Je nach<strong>de</strong>m, wie groß das Unternehmen ist, in das es die Absolventen im späteren<br />

beruflichen Einsatz verschlägt, kann es sein, dass es eine eigene Patentabteilung, eine feste Zusammenarbeit<br />

mit einem Patentanwalt o<strong>de</strong>r eben gar nichts gibt. Meist tritt dann <strong>de</strong>r blanke Aktionismus<br />

zutage, wenn <strong>de</strong>r Ingenieur zufällig eine Erfindung tätigt und diese zum Patent anmel<strong>de</strong>n will.<br />

Meist geht dann die Suche los.“ Wolfgang Pfeifer, Saarbrücken<br />

18<br />

Was an<strong>de</strong>re über die ke NEXT <strong>de</strong>nken<br />

An<strong>de</strong>rs als an<strong>de</strong>re<br />

„ ... da steckt ´ne Menge an I<strong>de</strong>en und Arbeit hinter <strong>de</strong>m neuen Konzept.<br />

Sie sind in <strong>de</strong>r Tat an<strong>de</strong>rs als an<strong>de</strong>re. Eine klare Handschrift ist zu<br />

sehen. Gratulation und viel Erfolg mit <strong>de</strong>m Neukonzept. Dies, auch<br />

wenn ich kein Freund <strong>de</strong>r run<strong>de</strong>n Ecken bin, aber, über Geschmack<br />

lässt sich bekanntlich vortrefflich streiten. “<br />

Reinhold Kuchenmeister,<br />

mbk Marketing-Beratung Kuchenmeister, Höchberg<br />

Beeindruckend<br />

„Ich bin beeindruckt von <strong>de</strong>r neuen ke NEXT! Von <strong>de</strong>m Layout, das<br />

sehr übersichtlich ist, <strong>de</strong>r innovativen Themenaufteilung – und ein<br />

Bild von Ihnen, die Meinung <strong>de</strong>s Redakteurs, habe ich auch gefun<strong>de</strong>n<br />

– das als Kurz-Editorial mitten im Heft fin<strong>de</strong> ich spannend.“<br />

Silke Brügel, inspire pr, Ottobrunn<br />

Ansprechend<br />

„ ... möchte ich Ihnen und <strong>de</strong>m gesamten ke-NEXT-Team recht herz-<br />

3/2012<br />

„Sieht klasse aus!“<br />

Jörg Landgraf. Als<br />

Verantwortlicher<br />

für Pressearbeit bei<br />

Igus war er unser<br />

Partner bei <strong>de</strong>r ersten<br />

Titelgeschichte<br />

<strong>de</strong>r neuen ke NEXT.<br />

Twitter & Co.<br />

David@MentalDavid<br />

Today‘s fact: Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Telefons,<br />

Alexan<strong>de</strong>r Graham Bell hat gesagt:<br />

„Ich glaube, dass ein Apparat mal in<br />

je<strong>de</strong>r Hauptstadt stehen wird.“<br />

Land <strong>de</strong>r Erfin<strong>de</strong>r@Erfin<strong>de</strong>rLand<br />

Kin<strong>de</strong>rwagen mit Antrieb http://<br />

fb.me/112GQjlXS<br />

So <strong>de</strong>nken die Youtube-User<br />

Ingenieure sind die geistigen Väter Technischer<br />

Systeme, mit <strong>de</strong>ren Hilfe naturwissenschaftliche<br />

Erkenntnisse zum<br />

praktischen Nutzen <strong>de</strong>r Menschen angewen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n... ManiacSamurai1<br />

zum Vi<strong>de</strong>o „Was ist ein Ingenieur?“<br />

lich zum Start <strong>de</strong>s neuen Magazins gratulieren und Ihnen alles, alles<br />

Liebe und Gute wünschen. Toll sieht es aus, das neue Heft. Super<br />

schöne Fotos und eine ansprechen<strong>de</strong> Aufmachung.“<br />

Susanne Kaufmann, Werma Signaltechnik, Rietheim-Weilheim<br />

Vortrefflicher Wurf<br />

„ ... meine Gratulation zu Ihrer neuen Zeitschrift ke NEXT. Der Titel und<br />

die Neukonzeptionierung ist Ihnen vortrefflich gelungen – eine Überraschung<br />

in <strong>de</strong>r manchmal nicht unbedingt abwechselungsreichen<br />

Zeitschriftenlandschaft.“<br />

Paul-Thomas Hinkel, Geschäftsführer pth-mediaberatung, Würzburg<br />

Rundum toll<br />

„ ... heute habe ich die erste Ausgabe <strong>de</strong>r ke NEXT auf <strong>de</strong>n Tisch bekommen:<br />

Tolles Heft, tolle Themen ... „<br />

Katrin Günther, Marketing Kommunikation, J. Schmaltz, Glatten<br />

Tolles Konzept<br />

„ ... heute habe ich Ihr neues Magazin ke NEXT erhalten. Gratuliere!<br />

Tolles Konzept, das sich im Markt <strong>de</strong>utlich abhebt.“<br />

Hans-Robert Koch, Rittal, Herborn<br />

Gelungener Relaunch<br />

„Gratulation zur ke NEXT, wie ich fin<strong>de</strong>, ein überraschen<strong>de</strong>r und sehr<br />

gut gelungener Relaunch!“<br />

Wolfgang Jarausch, Senior Marketing Manager Motion Control,<br />

Baumer IVO, Villingen-Schwenningen<br />

Total begeistert<br />

„Wenigstens eine kurze Rückmeldung, da mir die Zeit für einen Leserbrief<br />

fehlt: Wir sind total begeistert von ke NEXT.“<br />

Dietrich Homburg, Redaktionsbüro Stutensee, Stutensee


@<br />

Zu Social Media I<br />

Maschinenbau 2.0: Facebook, Twitter, YouTube & Co.<br />

„Social Media ist so groß, dass man es nicht mehr ignorieren kann“, betonte<br />

VDMA Hauptgeschäftsführer Dr. Hannes Hesse vor <strong>de</strong>m Hauptvorstand<br />

<strong>de</strong>s VDMA. „Groß im Sinne <strong>de</strong>r Aufmerksamkeitsbün<strong>de</strong>lung.<br />

Und das be<strong>de</strong>utet, dass man heute als Unternehmen einen guten Grund<br />

dafür braucht, Social Media nicht auszuprobieren.“ www.vdma.org<br />

Stimmen aus<br />

<strong>de</strong>r Presse<br />

Maschinenbauer schlagen Alarm<br />

„Neues Alarmsignal aus <strong>de</strong>r Wirtschaft:<br />

Die Maschinenbauer nehmen<br />

ihre Prognose für das laufen<strong>de</strong> Jahr<br />

<strong>de</strong>utlich zurück. Erwartete die Branche<br />

bislang ein Plus von vier Prozent,<br />

so geht sie nun nur noch von einer<br />

Stagnation <strong>de</strong>r Geschäftsentwicklung<br />

aus.“ www.manager-magazin.<strong>de</strong> am<br />

23.02.2012<br />

Konjunkturflaute<br />

„Im <strong>de</strong>utschen Maschinenbau sind<br />

nach <strong>de</strong>m Rekordjahr 2011 härtere<br />

Zeiten angebrochen: Im Januar<br />

sank <strong>de</strong>r Auftragseingang um<br />

sechs Prozent gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr,<br />

teilte <strong>de</strong>r Branchenverband<br />

VDMA am Donnerstag mit.“<br />

www.ftd.com am 01.03.2012<br />

Aufschwung in Sicht<br />

„Die <strong>de</strong>utsche Schlüsselindustrie, <strong>de</strong>r<br />

Maschinenbau, hat die jüngste Flaute<br />

zu spüren bekommen. Die Aufträge<br />

gingen im Januar nach Angaben <strong>de</strong>s<br />

Branchenverban<strong>de</strong>s VDMA <strong>de</strong>utlich<br />

zurück. Doch laut VDMA-Chefvolkswirt<br />

Wiechers lichten sich die Wolken<br />

bald.“ www.han<strong>de</strong>lsblatt.com am<br />

01.03.2012<br />

Diskutieren Sie mit.<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung!<br />

Ihre Meinung an leser@<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

www.xing.com/net/<br />

ke www.facebook.com/<br />

@<br />

@ ke.next<br />

Sicherheitstechnik für <strong>de</strong>n Maschinenbau<br />

More than safety.<br />

Spektrum • DaS Denkt Der LeSer<br />

Zu Social Media II<br />

Jobturbo Social Media<br />

„Immer mehr Arbeitnehmer wer<strong>de</strong>n über das eigene<br />

Online-Profil in Xing o<strong>de</strong>r LinkedIn zum neuen Job abgeworben.<br />

Ein Grund für arbeitssuchen<strong>de</strong> Ingenieure,<br />

ein zeitgemäßes Online-Profil zu entwerfen.“<br />

www.karriere-ing.<strong>de</strong><br />

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3/2012 19


Spektrum • menSchen<br />

20<br />

Interview mit Renate Pilz, geschäftsführen<strong>de</strong> Gesellschafterin von Pilz<br />

„Man kann viel lernen“<br />

Pilz entwickelte 1974 eines <strong>de</strong>r ersten <strong>de</strong>utschen speicherprogrammierbaren Steuerungssysteme und<br />

brachte 1987 das Sicherheitsschaltgerät PNOZ auf <strong>de</strong>n Markt, das zum weltweit meist eingesetzten<br />

seiner Art wur<strong>de</strong>. ke NEXT war in Ostfil<strong>de</strong>rn für ein Gespräch mit <strong>de</strong>r beeindrucken<strong>de</strong>n Firmenchefin.<br />

3/2012<br />

„Unsere Kun<strong>de</strong>n<br />

wissen: Wenn wir<br />

etwas Neues anbieten,<br />

dann ist das eine<br />

Innovation. Und nicht<br />

etwas, was es so o<strong>de</strong>r<br />

so schon gibt.“<br />

Renate Pilz, Pilz


Sie können auf einige Jahrzehnte in<br />

Ihrem Unternehmen zurückblicken.<br />

Worauf sind Sie beson<strong>de</strong>rs stolz?<br />

Ich bin stolz auf unsere Innovationen – das<br />

muss ich schon sagen. Und dass es uns gelungen<br />

ist, die sichere Automatisierungstechnik<br />

so sehr – nicht nur in Deutschland, son<strong>de</strong>rn<br />

auf <strong>de</strong>r ganzen Welt – zu verankern, dass<br />

man uns Botschafter <strong>de</strong>r Sicherheit nennt.<br />

Da haben wir wirklich sehr positiv gewirkt.<br />

Wir haben Produkte für die Automatisierung<br />

entwickelt, mit <strong>de</strong>nen Sicherheitsstandards<br />

so erfüllt wer<strong>de</strong>n, dass Safety bei unseren<br />

Kun<strong>de</strong>n nicht als lästige, stören<strong>de</strong> Notwendigkeit<br />

empfun<strong>de</strong>n wird, son<strong>de</strong>rn dass sie<br />

damit auch für ihr Unternehmen einen Nutzen<br />

schaffen. Und die Sicherheit nicht nur als<br />

Kostenfaktor gesehen wird.<br />

Derzeit sind Sie ja dabei, sich vom reinen<br />

Sicherheitsspezialisten hin zu einem<br />

Komplettanbieter <strong>de</strong>r Automatisierungstechnik<br />

zu entwickeln. Wie kommen Sie<br />

damit voran?<br />

Gut, <strong>de</strong>nn wir haben ja das Thema Sicherheit<br />

nie isoliert betrachtet. Wenn wir eine Applikation<br />

vor uns haben, dann sehen wir das<br />

Gesamte. Ich sage immer: Für mich ist Sicherheitstechnik<br />

die Königsdisziplin, das<br />

Herzstück. Wenn ich die beherrsche, dann<br />

habe ich die Standardtechnik mit dabei.<br />

Aber glauben Ihnen die Kun<strong>de</strong>n, dass Sie<br />

Standard-Automatisierung können?<br />

Wir müssen noch stärker in die Wahrnehmung<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n kommen. Dazu gibt es<br />

eine schöne Geschichte. Auf <strong>de</strong>r vorletzten<br />

Hannover Messe kam ein guter Kun<strong>de</strong> zu<br />

uns auf <strong>de</strong>n Stand – wir kennen uns schon<br />

viele Jahre. Wir hatten auf <strong>de</strong>r Messe das Mo-<br />

<strong>de</strong>ll einer Brückenschleuse. Er meinte zu mir:<br />

‚Da machst du die Sicherheitstechnik.‘ Dann<br />

habe ich gesagt: ‚Nein, da machen wir alles,<br />

komplett.‘ Er sagte: ‚Das kannst du nicht.‘ Und<br />

ich: ‚Dann kennst du mich falsch.‘ Ich habe<br />

das Mo<strong>de</strong>ll aufgemacht und da war alles,<br />

wirklich alles komplett von Pilz. Das war so<br />

nett, <strong>de</strong>r war vollkommen überrascht.<br />

Sie haben erzählt, worauf Sie stolz sind.<br />

Gibt’s vielleicht rückblickend etwas,<br />

wovon Sie sagen: das war nicht so gut,<br />

das wür<strong>de</strong>n Sie an<strong>de</strong>rs machen?<br />

Gibt es sicher. Aber ich möchte es vielleicht<br />

ein bisschen an<strong>de</strong>rs formulieren: Aus all<br />

<strong>de</strong>m, was nicht so gelaufen ist, wie man<br />

sich das erhofft o<strong>de</strong>r gewünscht o<strong>de</strong>r geplant<br />

hat, lernt man ja. Und <strong>de</strong>shalb möchte<br />

ich alles wie<strong>de</strong>r so machen, wie ich es<br />

getan habe. Weil ich einfach auf diese Lernprozesse<br />

nicht verzichten möchte.<br />

Wenn Sie die Chance hätten mit<br />

jeman<strong>de</strong>n zu tauschen, wer könnte<br />

das sein?<br />

Ich möchte gern bei mir bleiben, ich möchte<br />

nicht tauschen. Was für mich eine zen trale<br />

Rolle in meinem Leben spielt, ist <strong>de</strong>r Glaube.<br />

Daraus ziehe ich viel Kraft . Denn es gibt natürlich<br />

auch Zeiten, in <strong>de</strong>nen man es schwerer<br />

hat. Und mit dieser Kraft fin<strong>de</strong>n sich auch<br />

immer wie<strong>de</strong>r Wege, die weiter führen.<br />

Apropos schwere Zeit: Sie sagten ja,<br />

aus Krisen könne man etwas lernen.<br />

Was haben Sie aus <strong>de</strong>r Krise 2008/<br />

2009 gelernt?<br />

Das Wichtigste ist die Erkenntnis, wie wertvoll<br />

und kostbar die Mitarbeiter sind. Aber<br />

das ist nicht etwas, was wir neu gelernt ha-<br />

Spektrum • menSchen<br />

ben, son<strong>de</strong>rn etwas, was hier wirklich seine<br />

eindrückliche Bestätigung gefun<strong>de</strong>n hat.<br />

Außer<strong>de</strong>m konnte man lernen, wie wichtig<br />

verantwortungsbewusstes Han<strong>de</strong>ln ist.<br />

Das heißt?<br />

Nun, etwa dass man entsprechen<strong>de</strong> Rücklagen<br />

bil<strong>de</strong>t. Dass die Eigenkapital<strong>de</strong>cke<br />

<strong>de</strong>n Verhältnissen <strong>de</strong>s Unternehmens entspricht.<br />

Meine Tochter sagt immer: Man<br />

braucht etwas Speck im Kästle. Und Innovation<br />

natürlich – Innovation, Innovation,<br />

Innovation. Wir haben in dieser Zeit, als es<br />

so zurück ging, unsere Entwicklungsleistung<br />

nicht zurück genommen. Im Gegenteil<br />

– wir haben sie vorangetrieben.<br />

Wenn Sie jetzt einen Blick in die Zukunft<br />

wagen: Wie sieht die aus?<br />

Ich wünsche mir für unser Unternehmen ein<br />

gesun<strong>de</strong>s Wachstum durch innovative Produkte,<br />

Lösungen und Systeme. Was mich<br />

sehr dankbar macht, ist dass meine bei<strong>de</strong>n<br />

Kin<strong>de</strong>r im Unternehmen sind. Und dass bei<strong>de</strong><br />

nicht nur das nötige Wissen aufgebaut<br />

und sich die Fähigkeiten erarbeitet haben,<br />

son<strong>de</strong>rn auch Herz für ihre leiten<strong>de</strong>n Aufgaben<br />

einbringen. Sie stehen mit so viel Liebe<br />

hinter <strong>de</strong>m Unternehmen. Das ist etwas, was<br />

mich sehr zuversichtlich macht.<br />

Zum Abschluss: Was machen Sie, wenn<br />

Sie einmal nicht an die Arbeit <strong>de</strong>nken?<br />

Ich liebe Musik und gehe gerne in Konzerte.<br />

Ich wan<strong>de</strong>re gerne, egal ob auf <strong>de</strong>r Schwäbischen<br />

Alb o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Alpen. Und auch<br />

Lesen gehört zu meinen Lei<strong>de</strong>nschaften.<br />

Autor Das Interview führte <strong>de</strong>r<br />

Leiten<strong>de</strong> Chefredakteur Wolfgang Kräußlich<br />

3/2012<br />

21


SPEKTRUM • KRIMINALITÄT<br />

AKTUELLES<br />

Der Spion in meiner SPS<br />

Die Bedrohung industrieller Systeme durch Computerschädlinge<br />

ist real. Die richtige Antwort<br />

lautet: Information, systematische und planvolle<br />

Umsetzung einer robusten Architektur sowie ein<br />

gesun<strong>de</strong>s Risikobewusstsein und Wachsamkeit.<br />

Stuxnet hat bewiesen, was Fachleute schon lange befürchten:<br />

Mit <strong>de</strong>m Einzug eingebetteter Computersysteme<br />

in alle Bereiche <strong>de</strong>r Industrie und <strong>de</strong>s<br />

täglichen Lebens sowie <strong>de</strong>ren vollständiger<br />

Durchdringung ist ein kaum abzusehen<strong>de</strong>s<br />

Risikopotenzial durch Computerschädlinge<br />

entstan<strong>de</strong>n. Beruhigt haben wir<br />

uns damit, dass all diese Systeme zwar Computer<br />

im technischen Sinn sind, aber so an<strong>de</strong>rs und speziell,<br />

dass ein Angri� unmöglich o<strong>de</strong>r zu aufwendig<br />

erschien. Lei<strong>de</strong>r trügt <strong>de</strong>r Schein: So unterschiedlich sind zum<br />

Beispiel speicherprogrammierbare Steuerungen im Kern gar nicht.<br />

Viele Hersteller greifen auf dieselben Betriebssysteme, Netzwerkstacks<br />

und Bibliotheken zurück. O� wur<strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>ne Architekturen<br />

um die Ethernet o<strong>de</strong>r TCP/IP-Fähigkeit erweitert und<br />

dazu generische Quellen verwen<strong>de</strong>t. Vieles wird unverschlüsselt<br />

übertragen, und die verwen<strong>de</strong>ten Plattformen lassen sich leicht ermitteln.<br />

Angreifer haben ihre Metho<strong>de</strong>n im Wettrüsten mit <strong>de</strong>n<br />

Antivirus-Herstellern in <strong>de</strong>r PC-Welt über Jahre perfektioniert.<br />

Die An<strong>de</strong>rsartigkeit <strong>de</strong>r eingebetteten Computersysteme bil<strong>de</strong>t<br />

nur eine trügerische Sicherheit. Im Gegenteil: Das Fehlen standardisierter<br />

Kanäle und Prozesse zum Nachrüsten von Sicherheitsfunktionen<br />

und Stopfen <strong>de</strong>r Lücken macht diese Systeme in Wahrheit<br />

sehr viel anfälliger.<br />

Im April 2011, also kein Jahr nach <strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>ckung von Stuxnet<br />

im Juni 2010, ent<strong>de</strong>ckte das Laboratory of Cryptography and System<br />

Security in Ungarn (CrySyS) einen neuen Schädling: Duqu.<br />

Wie wir heute wissen ist Duqu, im Gegensatz zu Stuxnet, eher ein<br />

Spion als ein Saboteur, aber Verwandscha� sbeziehungen scheinen<br />

zu bestehen.<br />

Was ist zu tun, um Maschinen und Anlagen und alle Nicht-PC-<br />

Rechnersystem zu schützen? Wer meint, nur solche Hersteller wären<br />

betro� en, <strong>de</strong>ren Produkte bekanntermaßen kompromittiert<br />

wer<strong>de</strong>n konnten, irrt. Die Hersteller von Automatisierungsprodukten<br />

und allgemein von eingebetteten Rechnern erkennen ihre<br />

Verantwortung und arbeiten daran, <strong>de</strong>n Schutz und die Robustheit<br />

ihrer Produkte gegen Computer-Angri� e zu verbessern und ähnli-<br />

22<br />

3 / 2012<br />

che Mechanismen zu scha� en, wie sie die PC-Welt schon kennt.<br />

Bei <strong>de</strong>n Betreibern entwickelt sich das Risikobewusstsein lei<strong>de</strong>r<br />

nur langsam. Dort ist aber zuallererst anzusetzen. Auch wenn die<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Sicherheitsfunktionalitäten bei weitem nicht ausreichend<br />

sind, so wer<strong>de</strong>n lei<strong>de</strong>r o� nicht einmal diese genutzt. Dazu<br />

gehört zwingend eine Security Policy, eine organisatorische Richtline,<br />

die sicherheitsrelevante Verfahren regelt, zum Beispiel <strong>de</strong>n<br />

Umgang mit Passwörtern. Alle Netzwerkkomponenten sollten<br />

sauber kon� guriert und überwacht wer<strong>de</strong>n, sinnvollerweise durch<br />

Einsatz eines � exiblen und leistungsfähigen Netzwerkmanagementwerkzeugs,<br />

mit <strong>de</strong>m sich auch Verän<strong>de</strong>rungen und Fehler<br />

dokumentieren lassen.<br />

Sind diese Sofortmaßnahmen ergri� en, kann im nächsten<br />

Schritt das Eindringen und vor allem die Ausbreitung von Schadso�<br />

ware durch <strong>de</strong>n Einsatz von Firewalls eingedämmt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dabei gilt es, sowohl Einfallstore von außen, also vor allem Zugänge<br />

zum Internet o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Netzen zu kontrollieren, also auch<br />

eine horizontale Segmentierung mit Firewalls vorzunehmen. Dabei<br />

wer<strong>de</strong>n Netzwerksegmente durch Firewalls getrennt. Diese<br />

Firewalls arbeiten wie Schotte in einem Schi� : Dringt ein Schädling<br />

an einer Stelle ein, so soll er das Segment nicht verlassen können.<br />

Dieses Konzept wird als Defense in Depth bezeichnet und<br />

durch die Standards ISA-99 und IEC 62443 näher <strong>de</strong>� niert.<br />

Industrielle Anwendungen haben in <strong>de</strong>r Regel <strong>de</strong>n Vorteil, dass<br />

die eingesetzten Protokolle in die Inhalte <strong>de</strong>r Datenpakete hinsehen<br />

können und <strong>de</strong>n Au� au gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r industriellen Protokolle<br />

kennen. ■<br />

Autor Prof. Dr.-Ing. Peter Fröhlich,<br />

Hirschmann Automation & Control


ke NEXT hakt nach<br />

1<br />

Vier Fragen an Oliver Winzenried, Wibu-Systems<br />

Wie häufi g greifen Ihrer Erfahrung nach Schadprogramme<br />

industrielle Rechner an?<br />

Es ist schwierig, die Häufi gkeit zu nennen. Ganz klar<br />

kann ich sagen, dass Maschinen und Steuerungen<br />

immer stärker miteinan<strong>de</strong>r vernetzt sind und somit<br />

die Gefahr <strong>de</strong>r Manipulation von außen und innen<br />

steigt. Geschlossene Systeme wie in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

ließen keine Angriff e durch Stuxnet und Co zu.<br />

Glauben Sie, dass diese Bedrohung in Zukunft<br />

noch zunehmen wird?<br />

Ich befürchte, dass die Anzahl <strong>de</strong>r Angriff e zunehmen<br />

wird: Die Vernetzung von Steuerungssystemen<br />

steht noch ganz am Anfang. Zukünftig wer<strong>de</strong>n<br />

Smart Grids in <strong>de</strong>r Energieversorgung, Verkehrsleitsysteme<br />

und Produktionssysteme stärker vernetzt<br />

und off ener sein. Dadurch wird die Bedrohung und<br />

die Angriff smöglichkeiten auf sogenannte Cyber<br />

Physical Systems, CPS, zunehmen. Aufgrund von<br />

Stuxnet, Duqu und an<strong>de</strong>ren Schädlingen steigt das<br />

Bewusstsein bei <strong>de</strong>n Unternehmen.<br />

2 4<br />

3<br />

SAFEMASTER S<br />

Wie sollen sich <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Maschinen- und<br />

Anlagenbau Ihrer Meinung nach gegen Schadprogramme<br />

wappnen?<br />

Unternehmen sollten praxistaugliche Schutzkonzepte<br />

nutzen, die eine Manipulation von Embed<strong>de</strong>d-Software<br />

verhin<strong>de</strong>rn und gleichzeitig ihr<br />

Sicherer Drehzahlwächter UH 5947 -<br />

Komfort <strong>de</strong>r mit Sicherheit begeistert<br />

Know-how schützen. So kann beispielsweise <strong>de</strong>r<br />

Programm-Co<strong>de</strong> beim Hersteller verschlüsselt<br />

und digital signiert wer<strong>de</strong>n. Nur die korrekt signierten<br />

Programmteile wer<strong>de</strong>n vom Schutzmechanismus<br />

auf <strong>de</strong>m Zielsystem gela<strong>de</strong>n und ausgeführt.<br />

Passt die Signatur nicht, wird die Software,<br />

die dann off ensichtlich manipuliert wur<strong>de</strong>,<br />

nicht ausgeführt.<br />

Was kann <strong>de</strong>r einzelne Ingenieur o<strong>de</strong>r Konstrukteur<br />

tun?<br />

Zunächst sollten das Gefährdungspotenzial und die<br />

möglichen Angriff e i<strong>de</strong>ntifi ziert wer<strong>de</strong>n, um dann<br />

im zweiten Schritt die passen<strong>de</strong>n Schutzmaßnahmen<br />

auszuwählen. Diese reichen von organisatorischen<br />

Maßnahmen im Unternehmen, rechtlichen<br />

Schritten wie Gebrauchs-, Geschmacksmuster und<br />

Patenten, Produktkennzeichnung, Tracking und Tracing<br />

und technisch präventiven Maßnahmen. Die<br />

Arbeitsgemeinschaft Produkt- und Know-how-<br />

Schutz im VDMA, Protect-Ing, bün<strong>de</strong>lt die Interessen<br />

<strong>de</strong>r Anbieter von Technologien und Dienstleistungen<br />

zum Schutz entlang <strong>de</strong>r gesamten Wertschöpfungskette<br />

gefähr<strong>de</strong>ter und plagiierter Produkte<br />

und Prozesse. Unternehmen, die einen sicheren<br />

Know-how-Schutz suchen, bekommen <strong>de</strong>n<br />

Handlungsbedarf aufgezeigt und können sich über<br />

<strong>de</strong>n Mix verschie<strong>de</strong>ner Verfahren informieren.<br />

Der neue Drehzahlwächter UH 5947 <strong>de</strong>r SAFEMASTER S-Serie sorgt durch die<br />

Kombination von sicherer Drehzahl- und Stillstandsüberwachung für eine Erhöhung <strong>de</strong>r<br />

Produktivität und Sicherheit <strong>de</strong>s Bedienpersonals.<br />

Ihre Vorteile:<br />

Höchste Sicherheit:<br />

Pl e/Kat 4 bzw. SIL CL 3, TÜV zerti�ziert<br />

Multifunktional:<br />

Sichere Überwachung von Drehzahl, Stillstand und Schutztüren<br />

Komfortabel:<br />

Menügeführte Parametrierung über frontseitiges Display<br />

Einfach:<br />

Unkomplizierte und zeitsparen<strong>de</strong> Inbetriebnahme ohne PC<br />

Ökonomisch:<br />

Platz- und kostensparend, da externe Schutztürüberwachung entfällt<br />

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Oliver Winzenried, CEO<br />

und Vorstand von<br />

Wibu-Systems<br />

Besuchen Sie uns !<br />

Bild: Wibu-Systems<br />

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Unsere Erfahrung. 3 / 2012 Ihre 23Sicherheit.<br />

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MÄRKTE & CHANCEN • ITALIEN<br />

REPORT<br />

INTERNATIONAL<br />

24<br />

IMPORT 23,4 % EXPORT 15,8 %<br />

HANDELSBILANZ -30 MRD.€<br />

Umwelttechnik<br />

Der Markt für Umwelttechnik ist<br />

<strong>de</strong>r wohl am stärksten wachsen<strong>de</strong><br />

Markt in Italien und wird seine<br />

Dynamik auch bei einer Rezession<br />

2012 nicht vollkommen verlieren.<br />

Grund dafür ist auch die großzügige<br />

staatliche För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Energieerzeugung aus alternativen<br />

Quellen. Der Nachholbedarf<br />

in <strong>de</strong>r Abfallwirtschaft ist hoch,<br />

Italien muss die Einhaltung <strong>de</strong>r<br />

EU-Standards nachweisen, sonst<br />

wer<strong>de</strong>n empfi ndliche Strafen fällig.<br />

In mehreren Städten sind Pilotprojekte<br />

für <strong>de</strong>n Einsatz von<br />

Elektrofahrzeugen angelaufen.<br />

3 / 2012<br />

Italienischer Außenhan<strong>de</strong>l<br />

Betrachtet man die reinen Warenströme steht einer Exportsteigerung<br />

um 15,8 % ein Importwachstum von 23,4% gegenüber,<br />

in <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsbilanz ist eine beachtliche Lücke von 30 Mrd. Euro<br />

entstan<strong>de</strong>n. Mit steigen<strong>de</strong>m Defi zit in <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsbilanz dürfte<br />

das Leistungsbilanz<strong>de</strong>fi zit 2011 knapp 4% <strong>de</strong>s BIP erreichen.<br />

Kein Aufschwung mehr<br />

Italien im Wan<strong>de</strong>l<br />

Italien wird 2012 voraussichtlich in die Rezession<br />

abgleiten. Die neue Regierung unter Mario Monti<br />

muss harte Sparmaßnahmen umsetzen. Bei<br />

sinken<strong>de</strong>r Wirtschaftsleistung sind die Sparziele<br />

aber nur schwer zu erreichen.<br />

1,9 Billionen Euro Schul<strong>de</strong>n hat Italien. Das Land<br />

be� n<strong>de</strong>t sich in einer tiefen Krise. Nicht einmal<br />

zwei Jahre hat <strong>de</strong>r Konjunkturaufschwung nach<br />

<strong>de</strong>m Einbruch 2008/09 angehalten. Die italienische<br />

Wirtscha� muss, um <strong>de</strong>n Verbleib <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

in <strong>de</strong>r Eurozone zu sichern, in <strong>de</strong>n nächsten<br />

Jahren einen tiefgreifen<strong>de</strong>n Strukturwan<strong>de</strong>l<br />

durchmachen, <strong>de</strong>r sich auf alle Branchen bezieht.<br />

Es ist notwendig, die seit über einem Jahrzehnt<br />

stagnieren<strong>de</strong> Produktivität auf <strong>de</strong>n Durchschnitt<br />

<strong>de</strong>r Eurolän<strong>de</strong>r anzuheben. Auf kurze Sicht wird<br />

<strong>de</strong>r italienische Markt dadurch weniger attraktiv,<br />

auf lange Sicht wer<strong>de</strong>n sich aber ganz neue Geschä�<br />

schancen ergeben. Insbeson<strong>de</strong>re für <strong>de</strong>n<br />

Dienstleistungssektor sind Liberalisierungsmaßnahmen<br />

angekündigt, die Markteintrittschancen<br />

für ausländische Anbieter erö� nen wer<strong>de</strong>n. Aber<br />

auch in <strong>de</strong>r verarbeiten<strong>de</strong>n Industrie wer<strong>de</strong>n Reformen,<br />

zum Beispiel <strong>de</strong>s Arbeitsrechts o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Steuerrechts, eine neue Perspektive bieten. Gera<strong>de</strong><br />

für <strong>de</strong>utsche Unternehmen dür� e Italien wie<strong>de</strong>r<br />

zu einem interessanten Partner wer<strong>de</strong>n.<br />

Autor Siegfried Breuer, Germany Tra<strong>de</strong> & Invest


2477 Mrd. €<br />

BIP Deutschland<br />

Produktion<br />

Maschinenbau<br />

2011<br />

+3,4 %<br />

Unternehmen vorm � nanziellen Ruin<br />

Unter <strong>de</strong>m Druck <strong>de</strong>r internationalen Finanzmärkte müssen die<br />

italienischen Banken ihre Eigenkapitalquote erhöhen. Das be<strong>de</strong>utet<br />

eine Rückführung <strong>de</strong>r Kreditvergabe an Unternehmen.<br />

Rückgrat <strong>de</strong>r italienischen Wirtschaft aber sind kleine und mittelständische<br />

Unternehmen, die mit relativ geringer Eigenkapitalquote<br />

arbeiten und auf Fremdfi nanzierung angewiesen sind.<br />

Die Kreditklemme könnte für viele existenzgefähr<strong>de</strong>nd sein.<br />

1556 Mrd. €<br />

BIP Italien<br />

2010<br />

+ 12 %<br />

Bruttoinlandsprodukt 2010<br />

Bei 60, 6 Millionen Einwohnern in Italien (81,8<br />

in Deutschland) lag das pro-Kopf-BIP in Italien<br />

2010 bei 25.677 Euro (30.295 in Deutschland).<br />

Investitionen in Großprojekte wie <strong>de</strong>n Brenner<br />

Basistunnel (Investitionssumme 8 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Euro) sollen die Industrie ankurbeln.<br />

Schall macht Messen für Märkte<br />

26. Control<br />

Internationale<br />

Fachmesse für<br />

Qualitätssicherung<br />

08. – 11. Mai 2012<br />

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MÄRKTE & CHANCEN • ITALIEN<br />

REPORT<br />

INTERNATIONAL<br />

26<br />

Dictionary<br />

Italienisch Deutsch<br />

maccina Maschine<br />

impianto Anlage<br />

azionamento Antrieb<br />

automazione Automatisierung<br />

meccanismo di trasmissione Getriebe<br />

tecnica di sicurezza Sicherheitstechnik<br />

risparmiare energia Energie einsparen<br />

elettromobilità Elektromobilität<br />

energia eolica Windkraft<br />

coppia Drehmoment<br />

connettore Steckverbin<strong>de</strong>r<br />

utensili Werkzeuge<br />

custodia di un sensore Sensorgehäuse<br />

quadro elettrico ad armadio Schaltschrank<br />

cavo Kabel<br />

effi cienza energetica Energieeffi zienz<br />

elettronica Elektronik<br />

sistemi bus Bussysteme<br />

3 / 2012<br />

Pizza und Pasta<br />

Die Nahrungsmittelindustrie ist einer <strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n<br />

Pfeiler <strong>de</strong>r italienischen Industrie. Die Exporte zeigen<br />

im Gegensatz zu fast allen an<strong>de</strong>ren Industriebranchen<br />

auch gegen En<strong>de</strong> 2011 noch keine Schwäche,<br />

die Wachstumsrate liegt bei 10 Prozent. Aber die<br />

Rohstoff basis ist beschränkt, landwirtschaftliche<br />

Basisprodukte müssen in steigen<strong>de</strong>m Maß eingeführt<br />

wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r wichtigste Lieferant ist Deutschland.<br />

Die Produktion <strong>de</strong>r Nahrungsmittelindustrie in<br />

Italien erreicht nach <strong>de</strong>n Angaben <strong>de</strong>s Industrieverban<strong>de</strong>s<br />

Fe<strong>de</strong>ralimentare 2010 einen Wert von 124 Mrd. Euro.<br />

Die italienischen Vokabeln<br />

haben (von li.): Michelle<br />

Donaudy, Birgitta Gruber,<br />

Manuela Haimerl, Giulia<br />

Piloni, Elena Rosi und<br />

Maristella Tubia (nicht im<br />

Bild) <strong>de</strong>r Klasse Technische<br />

Übersetzung DE/IT, 3. Jahr<br />

<strong>de</strong>r Fachaka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>s SDI<br />

übersetzt. Ihre Dozentin ist<br />

Francesca Evans.<br />

Den Gürtel noch<br />

enger ziehen<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Eine Stärke Italiens ist die breitgefächerte<br />

Industriesturktur. Sein Maschinenbau und<br />

die Nahrungsmittelindustrie haben globale<br />

Marktnischen besetzt. Die kleinen, innovativen<br />

Unternehmen sind hoch fl exibel.<br />

Mit einem geringen Wirtscha� swachstum von durchschnittlich<br />

0,3 Prozent rechnet die Europäische Kommission<br />

für alle europäischen Län<strong>de</strong>r in 2012. In Italien soll<br />

die Wirtscha� skra� sogar um 1,3 Prozent rückläu� g wer<strong>de</strong>n.<br />

Noch ist <strong>de</strong>r Maschinen- und Anlagenbau einer <strong>de</strong>r<br />

Kernsektoren <strong>de</strong>r italienischen Industrie. Die starke Erholung<br />

nach <strong>de</strong>r Krise aufgrund <strong>de</strong>r hohen Exportnachfrage<br />

zeigt, dass dieser Sektor nach wie vor international wettbewerbsfähig<br />

ist. 2010 konnte die Produktion im Maschinenbau<br />

um 12,3 % gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr gesteigert wer<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>r Trend hat sich im Verlauf von 2011 zunächst<br />

fortgesetzt, schwächte sich aber seit <strong>de</strong>m 3.Quartal 2011<br />

(+3,4 %) <strong>de</strong>utlich ab. Die Entwicklung <strong>de</strong>s Au� ragsvolumens<br />

im September 2011(-8,3 % gegenüber August) lässt<br />

ebenfalls darauf schließen, dass <strong>de</strong>r Konjunkturabschwung<br />

eingesetzt hat. Bei <strong>de</strong>r Inlandsnachfrage war die Abschwächung<br />

früher festzustellen als bei <strong>de</strong>r Exportnachfrage.<br />

Die Importe von Maschinen und Anlagen haben in <strong>de</strong>n<br />

ersten neun Monaten 2011 nur noch um 7,3 % gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Vorjahr zugelegt, die Exporte konnten dagegen noch<br />

ein Wachstum von 15,9 % verbuchen.


Ziele bis 2020 in Italien<br />

20 %<br />

Energie aus<br />

erneuerbaren<br />

Quellen<br />

Märkte & ChanCen • ItalIen<br />

Weniger Varianten<br />

Industrieautomation und erneuerbare Energien<br />

Viele italienische Unternehmen sind bereits seit Jahrzehnten in Deutschland<br />

etabliert. Die Firmen sind zumeist familiengeführt und mittelständisch<br />

geprägt. Beispielhaft seien hier zwei Unternehmen herausgegriffen:<br />

Antriebshersteller Bonfiglioli und <strong>de</strong>r Pneumatikspezialist Camozzi.<br />

Sonia Bonfiglioli führt das Unternehmen,<br />

das 2010 einen weltweiten<br />

Umsatz von 600 Millionen<br />

Euro verzeichnen konnte und neben<br />

Antriebstechnik für die Industrie<br />

und mobile Arbeitsmaschinen auf regenerative<br />

Energien setzt. „Wir sind seit über<br />

6 h/Tag<br />

scheint die Sonne<br />

im Sommer in<br />

Italien<br />

bis<br />

30. 6. 2012:<br />

0,148 – 0,274<br />

€/kWh<br />

Einspeisevergütung<br />

für Photovoltaik-<br />

Anlagen<br />

dreißig Jahren Zulieferer für Win<strong>de</strong>nergieanlagen<br />

und seit über zwanzig Jahren bieten wir<br />

hocheffiziente Einspeiseeinheiten,“ so die Firmenchefin.<br />

Das Antriebsunternehmen hat<br />

sich auf Azimut- und Pitchantriebe spezialisiert<br />

und alle Höhen und Tiefen <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

in <strong>de</strong>r Sparte Wind <strong>de</strong>r regenerativen<br />

3/2012<br />

27<br />

Bild: kotoyamagami - Fotolia


Bild: Bonfiglioli<br />

Märkte & ChanCen • ItalIen<br />

Technik im Detail<br />

Leistungsdichte erhöht<br />

Alle Azimut- und Pitchantriebe Bonfigliolis<br />

erfüllen die Normen ISO 6336 ISO 281 und<br />

IEC61400 und wer<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>n härtesten<br />

Vorgaben und Belastungszyklen <strong>de</strong>r Branche<br />

getestet. Mit Abtriebsstufen, die in allen<br />

Dimensionen und Teilen verstärkt wur<strong>de</strong>n,<br />

konnten die Leistungsdichten <strong>de</strong>r bewährten<br />

Planetengetriebemotoren Bonfigliolis<br />

noch weiter erhöht wer<strong>de</strong>n.<br />

Bild: Bonfiglioli<br />

28<br />

3/2012<br />

Der klassische<br />

Azimutantrieb von<br />

Bonfiglioli:<br />

Leistungsdichter<br />

Planetengetriebemotor<br />

mit kräftigem<br />

Abtriebsritzel.<br />

Energien durchlebt. Der Boom <strong>de</strong>r letzten Jahre<br />

führte zu einer massiven Erhöhung <strong>de</strong>r Anbieterzahl<br />

von Win<strong>de</strong>nergieanlagen. Und mit<br />

ihr die Anzahl <strong>de</strong>r Antriebsvarianten. Nun<br />

schlägt das Unternehmen zum Vorteil aller Beteiligten<br />

die Reduktion <strong>de</strong>r Variantenanzahl<br />

vor. So enthält die neuste Meldung aus <strong>de</strong>m<br />

Hause Bonfiglioli, dass es seine Reihe Azimutantriebe<br />

für Win<strong>de</strong>nergieanlagen <strong>de</strong>r Serie<br />

700T um zwei weitere Baugrößen erweitert,<br />

nur die halbe Wahrheit. Denn mit <strong>de</strong>r Baugröße<br />

allein sei es nicht getan, betont Jürgen Weber,<br />

Geschäftsführer und Leiter <strong>de</strong>s Geschäftsbereichs<br />

Mobile & Wind <strong>de</strong>r Bonfiglioli<br />

Deutschland.<br />

Der kleinere Antrieb Typ 714T mit 60.000<br />

Newtonmetern Nennmoment und 150.000<br />

Newtonmeter maximales statisches Moment<br />

kommt insbeson<strong>de</strong>re in Win<strong>de</strong>nergieanlagen<br />

mit einer Leistung bis rund 3 MW zum Einsatz.<br />

Das ist die <strong>de</strong>rzeit stückzahlstärkste Größe von<br />

Win<strong>de</strong>nergieanlagen. Hier tummeln sich die<br />

meisten Anbieter, hier herrscht auch <strong>de</strong>r<br />

schärfste Wettbewerb. Differenzierung ist gefragt,<br />

und so ist je<strong>de</strong>r Anlagenbauer bestrebt,<br />

wirtschaftlich und vor allem technisch das von<br />

ihm selbst <strong>de</strong>finierte Optimum zu erreichen.<br />

Bei Azimut- und Pitchantrieben hat dies zur<br />

Folge, dass Gehäuse, Flansche und Ritzel Objekte<br />

<strong>de</strong>r Anpassung sind. Je nach Konstruktion<br />

<strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergieanlage wird die For<strong>de</strong>rung<br />

nach kleineren o<strong>de</strong>r größeren Abstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />

Ritzels vom Getriebegehäuse laut, mal muss <strong>de</strong>r<br />

Flansch mehrere Führungsdurchmesser aufweisen,<br />

eine an<strong>de</strong>re Konstruktion verlangt<br />

mehr Stabilität und damit eine beidseitige Unterstützung<br />

<strong>de</strong>s Ritzels. Das Ritzel selbst ist<br />

gleichfalls Objekt von individuellen konstruktiven<br />

Optimierungen – zumin<strong>de</strong>st aus Sicht <strong>de</strong>r<br />

Konstrukteure <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergieanlagen. Weni-<br />

Der selbe Azimutantrieb<br />

in vier Abtriebsversionen:<br />

Bonfiglioli konstruiert<br />

und liefert die Antriebe<br />

nach Kun<strong>de</strong>nanfor<strong>de</strong>rung.<br />

ger o<strong>de</strong>r mehr Zähne, selbst vor <strong>de</strong>r Zahngeometrie<br />

machen die Än<strong>de</strong>rungswünsche nicht<br />

Halt. Dadurch erhöht sich die Variantenzahl<br />

bei gleichem Typ bei gängigen Baugrößen auf<br />

über 20, beim 709T mit 52.000 Newtonmetern<br />

maximalem statischen Drehmoment auf über<br />

30 Varianten.<br />

Nachteile <strong>de</strong>r Variantenvielfalt<br />

Die Nachteile <strong>de</strong>r Variantenvielfalt sind schnell<br />

aufgezählt: Die Lieferflexibilität ist aufgrund<br />

<strong>de</strong>r vielen verschie<strong>de</strong>nen Teile eingeschränkt.<br />

Die Lieferzeiten bei <strong>de</strong>r Massenproduktion wie<br />

auch bei Prototypen sind länger. Der Produktionsprozess<br />

kann nicht optimal gestaltet wer<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>nn Rohmaterial, Werkzeuge und Vorrichtungen<br />

sind für die diversen Varianten<br />

separat vorzuhalten. Selbst die Zuverlässigkeit<br />

<strong>de</strong>s Antriebs kann durch die Varianz vom ursprünglichen<br />

Optimum im Vergleich zu diesem<br />

ebenfalls lei<strong>de</strong>n. Und am En<strong>de</strong> be<strong>de</strong>utet dies<br />

ohne Zweifel eine schlechtere Kostensituation<br />

für <strong>de</strong>n einzelnen Antrieb.<br />

Aus diesen Überlegungen heraus hat Bonfiglioli<br />

einen Baukastensystem für Azimut- und<br />

Pitchantriebe mit verringerter Variantenzahl,<br />

gleichzeitig aber mit optimierter Leistung und<br />

Zuverlässigkeit, entwickelt. Mit bis zu drei Abtriebsversionen<br />

pro Baugröße und nur einer<br />

Ritzelversion mit kleinerer Ritzelzahnzahl<br />

räumt <strong>de</strong>r Vorschlag radikal auf. Das maximale<br />

Getriebeabtriebsdrehmoment wird dadurch<br />

zwar etwas reduziert. Aber durch die Standardisierung<br />

auf das vorgeschlagene Abtriebsritzel<br />

kann <strong>de</strong>r Getriebe-Sicherheitsfaktor in Bezug<br />

auf das maximal abgegebene Drehmoment erhöht<br />

und je nach Situation die Getriebegröße<br />

sogar reduziert wer<strong>de</strong>n. Die Mengeneffekte in<br />

<strong>de</strong>r Produktion führen zu Qualitätsverbesserungen<br />

durch einen erhöhten Automatisie-


1<br />

2<br />

3<br />

Das <strong>de</strong>nkt <strong>de</strong>r Redakteur<br />

Italien: Vom Sorgenkind zum Musterknaben<br />

Vergessen Sie, was auch immer Sie über Deutschland als<br />

Bürokraten-Paradies gedacht haben. Meine Schulfreundin<br />

Norma hat zusammen mit ihrem Mann im Nor<strong>de</strong>n<br />

Italiens ein Haus gebaut und dabei (nicht nur) in dieser<br />

Hinsicht ihr blaues Wun<strong>de</strong>r erlebt. Bass erstaunt ob <strong>de</strong>r<br />

ausufern<strong>de</strong>n italienischen Bürokratie konnte sie gar nicht<br />

glauben, dass man in Italien nur gegen Bestechung etwa<br />

einen Stromanschluss innerhalb eines Zeitraums von unter<br />

einem Jahr gelegt bekommt. Italien – das heißt La<br />

Familia, aber auch organisiertes Verbrechen durch Mafia<br />

und Camorra, eine traditionell geprägte regionale Verbun<strong>de</strong>nheit.<br />

Für Italiener hat nicht <strong>de</strong>r Staat erste Priorität<br />

son<strong>de</strong>rn die Gruppe, <strong>de</strong>r er angehört. Nicht zuletzt<br />

<strong>de</strong>shalb konnte ein Silvio Berlusconi <strong>de</strong>n Schein aufrecht<br />

halten und <strong>de</strong>n italienischen Staat bis zum November<br />

vergangenen Jahres in eine Wirtschaftskrise mit einer<br />

ke NEXT hakt nach<br />

Drei Fragen an Jürgen Weber,<br />

Bonfiglioli Deutschland<br />

Jürgen Weber,<br />

Geschäftsführer<br />

und Leiter<br />

Geschäftsbereich<br />

Mobile & Wind,<br />

Bonfiglioli<br />

Deutschland<br />

Bild: Bonfiglioli<br />

Wodurch unterschei<strong>de</strong>n sich Win<strong>de</strong>nergieanlagen<br />

eigentlich?<br />

„Alle Win<strong>de</strong>nergieanlagenbauer gehen eigene<br />

Wege. Je<strong>de</strong>r hat seine eigenen Vorstellungen,<br />

die Individualität <strong>de</strong>r Anlagen<br />

reicht bis in die Azimut- und Pitchantriebe.<br />

Noch sind fast alle auf <strong>de</strong>r Suche nach <strong>de</strong>m<br />

individuellen Optimum.“<br />

Was wäre <strong>de</strong>r Vorteil standardisierter<br />

Komponenten?<br />

„Im Servicefall wür<strong>de</strong>n sich bei standardisierten<br />

Antrieben wesentliche Erleichterungen<br />

ergeben.“<br />

Sind trotz <strong>de</strong>s Baukastenprinzips noch<br />

anlagenspezifische Modifikationen<br />

möglich?<br />

„Anlagenspezifische Modifikationen <strong>de</strong>r<br />

einzelnen Antriebsgrößen sind möglich.<br />

Der Drang nach Standardisierung ist in <strong>de</strong>r<br />

Branche noch nicht stark genug.“<br />

Schul<strong>de</strong>nlast von 1,9 Billionen Euro stürzen. Mario Monti<br />

hat als neuer Ministerpräsi<strong>de</strong>nt mit <strong>de</strong>r Partei-Klüngelei<br />

gebrochen und ein Kabinett aus unabhängigen Ministern<br />

gebil<strong>de</strong>t, das vor allem aus Wirtschaftsexperten besteht.<br />

Es beschloss ein Sparprogramm, das 30 Milliar<strong>de</strong>n Euro<br />

jährlich einbringen soll. Im Kampf gegen die Steuerhinterziehung<br />

von 120 Milliar<strong>de</strong>n Euro pro Jahr sind nun<br />

Fahn<strong>de</strong>r zu Razzien unterwegs. Um <strong>de</strong>n Sparwillen zu bekräftigen,<br />

verzichtet Monti selbst auf sein Gehalt. Nun<br />

kündigte <strong>de</strong>r Ministerpräsi<strong>de</strong>nt an, Italien habe genug<br />

gespart. Vorrangig müsse nun die seit Jahren dümpeln<strong>de</strong><br />

Wirtschaft in Schwung gebracht wer<strong>de</strong>n. Denn die Daten<br />

sind düster: Für 2012 sagt <strong>de</strong>r Internationale Währungsfonds<br />

ein Defizit von 2,2 Prozent voraus. Doch nur Wachstum<br />

kann <strong>de</strong>n Haushalt entlasten, <strong>de</strong>r im Jahr 2013 erstmals<br />

ohne neue Schul<strong>de</strong>n auskommen soll.<br />

Märkte & ChanCen • ItalIen<br />

Windkraft Solarenergie Servoantriebstechnik Luft- und Raumfahrt Verkehrstechnik<br />

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ke-NEXT-Redakteurin Ingrid<br />

Fackler liebt seit ihrer Kindheit<br />

Italien und die italienische<br />

Lebensart – und vor allem die<br />

leichte italienische Küche. Sie<br />

ist froh, dass das Land nun<br />

seine Hausaufgaben macht.<br />

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3/2012<br />

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29


Märkte & ChanCen • ItalIen<br />

rungsgrad und letztlich zu Kostenreduzierungen. In <strong>de</strong>r Montage gehen<br />

die potenziellen Fehlerquellen gegen Null. Und auch hier beim<br />

Zusammenbau <strong>de</strong>r Antriebe, die mehrere Hun<strong>de</strong>rt Kilogramm auf<br />

die Waage bringen, reduziert die Standardisierung die Kosten <strong>de</strong>utlich.<br />

Auf <strong>de</strong>r Suche nach <strong>de</strong>m Optimum<br />

Mit <strong>de</strong>r einer Standardisierung riskiert Weber durchaus auch Nachteile<br />

für sein eigenes Unternehmen. Denn Bonfiglioli ist bekannt für<br />

seine Flexibilität, mit <strong>de</strong>nen Kun<strong>de</strong>nwünsche umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Weber<br />

bezeichnet dies gar als großen Wettbewerbsvorteil seines Hauses.<br />

Verbietet sich <strong>de</strong>nn in dieser Situation eine Standardisierung nicht<br />

von selbst? „Nein“, sagt Weber. „Um bei hohem Kostendruck noch<br />

vernünftige Qualität über alle Größen produzieren zu können, müssen<br />

neue Wege gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.“ Eine Standardisierung wäre je<strong>de</strong>nfalls<br />

ein gangbarer Weg, die Differenzierung von Win<strong>de</strong>nergieanlagen<br />

könne auf an<strong>de</strong>rem Gebiet erfolgen.<br />

30<br />

Komponenten für die<br />

Industrieautomation<br />

Modulare Systemlösungen<br />

Der italienische Pneumatikspezialist ist seit <strong>de</strong>n<br />

1970er Jahren auch in Deutschland aktiv und<br />

firmiert seit 1987 als Camozzi GmbH Pneumatic.<br />

Seit <strong>de</strong>r Gründung im Jahre 1964 beschäftigt sich die Camozzi<br />

AG mit <strong>de</strong>r Entwicklung und Fertigung eines umfangreichen<br />

Sortiments hochentwickelter pneumatischer Komponenten und<br />

Systeme für die Industrieautomation. Heute ist Camozzi ein führen<strong>de</strong>r<br />

Hersteller in diesem Industriezweig mit weltweit sechs<br />

Fertigungsstandorten, einem Vertriebsnetz mit 21 eigenen Vertriebsnie<strong>de</strong>rlassungen<br />

und einem Exklusiv-Händlernetzwerk in<br />

über 75 Län<strong>de</strong>rn – alle mit <strong>de</strong>m gleichen Leitgedanken: ein innovatives<br />

und fortschrittliches Unternehmen, das hochwertige<br />

Lösungen und Komponenten herstellt.<br />

Darüber hinaus investiert das Unternehmen in <strong>de</strong>n Bereich<br />

Fluid-Steuerungen. C_Fluid heißt <strong>de</strong>r Geschäftszweig für Design,<br />

Entwicklung und Montage integrierter Lösungen, bei <strong>de</strong>nen mechanische,<br />

pneumatische und elektronische Komponenten zur<br />

Steuerung von gasförmigen und flüssigen Medien zum Einsatz<br />

kommen. Dank Engineering-Kompetenz und -Erfahrung wer<strong>de</strong>n<br />

kun<strong>de</strong>nspezifische Lösungen angeboten.<br />

Die Entwicklungsbüros verfügen über mo<strong>de</strong>rnste Einrichtungen,<br />

um die anspruchsvollsten Kun<strong>de</strong>nanfor<strong>de</strong>rungen zu testen.<br />

Camozzi verfügt über ein Programm spezieller Komponenten,<br />

vom 8 mm Miniatur-Elektromagnetventil bis hin zu kompletten<br />

Systemen, bei <strong>de</strong>nen Elektromagnetventile, Proportional-/Servoventile,<br />

Regler sowie pneumatische Antriebe Anwendung fin<strong>de</strong>n.<br />

Die Organisationsstruktur und das Know-how geben <strong>de</strong>m Unternehmen<br />

die Flexibilität und Kompetenz, effiziente Komponenten<br />

und modulare Systemlösungen für die Anfor<strong>de</strong>rungen eines industriellen<br />

und wissenschaftlichen Einsatzes anzubieten. In <strong>de</strong>n<br />

späten 1970er Jahren startete Camozzi seine Aktivitäten mit<br />

Verschraubungen und Zubehör auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Markt. fa<br />

3/2012<br />

Geringer Drang nach Standardisierung<br />

In großen Baugrößen scheint <strong>de</strong>r Trend hingegen zu vernünftig kleiner<br />

Varianz zu gehen. Der neue Typ 718T wird wie sein kleinerer Bru<strong>de</strong>r<br />

wohl vorerst mit einer Variante auskommen. Mit überraschend<br />

kompakten Dimensionen bringt <strong>de</strong>r Antrieb 120.000 Newtonmeter<br />

Nennmoment beziehungsweise 300.000 Newtonmeter maximales<br />

statisches Drehmoment. Damit ist er prä<strong>de</strong>stiniert für <strong>de</strong>n Einsatz in<br />

Anlagen mit einer Leistung von 6 MW. 2,1 Tonnen bringt er auf die<br />

Waage, acht Antriebe pro Anlage sind üblicherweise vorgesehen. Er<br />

verfügt über eine beson<strong>de</strong>rs hohe Leistungsdichte, ist robust und wartungsarm.<br />

Kombiniert mit <strong>de</strong>n leistungsstarken Elektromotoren <strong>de</strong>s<br />

Bonfiglioli Produktbaukastens wird er auch kostenseitig <strong>de</strong>n hohen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Anlagenbauer gerecht.<br />

Bonfiglioli auf <strong>de</strong>r Hannover Messe 2012:<br />

Halle 27 Stand F 40 und Halle 14 Stand H08<br />

Autor Chris Liebermann macht die Pressearbeit für Bonfiglioli<br />

Der K8P-Regler<br />

ermöglicht das<br />

kontrollierte Öffnen<br />

von Ventilen mit<br />

großen Volumenströmen<br />

ebenso wie einen<br />

proportionalen<br />

Bewegungsablauf bei<br />

Hebesystemen.<br />

Elektronischer Micro-Proportionalregler<br />

<strong>de</strong>r Serie K8P<br />

Lösungen für alle Branchen<br />

Der Micro-Regler <strong>de</strong>r Serie K8P kann zur Druckregelung von Inertgasen<br />

in Zylin<strong>de</strong>rkammern o<strong>de</strong>r in Ventilen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Darüber hinaus<br />

eignet er sich zur Konstanthaltung von Drücken während chemischer<br />

Prozesse, zur Aufrechterhaltung von Fa<strong>de</strong>n-Verspannungen an<br />

Wickelprozessen, zur Druckanpassung während <strong>de</strong>s Schleifprozesses an<br />

Holzbearbeitungsmaschinen o<strong>de</strong>r zur Regelung <strong>de</strong>s Öffnungsvorganges<br />

an Membranventilen. Der K8P-Regler ermöglicht das kontrollierte<br />

Öffnen von Ventilen mit großen Volumenströmen ebenso wie einen<br />

proportionalen Bewegungsablauf bei Hebesystemen. Hohe Präzision,<br />

schnelle Ansprechzeit, minimaler Energiebedarf, adaptive Eigenregelung<br />

sind neben flexiblem Einsatz und kompaktem Design die Vorteile.<br />

Beim Verän<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Eingangssignals 0-10 V DC variiert <strong>de</strong>r Ausgangsdruck<br />

durch das Ansprechen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Magnetventile. Der Ausgangsdruck<br />

wird von einem Drucksensor kontinuierlich überwacht und befin<strong>de</strong>t<br />

sich somit in einem Regelkreis mit <strong>de</strong>m Eingangs-Signal. Dieser Regelkreis<br />

steuert kontinuierlich <strong>de</strong>n Ausgangsdruck bis zum Erreichen<br />

<strong>de</strong>s proportionalen Werts <strong>de</strong>s Eingangssignals. Zusätzlich liefert <strong>de</strong>r<br />

Regler ein analoges Ausgangssignal 0-10 V DC entsprechend <strong>de</strong>s vom<br />

Sensor gemessenen Drucks. Der Regler verfügt über 2 LEDs, mit <strong>de</strong>nen<br />

<strong>de</strong>r Betriebszustand o<strong>de</strong>r eventuelle Störungen ersichtlich sind.<br />

Bild:Camozzi


Bereit für OffshOre<br />

Berstdruckversuche mit Gusseisenwerkstoffen 32<br />

ZuverlässiGkeit Zählt mehr<br />

sicherer Betrieb von Windkraftanlagen 36<br />

Der mix macht‘s<br />

modulares Wechselrichterkonzept 40<br />

Der sOnne fOlGen<br />

Per solartracking zu einem effizienteren Betrieb 44<br />

Die kaBel im hinterGrunD<br />

verbindungstechnik für erneuerbare 47<br />

richtiGer Dreh<br />

leistungsstarke turbinenlaufrä<strong>de</strong>r 50<br />

green energy technology<br />

Inhalt<br />

schnell, stark unD elektrisch anGetrieBen<br />

vom elektrostapler bis zum weltschnellsten e-kart 52<br />

BatterieWechsel aDé<br />

Berührungsloses la<strong>de</strong>system lädt e-Bikes,<br />

Pe<strong>de</strong>lecs und co. induktiv auf 56<br />

stetiG BerGauf mit rückenWinD<br />

e-Bikes – fahrradgeneration mit<br />

elektrischem antriebs-kick 58<br />

PrODuktmelDunGen<br />

neue Produkte im Bereich erneuerbare energien 60<br />

3/2012 31


Maschinenbau & Zukunft • erneuerbare energie<br />

32<br />

3/2012<br />

Im Laborversuch wur<strong>de</strong> die Belastbarkeit von Gusswerkstoffen bei<br />

sehr tiefen Temperaturen untersucht. Speziell beim Berstdruck – für<br />

hydraulische Anwendungen wichtig – konnte auch Gusseisen sehr<br />

gute Werte erreichen.


1<br />

2<br />

Theoretische Streckgrenze. Da<br />

Gusswerkstoffe mit sinken<strong>de</strong>r<br />

Temperatur höhere Werte für die<br />

Zugfestigkeit und Streckgrenze<br />

aufweisen, konnten für alle<br />

untersuchten Temperaturen die<br />

selben Streckgrenzenverhältnisse<br />

angewandt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Einsatz von Gusswerkstoffen,<br />

zum Beispiel für<br />

Hydraulikblöcke, bietet<br />

zahlreiche Vorteile. Um die<br />

Haltbarkeit muss man sich bei<br />

mo<strong>de</strong>rnen Materialien kaum<br />

Sorgen machen.<br />

Maschinenbau & Zukunft • erneuerbare energie<br />

0,900<br />

0,800<br />

0,700<br />

0,600<br />

0,500<br />

0,400<br />

0,300<br />

0,200<br />

0,100<br />

0,000<br />

GOP AG C 500 F<br />

Produktivität<br />

Bruttogewinn<br />

Bereit für Offshore<br />

Berstdruckversuche mit Gusseisenwerkstoffen<br />

Im wachsen<strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Off-Shore-Anwendungen und im maritimen<br />

Bereich wächst das Interesse an hochsiliciierten Gusswerkstoffen.<br />

Seit langem haben sich unterschiedliche Qualitäten von Gusseisen in <strong>de</strong>r Hydraulik,<br />

<strong>de</strong>r Fluidtechnik o<strong>de</strong>r im Maschinenbau bewährt. Mit steigen<strong>de</strong>n Arbeitsdrücken<br />

kamen nach GJL-Qualitäten (Grauguss) überwiegend GJS-Werkstoffe<br />

(Gusseisen mit Kugelgraphit, auch Sphäroguss genannt) und hier meist<br />

EN-GJS-400-15 o<strong>de</strong>r EN-GJS- 400-18 zum Einsatz. Bei <strong>de</strong>utlich verbesserten<br />

Werten für Dehnung, Streckgrenze und Zugfestigkeit wer<strong>de</strong>n vom Bearbeiter gegenüber Stählen<br />

vor allem die höheren Schnittleistungen sowie bessere Werkzeugstandzeiten bei <strong>de</strong>r sehr<br />

aufwendigen Bearbeitung geschätzt. Für Beanspruchungen, <strong>de</strong>nen ein EN-GJS-400 nicht mehr<br />

gewachsen ist, kommt seit einigen Jahren die „jüngste Generation“ Gusseisen, hochsiliciierte<br />

GJS-Qualitäten, zum Einsatz. Mit mechanischen Eigenschaften, die Stählen keinesfalls nachstehen,<br />

zeichnen sich diese rein ferritischen Gusseisen durch hervorragen<strong>de</strong> Bearbeitbarkeit<br />

bei minimalem Werkzeugverschleiß aus.<br />

Derzeit wächst das Interesse am Einsatz von hochsiliciierten Gusswerkstoffen wie <strong>de</strong>m<br />

Gopag C 500 F von Gontermann-Peipers. Vorschriften und Normen <strong>de</strong>r Klassifizierungsgesellschaften,<br />

die nur selten Gusseisenwerkstoffe einbeziehen, sowie fehlen<strong>de</strong> Kenntnisse über<br />

mo<strong>de</strong>rne Gusswerkstoffe allgemein, stehen einem breiten Einsatz <strong>de</strong>rzeit jedoch noch entgegen.<br />

Hinzu kommt, dass noch wenig über das Verhalten <strong>de</strong>r zweiten Generation von Gusseisenwerkstoffen<br />

mit Kugelgraphit bei tiefen Temperaturen bekannt ist.<br />

Kerbschlagwerte für Gusseisenwerkstoffe<br />

Die Kerbschlagarbeit ist ein einfaches Probeverfahren, das vor mehr als 100 Jahren entwickelt wur<strong>de</strong>.<br />

Die Verwendung von kleinen und einfachen Proben und die relativ einfache und schnelle Versuchsdurchführung<br />

ermöglichen eine kostengünstige Wertebestimmung. Die EN DIN 156 3 for<strong>de</strong>rt<br />

für <strong>de</strong>n Werkstoff GJS-400-18U-LT einen Einzelwert bei -20 °C von 7 J und einen Mittelwert bei<br />

drei Prüfungen von 10 J Kerbschlagarbeit bei einer Wandstärke von 60 bis 200 mm als Min<strong>de</strong>stwerte.<br />

Diese Werte sind <strong>de</strong>n meisten Konstrukteuren noch aus Studienzeiten präsent. Stehen sie doch<br />

für das weit verbreitete Klischee, welches Gusseisenwerkstoffe generell als sprö<strong>de</strong>s und unter Tief-<br />

20%<br />

GJS-400-18U-L T GJS-400-15U HYT 60<br />

80%<br />

Kosten<br />

12%<br />

3/2012 33


Maschinenbau & Zukunft • erneuerbare energie<br />

temperatur nicht zu verwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Material einstuft. Viele haben noch<br />

die Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r gesunkenen Libertyschiffe im zweiten Weltkrieg und an<strong>de</strong>re<br />

große Scha<strong>de</strong>nsfälle als Abschreckung in Erinnerung. Sprödbrüche<br />

von Schweißnähten in kalten Gewässern entwickelten eine hohe<br />

Sensibilität <strong>de</strong>r Ingenieure für die Kaltzähigkeit von Werkstoffen. Der<br />

in diesem Zusammenhang häufig angewandte Kerbschlagbiegeversuch,<br />

<strong>de</strong>r für kaltzähen Baustahl min<strong>de</strong>stens 27 J bei -20 °C nachweist,<br />

<strong>de</strong>klassierte somit ungerechtfertigt Gusseisen mit <strong>de</strong>n oben genannten,<br />

<strong>de</strong>utlich niedrigeren Kerbschlagwerten. Die gültige Norm<br />

EN DIN 10045 für die Kerbschlagbiegeprobe än<strong>de</strong>rt nichts an dieser<br />

allgemeinen Betrachtungsweise.<br />

Wenig bekannt ist dagegen die Tatsache, dass sich Ergebnisse<br />

<strong>de</strong>r Kerbschlagarbeit nur in einer einheitlichen Werkstoffgruppe<br />

vergleichen lassen. Somit sind Baustahl und Gusseisen sowie legierte<br />

Stahlsorten nicht auf Basis einer i<strong>de</strong>ntischen Kerbschlagbiegeprobe<br />

untereinan<strong>de</strong>r zu vergleichen. Da auch die Kerbschlagarbeit<br />

keine unmittelbare Anwendung in <strong>de</strong>r Bauteilberechnung<br />

zulässt, muss je<strong>de</strong>r Konstrukteur sich die Frage stellen, welche an<strong>de</strong>ren<br />

Werte er für seine Bauteilauslegung zu berücksichtigen hat.<br />

Konzept <strong>de</strong>r Bruchmechanik<br />

Neben <strong>de</strong>r Ermittlung von Festigkeits- und<br />

Dehnwerten bietet die Bruchmechanik an<br />

dieser Stelle weitere Möglichkeiten. Mit <strong>de</strong>m<br />

Konzept <strong>de</strong>r Bruchmechanik verbin<strong>de</strong>t man<br />

zulässige Spannungskomponenten und die<br />

Größen von strukturellen Ungänzen quantitativ<br />

miteinan<strong>de</strong>r und drückt damit eine<br />

neue Werkstoffeigenschaft, die Bruchzähigkeit,<br />

aus. Diese Werkstoffeigenschaft kennzeichnet<br />

<strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rstand gegen instabiles<br />

Risswachstum. Der für <strong>de</strong>n Werkstoff ermittelte<br />

Wert <strong>de</strong>r Bruchzähigkeit stellt somit ein<br />

wichtiges Kriterium in <strong>de</strong>r Bauteilauslegung<br />

dar. Bei <strong>de</strong>r Untersuchung <strong>de</strong>r Werkstoffe<br />

Gopag und Hyt 60 an <strong>de</strong>r Universität Aachen<br />

wur<strong>de</strong>n für bei<strong>de</strong> Werkstoffe i<strong>de</strong>ntische<br />

KIC-Werte ermittelt. Zurzeit laufen weitere<br />

Untersuchungen an <strong>de</strong>r TU Bergaka<strong>de</strong>mie<br />

34<br />

1<br />

2<br />

3/2012<br />

20<br />

14<br />

8<br />

3<br />

4<br />

5<br />

84<br />

Der Laborversuch<br />

Autofrettageprüfstand PS 912<br />

Temperaturen 22 °C, -20°C, -40°C<br />

Prüfmedium: Maxifluid<br />

Drucksensor Wika 7000 bar,<br />

N524700001<br />

Druckkurve Vordruck: 1000 bar<br />

Druckanstieg: 170 bar/s<br />

1 Das Testobjekt: Eine<br />

zylindrische Probenform mit 3<br />

mm Wandstärke bei a = 14 mm.<br />

2 Der Versuchsaufbau: Eine<br />

Seite <strong>de</strong>r Probe wur<strong>de</strong> mit einer<br />

Kugel verschlossen. Die<br />

Druckeinleitung erfolgte über<br />

einen eingepressten Stahlkegel,<br />

wobei die notwendige<br />

Dichtkraft durch Überwurfmuttern<br />

erzeugt wur<strong>de</strong>.<br />

3 bis 5 Unterschie<strong>de</strong> im<br />

Materialverhalten, hier die<br />

Ergebnisse bei -20 °C: Oben <strong>de</strong>r<br />

GJS 400, in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>r Gopag<br />

C500 und unten <strong>de</strong>r HYT 60. Je<br />

nach Struktur zeigen sich mehr<br />

o<strong>de</strong>r weniger starke<br />

Verformungen vor <strong>de</strong>m<br />

Bersten. Was <strong>de</strong>n maximalen<br />

Berstdruck angeht, stehen die<br />

Gusswerkstoffe <strong>de</strong>m Stahl in<br />

nichts nach.<br />

ke NEXT<br />

Crossmedia<br />

Eine ausführliche Version<br />

<strong>de</strong>s Beitrags mit<br />

<strong>de</strong>tailliertem Versuchs-<br />

aufbau fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />

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<strong>de</strong>/21399<br />

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stehen<strong>de</strong>n QR-Co<strong>de</strong> mit Ihrem<br />

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abfotografieren und lossurfen.<br />

Freiberg für die Erstellung einer Stranggussnorm, um zukünftig für<br />

<strong>de</strong>n Konstrukteur gesicherte Werte zur Verfügung zu stellen.<br />

Im September 2010 zeigte ein bei Hydac Fluidtechnik durchgeführter<br />

Berstdruckversuch (Gopag C 500 F im Vergleich zu 11SMnPb30+C),<br />

dass <strong>de</strong>r Gusswerkstoff bei Raumtemperatur einem höherem Druck<br />

stand hält als <strong>de</strong>r Schnellarbeitsstahl. Der Versuchaufbau zeigte, dass<br />

bei bei<strong>de</strong>n Materialien bei etwa 5000 bar das Gewin<strong>de</strong> am Anschluss<br />

ausgerissen wur<strong>de</strong>. Vor diesen Hintergrün<strong>de</strong>n entschloss sich Gontermann-Peipers<br />

eigene Berstversuche an drei Kugelgraphit-Gusswerkstoffen<br />

und einem für <strong>de</strong>n Einsatz in <strong>de</strong>r Hydraulikindustrie optimierten,<br />

legierten Schmie<strong>de</strong>stahles bei Raumtemperatur, bei -20 °C sowie<br />

bei -40 °C durchzuführen. Verglichen wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r hochsiliciierte Gopag<br />

C 500 F (Strangguss), ein EN GJS-400-15U (Strangguss), <strong>de</strong>r von<br />

<strong>de</strong>r DNV gelistete und zugelassene EN-GJS-400-18 (Kokillenblockguss),<br />

und <strong>de</strong>r HYT 60 (legierter Schmie<strong>de</strong>stahl).<br />

Während <strong>de</strong>r Gopag C 500 F <strong>de</strong>n HYT 60 in Streckgrenze und A-<br />

Dehnung <strong>de</strong>utlich übertrifft, liegen die bei<strong>de</strong>n GJS 400-Werkstoffe bei<br />

Festigkeit und Härte unter <strong>de</strong>m Gopag und <strong>de</strong>m Schmie<strong>de</strong>stahl. Typisch<br />

für hochsiliciierte Werkstoffe weist <strong>de</strong>r C 500 F ein gegenüber<br />

<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Werkstoffen <strong>de</strong>utlich erhöhtes Streckgrenzenverhältnis<br />

auf. Alle Gontermann-Peipers-Gusswerkstoffe<br />

zeigen in <strong>de</strong>r Gefügestruktur ein rein ferritisches<br />

Gefüge mit sauber ausgebil<strong>de</strong>ten und<br />

fein verteilten Graphitkugeln, die bei <strong>de</strong>r Bearbeitung<br />

hohe Schnittgeschwindigkeiten<br />

erlauben und zu geringen Toleranzen führen.<br />

Die im akkreditierten Labor von GP nachgewiesene<br />

Struktur <strong>de</strong>s HYT 60 zeigt einen<br />

sehr hohen Perlit anteil. Beim Vergleich an<strong>de</strong>rer<br />

untersuchter Proben dieser Schmie<strong>de</strong>stahlqualität<br />

zeigt sich aber generell eine<br />

hohe Schwankungsbreite im Gefüge und <strong>de</strong>r<br />

Bruch<strong>de</strong>hnung. Allerdings gibt <strong>de</strong>r Herstel-<br />

ler für diesen Werkstoff auch keine garantierte<br />

Bruch<strong>de</strong>hnung im Werkstoffdatenblatt an.<br />

Für die Berstversuche fan<strong>de</strong>n sich bei<br />

<strong>de</strong>r Firma Maximator in Nordhausen/<br />

Harz die geeigneten Einrichtungen. Mit<br />

<strong>de</strong>m Ziel, 6000 bar als Berstdruck nicht zu


Literatur<br />

■ Klaus Herfurth, Ralf Gorski, Klaus Beute, Marcus Hering, GOPAG C<br />

500 F Gusswerkstoff für <strong>de</strong>n Maschinenbau<br />

■ Ralf Gorski, Frie<strong>de</strong>mann Dörfer, Doppeleffekt durch schnelleres<br />

Bohren bei geringerem Werkzeugverschleiß<br />

■ Berstdruckversuch Vergleich Gopag C 500 F und 11SMnPb30+C,<br />

Hydac Fluidtechnik, September 2010<br />

■ Frie<strong>de</strong>mann Dörfer, Erhöhung <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nnutzen durch Einsatz<br />

von ferritischen Spärogusslegierungen<br />

■ www.hydraulicsupermarket.com/technical21.html<br />

■ Prof. Dr.-Ing. Alfons Fischer, Praktikum Grundlagen <strong>de</strong>r Werkstofftechnik<br />

Scriptum für Studieren<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Universität Duisburg-Essen<br />

■ VDG Fachbericht 083 (2001) Teilprojekt Hochfeste GGG-Gussteile<br />

mit ausreichen<strong>de</strong>r Duktilität<br />

■ EN DIN 1563 2011 Anhang F Bruchzähigkeit, Schlagenergie und<br />

Duktilität von GJS<br />

■ Stephan Hasse, Duktiles Gusseisen, Handbuch für Gusserzeuger<br />

und Gussverwen<strong>de</strong>r, Verlag Schiele & Schön<br />

■ Untersuchungen zum Verformungsverhalten von Gusseisen mit Kugelgraphit<br />

GGG-38/42 im Temperaturbereich zwischen 77 K und 873 K<br />

■<br />

DNV – Det Norske Veritas, Rules for ships Pt. 2 Ch. 2 Sec. 8<br />

überschreiten und mangels einer genormten Prüfung o<strong>de</strong>r eines<br />

Prüfkörpers für Berstversuche, wur<strong>de</strong> in Anlehnung an die Zugfestigkeits-Berstdruck-Relation<br />

nach Boardmen und unter Berücksichtigung<br />

einer optimalen Probenaufnahme, eine zylindrische<br />

Probenform mit 3 mm Wandstärke <strong>de</strong>finiert. Die Versuchsanordnung<br />

in <strong>de</strong>r Autofrettageanlage PS 912 ist in <strong>de</strong>n nebenstehen<strong>de</strong>n<br />

Bil<strong>de</strong>rn ersichtlich. Eine ausführliche Beschreibung <strong>de</strong>s Versuchsaufbaus<br />

sowie <strong>de</strong>r Ergebnisse fin<strong>de</strong>n Sie bei uns im Internet.<br />

Fazit<br />

Die Berstversuche haben gezeigt, dass alle drei Gusseisen mit Kugelgraphit<br />

auch im Tieftemperaturbereich zum Beispiel für Hydraulikblöcke<br />

einsetzbar sind. Der als einziger in <strong>de</strong>r Testreihe für<br />

<strong>de</strong>n Einsatz bei -20°C klassifizierte Werkstoff EN-GJS-400-18U-<br />

RT unterschei<strong>de</strong>t sich ten<strong>de</strong>nziell unter Versuchsbedingungen<br />

nicht von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren untersuchten Materialien. Der Gopag C 500<br />

F weist von allen geprüften Werkstoffen die größte Konstanz <strong>de</strong>r<br />

mechanischen Eigenschaften in allen Temperaturbereichen auf<br />

und erzielt dabei Werte, die mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s HYT 60 vergleichbar<br />

sind. Der negative Einfluss von tiefen Temperaturen wur<strong>de</strong> im<br />

Berstversuch nicht nachgewiesen. Insofern stellt sich die Frage, in<br />

wieweit nicht die Bewertung von an<strong>de</strong>ren Materialeigenschaften<br />

wie Streckgrenze o<strong>de</strong>r Bruchmechanik eine praxisnähere Einschätzung<br />

<strong>de</strong>r Eignung für <strong>de</strong>n Einsatz im Tieftemperaturbereich gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Kerbschlagbiegeversuch darstellen. Es wur<strong>de</strong> kein<br />

Risiko für <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>s Gopag C 500 F beim Einsatz in Tieftemperaturen<br />

festgestellt, <strong>de</strong>r Werkstoffes ist also auch im Off- Shore-<br />

und maritimen Bereich nutzbar. Die durchgeführten praktischen<br />

Testreihen haben – wie bereits bei <strong>de</strong>r Umstellung von geschmie<strong>de</strong>ten<br />

zu gegossenen Kurbelwellen – erneut gezeigt, welche Chancen<br />

mo<strong>de</strong>rne Gusseisenwerkstoffe <strong>de</strong>n Konstrukteuren heute bieten.<br />

Gemeinsam mit herausragen<strong>de</strong>n Eigenschaften von Gusseisen<br />

bei <strong>de</strong>r mechanischen Bearbeitung ergeben sich so innovative Lösungen,<br />

die erheblich zur Kostenreduzierung unter Gesamtkostenbetrachtung<br />

(Total Cost) beitragen können. n<br />

Autoren Ralf Gorski, Geschäftsführer von Gontermann-Peipers<br />

und Frie<strong>de</strong>mann Dörfer, Vertriebsleiter bei Gontermann-Peipers<br />

Nicht je<strong>de</strong>r kann mit Wind<br />

so viel anfangen wie wir.<br />

Effizient, innovativ,<br />

zuverlässig: Win<strong>de</strong>nergielösungen<br />

von SSB Wind Systems.<br />

Wind bringt viele Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

mit sich. Wir sorgen dafür,<br />

dass es min<strong>de</strong>stens so viele<br />

Lösungen gibt. Als einer <strong>de</strong>r Pioniere<br />

entwickeln wir bereits<br />

seit 1990 Pitchsysteme. Mittlerweile<br />

sind mehrere tausend<br />

Systeme weltweit im Einsatz –<br />

und das sowohl Onshore als<br />

auch Offshore. Der Anlagentyp<br />

und <strong>de</strong>r Standort spielen übrigens<br />

keine Rolle. Basierend<br />

auf unserem standardisierten<br />

und erprobten Baukastensystem<br />

entwickeln wir so o<strong>de</strong>r so<br />

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Maschinenbau & Zukunft • erneuerbare energie<br />

36<br />

3/2012<br />

1 2<br />

Bil<strong>de</strong>r: Parker


3 4<br />

1 Die EO2-Form-Verschraubung ist rohrseitig elastomer abgedichtet. Sie gewährleistet dauerhafte Funktion<br />

und Leckagefreiheit ohne Nachziehen auch im extremen Dauerbetrieb.<br />

2 Die Gummi- und Thermoplastschläuche bieten als Bün<strong>de</strong>l o<strong>de</strong>r Mehrfachschläuche neben <strong>de</strong>r Platzersparnis<br />

erhebliche Zeitvorteile bei <strong>de</strong>r Montage.<br />

3 Der Icount PD verlängert die Nutzbarkeit <strong>de</strong>r Hydraulikflüssigkeit in einem System.<br />

4 Die schnell montierte, hochdruckfeste Parflange F37- Flanschverbindung erspart <strong>de</strong>m Anwen<strong>de</strong>r im Vergleich<br />

zum klassischen Schweißen das kosten- und zeitaufwendige Reinigen und Prüfen <strong>de</strong>r Rohrsysteme.<br />

Zuverlässigkeit<br />

zählt mehr<br />

Sicherer Betrieb von Windkraftanlagen<br />

Wenn Komponenten überdurchschnittlich lange arbeiten,<br />

senkt dies die Gesamtbetriebskosten großer Windkraftanlagen<br />

und Offshore-Windparks. Gut aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmte Hydraulikkomponenten<br />

aus <strong>de</strong>r Hand eines Herstellers bieten<br />

dabei eine Sicherheit, die Billigprodukte nicht leisten können.<br />

Bei großen Windkraftanlagen und Offshore-Windparks zählt je<strong>de</strong>r<br />

Bruchteil eines Cents, <strong>de</strong>r sich pro erwirtschaftetem Kilowatt einsparen<br />

lässt. Ausfälle können sich die Betreiber nicht leisten. Deshalb<br />

setzen die Betreiber voraus, dass die einzelnen Komponenten höchst<br />

zuverlässig und sicher arbeiten. Dass man dieses Langfristziel nicht<br />

über <strong>de</strong>n Einsatz von Billigprodukten erreichen kann, wissen alle. Der weltweit<br />

tätige Hersteller in <strong>de</strong>r Antriebs- und Steuerungstechnologie Parker Hannifin<br />

weiß, wie stark eine überdurchschnittliche Lebensdauer die Costs of Ownership,<br />

also die Betriebskosten, senken kann. Das Unternehmen hat über Jahrzehnte<br />

Fachwissen im Bereich Hydraulik gesammelt und bietet <strong>de</strong>n Betreibern von Windkraftanlagen<br />

und Offshore-Windparks bestmöglich aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmte Hydraulikkomponenten<br />

an.<br />

Bereits die ersten in Dänemark entwickelten und gebauten Windkraftanlagen<br />

waren mit Komponenten von Parker ausgerüstet. Heute gehören zum Windturbinen-Programm<br />

<strong>de</strong>s Herstellers Druckspeicher, Schläuche, Rohrverschraubungen,<br />

Ventile, Rohrverschraubungen, spezielle Hydraulikzylin<strong>de</strong>r und -pumpen sowie<br />

Filter und Kupplungen. Dazu kommen Sensoren und Messgeräte für die Anlageneinrichtung<br />

und <strong>de</strong>ren Service. Der Vorteil liegt auf <strong>de</strong>r Hand: Weil diese Kompo-<br />

Technik im<br />

Gar<strong>de</strong>maß<br />

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Maschinenbau & Zukunft • erneuerbare energie<br />

Beim Blick in <strong>de</strong>n Rotorkopf sieht man: Das Gesamtsystem muss funktionieren.<br />

nenten aus <strong>de</strong>r Hand nur eines Herstellers kommen, erleichtert das<br />

einen sicheren und zuverlässigen Betrieb.<br />

Schläuche: Flexibel und wi<strong>de</strong>rstandsfähig<br />

In Windkraftanlagen sind primär Parker-Schlauchtypen verbaut, die<br />

– je nach Anwendung – die Normen EN 853 bis 857 respektive SAE J<br />

517 einhalten o<strong>de</strong>r übertreffen. Denn alle Leitungen, gleich ob Gummischläuche<br />

o<strong>de</strong>r (vorgeformte) thermoplastische Verbindungen,<br />

müssen resistent gegen das durch Generator, Umrichter und Transformator<br />

in <strong>de</strong>r Nacelle (Gon<strong>de</strong>l) entstehen<strong>de</strong> Ozon sein. Daneben<br />

sind die Parker-Schläuche aber auch gegen UV-Licht beständig.<br />

Für die lange Lebensdauer und die Effizienz sorgen die innere Sauberkeit<br />

<strong>de</strong>r Thermoplast-Schläuche und niedrige Druckverluste. Eine<br />

geringe Volumenaus<strong>de</strong>hnung auch bei wechseln<strong>de</strong>n Temperaturen<br />

garantiert genaue Regelungsimpulse und schnelle Reaktionszeiten bei<br />

<strong>de</strong>r Rotorblattverstellung.<br />

Parker Gummi- und Thermoplastschläuche bieten als Bün<strong>de</strong>l o<strong>de</strong>r<br />

Mehrfachschläuche neben Platzersparnis Zeitvorteile bei <strong>de</strong>r Montage.<br />

Mehrfachschläuche mit zusätzlicher extrudierter Schutz<strong>de</strong>cke<br />

bün<strong>de</strong>ln Wasser-, Luft-Kühlschläuche, Schmier- und Hydraulikschläuche<br />

sowie Elektro- und Datenkabel. Diese Bün<strong>de</strong>l schaffen außer<strong>de</strong>m<br />

Ordnung bei <strong>de</strong>r Leitungsführung und verringern <strong>de</strong>n Abrieb<br />

bei Schlauchbewegungen. Bei <strong>de</strong>n Blitzableitersystemen kommen<br />

elektrisch nichtleiten<strong>de</strong> Schläuche zum Einsatz.<br />

Bewährte Verbindungskomponenten<br />

Die EO2-Verschraubungsserie, eine Weiterentwicklung <strong>de</strong>r im vergangenen<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt entwickelten Schneidringtechnologie von Parker,<br />

verfügt über Vorteile, die für <strong>de</strong>n Erbauer von Windkraftanlagen<br />

bares Geld wert sind: Das typische Merkmal <strong>de</strong>r EO2-Verschraubung<br />

ist die rohrseitig großvolumige elastomere Abdichtung. Sie gewährleistet<br />

dauerhafte Funktion und Leckagefreiheit ohne Nachziehen<br />

auch im extremen Dauerbetrieb. Hinzu kommen die einfache Handhabung<br />

und Montagevorteile, zum Beispiel ein <strong>de</strong>utlich spürbarer<br />

Montageanschlag, die ein<strong>de</strong>utige Sichtprüfung, wie<strong>de</strong>rholbare Montage<br />

und die Montage vor Ort. EO2-Verschraubungen sind bis zu 800<br />

bar (PN) in <strong>de</strong>r Baureihe S und bis zu 500 bar (PN) in <strong>de</strong>r Baureihe L<br />

einsetzbar, wobei sie die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r DIN ISO <strong>de</strong>utlich übertreffen.<br />

Durch die erhöhten Druckstufen ist <strong>de</strong>r Einsatz <strong>de</strong>r Baureihe L<br />

selbst dort <strong>de</strong>nkbar, wo <strong>konstruktion</strong>sbedingt sonst nur die Baureihe<br />

S in Frage kam. Dies verringert nicht nur Kosten und Montagekräfte,<br />

son<strong>de</strong>rn bietet dank <strong>de</strong>r kleineren Maße <strong>de</strong>r Baureihe L<br />

Vorteile bei engen Einbauverhältnissen.<br />

38<br />

3/2012<br />

Neues Flanschsystem senkt Montagezeiten<br />

Das Parflange-F37-System von Parker benötigt im Vergleich zum<br />

klassischen Schweißen we<strong>de</strong>r die Zeit noch die Kosten für die Prüfung<br />

und Reinigung <strong>de</strong>r Rohrleitungen. Dieses System wur<strong>de</strong> für<br />

Rohrleitungen bis 165 mm/6“ Außendurchmesser und Rohrwanddicken<br />

von bis zu 5 mm entwickelt. Es ist bis 420 bar Druck geeignet<br />

und verbin<strong>de</strong>t die Rohre formschlüssig miteinan<strong>de</strong>r. Die durch das<br />

Schweißen verursachte Spannungsrisskorrosion kann nicht auftreten,<br />

was die Lebensdauer <strong>de</strong>s Rohrsystems erhöht.<br />

Weil sie ohne äußere Wärmezufuhr auskommt, ist die Parflange-Technologie<br />

außer<strong>de</strong>m energiesparend. Beim Einsatz verzinkter<br />

Rohre kann das Nachverzinken entfallen, da <strong>de</strong>r Zinkauftrag<br />

beim Bör<strong>de</strong>ln nicht beeinträchtigt wird. Der Bör<strong>de</strong>lvorgang ist bei<br />

sehr kurzen Zykluszeiten von 30 bis 60 Sekun<strong>de</strong>n einfach. Es entstehen<br />

we<strong>de</strong>r beim Bör<strong>de</strong>ln o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Montage gesundheitsschädliche<br />

Dämpfe, noch gibt es ein Brand- o<strong>de</strong>r Explosionsrisiko.<br />

Nach <strong>de</strong>m Bör<strong>de</strong>ln wird ein Rohreinsatz in das Rohren<strong>de</strong> eingebracht,<br />

<strong>de</strong>r sowohl zur Flanschseite als auch zum Rohr die möglichen<br />

Leckpfa<strong>de</strong> weichdichtend verschließt.<br />

Rohrseitig wird eine hervorragen<strong>de</strong> Dichteigenschaft mittels O-<br />

Ring und gerollten Oberflächen garantiert. Die flanschseitige Abdichtung<br />

erfolgt mit <strong>de</strong>m speziell entwickelten F37-Seal, <strong>de</strong>r eine<br />

durch Spalteinwan<strong>de</strong>rung verursachte Leckage ausschließt. Die<br />

Montage <strong>de</strong>s gebör<strong>de</strong>lten Rohres mit passen<strong>de</strong>m F37-Flansch an<br />

das Hydrauliksystem erfolgt analog zur geschweißten Ausführung<br />

mit genormten Schrauben und Anzugsmomenten, ist jedoch anwen<strong>de</strong>rfreundlicher:<br />

Der F37 Flansch ist nicht fest mit <strong>de</strong>m Rohr<br />

verbun<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn formschlüssig und axial drehbar.<br />

Dem Ausfall vorbeugen durch Messtechnik<br />

Bei <strong>de</strong>r vorausschauen<strong>de</strong>n Wartung und Optimierung bestehen<strong>de</strong>r<br />

Anlagen helfen Messsysteme von Parker SensoControl, die zur<br />

Überwachung von Druck, Temperatur o<strong>de</strong>r auch Durchfluss in <strong>de</strong>r<br />

Erneuerbare Energien legen zu<br />

Starkes Wachstum in <strong>de</strong>n nächsten acht Jahren: Nach <strong>de</strong>r<br />

Prognose soll die Win<strong>de</strong>nergie im Jahr 2020 fast ein Fünftel<br />

zur Stromerzeugung in Deutschland beitragen. Im Jahr 2009<br />

lag dieser Anteil noch bei 6,3 Prozent und im Jahr 2000 bei<br />

mickrigen 1,6 Prozent.<br />

Quelle: Bun<strong>de</strong>sministerium für Umwelt; dpa *Prognose


Bil<strong>de</strong>r: Parker<br />

Windkraftanlage selbst verbaut wer<strong>de</strong>n können. Mit ihrer Hilfe<br />

kann das Wartungspersonal Abweichungen und Unregelmäßigkeiten<br />

schnell erkennen. Die Messwerte <strong>de</strong>r stationären Sensoren lassen<br />

sich über Diagnosegeräte wie <strong>de</strong>n mobil einsetzbaren „Service<br />

Master Plus“ problemlos abfragen, auswerten und dokumentieren.<br />

Stillstän<strong>de</strong> lassen sich so planen, die Lebenszykluskosten wer<strong>de</strong>n<br />

reduziert.<br />

Das trotz großer Funktionsvielfalt einfach zu bedienen<strong>de</strong> Gerät<br />

ermöglicht eine sorgfältige Messdatenanalyse. Dieses Handgerät<br />

kann Signale von bis zu 50 Kanälen gleichzeitig messen und darstellen,<br />

um zum Beispiel fehlerhafte Ventile o<strong>de</strong>r auch Leckagen zu<br />

erkennen. Es <strong>de</strong>ckt ungenügen<strong>de</strong> Pumpenleistung und Pulsation<br />

von Pumpen o<strong>de</strong>r rotatorischen Verbrauchern auf. Mess- und Parametrierungsdaten<br />

lassen sich über eine LAN-Netzwerkverbindung<br />

zur PC-Software SensoWin und zur direkten Eins-zu-Eins<br />

Parker Schmieröleinheit<br />

für eine Windkraftanlage.<br />

ke NEXT Info<br />

Hydraulische Teilkomponenten<br />

in Windkraftanlagen<br />

sind:<br />

■ Bremssysteme, die als Parkbremse<br />

zur Abschaltung für Sicherheitsund<br />

Service-Stopps dienen o<strong>de</strong>r<br />

zum Abbremsen <strong>de</strong>r Drehzahl, um<br />

<strong>de</strong>n Generator im optimalen Bereich<br />

fahren zu können<br />

■ Nachführeinrichtungen, um die Rotorblätter<br />

in optimale Stellung zum<br />

Wind zu bringen und zu halten<br />

■ Rotorblatt-Verstelleinheiten, um<br />

durch die Verstellung <strong>de</strong>r Rotorblattneigung<br />

<strong>de</strong>n bestmöglichen<br />

Wirkungsgrad o<strong>de</strong>r die optimale<br />

Drehzahl zu erreichen<br />

■ Hydraulik-Aggregate als Antrieb<br />

für die genannten Hydraulik-Komponenten<br />

Montage-Ausrüstung<br />

■<br />

Maschinenbau & Zukunft • erneuerbare energie<br />

@<br />

Steuerung (Remote Control) online auf einem PC anzeigen. Auch<br />

die USB-Schnittstelle zum Anschluss von USB- Speichergeräten<br />

erleichtert es, die Messdaten in technischen Büros auszuwerten<br />

und zu dokumentieren. Die Anzeige <strong>de</strong>r aktuellen Messwerte, <strong>de</strong>r<br />

Minimum- und Maximumwerte erfolgt gleichzeitig o<strong>de</strong>r wahlweise.<br />

Weniger Kabel und damit weniger Messaufwand bewirkt die<br />

CAN-Bus Ausstattung dieses Messsystems in Kombination mit<br />

<strong>de</strong>n Parker CAN-Bus-Sensoren. n<br />

War dieser Beitrag für Sie nützlich? Schreiben Sie uns<br />

Ihre Meinung an leser@<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

www.xing.com/net/ke<br />

@<br />

@ www.facebook.com/ke.next<br />

Autor Fabian Bruecker, Parker Hannifin


Maschinenbau & Zukunft • erneuerbare energie<br />

Betriebsstun<strong>de</strong>n pro Leistungsteil<br />

20 Jahre<br />

~ 85.600 h<br />

13 Jahre<br />

~ 56.000 h<br />

11 Jahre<br />

~ 48.000 h<br />

9 Jahre<br />

~ 40.000 h<br />

Nach 20 Jahren<br />

liegt die Betriebszeit bei einem<br />

Leistungsteil bei etwa<br />

85.600 Stun<strong>de</strong>n.<br />

Nach 13 Jahren<br />

liegt die Betriebszeit bei zwei<br />

Leistungsteilen bei etwa<br />

56.000 Stun<strong>de</strong>n.<br />

Nach 11 Jahren<br />

liegt die Betriebszeit bei drei<br />

Leistungsteilen bei etwa<br />

48.000 Stun<strong>de</strong>n.<br />

Nach 9 Jahren<br />

liegt die Betriebszeit bei 15<br />

Leistungsteilen bei etwa<br />

40.000 Stun<strong>de</strong>n.<br />

40<br />

3/2012<br />

Der Mix macht‘s<br />

Modulares Wechselrichterkonzept<br />

Um Betriebsstun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Leistungsteile von Photovoltaik-<br />

Anlagen und die Erträge bei Teilauslastung zu erhöhen, setzt<br />

Fronius auf eine Steuerungssoftware und weist <strong>de</strong>n Leistungsteilen<br />

die Rolle <strong>de</strong>s Masters alternierend zu. Diese<br />

Arbeitsteilung bietet Vorteile gegenüber <strong>de</strong>m klassischen<br />

Master-Slave-Konzept.<br />

Wechselrichter arbeiten<br />

am besten unter hoher<br />

Last. Bei sehr geringer<br />

Einstrahlung treten jedoch<br />

verhältnismäßig<br />

hohe Verluste auf. Dies liegt einerseits am Eigenstrombedarf<br />

<strong>de</strong>s Wechselrichters, welcher<br />

sich im unteren Bereich <strong>de</strong>r Stromgewinnung<br />

prozentual höher nie<strong>de</strong>rschlägt. An<strong>de</strong>rerseits<br />

ist dies auf Schaltverluste zurückzuführen,<br />

welche sich bei niedriger Auslastung stärker<br />

auswirken. Da beson<strong>de</strong>rs in unseren geografischen<br />

Breiten <strong>de</strong>r Wechselrichter oft im<br />

Teillastbereich läuft, setzen manche Wechselrichter<br />

Hersteller auf das sogenannte Master-<br />

Slave-Prinzip. Die Weiterentwicklung dieses<br />

Prinzips, das Fronius Mix-Konzept, umgeht<br />

die Schwächen <strong>de</strong>s Master-Slave-Konzepts<br />

und kam bislang in <strong>de</strong>n Wechselrichterserien<br />

IG und IG Plus zur Anwendung. Auch die<br />

CL-Zentralwechselrichter-Serie nutzt die<br />

Vorteile dieser Betriebsweise.<br />

Klassisches Master-Slave-Konzept<br />

Das klassische Master-Slave-Konzept funktioniert<br />

so, dass von zwei o<strong>de</strong>r mehreren<br />

Wechselrichtern einer zum Master ernannt<br />

wird. Dieser Master ist für die Steuerung <strong>de</strong>r<br />

Slaves und damit für die Betriebsführung <strong>de</strong>r<br />

Anlage verantwortlich. Er beginnt<br />

am Morgen mit <strong>de</strong>r Arbeit<br />

und schaltet, sobald die<br />

Sonneneinstrahlung steigt, je<br />

nach Bedarf weitere Slaves<br />

dazu. An wolkigen Tagen o<strong>de</strong>r<br />

im Winter kann das auch dazu<br />

führen, dass ausschließlich <strong>de</strong>r<br />

Master arbeitet, während die Slaves<br />

ausgeschaltet bleiben.<br />

Diese Betriebsweise führt dazu,<br />

dass <strong>de</strong>r Master schon nach kurzer<br />

Zeit wesentlich mehr Betriebsstun<strong>de</strong>n<br />

geleistet hat als die Slaves. Auch verglichen<br />

mit Wechselrichtern, die nicht im<br />

Master-Slave-Betrieb arbeiten, weist ein<br />

solcher Master-Wechselrichter wesentlich<br />

mehr Volllaststun<strong>de</strong>n und damit eine höhere<br />

Bauteilbelastung auf. Diese Tatsache führt<br />

statistisch gesehen dazu, dass <strong>de</strong>r Master einer<br />

höheren Ausfallswahrscheinlichkeit unterliegt<br />

als normale Wechselrichter und erst<br />

Recht als seine Slaves. Das ist beson<strong>de</strong>rs unangenehm,<br />

<strong>de</strong>nn wenn es zum Masterausfall<br />

kommt, können auch die Slaves nicht mehr<br />

arbeiten. Das liegt daran, dass <strong>de</strong>r Master, wie<br />

beschrieben, für die Betriebsführung und damit<br />

<strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r Slaves verantwortlich ist.<br />

Zusammengefasst be<strong>de</strong>utet dies, dass die


Bild: Fotolia-ITALIA12<br />

Maschinenbau & Zukunft • erneuerbare energie<br />

Systemaufbau<br />

Im Fronius CL arbeiten bis zu 15 Leistungsteile,<br />

die miteinan<strong>de</strong>r Großes<br />

vollbringen. Die Kombination mehrerer<br />

Leistungsteile bringt Vorteile: höhere<br />

Erträge in Teillastbereichen, hohe<br />

Ausfallssicherheit, längere Lebensdauer<br />

und einfachen Service (Plug- &<br />

Play-Prinzip). Neun, zwölf o<strong>de</strong>r 15<br />

i<strong>de</strong>ntische Leistungsteile teilen sich<br />

im Mix-Konzept wechselweise die Arbeit.<br />

Je nach Einstrahlungsleistung<br />

wer<strong>de</strong>n die einzelnen Power-Racks<br />

vollautomatisch zu- o<strong>de</strong>r abgeschaltet.


Maschinenbau & Zukunft • erneuerbare energie<br />

Mehrertrag durch höheren Teillastwirkungsgrad*<br />

Ausfallswahrscheinlichkeit <strong>de</strong>s Masters vergleichsweise hoch ist.<br />

Wenn dieser ausfällt, steht die ganze PV-Anlage still.<br />

Erweiterung <strong>de</strong>s Master-Slave-Konzepts<br />

Das Mix-Konzept ist eine Erweiterung <strong>de</strong>s Master-Slave-Verfahrens,<br />

das bezüglich Teillastwirkungsgrad dieselben Vorzüge bietet, die<br />

Nachteile in punkto Betriebsstun<strong>de</strong>n und Ausfälle jedoch umgeht.<br />

Der Name Master Inverter X-change (kurz „Mix“) erklärt die Funktionsweise:<br />

Ein Leistungsteil übernimmt die Koordinationsrolle<br />

(Master) und steuert <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r weiteren Leistungsteile. Fronius<br />

hat dieses Prinzip für bis zu 15 Leistungsteile ausgebaut. Die Steuerungssoftware<br />

weist <strong>de</strong>n Leistungsteilen die Rolle <strong>de</strong>s Masters alternierend<br />

zu. Diese Arbeitsteilung senkt die Betriebsstun<strong>de</strong>n pro<br />

Leistungsteil und erhöht die Erträge bei Teilauslastung.<br />

Zwei einzelne, in Master-Slave-Technik zusammengeschaltete<br />

Wechselrichter bringen im Teillastbereich dieselbe Leistung wie<br />

ein Wechselrichter mit Mix-Konzept. Trotz<strong>de</strong>m unterschei<strong>de</strong>t sich<br />

dieses Fronius-Konzept in zwei wichtigen Punkten von <strong>de</strong>r Master-Slave-Technik:<br />

Bei <strong>de</strong>r Master-Slave-Technik ist ein Wechselrichter<br />

als fixer Master <strong>de</strong>finiert. Somit leistet <strong>de</strong>r Master 100 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Betriebsstun<strong>de</strong>n.<br />

42<br />

1<br />

2<br />

Überblick<br />

Das Mix-System<br />

■ Sämtliche Leistungsteile sind im Prinzip<br />

gleichberechtigt und können sowohl die<br />

Master- als auch die Slave-Funktion übernehmen<br />

■ Ein Leistungsteil übernimmt die Koordinationsrolle<br />

(Master) und steuert <strong>de</strong>n Einsatz<br />

<strong>de</strong>r weiteren Leistungsteile. Fronius hat<br />

dieses Prinzip für bis zu 15 Leistungsteile<br />

ausgebaut<br />

■ Je<strong>de</strong>s dieser Leistungsteile verfügt über einen<br />

eigenen Betriebsstun<strong>de</strong>nzähler<br />

■ Bei je<strong>de</strong>m Neustart <strong>de</strong>s Wechselrichters<br />

überprüft die Steuerungssoftware, welches<br />

Leistungsteil die geringsten Betriebsstun<strong>de</strong>n<br />

aufweist und teilt diesem die Master-<br />

Rolle zu<br />

■ Bei einem Ausfall <strong>de</strong>s Masters kommt es zu<br />

geringen o<strong>de</strong>r sogar zu gar keinen Ertrags-<br />

einbußen<br />

1,70 % 8,00 % 0,60 %<br />

3/2012<br />

ke NEXT hakt nach<br />

Zwei Fragen an Fronius<br />

Für welche Anlagen eignet sich Ihr modulares Wechselrichterkonzept?<br />

Es eignet sich für alle gängigen Anlagen <strong>de</strong>r Größe ab 8 kWp bis<br />

mehrere MWp. Durch <strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>ten Hochfrequenz Transformator<br />

eignet es sich für alle Modularten, egal ob diese geer<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n müssen o<strong>de</strong>r nicht. Durch das geringe Gewicht<br />

eignet sich <strong>de</strong>r Wechselrichter Fronius CL auch für Aufstellorte<br />

in <strong>de</strong>n oberen Stockwerken eines mehrstöckigen Gebäu<strong>de</strong>s, da<br />

im Bedarfsfall die einzelnen Leistungsteile vor <strong>de</strong>m Transport<br />

herausgenommen wer<strong>de</strong>n können.<br />

Wann amortisiert sich Ihr Mix-Konzept für <strong>de</strong>n Betreiber<br />

einer Photovoltaikanlage?<br />

Durch das Mix-Konzept ist ein Mehrertrag von 6 bis 8 Prozent<br />

möglich, wodurch sich die Amortisationszeit, abhängig von <strong>de</strong>r<br />

jeweiligen Photovoltaikanlage, <strong>de</strong>utlich reduzieren lässt. aru<br />

in <strong>de</strong>n<br />

Wintermonaten<br />

Jürgen Wolfahrt, Fronius<br />

an einzelnen<br />

bewölkten Tagen<br />

* Fronius CL 60.0 mit 15 Leistungsteilen im Vergleich zu einem Wechselrichter mit einem einzigen Leistungsteil<br />

im Monatsmittelwert<br />

eines Jahres<br />

Der Slave kommt im Sommer auf etwa 44 Prozent, in <strong>de</strong>n Wintermonaten<br />

sogar nur auf rund 14 Prozent und im Jahresdurchschnitt<br />

auf 29 Prozent zeitliche Auslastung. Da sich beim Mix-<br />

Konzept die Betriebsstun<strong>de</strong>n gleichmäßig auf die Leistungsteile<br />

verteilen, arbeitet ein Leistungsteil im Jahresdurchschnitt nur 66<br />

Prozent <strong>de</strong>r Gesamtarbeitszeit.<br />

Gleichmäßige Belastung<br />

Fällt bei Master-Slave-Technik <strong>de</strong>r Master aus, so steht die gesamte<br />

Anlage still, da <strong>de</strong>r Slave nur arbeitet, wenn auch <strong>de</strong>r Master in<br />

Betrieb ist. Fällt beim Mix-Konzept ein Leistungsteil aus, so übernimmt<br />

ein an<strong>de</strong>res die Arbeit. Energieverluste treten nur bei hoher<br />

Einstrahlung auf und sind zu<strong>de</strong>m begrenzt.<br />

Ein weiterer Vorteil <strong>de</strong>s Mix-Konzepts: Welche und wieviele<br />

Power Racks in Teillastbereichen zu- und abgeschaltet wer<strong>de</strong>n, errechnet<br />

die Steuerung selbsttätig aus <strong>de</strong>n jeweiligen Arbeitsstun<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Leistungsteile. Dadurch wer<strong>de</strong>n die Platinen gleichmäßig<br />

belastet. Die Betriebsstun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r einzelnen Leistungsteile sinken.<br />

Die Lebensdauer <strong>de</strong>s Wechselrichters steigt. n<br />

Autoren Thomas Mühlberger und Jürgen Wolfahrt, Fronius PV-Systemtechnik


MONTAgE- UNd HANdHAbUNgSTEcHNIk<br />

INdUSTRIEllE bIldvERARbEITUNg<br />

RObOTIk POSITIONIERSySTEME<br />

ANTRIEbSTEcHNIk SENSORIk<br />

STEUERUNgSTEcHNIk SIcHERHEITS-<br />

TEcHNIk vERSORgUNgSTEcHNIk<br />

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Jetzt alle Potenziale ent<strong>de</strong>cken:<br />

Auf <strong>de</strong>r AUTOMATICA 2012.


Maschinenbau & Zukunft • erneuerbare energie<br />

Der Sonne folgen<br />

44<br />

Per Solartracking zu einem effizienteren Betrieb<br />

Die Komponenten von Nachführsystemen sind ihren Kin<strong>de</strong>rkrankheiten<br />

längst entwachsen. Erprobte Steuerungs- und Antriebslösungen gewährleisten,<br />

dass die Photovoltaikanlage ohne Ausfall arbeitet.<br />

Wie sich die Photovoltaik weiter entwickelt,<br />

hängt vom erreichbaren Wirkungsgrad <strong>de</strong>r<br />

Solar-Panel ab. Eine Maßnahme, mit <strong>de</strong>r sich<br />

<strong>de</strong>r Wirkungsgrad einer Photovoltaikanlage<br />

verbessern lässt, ist das Solartracking. Dabei ist<br />

es jedoch wichtig, dass eine hohe Verfügbarkeit <strong>de</strong>r Anlage gewährleistet<br />

bleibt, und <strong>de</strong>r Anlagenbetreiber auf robuste, erprobte und<br />

leistungsfähige Antriebe sowie Steuerungen für <strong>de</strong>n Nachführungsprozess<br />

setzt.<br />

Den Kin<strong>de</strong>rkrankheiten entwachsen<br />

Dem Nach<strong>de</strong>nken über Solartracking kann sich kaum ein Investor<br />

verschließen, wenn er <strong>de</strong>n Ertrag aus <strong>de</strong>r Energiegewinnung durch<br />

die Sonne maximal steigern will – gilt doch: „Wer die Sonne nutzen<br />

will, muss wissen, wo sie steht“. Dennoch gibt es Vorbehalte, da in<br />

<strong>de</strong>r Innovationphase <strong>de</strong>s Solar-Trackings ungeeignete o<strong>de</strong>r billige<br />

Steuerungs- o<strong>de</strong>r Antriebslösungen teilweise die Verfügbarkeit <strong>de</strong>r<br />

Solaranlagen beeinträchtigten, die Investitions- und Wartungskosten<br />

stiegen und sich damit <strong>de</strong>r Ertrag insgesamt verringerte. Diese<br />

Be<strong>de</strong>nken sind inzwischen unberechtigt, bieten doch Firmen wie<br />

3/2012<br />

Der LA36 ist ein beson<strong>de</strong>rs robuster und<br />

kraftvoller Antrieb, <strong>de</strong>n Linak speziell für<br />

<strong>de</strong>n Einsatz unter extremen Bedingungen<br />

entwickelt hat.<br />

Linak und Crouzet mit ihren Antrieben und Steuerungen professionelle<br />

Lösungen, die sich im Dauereinsatz, unter an<strong>de</strong>rem in <strong>de</strong>r<br />

Landwirtschaft, <strong>de</strong>r Fahrzeugtechnik o<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>technik, und<br />

natürlich <strong>de</strong>r Solartechnik, bewährt und ihre Zuverlässigkeit bewiesen<br />

haben.<br />

Minimale Belastung für Antriebe und Mechanik<br />

Eine Solar-Tracking-Steuerung besteht in groben Zügen aus <strong>de</strong>n<br />

Antriebs- o<strong>de</strong>r Stellgeräten, <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Sensorik und <strong>de</strong>r<br />

Steuerung. Die Steuerung muss die Stellung <strong>de</strong>r Sonne über <strong>de</strong>m<br />

Horizont zu je<strong>de</strong>r Zeit kennen und über <strong>de</strong>n Antrieb das Solarpanel<br />

ausrichten. In Gefahrenmomenten wie bei Sturm o<strong>de</strong>r Hagel<br />

stellt die Steuerung mittels <strong>de</strong>r Antriebe das Panel in eine sichere<br />

Position. Dabei sollte die Steuerung die Beschleunigungs- und Abbremsvorgänge<br />

so beeinflussen, dass Antriebe und Mechanik minimal<br />

belastet wer<strong>de</strong>n. Dies schont die gesamte Mechanik, verhin<strong>de</strong>rt<br />

Schwingungsvorgänge und verlängert die Lebensdauer <strong>de</strong>r<br />

Motoren erheblich.<br />

Eine solche Steuerung basiert auf <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e, dass <strong>de</strong>r Anwen<strong>de</strong>r<br />

nicht programmieren muss, son<strong>de</strong>rn fertige Bausteine miteinan<strong>de</strong>r<br />

Bil<strong>de</strong>r: Linak


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Fünf Fragen an Werner Preuss, Linak<br />

Maschinenbau & Zukunft • erneuerbare energie<br />

Um wie viel Prozent können Betreiber die Rentabilität erhöhen, wenn ihre Photovoltaikanlagen<br />

mit Nachführsystemen arbeiten?<br />

Die solaren Nachführungen sind hauptsächlich in einachsinge und die zweiachsigen Systeme zu unterschei<strong>de</strong>n.<br />

Es liegen Informationen über i<strong>de</strong>ale Ertragssteigerungen bis zu zirka 30 Prozent bei einachisgen<br />

Systemen und bis etwa 45 Prozent Ertragssteigerungen bei <strong>de</strong>n zweiachsigen Anlagen vor.<br />

In Deutschland sind real bei zweiachsigen Nachführanlagen im Durchschnitt 30 bis 40 Prozent Mehrertrag<br />

zu erwarten.<br />

Je mehr eine Anlage bewegt wird, <strong>de</strong>sto größer ist auch die Belastung von Mechanik und Antrieben.<br />

Für die Betreiber von Anlagen ist aber Langlebigkeit ein wichtiger Aspekt. Wie lösen<br />

Sie dieses Problem?<br />

Linak hat seit vielen Jahren umfassen<strong>de</strong> Erfahrung mit <strong>de</strong>m Einsatz <strong>de</strong>r Linearantriebe in rauen Umgebungen.<br />

In <strong>de</strong>r Entwicklung wur<strong>de</strong> durch die umfangreichen Testverfahren darauf geachtet, dass<br />

ein genügend großer Sicherheitsfaktor kalkuliert und tatsächlich vorhan<strong>de</strong>n ist. Für das Segment <strong>de</strong>r<br />

solaren Nachführungen bietet Linak eine Garantiezeit von fünf Jahren an. Standard in <strong>de</strong>r Branche<br />

sind <strong>de</strong>rzeit zwei Jahre.<br />

Linak bietet Nachführsysteme mit und ohne integrierte Modbus-Steuerung an. Könnten Sie<br />

bitte kurz erläutern, welche Vor- und Nachteile die Systeme jeweils haben?<br />

Der große Vorteil einer Netztopologie, wie <strong>de</strong>r Modbus sie bietet, ist die Monitoring-Funktion in einem<br />

Solarpark. Die Fernüberwachung <strong>de</strong>r Anlage ist über ein Ethernet-Bus-Gateway möglich. Die<br />

wartungsfreie Mechanik macht zum Beispiel kein Nachfetten nötig. Zu je<strong>de</strong>r Zeit können die Betriebszustän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Aktuatoren, wie beispielsweise die Anzahl <strong>de</strong>r Bewegungs- und Aktivierungszyklen,<br />

aktuelle Temperatur, Hublänge und vieles mehr, abgefragt wer<strong>de</strong>n. Niedrigere Investitionen und die<br />

Verringerung <strong>de</strong>r maximalen Antriebsgeschwindigkeit durch Pulsmodulation und die einfache Integration<br />

von Scada-Systemen durch Busschnittstelle sowie ein integriertes Diagnoseprogramm ermöglichen<br />

vorbeugen<strong>de</strong> Wartungsmaßnahmen.<br />

Stichwort Zukunft: Wo liegen Ihrer Meinung nach die technischen Herausfor<strong>de</strong>rungen im Bereich<br />

Photovoltaik?<br />

Aktuell wer<strong>de</strong>n durch die anstehen<strong>de</strong>n politischen Entscheidungen die Wege für die weitere wirtschaftliche<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Thematik im lokalen und im globalen Markt aufbereitet. Ein Ausbau <strong>de</strong>r<br />

Technologie ist unabdingbar, da <strong>de</strong>r Energiehunger immer stärker steigt, aber die kommerziellen<br />

Energieerzeuger kontinuierlich reduziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Fragen stellte ke-NEXT-Redakteurin Angela Unger<br />

Automatica<br />

22.Mai –25.Mai.2012<br />

ke NEXT hakt nach<br />

Halle A1 Stand 336<br />

Werner Preuss, Leiter <strong>de</strong>r Abteilung<br />

Industrieanwendung bei Linak<br />

Bild: Linak<br />

PROFILSYSTEM MIT PNEUMATIK<br />

Verwendung<br />

<strong>de</strong>r Konstruktionsprofile<br />

als Pneumatikleitung<br />

und Verteilung.<br />

MiniTec GmbH&Co.KG • MiniTec Allee 1 • 66901 Schönenberg-Kbg. • Tel.: 0 63 73 81 27-0 • info@minitec.<strong>de</strong> www.minitec.<strong>de</strong>


Maschinenbau & Zukunft • erneuerbare energie<br />

verbin<strong>de</strong>t und entsprechen<strong>de</strong> Parameter, zum Beispiel GPS-Koordinaten,<br />

eingibt. Die Steuerungs<strong>de</strong>finition geschieht auf eine Weise,<br />

die <strong>de</strong>m Elektromeister o<strong>de</strong>r Verfahrenstechniker zumeist bekannt<br />

ist o<strong>de</strong>r die er sehr schnell erlernen kann. Derartige universelle Steuergeräte<br />

fin<strong>de</strong>n ihren Einsatz bereits beispielsweise in <strong>de</strong>r Heizungs-<br />

o<strong>de</strong>r Fahrzeugtechnik und <strong>de</strong>r Wasseraufbereitung. Dadurch profitiert<br />

<strong>de</strong>r Anwen<strong>de</strong>r von ausgereiften und weltweit verfügbaren<br />

Geräten und Funktionsbausteinen, die aus <strong>de</strong>r Innovationsphase<br />

mit möglichen Kin<strong>de</strong>rkrankheiten herausgewachsen sind. Außer<strong>de</strong>m<br />

existieren umfangreiche Anwen<strong>de</strong>rbibliotheken, die neben<br />

<strong>de</strong>n Astro-Funktionen Standardbausteine besitzen – zum Rechnen,<br />

Regeln o<strong>de</strong>r für die Bewegungssteuerungen von Antrieben.<br />

Autonome o<strong>de</strong>r zentrale Steuerung<br />

Diese Steuergeräte sind gleichzeitig Bedien- und Anzeigegeräte.<br />

Mit <strong>de</strong>n integrierten Tasten kann das Panel also beliebig in je<strong>de</strong><br />

Richtung gesteuert wer<strong>de</strong>n. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die<br />

einzelnen Zustän<strong>de</strong> im Klartext – Automatik, Hand, Windalarm –<br />

anzuzeigen und die einzelnen Messwerte o<strong>de</strong>r Positionen, wie Azimut,<br />

Elevation, Temperatur, Uhrzeit, darzustellen.<br />

Obwohl verschie<strong>de</strong>ne Netzwerke zur Verfügung stehen, funktioniert<br />

die einzelne Panelsteuerung zunächst autonom, was viele Vorteile<br />

bei <strong>de</strong>r Inbetriebnahme o<strong>de</strong>r im Servicefall bietet. Wenn <strong>de</strong>r<br />

Anlagenbetreiber eine zentrale Überwachung o<strong>de</strong>r Steuerung<br />

wünscht, kann ein solches Netzwerk über ein Anschaltmodul an die<br />

Steuerung – Modbus-Ethernet o<strong>de</strong>r Modbus-RTU – umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

So verfügen die Antriebe <strong>de</strong>s dänischen Unternehmens Linak<br />

über die Option einer integrierten Modbus-Steuerung. Damit lassen<br />

sich diese Antriebe bequem in einem solchen Netzwerk betreiben.<br />

46<br />

3/2012<br />

1<br />

@<br />

Die zentrale Aufgabe einer guten Tracker-Steuerung ist es, das<br />

Panel schonend und präzise zu verfahren. Dabei kann gera<strong>de</strong> das<br />

Automatisierungsgerät durch die Art <strong>de</strong>r Ansteuerung – Rampen<br />

zum Bremsen und Beschleunigen – sehr viel leisten, um die Lebensdauer<br />

<strong>de</strong>s Motors, <strong>de</strong>r Getriebe, kurz: <strong>de</strong>r gesamten Mechanik,<br />

erheblich zu erhöhen.<br />

Den wirtschaftlichen Erfolg im Blick<br />

Die hier beschriebene Steuerung hat die Möglichkeit, die Antriebe<br />

<strong>de</strong>r Firma Linak im PWM-Verfahren (Pulsweitenmodulation) anzusteuern.<br />

Damit hat diese Kleinsteuerung die Option, die Motoren<br />

ohne Analogverstärker als Analogwert anzusteuern. Zusätzlich<br />

steht ein fertiger Baustein zur Verfügung, mit <strong>de</strong>m komplette,<br />

selbst<strong>de</strong>finierte Übertragungsfunktionen aus Excel importiert und<br />

angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n können.<br />

Damit sind passen<strong>de</strong> und schwingungsfreie Beschleunigungs-<br />

Verfahr- und Bremsvorgänge möglich. Der Vorteil für <strong>de</strong>n Anwen<strong>de</strong>r<br />

ist die größtmögliche Schonung <strong>de</strong>r gesamten Mechanik und<br />

größtmögliche, servicefreie Nutzung <strong>de</strong>r Investition, ohne Mehrkosten.<br />

Schließlich geht es um die Verfügbarkeit <strong>de</strong>r Gesamtanlage<br />

und <strong>de</strong>n wirtschaftlichen Erfolg <strong>de</strong>r Tracking-Investition. n<br />

War dieser Beitrag für Sie nützlich? Schreiben Sie uns<br />

Ihre Meinung an leser@<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

www.xing.com/net/ke<br />

@<br />

3<br />

@ www.facebook.com/ke.next<br />

Autor Ulrich Kanngiesser<br />

2<br />

1 Beim Unternehmen mp-tec über-<br />

nimmt ein Linearmotor LA36 von<br />

Linak das Verstellen <strong>de</strong>r Nachführanlage<br />

Skytrap.<br />

2 Das Unternehmen Phlegon Solar<br />

hat bei <strong>de</strong>r Konstruktion seines<br />

Traking-Systems ein beson<strong>de</strong>res<br />

Augenmerk auf einen einfachen<br />

Aufbau und die einfache Verkabe-<br />

lung gelegt.<br />

3 Die Nachführanlage Skytrap<br />

light ist mit einer astronomischen<br />

Steuerung ausgestattet und reagiert<br />

kontinuierlich gemäß <strong>de</strong>m astro-<br />

nomischen Regelalgorithmus in<br />

Echtzeit.<br />

Bil<strong>de</strong>r: Linak


Hochspannungs-Verteiler stellen in Elektrofahrzeugen die Energieverteilung<br />

zwischen Batterie, Generator, La<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>n Sekundär-Aggregaten her.<br />

Maschinenbau & Zukunft • erneuerbare energie<br />

Prototyp einer modularen Solardose mit variabler Blue-Box. Im zweiten Quartal diesen Jahres soll<br />

die intelligente, also mit Smart-Elektronik ausgerüstete PV-Dose erhältlich sein.<br />

Die Kabel im<br />

Hintergrund<br />

Verbindungstechnik für Erneuerbare<br />

Systeme <strong>de</strong>r elektrischen Verbindungstechnik sind<br />

Teil <strong>de</strong>s Maschinen- und Anlagenbaus – gera<strong>de</strong><br />

auch in Bereichen wie Photovoltaik, Windkraft und<br />

<strong>de</strong>m Zukunftsmarkt <strong>de</strong>r Elektromobilität.<br />

Der zunehmen<strong>de</strong> Ausbau <strong>de</strong>r regenerativen Energieerzeugung<br />

und -nutzung sowie <strong>de</strong>r Elektromobilität<br />

regt an zu Diskussionen über die zu verwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Technik und entsprechen<strong>de</strong> System-<br />

komponenten. Kabel-Lösungen spielen dabei eine<br />

wichtige Rolle. Im industriellen Umfeld müssen sie qualitativ<br />

hochwertig sein, um <strong>de</strong>n oftmals rauen Bedingungen gerecht zu<br />

wer<strong>de</strong>n. Das Schweizer Unternehmen Huber+Suhner bietet ein<br />

Portfolio an Verbindungstechnik, das leistungsgerechte Produkte<br />

für Photovoltaik, Windkraft und Automotive bereithält.<br />

2006 ging Huber+Suhner mit seiner ersten Solardose, <strong>de</strong>r HA3,<br />

auf <strong>de</strong>n Markt. Mit einem führen<strong>de</strong>n Modulhersteller kam ein erster<br />

Auftrag, <strong>de</strong>r die Entwicklung einer spezifischen Dose rechtfertigte.<br />

Den USP, die thermische Trennung zwischen Anschlussdose<br />

und Modul durch Anhebung sämtlicher leistungsführen<strong>de</strong>r Teile,<br />

ließ sich <strong>de</strong>r Hersteller patentieren. Dieses Design entkoppelt das<br />

Modul von <strong>de</strong>r Dose, was eine verbesserte Wärmeabfuhr im By-<br />

3/2012 47


Maschinenbau & Zukunft • erneuerbare energie<br />

Das RADOX-Windkabel gibt es als ein- (25 mm² bis hin zu 300 mm²) und mehradrige<br />

Variante. Die Torision mit +/-150°/m wur<strong>de</strong> im Testlabor in Pfäffikon ermittelt.<br />

pass-Modus <strong>de</strong>r Dio<strong>de</strong>n gewährleistet. Dank Luftzirkulation zwischen<br />

Dose und Modul bleibt die Dose zirka 10 Grad kühler als die<br />

Rückseite <strong>de</strong>s Modules, es entsteht kein Wärmestau. Dadurch wird<br />

die Effizienz <strong>de</strong>r Zellen nicht negativ beeinflusst, das Risiko von<br />

Mikrorissen in <strong>de</strong>n Zellen minimiert. Die großen Querschnitte<br />

und guten Kontaktierungen <strong>de</strong>r Kabel gewährleisten einen geringen,<br />

gleichbleiben<strong>de</strong>n Verlust über die gesamte Lebensdauer. Die<br />

Dosen eignen sich für manuelle wie auch automatisierte Produktionsprozesse.<br />

Seit 2011 fertigt das Unternehmen auch Anschlussdosen<br />

für Dünnschichtmodule und kristalline PV-Module mit geringerer<br />

Leistung.<br />

Über 1,5 Millionen Dosen monatlich<br />

Um <strong>de</strong>r steigen<strong>de</strong>n Nachfrage nach Solardosen gerecht zu wer<strong>de</strong>n,<br />

wur<strong>de</strong>n weltweit an verschie<strong>de</strong>nen Fertigungsstandorten neue Anlagen<br />

in Betrieb genommen, beziehungsweise bestehen<strong>de</strong> Anlagen<br />

mo<strong>de</strong>rnisiert und Kapazitäten erhöht. Mittlerweile produziert das<br />

Unternehmen in mo<strong>de</strong>rnen Produktionsanlangen in <strong>de</strong>r Schweiz,<br />

Polen, China und Malaysia. Die Produktionskapazität liegt weltweit<br />

bei über 1,5 Millionen Dosen pro Monat.<br />

Intelligente Dosen, also Solardosen mit<br />

integrierter Smart-Elektronik, dringen<br />

<strong>de</strong>rzeit über unterschiedliche Unternehmen<br />

auf <strong>de</strong>n Markt. Basierend auf <strong>de</strong>r<br />

bewährten Verbindungs-Technologie<br />

entwickelt <strong>de</strong>r Hersteller in Zusammenarbeit<br />

mit führen<strong>de</strong>n Smartelektronik-<br />

Herstellern Anschlussdosen, die die Effizienz<br />

und Sicherheit <strong>de</strong>r Photovoltaik-<br />

Anlagen verbessern. Das Unternehmen<br />

arbeitet <strong>de</strong>rzeit an einem modularen System,<br />

bestehend aus einer Basisdose, einer<br />

Blue-Box (Smart-Elektronik) und einem<br />

Verbindungssystem. Die Markteinfüh-<br />

rung ist noch in diesem Jahr geplant.<br />

Dabei wer<strong>de</strong>n im Wesentlichen zwei<br />

Ziele verfolgt: „Wir bieten Qualität zu<br />

konkurrenzfähigen Preisen“, erklärt Max<br />

Göldi, Product Unit Manager für Solar<br />

bei Huber+Suhner. „Solarmodule müssen<br />

zwischen 20 und 30 Jahre bestehen.<br />

Noch sieht <strong>de</strong>r Markt nicht, welche Kon-<br />

48<br />

3/2012<br />

„Qualität darf trotz <strong>de</strong>s<br />

Preisdrucks nicht vergessen<br />

wer<strong>de</strong>n; <strong>de</strong>nn Solarmodule<br />

müssen zwischen 20 und<br />

30 Jahre bestehen.“<br />

Max Göldi, Product Unit Manager<br />

für Solar bei Huber+Suhner<br />

Ein Blick ins Kabelwerk am Schweizer Huber+Suhner-Standort in Pfäffikon.<br />

Gegenwärtig verfügt das Unternehmen über zehn Produktions- und Montagestätten.<br />

sequenzen kostengünstigere Angebote in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren<br />

nach sich ziehen können.“ Zu<strong>de</strong>m testet das Unternehmen die angebotene<br />

Smart-Elektronik verschie<strong>de</strong>ner Partnerfirmen, will in<br />

naher Zukunft mit Komplettlösungen an <strong>de</strong>n Markt gehen.<br />

Solar-Anschlussboxen<br />

Anschlussboxen sind ein weiterer wichtiger Bestandteil einer Solaranlage.<br />

Sie stellen die elektrische Verbindung zwischen <strong>de</strong>n Modulen<br />

sicher und schützen die Zellen vor Beschädigungen. Sie tragen<br />

zu hohem Leistungsgrad und langer Lebensdauer <strong>de</strong>r Anlagen<br />

bei. Die hohe Lebenserwartung, die widrigen äußeren Umwelteinflüsse<br />

sowie die großen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen<br />

stellen höchste Anfor<strong>de</strong>rungen an das Design, Material<br />

und die Verarbeitung <strong>de</strong>r Anschlussboxen. In eigenen Laboren<br />

wer<strong>de</strong>n die Einflüsse <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Materialien auf <strong>de</strong>ren Eignung<br />

getestet. Neben <strong>de</strong>r mechanischen, elektrischen und chemischen<br />

Wi<strong>de</strong>rstandsfähigkeit, wer<strong>de</strong>n die Anschlussboxen vor allem<br />

auch Alterungsprüfungen unterzogen, um die sichere Funktion<br />

über <strong>de</strong>n gesamten Lebenszyklus zu gewährleisten.<br />

Auch bei Kabel-Lösungen für Win<strong>de</strong>nergieanlagen setzt das<br />

Unternehmen auf Qualität: Hier wird gezielt<br />

die Alterung von Leistungskabeln bei extremen<br />

Umgebungsbedingungen fokussiert.<br />

Ein neues Windkabel aus <strong>de</strong>r Radox-Familie<br />

soll widrigsten Bedingungen<br />

wi<strong>de</strong>rstehen und jahrzehntelang zuverlässig<br />

arbeiten. Speziell als Turmkabel in<br />

Windturbinen entwickelt, soll es sich<br />

auch für an<strong>de</strong>re Anwendungen in schwierigen<br />

Umgebungsbedingungen eignen.<br />

Die Leistungskabel sind nicht nur abriebbeständig,<br />

halogenfrei, ozon- und ölresistent,<br />

sie haben auch ein geringes Eigengewicht.<br />

Die Torsion von +/-150° wur<strong>de</strong> bei<br />

-40° Celsius geprüft. Die neue Produktfamilie<br />

wird als Single- wie Multicore-Kabel<br />

angeboten.<br />

Für <strong>de</strong>n Windkraftmarkt bietet<br />

Huber+Suhner außer<strong>de</strong>m Hochfrequenzprodukte<br />

wie omnidirektionale und direktionale<br />

Antennen konstruiert für <strong>de</strong>n<br />

Einsatz unter extremen Umweltbedin


@<br />

Das bleibt hängen<br />

■ Dank <strong>de</strong>r Luftzirkulation zwischen PV-Dose und<br />

Modul bleibt die Dose zirka 10 °C kühler als die<br />

Rückseite <strong>de</strong>s Modules. Zu<strong>de</strong>m entsteht kein<br />

Wärmestau im Modul. Dadurch wird die Effizienz<br />

<strong>de</strong>r Zellen nicht negativ beeinflusst und<br />

das Risiko von Mikrorissen minimiert<br />

■ Windkabel müssen jahrzehntelang widrigsten<br />

Bedingungen wi<strong>de</strong>rstehen. Die Leistungskabel<br />

sollten nicht nur abriebbeständig, halogenfrei,<br />

ozon- und ölresistent sein, son<strong>de</strong>rn auch verhältnismäßig<br />

wenig wiegen<br />

■ Hochvolt-Verteilsysteme (HVDU – High Voltage<br />

Distribution Units) sorgen in Elektrofahrzeugen<br />

für die notwendige, sichere Energieverteilung.<br />

Sie wer<strong>de</strong>n aus Materialien mit niedrigem elektrischen<br />

Wi<strong>de</strong>rstand aufgebaut<br />

gungen, HF-Assemblies und Blitzschutzkomponenten sowie aus<br />

<strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rfrequenztechnik die bewährten Radox-Ein- und Mehrleiterkabel,<br />

Kommunikations- und Hybridkabel sowie Sicherheitskabel<br />

und ganze vorkonfektionierte Kabelsysteme.<br />

Lösungen für Elektro- und Hybridfahrzeuge<br />

Der Einsatz elektrischer Energie für <strong>de</strong>n Antrieb in Elektro- und<br />

Hybridfahrzeugen bringt völlig neue Problemstellungen in <strong>de</strong>r sicheren<br />

Verteilung <strong>de</strong>r elektrischen Energie zwischen <strong>de</strong>n Energiespeichern<br />

und <strong>de</strong>n elektrischen Aggregaten. Zu<strong>de</strong>m stellen geringe<br />

Platzverhältnisse, die Notwendigkeit leichterer Bauteile und die<br />

vorgegebene Positionierung im Fahrzeug hohe Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

die zu integrieren<strong>de</strong>n Hochvoltsysteme.<br />

Die Hochvolt-Verteilsysteme (HVDU – High Voltage Distribution<br />

Units) stellen in Elektrofahrzeugen die Energie-Verteilung<br />

zwischen Batterie, Generator, La<strong>de</strong>r und weiteren Sekundär-Aggregaten<br />

her. Die Verteilsysteme wer<strong>de</strong>n aus Materialien und Komponenten<br />

mit niedrigem elektrischen Wi<strong>de</strong>rstand aufgebaut. Die<br />

Boxen wer<strong>de</strong>n in Form, Größe, Zahl und Art <strong>de</strong>r Anschlüsse individuell<br />

konzipiert.<br />

Durch die Anschlussplatte hindurch wer<strong>de</strong>n die Kabel platzsparend<br />

in die Box geleitet. Das führt zu einem minimierten Dichtungsaufwand<br />

und guten Wi<strong>de</strong>rstandswerten. Damit die HV-Systeme<br />

die komplexe Bor<strong>de</strong>lektronik nicht stören und auch in einer<br />

Crash-Situation alle Beteiligten vor einem Stromschlag bewahren,<br />

müssen sie ausreichend abgeschirmt sein. n<br />

Autor Nico Schrö<strong>de</strong>r, Redaktion<br />

War dieser Beitrag für Sie nützlich? Schreiben Sie uns<br />

Ihre Meinung an leser@<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

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3/2012 49


Maschinenbau & Zukunft • erneuerbare energie<br />

Richtiger Dreh<br />

Leistungsstarke Turbinenlaufrä<strong>de</strong>r<br />

Höchste Anfor<strong>de</strong>rungen an Technik, Logistik und<br />

Know-how: Andritz Hydro in Ravensburg hat die<br />

drittgrößte Wasserkraftanlage <strong>de</strong>r Welt – Guri II in<br />

Venezuela – mit <strong>de</strong>n größten Turbinenlaufrä<strong>de</strong>rn<br />

ausgestattet, die jemals in Deutschland gebaut<br />

wur<strong>de</strong>n. In Kürze soll die Fertigung <strong>de</strong>s dritten<br />

Laufra<strong>de</strong>s beginnen.<br />

Alle zehn Turbinen von Guri II wur<strong>de</strong>n ursprünglich<br />

in <strong>de</strong>n 1980er Jahren von japanischen Herstellern<br />

geliefert. Fünf davon wur<strong>de</strong>n seither durch General<br />

Electric erneuert. 2006 wur<strong>de</strong> das Konsortium<br />

Eurobras Guri in einem eigenen Vertrag mit <strong>de</strong>r<br />

Erneuerung <strong>de</strong>r fünf an<strong>de</strong>ren Turbinen beauftragt. Dabei arbeitet<br />

Andritz Hydro Ravensburg mit Voith Sao Paulo unter Ravensburger<br />

Führung zusammen, wobei Ravensburg für die Fertigung dreier<br />

Laufrä<strong>de</strong>r zuständig ist. Die Montage <strong>de</strong>r Laufrä<strong>de</strong>r wird gemeinsam<br />

durchgeführt.<br />

Die einzelnen Etappen <strong>de</strong>s aufwendigen und umfangreichen<br />

Projekts wer<strong>de</strong>n dabei jeweils überlappend vorgenommen. Da die<br />

alten Maschinen in Guri II auch weiterhin laufen und Strom erzeugen,<br />

soll immer nur jeweils eine <strong>de</strong>r großen Maschinen <strong>de</strong>montiert<br />

und längere Zeit außer Betrieb sein. So ist aktuell etwa die zweite<br />

Maschine <strong>de</strong>montiert. Die Hauptteile <strong>de</strong>r zweiten und dritten Maschine<br />

sind bereits geliefert, die Hauptteile <strong>de</strong>r vierten befin<strong>de</strong>n<br />

sich in <strong>de</strong>r Fertigung, und die Komponenten für die fünfte Maschine<br />

wur<strong>de</strong>n bestellt. Konkret sind inzwischen in Ravensburg die<br />

ersten Gussteile für das dritte Ravensburger Laufrad eingetroffen.<br />

Sobald die großen Ringe geliefert sind, soll mit <strong>de</strong>m Schweißen <strong>de</strong>s<br />

Laufra<strong>de</strong>s begonnen wer<strong>de</strong>n. Parallel dazu sind auf <strong>de</strong>r Baustelle in<br />

Venezuela Generator und alte Komponenten ausgebaut, das Team<br />

vor Ort ist <strong>de</strong>rzeit intensiv mit <strong>de</strong>n Arbeiten an <strong>de</strong>r Sanierung und<br />

Modifizierung <strong>de</strong>r einbetonierten Teile beschäftigt.<br />

Neben <strong>de</strong>r Kompletterneuerung <strong>de</strong>r Turbinen wer<strong>de</strong>n auch alle<br />

zehn Turbinenregler sowie die zehn Erregungssysteme (eine zum<br />

Betrieb <strong>de</strong>r Generatoren notwendige Hilfseinrichtung) komplett<br />

ausgetauscht. Nach abgeschlossenem Umbau wird das Kraftwerk<br />

Guri II eine maximale Leistung von 770 MW pro Turbine haben.<br />

Lange Planung für eine lange Reise<br />

Vorausgegangen waren all diesen Schritten präzise Vorbereitungen,<br />

exakte Planungen und technische Höchstleistungen: Die Fertigung<br />

<strong>de</strong>s ersten Laufrads war auch für Andritz Hydro in Ravensburg<br />

ein Auftrag <strong>de</strong>r absoluten Superlative. Das leistungsstärkste<br />

Turbinenlaufrad, das in <strong>de</strong>r 200-jährigen Geschichte <strong>de</strong>r Firmengruppe<br />

je gebaut wur<strong>de</strong>, zeichnet sich vor allem durch gutes Betriebsverhalten<br />

und eine hohe Laufruhe über <strong>de</strong>n gesamten Betriebsbereich<br />

aus und brachte in vielerlei Hinsicht beson<strong>de</strong>re<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen mit sich. Die anspruchsvollen Rahmenbedingungen<br />

für die Konstruktion <strong>de</strong>r Francisturbine machten in Ravensburg<br />

sogar eigens die Anschaffung einer neuen Doppelstän<strong>de</strong>r-<br />

Drehschwenkeinrichtung mit einer Tragfähigkeit von bis zu 250<br />

50<br />

3/2012<br />

1<br />

Tonnen nötig, um das Laufrad für die Arbeiten überhaupt in die<br />

richtige Position bringen zu können.<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen vor Ort<br />

Im Leitradring wur<strong>de</strong>n Beton-Injektionen erfor<strong>de</strong>rlich, um das<br />

Fundament <strong>de</strong>r Maschine in diesem Bereich zu stabilisieren. Beson<strong>de</strong>rs<br />

gefor<strong>de</strong>rt war das Know-how <strong>de</strong>s Teams vor Ort bei <strong>de</strong>r<br />

Aufgabe, <strong>de</strong>n Beton um <strong>de</strong>n Laufradring zu entfernen, um eine<br />

neue Abstützung für das Laufrad zu schaffen, das etwa einen Meter<br />

länger als das ursprünglich eingebaute ist.<br />

Zusatzarbeiten entstan<strong>de</strong>n auch an <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Servomotoren, die mit einem Einzelgewicht von 30 Tonnen und


einem Öldruck von bis zu 51 bar <strong>de</strong>n Leitapparat <strong>de</strong>r Maschine<br />

steuern. Aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Terminplans war eine Lieferung nach<br />

Europa in eine erfahrene Werkstatt zur Durchführung <strong>de</strong>r notwendigen<br />

speziellen Sanierungen nicht möglich. Auch diese Arbeiten<br />

konnten vom Montage-Team in Venezuela erfolgreich<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n, hatten jedoch eine Verlängerung <strong>de</strong>r Rehabilitationszeit<br />

dieser Maschine von etwa fünf Monaten zur Folge.<br />

Erste Maschine in Betrieb, zweite auf Reisen<br />

Im Februar 2011 war es dann soweit: Die erste Maschine in Guri II<br />

drehte. Der eigentlichen Montage folgten die Arbeiten für die Inbetriebsetzung.<br />

Seit Juli 2011 ist die Turbine in Betrieb.<br />

Maschinenbau & Zukunft • erneuerbare energie<br />

2<br />

3<br />

Projekt-Eindrücke<br />

1 Das erste Laufrad wird eingesetzt.<br />

2 Andritz Hydro Ravensburg<br />

ist für die Fertigung von drei<br />

Laufrä<strong>de</strong>rn zuständig.<br />

3 Staudamm Guri II, Venezuela:<br />

Nach abgeschlossenem<br />

Umbau wird das Kraftwerk Guri<br />

II eine maximale Leistung<br />

von 770 MW pro Turbine haben.<br />

Seit Juli 2011 ist die erste<br />

Turbine von Hydro Andritz in<br />

Betrieb und produziert Strom.<br />

Noch während auf <strong>de</strong>r Baustelle in Venezuela die letzten Arbeiten<br />

für die Montage been<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n, fand in <strong>de</strong>r Werkstatt in Ravensburg<br />

bereits die erfolgreiche Abnahme <strong>de</strong>s zweiten von Andritz<br />

gefertigten Laufrads durch <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n statt. Dieses 200 Tonnen<br />

schwere Laufrad mit einem Durchmesser von 7,3 Metern wur<strong>de</strong><br />

En<strong>de</strong> Dezember 2011 bis zum Nordsee-Hafen transportiert und<br />

machte sich anschließend ebenfalls auf die Reise übers Meer nach<br />

Venezuela. n<br />

Autor Peter Magauer, Leiter Projektierung und Verkauf Large Hydro<br />

bei Andritz<br />

3/2012 51


Maschinenbau & Zukunft • elektroMobilität<br />

52<br />

1<br />

3/2012<br />

1 3<br />

Weltmeister: Das schnellste<br />

Elektrofahrzeug <strong>de</strong>r Welt, das<br />

E-Kart Lin<strong>de</strong> E1, hat die<br />

gleichen Gene wie die Stapler<br />

E20 bis E50.<br />

2 4<br />

Kluger Kopf: Siri Karabag,<br />

Geschäftsführer von Karabag.<br />

Sein Unternehmen und Lin<strong>de</strong><br />

Material Handling haben<br />

zusammen <strong>de</strong>n Krabag new<br />

500 E entwickelt.<br />

Flotter Flitzer: Der Karabag<br />

new 500 E basiert auf einem<br />

Fiat 500. Seine Spitzengeschwindigkeit<br />

beträgt 105<br />

km/h.<br />

Zähe Zugkraft: Das<br />

Zweiwege-Elektrofahrzeug<br />

Rotrac E2 kann Anhängelasten<br />

von 200 Tonnen sicher<br />

bewegen. Damit zieht es<br />

Lokomotiven und Waggons.<br />

Schnell, stark und<br />

elektrisch angetrieben<br />

Vom Elektrostapler bis zum weltschnellsten E-Kart<br />

Seit über 40 Jahren stellt Lin<strong>de</strong> Material Handling (LMH) Elektrostapler her. Die in dieser<br />

Zeit erworbene Kompetenz in <strong>de</strong>r elektrischen Antriebstechnik überträgt das Unternehmen<br />

nun auch auf an<strong>de</strong>re Fahrzeuge.<br />

Von 0 auf 100 km/h in nur 3,45 Sekun<strong>de</strong>n<br />

– das schaffte am Osterwochenen<strong>de</strong><br />

2011 das etwa 160 Kilogramm<br />

leichte Elektro-Kart Lin<strong>de</strong> E1 im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r ADAC-GT-masters in <strong>de</strong>r<br />

Motorsportarena Oschersleben. Weltrekord, <strong>de</strong>nn<br />

Rennfahrer Andreas Wolf beschleunigte das E-Kart<br />

so schnell wie kein an<strong>de</strong>res elektrisch angetriebenes<br />

Fahrzeug jemals zuvor über <strong>de</strong>n Asphalt – das dokumentiert<br />

auch das Guiness Buch <strong>de</strong>r Weltrekor<strong>de</strong>.<br />

Auf einem Rennchassis <strong>de</strong>r Kartklasse KZ 1&2 aufgebaut<br />

und mit serienmäßigen Bauteilen <strong>de</strong>r neuen<br />

Elektrogegengewichtstapler Lin<strong>de</strong> E20 bis E50 ausgestattet,<br />

kann <strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong> E1 die volle Power <strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong>-


2<br />

4<br />

Antriebstechnologie nutzen. Das heißt, das Drehmoment<br />

an <strong>de</strong>r Hinterachse beträgt 300 Nm, die<br />

Höchstgeschwindigkeit, je nach Übersetzung, bis zu<br />

rund 200 km/h. Eric Hock, <strong>de</strong>r verantwortliche Ingenieur<br />

für die elektronische Entwicklung, dazu: „Unser<br />

E1 hat exakt die gleichen Gene wie die neue E-<br />

Staplerserie: Hubmotor, Leistungsteile, Display,<br />

Steuerung und Software wer<strong>de</strong>n genau so beim Bau<br />

<strong>de</strong>r E-Stapler eingesetzt.“ Mit <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s E-<br />

Kart Lin<strong>de</strong> E1 unterstreicht Lin<strong>de</strong> Material Handling<br />

seinen Anspruch als Performance-Lea<strong>de</strong>r im Bereich<br />

Intralogistik/Material Handling. Bereits seit 40 Jahren<br />

entwickelt LMH Elektrostapler und besitzt auf<br />

diesem Gebiet ein eigenes, großes Know-how. Dies<br />

bil<strong>de</strong>te die Basis zur Entwicklung <strong>de</strong>s E-Karts, welches<br />

die Stärke Lin<strong>de</strong>s in Bezug auf Innovationskraft,<br />

Wirtschaftlichkeit, Leistungsfähigkeit und nachhaltige<br />

Ressourcennutzung zum Ausdruck bringt und<br />

gleichzeitig für je<strong>de</strong> Menge Fahrspaß sorgt.<br />

War die Entwicklung eines mit Staplerkomponenten<br />

angetriebenen E-Karts noch ein rasantes Show-<br />

Objekt, so sind das Zweiwege-Elektro-Rangiergerät<br />

Maschinenbau & Zukunft • elektroMobilität<br />

3<br />

Rotrac E 2 <strong>de</strong>r Firma Zwiehoff und <strong>de</strong>r auf einem Fiat<br />

500 basieren<strong>de</strong>n Kleinwagen <strong>de</strong>r Firma Karabag zwei<br />

Anwendungen in Serie, in <strong>de</strong>nen Lin<strong>de</strong>-Antriebstechnik<br />

zum Einsatz kommt.<br />

Problemlos 200 Tonnen ziehen<br />

Aufgabe <strong>de</strong>s funkferngesteuerten Rotrac E2 ist es, Lokomotiven<br />

und Waggons zum Beispiel in Verla<strong>de</strong>bahnhöfen<br />

o<strong>de</strong>r Reparaturwerken zu bewegen. Dabei ist<br />

hohe Zugkraft gefragt, und die Fahrzeuge müssen auch<br />

die Schienen wechseln können – daher <strong>de</strong>r Name<br />

Zweiwege-Fahrzeug. Der etwa 3,8 Tonnen schwere Rotrac<br />

E2 erledigt diese Funktionen besser als bisherige<br />

Fahrzeuge, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r elektrische Allradantrieb bringt<br />

so viel Drehmoment auf, und <strong>de</strong>r Anpressdruck, <strong>de</strong>r<br />

auf die Schiene wirkt, ist über bewegliche Führungsrollen<br />

so regulierbar, dass das extrem kompakte Fahrzeug<br />

(2 Meter lang, 1,8 Meter breit und 1,2 Meter hoch) problemlos<br />

200 Tonnen ziehen kann.<br />

Laut Geschäftsführer Gerd Zwiehoff wur<strong>de</strong>n mit<br />

<strong>de</strong>m Zweiwege-Fahrzeug aber auch schon 380 Tonnen<br />

gezogen – das zehnfache an Eigengewicht. Und beim<br />

Maik Manthey, Vice<br />

Presi<strong>de</strong>nt Elektronische<br />

Systeme und Antriebe bei<br />

Lin<strong>de</strong> Hydraulics<br />

03/2012 53


Maschinenbau & Zukunft • elektroMobilität<br />

Sieger in <strong>de</strong>r Liga <strong>de</strong>r Supersportwagen: Von 0 auf 100 km/h in nur 3,45 Sekun<strong>de</strong>n – das schaffte am Osterwochenen<strong>de</strong><br />

2011 das Elektro-Kart Lin<strong>de</strong> E1 von Lin<strong>de</strong> Material Handling bei <strong>de</strong>n ADAC-GT-masters in <strong>de</strong>r Motorsportarena<br />

Oschersleben. Damit fuhr es <strong>de</strong>n Weltrekord ein.<br />

Schienenwechsel erlaubt die elektrische Allrad-/Starrachs-Lenkung<br />

das freie Manövrieren auf Asphalt mit einem Wen<strong>de</strong>radius<br />

von nur 0,9 Metern. Dieses innovative und in <strong>de</strong>r Bahntechnik einzigartige<br />

Antriebskonzept ließ sich mit Serienkomponenten aus<br />

<strong>de</strong>r Produktion von Lin<strong>de</strong> Hydraulics realisieren.<br />

Es kommen zwei Antriebsachsen vom Typ AE 18-05 48 V 2 x<br />

4,5 kW S2-60 mit einem Umrichter vom Typ AC S10 48 V zum<br />

Einsatz. Ihr geregeltes Bremsverhalten schafft die Voraussetzung<br />

für hohe Energiegewinnung beim Rekuperieren. Gesteuert wird<br />

<strong>de</strong>r vollsynchronisierte Einzelradantrieb durch zwei LINC1-Steuerungen,<br />

eine pro Achse, die im Master-Slave-Modus arbeiten.<br />

Erprobte Komponenten<br />

Komplettiert wird das System durch Schützentafel, DC/DC-<br />

Wandler und La<strong>de</strong>schaltung mit Komponenten, die ebenfalls<br />

schon in Serienanwendungen ihre Zuverlässigkeit unter Beweis<br />

stellen konnten. Selbst einzelne Kabelsätze stammen aus <strong>de</strong>r Stapler-Serienproduktion.<br />

Als Energiespeicher nutzt Zwiehoff eine<br />

48V/420 Ah-Traktionsbatterie; <strong>de</strong>r Wechsel-Akku reicht für eine<br />

Schicht. Das System wird optimiert durch die hauseigene Steuerungssoftware<br />

und die Diagnosesoftware LinDiag, die ein Auslesen<br />

<strong>de</strong>r relevanten Antriebsparameter ermöglicht und damit die<br />

Voraussetzung für eine schnelle Diagnose im Fehlerfall schafft.<br />

Sowohl die Prototypenentwicklung und -fertigung als auch<br />

die Produktion <strong>de</strong>r Kleinserie erfolgt bei <strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong>-Tochtergesellschaft<br />

Proplan Transport- und Lagersysteme, die neben Flurför<strong>de</strong>rzeugen<br />

für explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche auch an<strong>de</strong>re<br />

Son<strong>de</strong>rfahrzeuge für die Intralogistik entwickelt und fertigt.<br />

Die Serienfertigung <strong>de</strong>s Rotrac E2 lief mit <strong>de</strong>utlich größeren<br />

Stückzahlen an als ursprünglich geplant: Viele Bahngesellschaften<br />

und Unternehmen <strong>de</strong>r chemischen Industrie sind schlichtweg<br />

begeistert von <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s innovativen Zweiwege-Fahrzeugs,<br />

das Zwiehoff bei einer europaweiten Roadshow<br />

präsentiert hat.<br />

Mit <strong>de</strong>m Karabag new 500E hat Karabag aus Hamburg zusammen<br />

mit LMH das erste <strong>de</strong>utsche Elektroauto entwickelt,<br />

54<br />

3/2012<br />

Die Erfolgsgeschichte<br />

Eine I<strong>de</strong>e setzt sich durch<br />

■ Auf <strong>de</strong>r Hannover Messe im Jahr 1971 zeigte<br />

Lin<strong>de</strong> Material Handling <strong>de</strong>n ersten batteriegetriebenen<br />

Stapler <strong>de</strong>r Marke Lin<strong>de</strong><br />

■ An <strong>de</strong>n Markterfolg <strong>de</strong>r verbrennungsmotorischen<br />

Stapler konnte <strong>de</strong>r Elektrostapler<br />

zunächst nicht heranreichen. Das än<strong>de</strong>rte<br />

sich mit drei bahnbrechen<strong>de</strong>n technologischen<br />

Neuerungen<br />

■ Anfang <strong>de</strong>r 80er Jahre wur<strong>de</strong> die Leistungselektronik<br />

eingeführt. Der Elektromotor<br />

konnte nun exakter angesteuert wer<strong>de</strong>n<br />

■ 1995: Lin<strong>de</strong> schuf die elektrische Ansteuerung<br />

<strong>de</strong>r Hubmastfunktionen mittels Joystick,<br />

genannt Lin<strong>de</strong> Load Control<br />

■ Den dritten Meilenstein bil<strong>de</strong>te im Jahr<br />

2002 die Umstellung von Reihen- o<strong>de</strong>r Nebenschlussmotoren<br />

auf asynchrone Drehstrommotoren<br />

2011: Weltrekord <strong>de</strong>s Lin<strong>de</strong> E-Karts<br />

■<br />

das im Vergleich zu einem benzingetriebenen Kleinwagen kostengünstiger<br />

ist. Im Leasing über vier Jahre kostet <strong>de</strong>r auf Basis<br />

eines Fiat 500 gebaute Karabag new 500 E monatlich 299 Euro<br />

inklusive einer vierjährigen Garantie. Möglich wird dieses interessante<br />

Angebot durch die Anpassung <strong>de</strong>r Herstellungskosten<br />

bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung und durch eine För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverkehrsministeriums aus <strong>de</strong>m Konjunkturpaket<br />

2.<br />

Urbaner Elektroflitzer<br />

„Im Zuge <strong>de</strong>r Überarbeitung und Weiterentwicklung <strong>de</strong>s ursprünglichen<br />

Antriebskonzeptes <strong>de</strong>s new 500 E konnten wir durch<br />

die Verwendung unserer Antriebstechnik <strong>de</strong>n Wirkungsgrad annähernd<br />

verdoppeln. Statt eines ursprünglich dafür vorgesehenen<br />

wassergekühlten Antriebs mit nominal 30 kW haben wir einen<br />

sehr viel leichteren, ungekühlten 16,3 kW starken Lin<strong>de</strong>-Motor<br />

verwen<strong>de</strong>t und die elektronische Steuerung optimiert“, erklärt<br />

Maik Manthey, Vice Presi<strong>de</strong>nt Elektronische Systeme und Antriebe<br />

bei Lin<strong>de</strong> Hydraulics, die Vorteile <strong>de</strong>r Technik.<br />

„Mit <strong>de</strong>m Ergebnis, dass <strong>de</strong>r nun lieferbare new 500 E erheblich<br />

mehr Boost aufweist als die ältere und vermeintlich stärkere Version“,<br />

wie Sirri Karabag, Geschäftsführer von Karabag, zufrie<strong>de</strong>n<br />

feststellt. Die Reichweite ist mit 100 km <strong>de</strong>n tatsächlichen Bedürfnissen<br />

<strong>de</strong>r urbanen Mobilität angepasst.<br />

Bis zum Jahresen<strong>de</strong> sollen noch 200 Elektrofahrzeuge mit Lin<strong>de</strong>-Antriebstechnik<br />

ausgeliefert wer<strong>de</strong>n.<br />

Autor Joachim Vogl, Redaktion<br />

ke NEXT Crossmedia<br />

Ein Vi<strong>de</strong>o vom E-Kart Lin<strong>de</strong> E1 in Aktion<br />

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Batteriewechsel adé<br />

Maschinenbau & Zukunft • elektroMobilität<br />

Ein berührungsloses La<strong>de</strong>system lädt E-Bikes, Pe<strong>de</strong>lecs und Co. induktiv auf<br />

Großstädter könnten bald aufatmen, <strong>de</strong>nn die grüne Stadt von morgen setzt aufs abgasfreie Ra<strong>de</strong>ln mit<br />

elektrischer Hilfe. Ein neues La<strong>de</strong>system macht <strong>de</strong>n Wechsel zum Elektroross nun noch einfacher.<br />

Pe<strong>de</strong>lecs, E-Bikes & Co. sind eine feine Sache. Seit ihrer<br />

Verbreitung sind die Zeiten vorbei, als Gelegenheitsradler<br />

sich beim schweißtreiben<strong>de</strong>n Bergaufschieben<br />

noch mit „Wer sein Fahrrad liebt, <strong>de</strong>r schiebt“ verspotten<br />

lassen mussten. Schließlich lassen sich dank<br />

<strong>de</strong>r elektrischen Antriebshilfe lange und anstrengen<strong>de</strong> Radtouren<br />

erfolgreicher bewältigen, hügelige Landschaften müheloser erkun<strong>de</strong>n<br />

und auch Gipfel leichter erklimmen. Wäre da nicht <strong>de</strong>r Faktor<br />

Batterie, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n unkomplizierten Fahrspaß trübt. Der Bruchsaler<br />

Spezialist für Antriebstechnik SEW-Eurodrive hat sich <strong>de</strong>s Problems<br />

angenommen und ein System aus <strong>de</strong>r Industrie auf diese Anwendung<br />

adaptiert. Mit diesem können Akkus problemlos und<br />

ohne lästiges Akkutauschen nachgela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n – per Induktion.<br />

Das System zur induktiven La<strong>de</strong>technologie wird seit über zehn<br />

Jahren in industriellen Logistikprozessen eingesetzt. Dort transportieren<br />

fahrerlose Systeme benötigtes Material per Energie, die<br />

sie von <strong>de</strong>zentralen La<strong>de</strong>inseln o<strong>de</strong>r sogar während <strong>de</strong>r Fahrt aus<br />

<strong>de</strong>m Hallenbo<strong>de</strong>n beziehen.<br />

Kontaktlose Energieversorgung<br />

Bei <strong>de</strong>m berührungslosen La<strong>de</strong>system für Fahrrä<strong>de</strong>r wird die Pe<strong>de</strong>lec-Batterie<br />

kontaktlos über einen Fahrradla<strong>de</strong>stän<strong>de</strong>r von SEW-<br />

Eurodrive mit Energie versorgt. Dies funktioniert so: Eine im Bo<strong>de</strong>n<br />

eingelassene La<strong>de</strong>matte, genauer gesagt: die sicher ver<strong>de</strong>ckte<br />

Sen<strong>de</strong>spule, erzeugt das notwendige Energiefeld. Dafür muss lediglich<br />

<strong>de</strong>r Stecker <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nmatte per Steckdose (230 Volt/16 A,<br />

Schukosteckdose) an das Stromnetz angeschlossen wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Empfängerspule ist unauffällig im praktischen On-Board-Fahrradstän<strong>de</strong>r<br />

angebracht. Der so umgerüstete Fahrradstän<strong>de</strong>r empfängt<br />

die Energie aus <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nmatte und wan<strong>de</strong>lt sie wie<strong>de</strong>r in Strom<br />

zum Bela<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Akkus um.<br />

Von <strong>de</strong>r Matte zum La<strong>de</strong>turm<br />

Das sichere und zuverlässige System eignet sich bestens für Fahrradvermietstationen,<br />

Bahnhöfe, Firmenparkplätze o<strong>de</strong>r Fahrradparkhäuser.<br />

Deshalb legt SEW-Eurodrive zusammen mit <strong>de</strong>r Firma<br />

E-Bike-Mobility, die ganze La<strong>de</strong>tower für Pe<strong>de</strong>lecs und E-Bikes anbietet,<br />

diese Tower nun auf die induktive La<strong>de</strong>technologie aus.<br />

Dank <strong>de</strong>r neuen Technologie kommen sie ohne Kabel und Stecker<br />

aus. Für einen hohen Anwendungskomfort sorgt <strong>de</strong>r automatische<br />

La<strong>de</strong>start. Der Pedalritter muss seinen Elektrodrahtesel nur noch<br />

einstellen und diebstahlssicher abschließen, und kann dann in<br />

Ruhe einen Kaffee trinken, während <strong>de</strong>r Turm sein Pe<strong>de</strong>lec mit einer<br />

Leistung von 80 Watt lädt.<br />

Die Vorteile bieten sich aber auch für professionelle Vermieter,<br />

wie beispielsweise Kommunen, an. Weil das System unsichtbar unter<br />

<strong>de</strong>r Asphalt<strong>de</strong>cke montiert wird, än<strong>de</strong>rt sich das Stadtbild nicht.<br />

Dennoch ist die Montage kostengünstig, aufwendige Fundamentarbeiten<br />

fallen nicht an. Dadurch eignet sich das berührungslose<br />

La<strong>de</strong>system gleichermaßen für Neuanlagen o<strong>de</strong>r zum Nachrüsten<br />

bestehen<strong>de</strong>r Anlagen. Darüber hinaus haben Vandalen keine<br />

Chance, die Technik zu ruinieren. Übrigens ist das induktive La<strong>de</strong>system<br />

mit einem hohen Wirkungsgrad von über 90 Prozent sehr<br />

energieeffizient. Bleibt nur noch zu sagen: Leihfahrrä<strong>de</strong>r sind im<br />

Trend. Schließlich gilt: Wer Rad fährt, hilft mit Abgase, Feinstaub<br />

und Lärm zu reduzieren. Etliche Großstädte, wie beispielsweise die<br />

nie<strong>de</strong>rsächsische Lan<strong>de</strong>shauptstadt Hannover, haben dies erkannt<br />

und planen, Elektrofahrrä<strong>de</strong>r künftig flächen<strong>de</strong>ckend zu verleihen<br />

(siehe Interview). Bleibt nur noch abzuwarten, dass sich die<br />

berührunglose La<strong>de</strong>technik durchsetzt. Die ungela<strong>de</strong>ne<br />

Batterie o<strong>de</strong>r das umständliche Aufla<strong>de</strong>n kann dann als<br />

Ausre<strong>de</strong> fürs umweltfreundliche und gesun<strong>de</strong> Ra<strong>de</strong>ln<br />

je<strong>de</strong>nfalls nicht mehr herhalten. n<br />

3/2012 55


Maschinenbau & Zukunft • elektroMobilität<br />

1<br />

2<br />

56 3/2012<br />

ke NEXT hakt nach<br />

Zwei Fragen an Heiko Efkes,<br />

Fahrradbeauftragter <strong>de</strong>r Stadt<br />

Hannover<br />

Die Stadt Hannover plant, ein Netz von Verleihstationen<br />

für Elektrofahrrä<strong>de</strong>r aufzubauen.<br />

Voraussetzung ist allerdings, dass die Metropolregion<br />

Hannover, Braunschweig, Göttingen<br />

und Wolfsburg <strong>de</strong>n Zuschlag für ein vom<br />

Bund geför<strong>de</strong>rtes „Schaufenster Elektromobilität“<br />

erhält. Welche Vorteile versprechen Sie<br />

sich davon?<br />

Die Stadt Hannover hat als wesentliches verkehrspolitisches<br />

Ziel <strong>de</strong>finiert, <strong>de</strong>n Radverkehrsanteil<br />

auf 25 Prozent zu steigern (Ratsbeschluss Juli<br />

2008) und das Handlungskonzept mit <strong>de</strong>m „Leitbild<br />

Radverkehr“ im März 2010 beschlossen. Was<br />

liegt da näher, als sich mit einem Projekt zur<br />

Zweirad-Mobilität in die „Schaufenster“-Bewerbung<br />

<strong>de</strong>r Metropolregion einzubringen? Gemäß<br />

<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rrichtlinien sollen in <strong>de</strong>n „Schaufenstern<br />

die Integration <strong>de</strong>r Elektromobilität in das<br />

Verkehrssystem, die Auswirkungen auf die Erfüllung<br />

von Mobilitätsbedürfnissen sowie die Anbindung<br />

von Elektrofahrzeugen an die Infrastrukturen<br />

<strong>de</strong>s Verkehrs“ erprobt wer<strong>de</strong>n. Das klingt<br />

kompliziert, aber genau dies wollen wir tun. Pe<strong>de</strong>lecs<br />

sind eine gute Alternative zum herkömmlichen<br />

Fahrrad für längere Fahrstrecken, zum Beispiel<br />

zur Arbeit, aber auch für ältere Personen<br />

o<strong>de</strong>r Menschen, die körperlich nicht mehr ganz<br />

fit sind. Nicht zu vergessen ist, dass elektrisch unterstütztes<br />

Fahrrad fahren einfach Spaß macht<br />

und somit <strong>de</strong>r Umstieg auf das Fahrrad attraktiver<br />

wird.<br />

Die Stadt Stuttgart hat ein ähnliches Projekt<br />

gera<strong>de</strong> eingeführt. An<strong>de</strong>re Städte planen<br />

ebenfalls <strong>de</strong>n Verleih von Elektrofahrrä<strong>de</strong>rn.<br />

Das Mo<strong>de</strong>ll ist aber noch neu. Was bewegt die<br />

Stadt Hannover, so früh diese Technologie zu<br />

nutzen?<br />

Mit <strong>de</strong>m Masterplan Mobilität (2011 beschlossen)<br />

hat die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Handlungsschwerpunkte<br />

für die nächsten Jahre gesetzt. Luft, Lärm<br />

und Klima ist einer davon. Ein wichtiges Element<br />

ist die För<strong>de</strong>rung von Mobilitätsalternativen zum<br />

Kraftfahrzeug. Jemand, <strong>de</strong>r zehn Kilometer von<br />

seinem Arbeitsort entfernt wohnt und täglich<br />

einmal hin und zurück fährt, produziert mit einem<br />

kleineren Fahrzeug in einem Arbeitsjahr gut<br />

900 Kg CO 2 . Nimmt man an, dass er für die Hälfte<br />

dieser Zeit ein Pe<strong>de</strong>lec benutzt, spart er die Hälfte<br />

dieser Menge ein. Wären in einem Unternehmen<br />

mit 100 Beschäftigten nur 10 Prozent <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

bereit, sich entsprechend zu verhalten,<br />

wür<strong>de</strong>n schon 4500 kg CO 2 nicht erzeugt wer<strong>de</strong>n.<br />

Auf 10.000 solcher Unternehmen gerechnet, käme<br />

man auf 45.000.000 kg vermie<strong>de</strong>nen CO 2<br />

(Quelle: Clean Energy Planet VertriebsGbR). Das<br />

„Schaufenster Elektromobilität“ bietet sich somit<br />

an, um mit Hilfe <strong>de</strong>r Technologie die Umsetzung<br />

voranzutreiben.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

ke NEXT hakt nach<br />

Fünf Fragen an Thorsten<br />

Götzmann, SEW Eurodrive<br />

In einer Umfrage <strong>de</strong>s ADFC vom<br />

Oktober 2010 for<strong>de</strong>rten die Experten,<br />

dass öffentliche La<strong>de</strong>möglichkeiten<br />

für Elektrofahrrä<strong>de</strong>r<br />

bun<strong>de</strong>seinheitlich geför<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n sollen. Welche La<strong>de</strong>möglichkeiten<br />

stehen <strong>de</strong>n E-Bike-Radlern<br />

aktuell zur Verfügung?<br />

Bisher gibt es keinen einheitlichen<br />

Standard. Die marktführen<strong>de</strong>n Batteriesysteme<br />

können bisher nur mit <strong>de</strong>m<br />

mitgelieferten La<strong>de</strong>gerät in Innenräumen<br />

gela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, damit ist ein<br />

Einsatz unterwegs sehr eingeschränkt.<br />

Aufla<strong>de</strong>n unterwegs geht nur, wenn<br />

<strong>de</strong>r Radfahrer sein eigenes La<strong>de</strong>gerät<br />

mitführt, das ist kaum praktikabel.<br />

SEW-Eurodrive hat nun ein berührungsloses<br />

La<strong>de</strong>system entwickelt,<br />

das auf <strong>de</strong>m Transformatorprinzip<br />

beruht. Welche Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

hatten Sie bei <strong>de</strong>r Anwendung an<br />

Elektrofahrrä<strong>de</strong>rn zu beachten?<br />

Die induktive Energieübertragung<br />

basiert auf einem elektromagnetischen<br />

Resonanzverfahren, das keine<br />

elektrischen Kontakte benötigt. Damit<br />

kann ohne Störung durch Wasser,<br />

Schmutz, Schnee o<strong>de</strong>r Salz im Freien<br />

aufgela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Beson<strong>de</strong>rs im<br />

Verleihsystem o<strong>de</strong>r in Urlaubsregionen<br />

wird das Nachla<strong>de</strong>n sehr komfortabel:<br />

einfach das Rad abstellen.<br />

Sie haben auch ein induktives La<strong>de</strong>konzept<br />

für Elektroautos entwickelt<br />

und sind dafür beim Bun<strong>de</strong>swettbewerb<br />

„Vision – elektromobile<br />

Stadt <strong>de</strong>r Zukunft“ ausgezeichnet<br />

wor<strong>de</strong>n. Wann glauben Sie,<br />

wer<strong>de</strong>n diese Konzepte flächen<strong>de</strong>ckend<br />

zum Einsatz kommen?<br />

ke-next-Autor Thorsten<br />

Götzmann, Urbane Logisitk und<br />

Elektromobilität, SEW-Eurodrive<br />

Induktive La<strong>de</strong>technik: Die La<strong>de</strong>matte<br />

wird in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n eingelassen. Die<br />

integrierte Sen<strong>de</strong>spule erzeugt ein<br />

Energiefeld. Im On-Board-Fahrradstän<strong>de</strong>r<br />

befin<strong>de</strong>t sich die Empfängerspule,<br />

die das Magnetfeld in Strom<br />

zum Bela<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Akkus umwan<strong>de</strong>lt.


4<br />

5<br />

Der flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Einsatz hängt<br />

stark von <strong>de</strong>r Verfügbarkeit von E-Pkw<br />

ab. Bisher ist das Angebot sehr eingeschränkt.<br />

Ich gehe von einer E-Pkw<br />

Verfügbarkeit ab 2014 und einem Flächeneinsatz<br />

<strong>de</strong>r Induktionsla<strong>de</strong>technik<br />

ab 2016 aus.<br />

In China sind in <strong>de</strong>n Großstädten<br />

zum Teil nur Mopeds mit Elektroantrieben<br />

erlaubt. Wir in Europa haben<br />

solche Vorschriften (noch)<br />

nicht, aber wir haben ja auch nicht<br />

solche Megastädte. Wie sehen Sie<br />

sich im Vergleich zu <strong>de</strong>n Chinesen<br />

aufgestellt, die über mehr Praxiserfahrung<br />

auf <strong>de</strong>m Gebiet verfügen?<br />

In China erfolgt das Nachla<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

E-Moped-Batterien durch Ausbau<br />

<strong>de</strong>r Batterie und Nachladung in <strong>de</strong>r<br />

eigenen Wohnung. Die Bereitschaft,<br />

die schweren E-Moped-Batterien in<br />

die Wohnung zu tragen ist allerdings<br />

in China höher als in Europa. Komfortable<br />

La<strong>de</strong>technik wird in Europa<br />

<strong>de</strong>r Schlüssel für <strong>de</strong>n breiten Einsatz<br />

von E-Mopeds sein. Mit Induktionsla<strong>de</strong>technik<br />

wäre dann auch <strong>de</strong>r Laternenparker<br />

im Freien in <strong>de</strong>r Lage,<br />

sein Fahrzeug zu la<strong>de</strong>n.<br />

Optimal wäre es, wenn <strong>de</strong>r notwendige<br />

Strom für die La<strong>de</strong>systeme<br />

zu 100 Prozent aus regenerativen<br />

Energien stammen wür<strong>de</strong>.<br />

Was glauben Sie, wann könnte<br />

dies Wirklichkeit wer<strong>de</strong>n?<br />

Die Versorgung mit regenerativem<br />

Strom ist heute schon möglich. Allerdings<br />

nicht zu je<strong>de</strong>r Zeit. In <strong>de</strong>r<br />

Stromversorgungskette fehlt noch<br />

<strong>de</strong>r preiswerte und verlustarme Zwischenspeicher<br />

um lokal erzeugten<br />

Strom auch lokal verfügbar zu halten.<br />

Trotz hoher Innovation bei Batteriespeichern<br />

sehe ich hier erst eine<br />

Lösung ab 2015.<br />

Zahlen, Daten, Fakten<br />

E-Bikes auf <strong>de</strong>m<br />

Vormarsch<br />

In Europa gingen laut Zwei-<br />

■ rad-Industrie-Verband (ZIV) im<br />

Jahr 2010 insgesamt 700.000 E-<br />

Bikes/Pe<strong>de</strong>lecs über die La<strong>de</strong>ntheke,<br />

im Jahr 2011 insge-<br />

samt 900.000 (Prognose).<br />

Im Jahr 2011 wur<strong>de</strong>n in<br />

■ Deutschland 300.000 E-Bikes,<br />

vornehmlich Pe<strong>de</strong>lecs, verkauft<br />

(Prognose).<br />

In Deutschland waren im<br />

■ Jahr 2010 fünf Prozent aller verkauften<br />

Fahrrä<strong>de</strong>r E-Bikes/Pe<strong>de</strong>lecs,<br />

insgesamt 200.000<br />

Stück. Damit hat Deutschland<br />

die meisten E-Bikes/Pe<strong>de</strong>lecs in<br />

Europa verkauft. Auf Platz zwei<br />

stan<strong>de</strong>n die Nie<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>r mit<br />

171.000 Stück.<br />

In <strong>de</strong>n Vorjahren hatte die<br />

■ Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> noch <strong>de</strong>n höchsten<br />

E-Bike-/Pe<strong>de</strong>lec-Umsatz<br />

(2008: 134.000; 2009: 154.000).<br />

Deutschland hatte im Jahr 2008<br />

insgesamt 110.000 Stück und<br />

im Jahr 2009 insgesamt 150.000<br />

Stück verkauft.<br />

Der Absatz von E-Bikes und<br />

■ Pe<strong>de</strong>lecs führt nach Einschätzung<br />

<strong>de</strong>s ZIV bisher nicht zu einem<br />

Anstieg <strong>de</strong>r Gesamtstückzahl.<br />

Diese Produkte ersetzen<br />

<strong>de</strong>rzeit normale Fahrrä<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />

Nachfrage durch <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n.<br />

Die Umsätze in <strong>de</strong>r Fahrrad-<br />

■ branche wer<strong>de</strong>n auch 2011<br />

durch die höheren Durchschnittspreise<br />

insbeson<strong>de</strong>re<br />

von E-Bikes wie<strong>de</strong>r steigen. Der<br />

Verband rechnet auch in <strong>de</strong>n<br />

nächsten Jahren mit einem Anstieg<br />

<strong>de</strong>r E-Bike-Verkäufe.<br />

Quelle: ZIV<br />

ke NEXT Crossmedia<br />

Das vollständige Interview mit Heiko<br />

Efkes und weiterführen<strong>de</strong> Links fin<strong>de</strong>n<br />

Sie unter www.<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong>/21404<br />

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Maschinenbau & Zukunft • elektroMobilität<br />

Stetig bergauf<br />

mit Rückenwind<br />

E-Bikes – Fahrradgeneration mit elektrischem Antriebs-Kick<br />

Elektro-Fahrrä<strong>de</strong>r reihen sich in <strong>de</strong>n Boom <strong>de</strong>r regenerativen Energien ein. Vom Trend-Thema bis zur<br />

Marktpräsenz ist es für die Mobilitäts-Technologie aber noch ein gutes Stück. Dennoch: Rund 10 Prozent<br />

<strong>de</strong>r 2011 in Deutschland verkauften Fahrrä<strong>de</strong>r hatten bereits einen elektrischen Antrieb – das sind fast<br />

300.000 E-Bikes. Die ke-NEXT-Redaktion hat zwei recht unterschiedliche Mo<strong>de</strong>lle getestet.<br />

Jeweils eine Woche lang habe ich am Verlagsstandort<br />

Landsberg zwei E-Bikes <strong>de</strong>r Lechwerke<br />

(RWE) getestet und festgestellt, dass<br />

Adam Opel Recht hat. Er konstatierte einst:<br />

„Bei keiner an<strong>de</strong>ren Erfindung ist das Nützliche<br />

mit <strong>de</strong>m Angenehmen so innig verbun<strong>de</strong>n, wie<br />

beim Fahrrad“. Ja, und ich gehe noch weiter: Es wird im-<br />

58 3/2012<br />

mer angenehmer. Die Zeiten, in <strong>de</strong>nen wir mühsam gegen<br />

Windböen anfahren o<strong>de</strong>r am Berg vom Rad steigen<br />

mussten, sind vorbei. Wir setzen wie<strong>de</strong>r auf elektrische<br />

Antriebe – nun auch bei Fahrrä<strong>de</strong>rn.<br />

Elektrische Antriebe waren in <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />

bereits im letzten Drittel <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts im<br />

Trend. Sie setzten sich gegen die Konkurrenz mit Ben-<br />

Elektrisch angetriebene<br />

Fahrrä<strong>de</strong>r sind ein<br />

Wachstumsmarkt. Derzeit<br />

sind gut 800.000 E-Bikes<br />

in Deutschland<br />

unterwegs.<br />

Bild: Fotolia, ferkelraggae<br />

Bild: Fotolia, hega<strong>de</strong>x.com


zin und Dampf zwar letztlich nicht<br />

durch, weil die Reichweiten aufgrund<br />

begrenzter Speichermöglichkeiten und<br />

die Geschwindigkeiten bald nicht mehr<br />

ausreichten, doch heute ist die Technik<br />

ausgereifter und wie<strong>de</strong>r interessant.<br />

Schnelle Schwergewichte<br />

Die aktuelle Generation an E-Bikes lebt<br />

von einer recht soli<strong>de</strong>n Technik sowie<br />

einem zunehmen<strong>de</strong>n Interesse an alternativen<br />

Antriebstechnologien. Für<br />

kurze Wege können Elektrofahrrä<strong>de</strong>r 2<br />

eine grüne Alternative zum Auto o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>m öffentlichen Nahverkehr darstellen.<br />

Die Umweltbilanz <strong>de</strong>s Fahrrads<br />

per se kann mit elektrischen Antrieben<br />

allerdings nicht verbessert wer<strong>de</strong>n.<br />

Was aber besser wird, ist <strong>de</strong>r Fahrkomfort<br />

– hier vor allem an Steigungen. Die<br />

elektrischen Antriebe sorgen dafür,<br />

dass man sich kaum noch anstrengen<br />

muss, um bergauf zu fahren. Und wer<br />

generell weniger Wert auf <strong>de</strong>n sportlichen<br />

Aspekt legt, kann <strong>de</strong>n Elektroantrieb in unterschiedlichen<br />

Modi während <strong>de</strong>r gesamten Fahrt nutzen.<br />

Apropos sportlicher Aspekt: Richtig sportlich sind<br />

die meisten Elektrofahrrä<strong>de</strong>r nicht.<br />

Die Antriebskomponenten und vor allem <strong>de</strong>r Akku<br />

– mit rund drei Kilogramm – tragen dazu bei, dass ein<br />

E-Bike je nach Ausführung schnell bis zu 30 Kilogramm<br />

wiegt, fast doppelt soviel wie ein herkömmliches<br />

Fahrrad. Das Zusatzgewicht macht E-Bikes ohne<br />

zugeschaltete Trittverstärkung dann schnell behäbig<br />

und eher unpraktisch. Fest steht auch, dass sie sich<br />

schlecht in <strong>de</strong>n Keller tragen lassen, wenn man sie la<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r abstellen möchte. Alles in allem macht das<br />

getestete Trekkingrad hier, schon aufgrund <strong>de</strong>r Bauart,<br />

<strong>de</strong>n besseren Eindruck.<br />

Und noch etwas ist be<strong>de</strong>nklich: Die Geschwindigkeit<br />

<strong>de</strong>r Fahrrä<strong>de</strong>r wird unterschätzt – sowohl von Autofahrern<br />

und Fußgängern als auch von einem selbst.<br />

Das kann ich an dieser Stelle beson<strong>de</strong>rs gut beurteilen,<br />

<strong>de</strong>nn in <strong>de</strong>r zweiten Testwoche habe ich mich auf <strong>de</strong>m<br />

Weg aus <strong>de</strong>r Redaktion mit <strong>de</strong>r „Bergziege“ überschlagen.<br />

Der Grund: Ich musste plötzlich bremsen, um einem<br />

Fußgänger auszuweichen. Heraus kam: eine<br />

Oberarmzerrung und ein lädiertes E-Bike.<br />

Test und technische Details<br />

Es wur<strong>de</strong>n zwei sehr unterschiedliche E-Bikes getestet:<br />

zum einen ein 28-Zoll-City-Bike mit Tiefeinstieg, das von<br />

einem bürstenlosen 24-Volt-Motor Tranz-X PST in <strong>de</strong>r<br />

Vor<strong>de</strong>rradnabe unterstützt wird, <strong>de</strong>r 250 W leistet. Zum<br />

an<strong>de</strong>ren war ein Trekking-Rad namens Berner Bergziege<br />

im Test, das über einen bürstenlosen 36-V-Motor Bionx<br />

250HT mit 250 W in <strong>de</strong>r Hinterradnabe angetrieben<br />

wird. Das Bionx-Sytem <strong>de</strong>r Bergziege verfügt über eine<br />

Energie-Rückgewinnung, die <strong>de</strong>n Akku etwas schont und<br />

sich als Motorbremse nutzen lässt, also einen zusätzlichen<br />

Sicherheitsaspekt darstellt.<br />

1<br />

Maschinenbau & Zukunft • elektroMobilität<br />

1 Die Berner Bergziege<br />

ist eine Trekking-Variante<br />

mit einem bürstenlosen<br />

Motor von Bionx mit<br />

Energierückgewinnung.<br />

2 Das E-Bike in <strong>de</strong>r<br />

City-Variante wird vom<br />

bürstenlosen Motor<br />

Tranz-X PST in <strong>de</strong>r<br />

Vor<strong>de</strong>rradnabe<br />

angetrieben.<br />

bei 250 Watt<br />

25 km/h<br />

Nennladung<br />

10 Ah<br />

Gewicht bis zu<br />

30 kg<br />

Bei<strong>de</strong> E-Bikes haben Akkus auf<br />

Lithium-Polymer-Basis mit einer<br />

Nennladung von 10 Ah, wobei <strong>de</strong>r<br />

Akku <strong>de</strong>r City-Variante 24 V und<br />

die Bergziege 36 V nutzt. Verbaut<br />

sind diese bei bei<strong>de</strong>n E-Bikes in<br />

<strong>de</strong>n Gepäckträgerhaltungen. Daten<br />

wie Streckenlänge, Geschwindigkeit<br />

o<strong>de</strong>r Akku-La<strong>de</strong>zustand<br />

wer<strong>de</strong>n bei bei<strong>de</strong>n Fahrrä<strong>de</strong>rn<br />

über kleine Bordcomputer angezeigt.<br />

Über sie lassen sich auch die<br />

Modi <strong>de</strong>r Antriebsunterstützung<br />

während <strong>de</strong>r gesamten Fahrt stufenweise<br />

regeln.<br />

Die Antriebe können, wie bei<br />

<strong>de</strong>n Testrä<strong>de</strong>rn, als Radnabenmotoren<br />

im Vor<strong>de</strong>r- o<strong>de</strong>r Hinterrad<br />

sitzen. Es gibt aber auch Mo<strong>de</strong>lle<br />

mit Mittelmotoren, die sich nahe<br />

am Tretlager befin<strong>de</strong>n. Alle Varianten<br />

haben ihre Vorteile: Vor<strong>de</strong>rradmotoren<br />

erlauben beispielsweise<br />

eine Rücktrittbremse, die freie<br />

Wahl in Sachen Schaltung und sind einfach zu montieren.<br />

Hinterradmotoren bringen Vorteile am Berg.<br />

Bei Mittelmotoren ist meistens auch <strong>de</strong>r Akku zentral<br />

angebracht, sodass aufwendige Kabelverbindungen<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n und lediglich die Bedienung am<br />

Lenkrad angesteuert wird. Mittelmotoren wirken sich<br />

zu<strong>de</strong>m günstig auf <strong>de</strong>n Schwerpunkt <strong>de</strong>r Fahrrä<strong>de</strong>r<br />

aus.<br />

Die Leistung <strong>de</strong>r verbauten Motoren liegt wie bei<br />

<strong>de</strong>n meisten E-Bikes bei 250 Watt und bringt <strong>de</strong>n Fahrer<br />

auf maximal 25 km/h. Danach ist Schluss, weil die<br />

Rä<strong>de</strong>r sonst eine erweiterte Betriebserlaubnis bräuchten.<br />

Für die Fahrdynamik ist es ausschlaggebend, wann<br />

und wie die Motorunterstützung einsetzt.<br />

Das City-Mo<strong>de</strong>ll musste im Test erst auf eine Geschwindigkeit<br />

von etwa 10 km/h gebracht wer<strong>de</strong>n, um<br />

vom Motor unterstützt zu wer<strong>de</strong>n. Komfortabler ist es<br />

hingegen, wenn <strong>de</strong>r Motor bereits bei leichtem Treten<br />

einsetzt, um die Masseträgheit zu überwin<strong>de</strong>n – so<br />

beim Mo<strong>de</strong>ll Berner Bergziege. Das Fahrrad wird hierbei<br />

auf rund 6 km/h beschleunigt, was sich beispielsweise<br />

an <strong>de</strong>r Ampel als hilfreich erweist.<br />

Unterm Strich<br />

Das Fahrverhalten und die Ausstattung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />

Mo<strong>de</strong>lle spiegeln sich klar im jeweiligen Preis wi<strong>de</strong>r.<br />

Die etwas träge City-Variante kostet immerhin<br />

1599 Euro. Für die elektrische Bergziege sind 2499 Euro<br />

fällig. Dafür bekommt man in bei<strong>de</strong>n Fällen die volle<br />

Unterstützung am Berg.<br />

Der Rest ist eine Frage <strong>de</strong>r eigenen Abwägung. Und<br />

nochmals: Bei<strong>de</strong> Mo<strong>de</strong>lle sind keine echten Sporträ<strong>de</strong>r,<br />

weil sie recht schwer sind. Für <strong>de</strong>n Weg ins Büro, auf<br />

<strong>de</strong>m man nicht unbedingt schwitzen möchte, eignen<br />

sie sich aber allemal. n<br />

Autor Nico Schrö<strong>de</strong>r, Redaktion<br />

3/2012 59


MASCHINENBAU & ZUKUNFT • ERNEUERBARE ENERGIE<br />

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Projekte<br />

zerti� zieren<br />

Der TÜV Süd wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Bard-Gruppe<br />

(Foto) mit <strong>de</strong>r Projektzerti� zierung <strong>de</strong>r<br />

bei<strong>de</strong>n O� shore-Projekte Bernstein und<br />

Citrin beauftragt. Sie liegen in <strong>de</strong>r Nordsee<br />

innerhalb <strong>de</strong>r ausschließlichen Wirtschaftszone<br />

(AWZ). Die Zerti� zierung ist<br />

Voraussetzung für die Genehmigung <strong>de</strong>r<br />

Projekte in dieser Zone durch das Bun<strong>de</strong>samt<br />

für Seeschi� fahrt und Hydrographie<br />

(BSH). Die O� shore-Projekte 110 km vor<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Küste haben je eine Anschlussleistung<br />

von 520 MW bei 80 Windturbinen<br />

à 6,5 MW.<br />

Technische Details<br />

• Design-Prüfung<br />

• Risikoanalysen<br />

• Arbeitsschutzkonzepte<br />

TÜV Süd www.tuev-sued.<strong>de</strong><br />

60 3 / 2012<br />

Das PV-Modul Prisma 60<br />

Modul in mehrere autonom<br />

arbeiten<strong>de</strong> Segmente<br />

aufteilen. Wird einer o<strong>de</strong>r<br />

mehrere Bereiche durch<br />

Schnee, Laub o<strong>de</strong>r Bäume<br />

verschattet, so funktionieren<br />

die restlichen unabhängig<br />

davon weiter und<br />

liefern <strong>de</strong>n maximal möglichen<br />

Energieertrag. Bei<br />

<strong>de</strong>r speziellen Verschaltung<br />

<strong>de</strong>r Solarzellen bewirken<br />

über 2.100 unabhängige<br />

Kontaktpunkte,<br />

dass die erzeugte Energie<br />

verlustfrei abgeführt wer<strong>de</strong>n<br />

kann. Die Module<br />

gemäß IEC61215 und IEC61730 liegen<br />

in vier Leistungsklassen von 235 W bis<br />

250 W sowie mit einer Plus-Sortierung<br />

vor.<br />

Technische Details<br />

• Wasserdichte Rückseitenverbundfolie<br />

• Hohe Gasresistenz<br />

• Hohe Lichtnutzung<br />

Alpin Sun www.alpinsun.<strong>de</strong><br />

Indachsystem<br />

Optisch<br />

ansprechend<br />

Das Indachsystem BiPv 2-11 von Schletter<br />

eignet sich sowohl für die Integration<br />

in ein bereits vorhan<strong>de</strong>nes Dach, aber<br />

auch als komplette Dachein<strong>de</strong>ckung. Daneben<br />

gibt es optional die komplette<br />

Systemverblechung in individueller Fertigung.<br />

Das System besteht aus vertikal<br />

verlaufen<strong>de</strong>n Aluminium-Modultragpro-<br />

� len und horizontalen Dichtungsleisten;<br />

die rahmenlosen Module wer<strong>de</strong>n überlappend<br />

montiert. Die Baustatik inklusive<br />

Befestigungsschema für die Montage<br />

übernimmt <strong>de</strong>r Hersteller ebenfalls.<br />

Technische Details<br />

• Für kleine Dachneigungen<br />

• Aluminium-Modultragprofile<br />

• Modul-Montage überlappend<br />

Schletter www.schletter.<strong>de</strong><br />

Fernwirkmodul<br />

Steuern, Überwachen,<br />

Alarmieren per SMS<br />

Das SMS-Fernwirkmodul Infomaster<br />

SMS von Dold dient zur Steuerung und<br />

Überwachung von Maschinen und Anlagen.<br />

Seine Übertragungstechnik basiert<br />

auf <strong>de</strong>m GSM- Mobilfunknetz. Das SMS-<br />

Relais RP 5812 kann einfach mit <strong>de</strong>m<br />

Handy kon� guriert wer<strong>de</strong>n. Die Kommunikation<br />

von Zustandsmeldungen<br />

und Alarmen erfolgt über frei <strong>de</strong>� nierbare<br />

SMS-Nachrichten. Um <strong>de</strong>n aktuellen<br />

Anlagenstatus zu ermitteln, kann<br />

<strong>de</strong>r Status <strong>de</strong>r Ein- und Ausgänge abgefragt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Technische Details<br />

• GSM-Quadband-Mo<strong>de</strong>m<br />

• Digital-/Analog-Ein-/Ausgänge<br />

• Passwortschutz optional<br />

Dold www.dold.com<br />

Infrarot-Thermometer<br />

Zuverlässig, wenn es heiß wird<br />

Von Raytek kommen Infrarotsensoren<br />

für die berührungslose, schnelle und<br />

präzise Ober� ächen-Temperaturmessung<br />

im Bereich von -50 bis +3.500 °C.<br />

Die Temperatur <strong>de</strong>s Messobjekts wird<br />

nicht beein� usst, zu<strong>de</strong>m kann es nicht<br />

beschädigt o<strong>de</strong>r verunreinigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Produktspektrum umfasst stationäre<br />

Punktsensoren sowie Infrarot-Linescanner<br />

und Wärmebildkameras.<br />

Stationäre Pyrometer gibt es als 1-Kanal-,<br />

2-Kanal- o<strong>de</strong>r Quotientenpyrometer.<br />

Für Umgebungen starken elektromagnetischen<br />

Fel<strong>de</strong>rn liegen Miniaturmessköpfe<br />

mit separater Kommunikati-<br />

Komplettsystem<br />

Heizen<br />

und Kühlen<br />

Für Einfamilienhaus o<strong>de</strong>r Großobjekt<br />

gleichermaßen eignet sich das GET-System<br />

von Frank zur Gewinnung von Erdwärme.<br />

Mit auf Schweißautomaten gefertigten<br />

Erdwärmeson<strong>de</strong>n aus PE 100-<br />

RC wird die dauerhafte Verbindung zum<br />

Erdreich hergestellt. Abgerun<strong>de</strong>t wird<br />

das System durch Zubehör wie Abstandhalter,<br />

Einschubhilfen und Gewichte.<br />

Als weitere Komponenten gibt<br />

es konfektionierte Verteilerschächte sowie<br />

modulare Kunststo� -, und projektbezogen<br />

gefertigte PE-Soleverteiler.<br />

Technische Details<br />

• Hydraulische Auslegung<br />

• PE-Erdwärmeson<strong>de</strong>n<br />

• Umfassen<strong>de</strong>s Zubehör<br />

Frank www.frank-gmbh.<strong>de</strong><br />

onselektronik im Schutz- o<strong>de</strong>r<br />

Hutschienengehäuse vor. Die IP65-<br />

Messköpfe <strong>de</strong>r Serie MI3 haben 28 mm<br />

Länge und 14 mm Durchmesser. Linescanner<br />

<strong>de</strong>r Serie MP150 messen mit<br />

einer Abtastrate bis 150 Hz bis zu 1.024<br />

Temperaturpunkte auf einer Zeile. Bei<br />

bewegten Messobjekten wird so ein<br />

zweidimensionales Bild erzeugt.<br />

Technische Details<br />

• Temperaturen 20 bis 2.000 °C<br />

• Abtastrate 30 Hz<br />

• Auflösung 320 x 240 Pixel<br />

Raytek www.raytek.<strong>de</strong>


Funk-Datenlogger<br />

Viele Messstellen<br />

bequem abfragen<br />

Daten vieler einzelner Logger regelmäßig<br />

herunterzula<strong>de</strong>n erledigt automatisch<br />

das selbstkon� gurieren<strong>de</strong> Funk-Datenlogger-System<br />

Tinytag von Priggen. Es<br />

besteht aus einem Empfänger, <strong>de</strong>r an einem<br />

PC angeschlossen und drahtlos mit<br />

Funk-Datenloggern verbun<strong>de</strong>n ist. Je<strong>de</strong>r<br />

davon ist eine unabhängige batteriebetriebene<br />

Einheit, die Daten empfangen,<br />

aufzeichnen und zum Empfänger sen<strong>de</strong>n<br />

kann. Die Funk-Datenlogger haben eine<br />

Reichweite bis 200 m. Es gibt keine Obergrenze<br />

bei <strong>de</strong>r Anzahl von Funkloggern.<br />

Technische Details<br />

• Hin<strong>de</strong>rnisse kein Problem<br />

• Speicherzeit 2 Wochen<br />

• 4 Temperatursensoren anschließbar<br />

PSE Priggen www.priggen.com<br />

Solarmodule<br />

Leistung und Optik<br />

kombiniert<br />

IBC Solar hat mit <strong>de</strong>m MonoSol 245 ET<br />

Black ein monokristallines Modul speziell<br />

für Einfamilienhäuser vorgestellt, wo<br />

auch hohe optische Anfor<strong>de</strong>rungen bestehen.<br />

Mit ihren schwarzen Folien und<br />

<strong>de</strong>m schwarzen Rahmen bewirken die<br />

Module ein ästhetisches Erscheinungsbild.<br />

Der stabile Hohlkammerrahmen<br />

sichert die Festigkeit und erhöht die<br />

Langlebigkeit <strong>de</strong>r Module. Sie halten<br />

Schneelasten bis zu 5400PA (550 kg/<br />

m2) Stand. Der Leistungsverlust soll<br />

maximal 0,8 %/Jahr betragen.<br />

Technische Details<br />

• Folien und Rahmen schwarz<br />

• Schneelasten bis 550 kg/m2<br />

• Leistungsverlust max. 0,8 %/Jahr<br />

IBC Solar www.ibc-solar.com<br />

Container-Module für Kühlung und Stromversorgung<br />

von Rechenzentren hat Schnei<strong>de</strong>r<br />

Electric im Programm. Die Power and<br />

Cooling Facility Modules vereinen alle<br />

wichtigen Komponenten in einer Einheit<br />

und wer<strong>de</strong>n einfach an bestehen<strong>de</strong> Re-<br />

MASCHINENBAU & ZUKUNFT • ERNEUERBARE ENERGIE<br />

Versorgungsmodule<br />

Strom und Kühlung für Rechenzentren<br />

P15_A_DE_1202<br />

Die Aufgabe:<br />

Handhabung auf<br />

schonendste Art<br />

chenzentren angedockt. Nach einem modularen<br />

Konzept lässt sich die Kapazitäten<br />

<strong>de</strong>r IT-Infrastruktur in 500-kW-Schritten<br />

skalieren. Wegen ihrer kompakten Bauweise<br />

können die Module in wenigen Wochen<br />

in Betrieb genommen wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Container-Module wer<strong>de</strong>n im Werk getestet<br />

und bestehen aus aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmten<br />

Komponenten. Die Gehäuse<br />

sind mit allen tragen<strong>de</strong>n Rahmen versehen,<br />

die Module mit vorprogrammierten<br />

und voll integrierten Software-Systemen<br />

für das Management ausgestattet.<br />

Technische Details<br />

• 6 x 100 kW-Kaltwassersatz<br />

• Inertgas-Brandbekämpfung<br />

Schnei<strong>de</strong>r Electric<br />

www.schnei<strong>de</strong>relectric.com<br />

NCT-Greifer aus PEEK – die i<strong>de</strong>ale Lösung für die Nahrungsmittelindustrie<br />

Die neue Serie NCT-PK aus <strong>de</strong>m Hightech-Kunststoff PEEK wur<strong>de</strong> speziell für Applikationen in<br />

<strong>de</strong>r Nahrungsmittelindustrie konzipiert. PEEK ist extrem hart, sehr leicht und für <strong>de</strong>n direkten<br />

Lebensmittelkontakt geeignet und international zugelassen. Sicheres und schonen<strong>de</strong>s Handling<br />

mit NCT nun auch in lebensmitteltauglicher Ausführung – das gibt es nur von Rexroth!<br />

The Drive & Control Company<br />

Bosch Rexroth AG<br />

sales-pneumatics@boschrexroth.<strong>de</strong><br />

www.boschrexroth.com/NCT<br />

Besuchen Sie uns auf <strong>de</strong>r<br />

Anuga FoodTec<br />

Köln, 27. bis 30.3.2012<br />

(Halle 10.1, Stand D020-D028)<br />

Die Lösung:<br />

Non-Contact Transport<br />

von Rexroth


Maschinenbau & Zukunft • erneuerbare energie<br />

Solarzellenentwicklung<br />

Strom aus ultraleichten Nanodrähten<br />

Immer kleiner: Am Center for Nanointegration<br />

(CENIDE) <strong>de</strong>r Universität Duisburg-Essen<br />

wur<strong>de</strong> eine neue Metho<strong>de</strong><br />

entwickelt, Nanodrähte mit radialem<br />

p-n-Übergang für Solarzellen nutzbar<br />

zu machen.<br />

Dicht an dicht stehen<strong>de</strong> Drähte können<br />

durch multiple Absorption dabei mehr<br />

als 90 Prozent <strong>de</strong>r einfallen<strong>de</strong>n Strahlung<br />

einfangen. Zu<strong>de</strong>m bestehen sie<br />

aus einem n-dotierten Kern und einer<br />

p-dotierten Hülle, sodass das Verhältnis<br />

zwischen Platzbedarf und <strong>de</strong>r zur<br />

Flexible Rohrisolierungen<br />

Schwerentflammbar<br />

mit CE-Zertifikat<br />

Armacell, Hersteller flexibler technischer<br />

Dämmstoffe, hat das CE-Zertifikat<br />

erhalten, Zeichen <strong>de</strong>r Übereinstimmung<br />

mit <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r europäischen<br />

Bauproduktenrichtlinie. Die<br />

Mehrzahl <strong>de</strong>r Dämmstoffe erreicht im<br />

europäischen Brandtest die Klasse B/BLs3,<br />

d0 und wird somit als schwerentflammbar<br />

eingestuft. Gleichzeitig wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>finierte Eigenschaften zu Wärmeleitfähigkeit,Wasserdampf-Diffusionswi<strong>de</strong>rstand,<br />

Brandverhalten und<br />

Toleranzen eingehalten.<br />

Technische Details<br />

• Maximale Dämmstoff-Brandklasse<br />

• Wenig Rauchbildung<br />

• Kaum brennen<strong>de</strong>s Abtropfen<br />

Armacell www.armacell.com<br />

62 3/2012<br />

Stromerzeugung benötigten<br />

Grenzfläche<br />

<strong>de</strong>utlich größer ist als<br />

bei <strong>de</strong>n Schichtsystemen.<br />

Zwischen Kern und<br />

Hülle <strong>de</strong>r Drähte liegt<br />

eine Zwischenschicht<br />

aus Indiumgalliumphosphid<br />

(InGaP).<br />

Damit lässt sich ein<br />

radialer pn-GaAs-Nanodraht<br />

gezielt und<br />

im großen Maßstab<br />

reproduzierbar kontaktieren und für die<br />

Stromerzeugung aus Sonnenlicht<br />

nutzen.<br />

Für einen verbesserten Wirkungsgrad<br />

will man nun in <strong>de</strong>r Zukunft vor allem<br />

an <strong>de</strong>r Oberfläche <strong>de</strong>r Drähte weiter arbeiten.<br />

Technische Details<br />

• Gezielte Kontaktierung<br />

• 90 % Strahlenabsorption<br />

• Drahtoberfläche verbesserungsfähig<br />

CeNi<strong>de</strong> www.ceni<strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />

LED Arrays<br />

Kompakter Ersatz für<br />

HID-Lampen<br />

LED-Module aus <strong>de</strong>r Mega Zenigata Serie<br />

von Sharp (Vertrieb Beck) strahlen<br />

bei einer Größe von 24 x 20 x 1,8 mm<br />

mit bis zu 100 lm/W. Lichtströme von<br />

typisch 4770 lm und ein CRI-Wert bis 93<br />

(typisch) sind weitere Details. Damit<br />

kann die LED-Lösung 50W-HID-Lampen<br />

ersetzen. Die 50 W Mega Zeni Typen erreichen<br />

eine Farbtemperatur von 2.700<br />

bis 4000 K. Bei einer Betriebstemperatur<br />

bis 90 °C wird eine Lichtausbeute<br />

zwischen 3590 und 4770 lm erzielt. Im<br />

Vergleich zu Halogenleuchtmitteln ist<br />

die Lebensdauer <strong>de</strong>utlich länger.<br />

Technische Details<br />

• Durchlassspannung 50 V<br />

• Durchlassstrom 950 / 1.050 mA<br />

Beck www.beck-elektronik.<strong>de</strong><br />

PV-Module<br />

Halten hohen Schneelasten<br />

stand<br />

Die Solarmodule <strong>de</strong>r Baureihen P210,<br />

M220, M250, M180 sowie M200 von<br />

Solarwatt halten extremen Schneelasten<br />

bis 6.000 Pa stand, wie mechanische<br />

Tests ergeben haben. Module <strong>de</strong>r Baureihen<br />

M180 und M200 sind wegen ihrer<br />

hohen mechanischen Stabilität bis<br />

zu einer Auflast von 7.600 Pascal geprüft.<br />

Dies entspricht <strong>de</strong>n Schneelastzonen<br />

II bis III, die bis 920 Höhenmeter<br />

gelten. Die Module sind daher in Starkhagel-,<br />

Wind- o<strong>de</strong>r Schneegebieten ohne<br />

Bruchschä<strong>de</strong>n einsetzbar.<br />

Technische Details<br />

• Schneelast bis 6.000/7.600 Pa<br />

• Sicher bei Starkhagel<br />

• Sicher bei Starkwind<br />

Solarwatt www.solarwatt.<strong>de</strong><br />

Von EGS kommen modulare Systemlösungen,<br />

mit <strong>de</strong>nen die Nie<strong>de</strong>rspannungsnetze<br />

<strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>s Erneuerbaren<br />

Energiegesetzes (EEG) entsprechend<br />

überwacht und gesteuert wer<strong>de</strong>n<br />

können.<br />

Das Einspeisemanagement zum Beispiel<br />

beinhaltet alle Komponenten, um <strong>de</strong>zentrale<br />

EEG-Anlagen an bestehen<strong>de</strong><br />

ZFA-/MDM-Systeme sowie Leitsysteme<br />

anzubin<strong>de</strong>n. Die Lösung umfasst ESM<br />

Meter, Gateways zur Anbindung <strong>de</strong>r<br />

Zähltechnik an die Scada-Systeme in<br />

<strong>de</strong>n Netzleitstellen sowie Lichtleiterre-<br />

Überwachungsrelais<br />

Erfüllt die<br />

VDE-AR-N 4105<br />

Die dreiphasigen Spannungs- und Frequenzüberwachungsrelais<br />

<strong>de</strong>r Serie<br />

VMD4105 von Ben<strong>de</strong>r trennen PV-Erzeugungsanlagen<br />

bei unzulässigen<br />

Spannungs- und Frequenzwerten vom<br />

Netz. Dies geschieht innerhalb von<br />

≤100 ms durch Ansteuerung eines Kuppelschalters.<br />

Das Gerät ist auf die in <strong>de</strong>r<br />

Anwendungsregel VDE-AR-N 4105 vorgeschriebenen<br />

Grenzwerte eingestellt<br />

und nur noch zu verdrahten. Über ein<br />

LC-Display lassen sich die einzelnen<br />

Messwerte abfragen.<br />

Technische Details<br />

• Einfache Hutschienen-Installation<br />

• Messwertanzeige<br />

• Abschaltzeit ≤100 ms<br />

Ben<strong>de</strong>r www.ben<strong>de</strong>r-<strong>de</strong>.com<br />

Einspeisemanagement<br />

EEG-konform vom Zähler bis zur Netzleitstelle<br />

lais, mittels <strong>de</strong>rer abhängig<br />

von <strong>de</strong>r Netzauslastung<br />

die EEG-<br />

Anlagen gesteuert<br />

und stufenweise ab-/<br />

zugeschaltet wer<strong>de</strong>n<br />

können.<br />

Ein Power Quality Monitoring<br />

System wie<strong>de</strong>rum<br />

erstellt und visualisiertStatusreports<br />

zu allen relevanten<br />

Netzgrößen o<strong>de</strong>r auch<br />

Ortsnetzstationen.<br />

Die frei figurierbaren Reports wer<strong>de</strong>n<br />

mittels Webservices bereitgestellt. Bei<br />

einer Grenzwertüberschreitung ist eine<br />

Alarmierung mittels SMS o<strong>de</strong>r E-Mail<br />

möglich.<br />

Technische Details<br />

• Q-Element-Erstellung<br />

• Reduktionsprognosen<br />

• Spannungs-/Leistungs-Visualisierung<br />

• Konfigurierbare Reports<br />

EGS www.egs-metering.com


Wechselrichter<br />

UL-Zerti� kat erhalten,<br />

Wirkungsgrad bestätigt<br />

REFUsol hat von Un<strong>de</strong>rwriters Laboratories<br />

(UL) nach Tests das Zerti� kat für die<br />

vier Wechselrichter 012K-UL, 016K-UL,<br />

020K-UL und 024K-UL erhalten. Darüber<br />

hinaus sind die Geräte auch in <strong>de</strong>r „CSI List<br />

of Eligible Inverters“ gelistet, die <strong>de</strong>n Geräten<br />

einen Wirkungsgrad bis 98 % bestätigt.<br />

Die dreiphasigen trafolosen Wechselrichter<br />

<strong>de</strong>cken <strong>de</strong>n Einsatzbereich von Resi<strong>de</strong>ntial<br />

bis Utility Scale ab. Ergänzend<br />

gibt es <strong>de</strong>n Großwechselrichter 333K, <strong>de</strong>r<br />

die Gesamtsystemkosten von Freiland-<br />

und großen Dachanlagen senkt.<br />

Technische Details<br />

• Wirkungsgrad bis 98 %<br />

• Trafolos<br />

• 3 Phasen<br />

Kombispeicher<br />

E� ektive Wärmedämmung<br />

Einfach montierbare Kombispeicher Solacept<br />

mit thermohydraulischen<br />

Schichtweichen und 110 mm Hartschaumdämmung<br />

sowie Solar- und<br />

Pu� erspeicher mit verstärkter Vliesdämmung<br />

hat die Westfalen AG im Programm.<br />

Vakuumröhren-Kollektoren erreichen<br />

eine hohe Energieausbeute und<br />

beinhalten ein Montagesystem mit<br />

Steckverbindungen für die hydraulische<br />

Anbindung. Solarstationen mit integrierter<br />

Regelung verkürzen die Montagezeiten.<br />

Technische Details<br />

• Schnelle Inbetriebnahme<br />

• Wärmerückgewinnung aus Kälteanlagen<br />

• Einfache Bedienung<br />

MASCHINENBAU & ZUKUNFT • ERNEUERBARE ENERGIE<br />

Strommessung<br />

Präzise auch bei<br />

wenig Sonne<br />

Die Messgeräte string.bloxx von Gantner<br />

erreichen durch ihre speisungsfreie<br />

Shunt-Messung eine Genauigkeit von<br />

0,25 % sowie eine Stabilität von 0,01<br />

%/K. Damit messen sie auch bei geringer<br />

Sonneneinstrahlung präzise. Mit<br />

<strong>de</strong>m Betriebsspannungsbereich von 10<br />

bis 60 VDC ist die Versorgung mit <strong>de</strong>r<br />

Wechselrichter-Hilfsspannung möglich.<br />

Die Geräte haben einen nullsymmetrischen<br />

Messbereich von +/- 20 A und<br />

können dadurch Rückströme ermitteln.<br />

Alle Eingänge sind galvanisch getrennt.<br />

Technische Details<br />

• Messbereich +/- 20 A<br />

• Spannung 10 bis 60 VDC<br />

• Genauigkeit 0,25 %<br />

Refusol www.refusol.com Westfalen www.westfalen-ag.<strong>de</strong> Gantner www.gantner-environment.<strong>de</strong><br />

D-864-pikchain 188x133_D-864-pikchain 188x133 27.10.11 15:28 Seite 1<br />

.<strong>de</strong>/pikchain<br />

®<br />

Einspeiseumrichter<br />

Ausbeute <strong>de</strong>utlich<br />

steigern<br />

Sieb & Meyer hat <strong>de</strong>n KWEA-Einspeiseumrichter<br />

aeocon für <strong>de</strong>n Einsatz zur<br />

Nutzung erneuerbarer Energien weiterentwickelt.<br />

Damit lässt sich die Energieausbeute<br />

<strong>de</strong>r Anlagen signi� kant steigern,<br />

unter an<strong>de</strong>rem durch die e� ziente<br />

Steuer- und Regeltechnik. Das Gerät<br />

steht nun auch mit einer maximalen<br />

Eingangsfrequenz von 500 Hz bereit. Bei<br />

zweipoligen Generatoren ergeben sich<br />

daraus Drehzahlen bis 30.000 min-1.<br />

Auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>s aeocon gibt es individuell<br />

gestaltbare Plattformen.<br />

Technische Details<br />

• Eingangsfrequenz bis 500 Hz<br />

• Hohe Energieausbeute<br />

• Effiziente Steuer-/Regeltechnik<br />

Sieb & Meyer www.sieb-meyer.<strong>de</strong><br />

Mehr drauf statt Leerlauf.<br />

etikettieren...wiegen...kennzeichnen...verpacken...<br />

abstapeln...saugen...reinigen...selektieren...erkennen...sortieren...messen...<br />

...schnei<strong>de</strong>n...erhitzen...filmen...för<strong>de</strong>rn...bohren...messen...prüfen...<br />

Intelligente Pick & Place-Komponente pikchain ®<br />

: integrierte Energie- und Medienversorgung ... je<strong>de</strong>s Kettenglied<br />

einzeln ansteuerbar ... vielseitig ausrüstbar ... low cost und high-tech ... 30% schneller ohne Leerfahrten<br />

Tel. 02203-9649-849 Fax -222 Mo.-Fr. 8 bis 20h Sa. bis 12h plastics for longer life ®<br />

Besuchen Sie uns: Anuga FoodTec - Halle 6.1 Stand D 026; Hannover Messe - Halle 17 Stand H04<br />

fixieren...manipulieren...lasern...markieren...beschichten


Bild: Medtec Metall<br />

MASCHINENBAU & ZUKUNFT • MEDIZINTECHNIK<br />

und<br />

Kunststoff im Fokus<br />

Die Medizintechnikindustrie hat sich vom Nischensektor<br />

weg und zu einem wirtscha� lich prosperieren<strong>de</strong>n<br />

Bereich entwickelt. Vor zehn Jahren haben<br />

<strong>de</strong>utsche Unternehmen im Bereich <strong>de</strong>r Medizintechnik<br />

rund fünf Milliar<strong>de</strong>n Euro erwirtscha� et.<br />

Inzwischen sollen klar mehr als 20 Milliar<strong>de</strong>n Euro sein – so<br />

schätzt UBM Canon, Veranstalter <strong>de</strong>r Fachmesse Medtec Europe,<br />

die wirtscha� liche Situation ein. Auch wenn die Messe nicht nur<br />

64<br />

Ausblick auf die Medtec 2012<br />

Vom 13. bis zum 15. März öff net die Medtec Europe, die Fachmesse für Medizintechnik, auf <strong>de</strong>m<br />

Stuttgarter Messegelän<strong>de</strong> ihre Pforten. Erstmals wird <strong>de</strong>r Medtec Innovation Award in verschie<strong>de</strong>nen<br />

Kategorien verliehen. Ganz neu ist das Thema IVD-Diagnostik, das Zulieferern für die Hersteller<br />

von Analysegeräten und -kits für die In-Vitro-Diagnostik einen ersten Anlaufpunkt bietet.<br />

3 / 2012<br />

einzelne Technologien o<strong>de</strong>r Segmente im Produktionsablauf in<br />

<strong>de</strong>n Fokus stellt, son<strong>de</strong>rn als Plattform für alle Produkte und<br />

Dienstleistungen im gesamten Wertschöpfungsprozess <strong>de</strong>r Medizintechnik<br />

fungiert und Erzeuger von Komponenten für medizintechnische<br />

Geräte, wie Pumpen, Schläuche, Motoren, Elektronik<br />

und mechanische Bauteile o<strong>de</strong>r Hersteller von CNC-gesteuerten<br />

Bearbeitungsmaschinen und von Verpackungstechnik zu <strong>de</strong>n Ausssteller<br />

gehören: Die Metall- und Kunststo� earbeitung führen<br />

Full House auf <strong>de</strong>r<br />

Medtec 2011: Mehr als<br />

tausend Aussteller<br />

präsentierten im<br />

vergangenen Jahr<br />

ihre Produkte und<br />

Dienstleistungen. Die<br />

Messe hat sich schnell<br />

gemausert. Im Jahr 2002<br />

startete sie mit hun<strong>de</strong>rt<br />

Ausstellern.


ezogen auf die Anzahl <strong>de</strong>r Aussteller. Insgesamt stehen mit <strong>de</strong>n<br />

Hallen 2, 4, 6 und 8 <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>smesse Stuttgart rund 36.000 Bruttoquadratmeter<br />

für die Messe zur Verfügung.<br />

Zwei begleiten<strong>de</strong> Messen<br />

Auch dieses Jahr ergänzen die bei<strong>de</strong>n Parallelmessen Südtec und<br />

Designmed wie<strong>de</strong>r die Hauptmesse thematisch. So bietet die Südtec<br />

als Zuliefermesse für die verarbeiten<strong>de</strong> Industrie in Süd<strong>de</strong>utschland<br />

eine Plattform für internationale Zulieferer verschie<strong>de</strong>nster<br />

Branchen – von <strong>de</strong>r Metallbearbeitung über die Elektronik und<br />

Kunststo� e bis hin zu Halbzeugen und Konstruktion. Die seit 2011<br />

eingeführte DesignMed gibt Herstellern medizinischer Elektronikprodukte<br />

die Möglichkeit, ihre Innovationen einem hochkarätigen<br />

Fachpublikum zu präsentieren.<br />

Flankiert wird die Medtec wie<strong>de</strong>r von einem ganztägigen Konferenzprogramm,<br />

zu <strong>de</strong>m man sich allerdings anmel<strong>de</strong>n muss.<br />

Awards für die besten <strong>de</strong>r Branche<br />

Zukun� sorientiertes Denken und Han<strong>de</strong>ln steht im Mittelpunkt<br />

<strong>de</strong>r Bewerbungen für die ersten Medtec Innovation Awards, die in<br />

diesem Jahr erstmals verliehen wer<strong>de</strong>n. Mit diesen Preisen wer<strong>de</strong>n<br />

herausragen<strong>de</strong> Erfolge o<strong>de</strong>r Innovationen <strong>de</strong>r Medizintechnikindustrie<br />

honoriert. Die Gewinner wer<strong>de</strong>n am 14. März 2012 im<br />

Rahmen einer speziellen Galaveranstaltung während <strong>de</strong>r Medtec<br />

Europe 2012 in Stuttgart bekannt gegeben.<br />

Ganz neu führt <strong>de</strong>r Veranstalter UBM Canon im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Medtec Europe 2012 erstmals die diagnostische Herstellung als eigenes<br />

Schwerpunktthema mit <strong>de</strong>m Namen IVD-Manufacturing<br />

(In-Vitro-Diagnostika) ein. IVD sind Medizinprodukte für die<br />

nicht-invasive Untersuchung von Proben. Ein separat ausgewiesener<br />

Bereich in Halle 2 steht Zulieferunternehmen dieser Branche<br />

zur Verfügung. Dabei können unter an<strong>de</strong>rem Anbieter von Zulieferprodukten<br />

und -diensten, wie Verpackungstechnik, Trägermaterialien<br />

und Filtern ihre neuartige Lösungen präsentieren.<br />

Interessierte, die weitere Informationen einholen möchten,<br />

können unter www.medtec-europe.com nachschauen. Dort sind<br />

auch die drei jeweiligen Finalisten für die Awards zu � n<strong>de</strong>n. ■<br />

Autor Angela Unger, Redaktion<br />

Bild: Fotolia, sarikhani<br />

MASCHINENBAU & ZUKUNFT • MEDIZINTECHNIK<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

ke NEXT hakt nach<br />

Fünf Fragen an Gregor Bischkopf,<br />

Messemanager Medtec<br />

Welche Zulieferbereiche sind nach heutigem Stand die<br />

wichtigsten in <strong>de</strong>r Medizintechnik, und wie sind diese<br />

Branchen auf Ihrer Messe vertreten?<br />

In <strong>de</strong>r Medizintechnik sehen wir nicht einen einzelnen Zulieferbereich<br />

als klar dominierend an. Es ist vielmehr so, dass auch<br />

die kleinste Nische von enormer Wichtigkeit ist. Trotz<strong>de</strong>m – im<br />

Hinblick auf das Marktvolumen sind ganz klar die Bereiche Metall-<br />

und Kunststoff bearbeitung führend. Das spiegelt sich letztlich<br />

auch in <strong>de</strong>r Anzahl unserer Aussteller wi<strong>de</strong>r.<br />

In <strong>de</strong>n vergangenen Jahren haben<br />

Sie regelmäßig neue Schwerpunktthemen<br />

wie zum Beispiel Reinraumtechnik<br />

und Rapid Prototyping eingeführt.<br />

Wie sieht es damit in <strong>de</strong>r<br />

Zukunft aus?<br />

Wir versuchen grundsätzlich, die<br />

Trendthemen <strong>de</strong>r Industrie aufzugreifen<br />

und mit neuen Themenbereichen<br />

auf <strong>de</strong>r Messe abzubil<strong>de</strong>n. Um die<br />

Medtec Europe für Aussteller und Besucher<br />

so übersichtlich wie möglich zu<br />

gestalten, wer<strong>de</strong>n wir künftig die<br />

Gregor Bischkopf<br />

Schwerpunkte in einzelne Zonen unterglie<strong>de</strong>rn. Konkret gibt es<br />

dann die Bereiche Medical Automation, Medical Cleanrooms,<br />

Medical Metals, Medical Packaging, Medical Plastics, Medical<br />

Rapid Manufacturing und Medical Testing.<br />

Darüber hinaus gab es bisher mit <strong>de</strong>r SüdTec und Designmed<br />

interessante Parallelveranstaltungen. Wie geht es damit<br />

weiter?<br />

Diese bei<strong>de</strong>n Parallelveranstaltungen wer<strong>de</strong>n auch in 2012 wie<strong>de</strong>r<br />

stattfi n<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>r SüdTec bieten wir ganz bewusst <strong>de</strong>n Ausstellern<br />

aus <strong>de</strong>m allgemeinen Zulieferbereich eine Schnittstelle,<br />

mit <strong>de</strong>r sie nicht nur ihre Kernmärte ansprechen, son<strong>de</strong>rn ganz<br />

nebenbei <strong>de</strong>n Einstieg in <strong>de</strong>n Medical-Markt schaff en und ihre<br />

Kun<strong>de</strong>nbasis in diesem Bereich vergrößern können. Was die Designmed<br />

betriff t, so wen<strong>de</strong>n wir uns hiermit an eine ganz spezielle<br />

Gruppe von Elektro<strong>de</strong>signern im Medizintechniksektor.<br />

Sind darüber hinaus für 2012 neue Themen geplant?<br />

Ja, mit <strong>de</strong>m sogenannten IVD-Manufacturing führen wir ein<br />

neues Themengebiet ein. IVD steht für In-Vitro-Diagnostika und<br />

bil<strong>de</strong>t die Sektoren <strong>de</strong>r klinischen Diagnostik und <strong>de</strong>s Life Science<br />

Research ab. Meines Wissens gibt es dazu bislang noch<br />

keine eigene Messe in Deutschland, sodass sich hier auch interessante<br />

Möglichkeiten für die Zukunft für uns ergeben.<br />

Sie haben mit <strong>de</strong>m Medtec Innovation Award erstmals einen<br />

Wettbewerb in <strong>de</strong>r Medizintechnik eingeführt. Was<br />

können Sie uns hierzu sagen?<br />

Wir verleihen erstmals während <strong>de</strong>r Medtec Europe 2012 die<br />

Medtec-EMDT-Innovation Awards.<br />

Diese gehen an Unternehmen, die sich in <strong>de</strong>n ausgewählten Kategorien,<br />

wie bestes Medizinprodukte-Startup <strong>de</strong>s Jahres, Dentalinstrument<br />

o<strong>de</strong>r –gerät <strong>de</strong>s Jahres, Produkt <strong>de</strong>s Jahres in <strong>de</strong>r<br />

Intensiv- und Notfallmedizin, Designteam <strong>de</strong>s Jahres in <strong>de</strong>r Medizintechnik,<br />

innovativstes Kardiologieprodukt <strong>de</strong>s Jahres und herausragen<strong>de</strong>r<br />

Beitrag zur Branche durch beson<strong>de</strong>re Leistungen<br />

ausgezeichnet haben.<br />

3 / 2012<br />

65


Maschinenbau & Zukunft • MediZintechnik<br />

Sauberkeit rettet Leben<br />

Sterilisation von medizinischen Geräten<br />

Life Science heißt bei Parker Hannifin <strong>de</strong>r Medizintechnik-Bereich, <strong>de</strong>m sämtliche<br />

Divisions <strong>de</strong>s Konzerns ihre Komponenten zuliefern. Medizinische Endoskope<br />

stellen hohe Anfor<strong>de</strong>rungen an Hygiene, Detailgenauigkeit und Material –<br />

die Reinigung <strong>de</strong>r Schläuche ist ein sehr anspruchsvoller Prozess.<br />

Das Gesundheitswesen ist ein wichtiger Wachstumsmarkt,<br />

<strong>de</strong>r stark von technischen Innovationen<br />

getrieben wird. Dazu zählen beispielsweise neue<br />

Entwicklungen im Bereich <strong>de</strong>r minimal invasiven<br />

Verfahren o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Endoskopie. Medizinische Endoskope<br />

wer<strong>de</strong>n bei Untersuchungen <strong>de</strong>s Bronchialsystems eingesetzt,<br />

aber auch bei Magen- und Darmspiegelungen. Deshalb müssen<br />

sie beson<strong>de</strong>rs hohen hygienischen Anfor<strong>de</strong>rungen genügen.<br />

Nur durch eine sorgfältige Reinigung und Sterilisation kann ausgeschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n, dass die Geräte Keime übertragen, die lebensbedrohliche<br />

Infektionen auslösen können.<br />

Im Gegensatz zu an<strong>de</strong>ren medizinischen Geräten enthalten Endoskope<br />

eine Reihe von internen Leitungssystemen, durch die<br />

Flüssigkeiten, Gase o<strong>de</strong>r diverses chirurgisches Werkzeug geführt<br />

wer<strong>de</strong>n können. Das macht die Reinigung eines Endoskops, für die<br />

es spezielle Maschinen gibt, komplex und anspruchsvoll. In einer<br />

Reinigungsmaschine wer<strong>de</strong>n die Komponenten verschie<strong>de</strong>ner Endoskope<br />

innen und außen gereinigt sowie sterilisiert. Aufgrund<br />

<strong>de</strong>r vielen unterschiedlichen Endoskoptypen kommt es allerdings<br />

immer wie<strong>de</strong>r zu Verwechslungen, sodass Schläuche, Adapter und<br />

die optische Ausstattung nach <strong>de</strong>r Reinigung mitunter nicht korrekt<br />

zusammengebaut wer<strong>de</strong>n.<br />

An Parker Hannifin ging <strong>de</strong>r Auftrag, ein Anschlusssystem für<br />

Endoskopreinigung zu entwickeln. Die Vielzahl <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />

Typen und Fabrikate machte dabei ein kodiertes System nötig,<br />

das Verwechslungen ausschließt. Zu diesem Zweck entwickelte Parker<br />

auswechselbare Adapter sowie Komponenten für die Befestigung<br />

Das <strong>de</strong>nkt <strong>de</strong>r Redakteur<br />

Die Menschen in Industrielän<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n immer<br />

älter, auch dank einer guten medizinischen<br />

Vorsorge und Versorgung. Das ist ein<br />

riesiger Wachstumsmarkt, <strong>de</strong>r Unternehmen<br />

weltweit Gewinne beschert. Doch gera<strong>de</strong> Untersuchungen<br />

im Krankenhaus bergen auch<br />

Risiken, wenn Geräte nicht gründlich sterilisiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Systeme wie die hier vorgestellten<br />

müssen nun auch noch eigesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

66<br />

3/2012<br />

Ingrid Fackler,<br />

Redaktion<br />

Das neue VSO MI-Miniatur-Proportionalventil<br />

hift, die Systemkosten zu reduzieren.<br />

<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Endoskope in <strong>de</strong>r<br />

Reinigungsmaschine. Verbindungs-<br />

und Schlauchspezialisten von Parker<br />

<strong>de</strong>finierten gemeinsam mit <strong>de</strong>m<br />

Kun<strong>de</strong>n die beson<strong>de</strong>ren Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an Material und Ausführung.<br />

Im zweiten Schritt wur<strong>de</strong>n Prototypen<br />

für Feldversuche gebaut und getestet.<br />

Diese Ergebnisse wur<strong>de</strong>n analysiert<br />

und kontinuierlich an das Design angepasst.<br />

Nach etwa drei Jahren Entwicklung<br />

brachten Parker und <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> das System zur<br />

Marktreife. Die Reinigungsadapter ermöglichen es, Endoskope aus<br />

verschie<strong>de</strong>nen Anwendungsbereichen und von unterschiedlichen<br />

Herstellern sicher, zuverlässig und verwechslungsfrei zu reinigen.<br />

Auch die Kapazitäten <strong>de</strong>r Reinigungsmaschinen wer<strong>de</strong>n nun – an<strong>de</strong>rs<br />

als vorher – sinnvoll ausgenutzt.<br />

Parker entwickelte nicht nur das vollständige System, son<strong>de</strong>rn lieferte<br />

auch alle Komponenten (Schläuche, Kupplungen, Adapter etc.)<br />

vorgetestet und gereinigt, was <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n viel Zeit beim Einbau<br />

ersparte. Ersatzteile kann er vom Unternehmen weltweit beziehen,<br />

ebenso weitere Technologien wie Filter, Pumpen und Miniaturventile.<br />

Die Filter wer<strong>de</strong>n zur Entfernung von Bakterien und Bakteriophagen<br />

eingesetzt und sind mit Barco<strong>de</strong>s versehen, sodass es auch hier zu<br />

keiner Verwechslung kommen kann. Zu<strong>de</strong>m kommen auch Pumpen<br />

und Ventile als Komponenten zum Einsatz, die die Reinigungsflüssigkeiten<br />

im Endoskopreinigungssystem verteilen.<br />

Über Parker Hannifin<br />

Mit einem Jahresumsatz von über 12 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Dollar im Geschäftsjahr 2011 ist Parker Hannifin<br />

einer <strong>de</strong>r weltweit führen<strong>de</strong>n Hersteller in<br />

<strong>de</strong>r Antriebs- und Steuerungstechnologie. Das<br />

Unternehmen entwickelt und konstruiert Systeme<br />

und Präzisionslösungen für mobile und<br />

industrielle Anwendungen sowie <strong>de</strong>n Luft- und<br />

Raumfahrtsektor. Parker Hannifin beschäftigt<br />

rund 58.000 Mitarbeiter in 47 Län<strong>de</strong>rn.<br />

Das Filtersystem zur<br />

Endoskopreinigung.


Bild:Parker Hannifin<br />

@<br />

Technik im Detail<br />

Das Miniatur-Proportionalventil<br />

VSO MI<br />

Das VSO MI ist das neueste Miniatur-Proportionalventil<br />

von Parker Hannifin. Es ist<br />

aufgrund seiner leichten Integrierbarkeit<br />

für Hersteller von medizinischem Zubehör<br />

eine neuartige Lösung, die sowohl Zuverlässigkeit<br />

als auch eine hohe Wie<strong>de</strong>rholgenauigkeit<br />

bei <strong>de</strong>r pneumatischen Steuerung<br />

unterschiedlicher Medien bietet.<br />

Durch die integrierte Filtration wird die<br />

potenzielle Beschädigungen durch vorgeschaltete<br />

Partikel verhin<strong>de</strong>rt. Der flächenbündige<br />

Einbau reduziert die Kosten <strong>de</strong>s<br />

Gesamtsystems. Eine präzise Ablaufsteuerung<br />

und -leistung run<strong>de</strong>n das Produktprofil<br />

ab. Parker Hannifin ist einer <strong>de</strong>r<br />

Marktführer bei Miniatur-, Niedrigverbrauch-,<br />

Leichtbau- und Hochleistungs-<br />

Produkten im Bereich Strömungstechnik.<br />

„Wir sind als<br />

Global Player mit<br />

einem breiten<br />

Spektrum sehr<br />

gut aufgestellt.“<br />

Günter Schrank,<br />

Geschäftsführer Parker<br />

Deutschland, Kaarst<br />

Kompetenter Lösungspartner für <strong>de</strong>n Life Sciences-Sektor<br />

Unternehmen im Gesundheitswesen profitieren <strong>de</strong>rzeit vom starken Wachstum<br />

<strong>de</strong>r Branche. Sie sind jedoch auch von Entwicklungen wie Kostenreduzierung<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Globalisierung <strong>de</strong>r Märkte betroffen. Deshalb arbeiten Hersteller<br />

heute schon an <strong>de</strong>n Innovationen von morgen. „Um die Entwicklung neuer<br />

Geräte und Technologien voranzutreiben und ihre Innovationen zeitnah auf<br />

<strong>de</strong>n Markt zu bringen, erwarten die Unternehmen heute mehr <strong>de</strong>nn je, dass<br />

<strong>de</strong>r potenzielle Partner von Beginn an sein Know-how aktiv mit einbringt“,<br />

erklärt Günter Schrank, Geschäftsführer <strong>de</strong>r Parker Hannifin GmbH in Kaarst.<br />

„Als Global Player mit einem breiten Spektrum an Know-how, Produkten,<br />

Systemen und Technologien sind wir hier sehr gut aufgestellt – das haben wir<br />

bei <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s Reinigungssystems einmal mehr bewiesen.“<br />

War dieser Beitrag für Sie nützlich? Schreiben Sie uns<br />

Ihre Meinung an leser@<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

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@<br />

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Autor Mario Müller, Market Sales Manager Life Science bei Parker Hannifin<br />

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Pneumatik<br />

Innovationen bei<br />

kolbenstangenlosen Zylin<strong>de</strong>rn Seite 63<br />

Automatisierung<br />

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MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK Was nanopartikel-haltige Gleitlacke leisten Seite 38<br />

ANTRIEBSAUTOMATISIERUNG M8-Rundsteckverbin<strong>de</strong>r für Ethernet Seite 50<br />

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MASCHINENBAU & ZUKUNFT • MEDIZINTECHNIK<br />

68<br />

Umsätze im Bereich Medizintechnik<br />

21,7 Mrd. €<br />

Deutschland auf<br />

Platz 3 weltweit<br />

2010 erwirtschafteten die 1138<br />

<strong>de</strong>utschen Medizintechnikhersteller<br />

mit rund 113.000 Mitarbeitern einen<br />

Gesamtumsatz von 21,7 Mrd. Euro.<br />

Bearbeitung mit Biss<br />

Durchgängige Prozesskette für Dentallabore<br />

Die Dentalmedizin ist im Umbruch. Aufwendige Handarbeit wird zunehmend<br />

durch automatisierte Prozesse ersetzt. Siemens unterstützt eine digitalisierte<br />

Prozesskette gemeinsam mit Partnerunternehmen. Von zentraler Be<strong>de</strong>utung<br />

sind neben einem durchgängigen Datenfl uss vom CAD/CAM-Systemen bis<br />

zur CNC-Steuerung <strong>de</strong>r Einsatz hochproduktiver Fünfachs-Bearbeitungszentren<br />

mit Highend-CNC Sinumerik 840D sl.<br />

Zu <strong>de</strong>n Kernthemen <strong>de</strong>r Dentaltechnik<br />

gehört unter an<strong>de</strong>rem die Herstellung<br />

verschie<strong>de</strong>ner Arten von<br />

Zahnersatz – von Kronen über<br />

Brücken bis hin zu Teil- und Vollprothesen<br />

und Inlays. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich<br />

grundsätzlich um Einzelteile, die individuell an<br />

<strong>de</strong>n jeweiligen Patienten anzupassen sind. Die Automatisierung<br />

solcher Prozesse schien <strong>de</strong>shalb<br />

lange Zeit kaum <strong>de</strong>nkbar und galt zumin<strong>de</strong>st als<br />

unrentabel. Deshalb ist folgen<strong>de</strong>r Ablauf noch<br />

häu� g gängige „Dental-Praxis“: Der Zahnarzt<br />

3 / 2012<br />

20 %<br />

Wachstum<br />

Wachstum in<br />

China<br />

An die 20% Umsatzwachstum<br />

pro Jahr<br />

in <strong>de</strong>n nächsten fünf<br />

Jahren in China.<br />

66 %<br />

Export<br />

Auslandsgeschäft von<br />

zentraler Be<strong>de</strong>utung<br />

Der Zuwachs <strong>de</strong>s Gesamtjahres<br />

2010 resultierte aus einem Anstieg<br />

<strong>de</strong>s Auslandsumsatzes um<br />

zwölf Prozent auf 12,8 Mrd. Euro.<br />

nimmt einen Kieferabdruck aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Zahntechniker<br />

ein Positivmo<strong>de</strong>ll erstellt. Daraus wird<br />

ein negatives Zahnmo<strong>de</strong>ll kreiert, das als Formwerkzeug<br />

für das Gießen <strong>de</strong>s echten Implantats<br />

dient. Schließlich wird <strong>de</strong>r Zahnersatz in Handarbeit<br />

an Mund und Kiefer <strong>de</strong>s Patienten angepasst.<br />

Doch Zahnlabore erkennen, dass Zahnersatz<br />

produktiver und präziser gefräst wer<strong>de</strong>n kann. Das<br />

Herstellen <strong>de</strong>s Formwerkzeugs wird dadurch ebenso<br />

über� üssig wie das Gießen. Sogar die aufwendigen<br />

Anpassungsarbeiten per Hand entfallen weitgehend.<br />

Damit nicht genug: Die schnelle und


MASCHINENBAU & ZUKUNFT • MEDIZINTECHNIK<br />

Umsetzung gescannter<br />

Dentaldaten<br />

Wichtig für die Umsetzung von gescannten Dentaldaten:<br />

Die etablierten CAD/CAM-Softwareprodukte, wie<br />

Hyper<strong>de</strong>nt von OpenMind stellen Strategien für das<br />

angestellte Fräsen und das Fünfachs-Simultanfräsen<br />

ebenso zur Verfügung wie eine zuverlässige Kollisionskontrolle<br />

und -vermeidung.<br />

3 / 2012<br />

69


Maschinenbau & Zukunft • MediZintechnik<br />

70<br />

3/2012<br />

1<br />

1 Zahnersatz muss mit höchster Präzision<br />

und Oberflächengüte hergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Siemens unterstützt die eingesetzten<br />

Bearbeitungszentren mit technischen<br />

Features wie <strong>de</strong>r 80bit-Nano-Genauigkeit<br />

und Sinumerik MDynamics.<br />

2 Der Einsatz von Sinumerik-gesteuerten<br />

Fünfachszentren erhöht die Qualität <strong>de</strong>r<br />

Implantate, Kronen und Brücken und<br />

reduziert die Herstellungskosten.<br />

3 CNC-gesteuerte Bearbeitungszentren<br />

sind in <strong>de</strong>r Dentaltechnik auf <strong>de</strong>m<br />

Vormarsch. Sie ersetzen zunehmend die<br />

aufwendige Handarbeit.<br />

sichere Prozessabwicklung kann schon früher<br />

beginnen. Anstatt einen Abdruck zu nehmen<br />

und das daraus mo<strong>de</strong>llierte Positivmo<strong>de</strong>ll zu<br />

scannen, sind bereits heute manche Zahnärzte in<br />

<strong>de</strong>r Lage, die relevanten Daten mit einem Mundscanner<br />

in <strong>de</strong>r eigenen Praxis zu ermitteln.<br />

Diese wer<strong>de</strong>n dann digital an das Zahnlabor<br />

geschickt, wo sie mit einem geeigneten CAD/<br />

CAM-System für die Fertigung vorbereitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Die komplexen und stets unterschiedlichen<br />

Zahnformen stellen höchste Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

die Bearbeitungsmaschinen sowie <strong>de</strong>ren Steuerung.<br />

Aus diesem Grund kommen häufig Fünfachs-Bearbeitungszentren<br />

mit Steuerungen Sinumerik<br />

840D sl zum Einsatz, mit <strong>de</strong>nen nahezu<br />

naturgetreue Implantate hergestellt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Dementsprechend ist auch die CAM-Software<br />

gefor<strong>de</strong>rt. Sie muss Strategien für das angestellte<br />

Fräsen und das Fünfachs-Simultanfräsen<br />

ebenso zur Verfügung stellen wie eine zuverlässige<br />

Kollisionskontrolle und -vermeidung. NX<br />

CAM von Siemens sowie Hyper<strong>de</strong>nt von Open-<br />

Mind haben sich hier schon vielfach bewährt.<br />

Bedarfsgerechte PC-Benutzeroberfläche<br />

für Zahntechniker<br />

Um <strong>de</strong>n Umgang mit <strong>de</strong>r hochleistungsfähigen<br />

CAD/CAM/CNC-Prozesskette für Zahntech-<br />

2 3<br />

niker möglichst übersichtlich zu gestalten, kooperiert<br />

Siemens zu<strong>de</strong>m mit <strong>de</strong>r Firma Millhouse,<br />

Hofheim. Das Unternehmen hat mit<br />

CAMFlow V7 eine Branchenlösung entwickelt,<br />

die sämtliche Leistungsmerkmale von Hyper<strong>de</strong>nt<br />

und Sinumerik 840D sl nutzt. Die Workflowmanagement-Lösung<br />

CAMFlow V7 unterstützt<br />

<strong>de</strong>n Zahntechniker vom digitalen<br />

Auftragseingang über die Produktion bis hin<br />

zum For<strong>de</strong>rungsmanagement. Vom Dateneingang<br />

bis zur Fräsbahnberechnung vergeht häufig<br />

nicht mehr als eine Minute. Nach Prüfung<br />

<strong>de</strong>s Datenmo<strong>de</strong>lls schlägt CAMFlow V7 automatisch<br />

eine optimierte Anordnung <strong>de</strong>r Objekte<br />

auf <strong>de</strong>m Rohling vor. So wird die bestmögliche<br />

Materialnutzung erreicht, was insbeson<strong>de</strong>re<br />

beim Einsatz teurer Materialrohlinge o<strong>de</strong>r<br />

Werkstoffen wie Gold, Titan o<strong>de</strong>r speziellen Keramiken<br />

wichtig ist.<br />

Die Millhouse-Software speichert Informationen<br />

wie Verbrauchsstatus, Größen, Palettenplatz,<br />

Skalierung und Chargennummer. Danach<br />

übergibt sie die Daten an Hyper<strong>de</strong>nt und leitet<br />

die Berechnung <strong>de</strong>s Fräsprogramms unter Berücksichtigung<br />

aller notwendigen Rahmendaten<br />

ein. Schließlich lässt sich auch die Maschine direkt<br />

über CAMFlow V7 steuern. Umfangreiche<br />

Kenntnisse über Maschinenbedienung und


Bild: DMG<br />

-steuerung sind nicht notwendig. Diese Lösung<br />

ist nicht zuletzt dank <strong>de</strong>r Offenheit <strong>de</strong>r Sinumerik-CNC<br />

möglich. Um das Einrichten <strong>de</strong>r Maschine<br />

beson<strong>de</strong>rs einfach zu gestalten, haben<br />

Siemens-Ingenieure diverse Messfunktionen im<br />

JOG-Betrieb (Einrichten) verbessert.<br />

80bit Nano Genauigkeit und<br />

Sinumerik MDynamics<br />

Bei <strong>de</strong>r Bearbeitung von Zahnersatz ist hohe<br />

Genauigkeit und Oberflächengüte von großer<br />

Be<strong>de</strong>utung. Die mo<strong>de</strong>rne Prozessortechnik und<br />

Softwarearchitektur <strong>de</strong>r Sinumerik 840D sl gewährleistet<br />

dies. Sie sind nicht zuletzt auch Basis<br />

<strong>de</strong>r 80bit-Nano-Genauigkeit, die nicht nur in<br />

<strong>de</strong>r CNC son<strong>de</strong>rn auch im Sinamics-Antrieb erreicht<br />

wird. So schließen die Siemens-Ingenieure<br />

Rundungsfehler in <strong>de</strong>r Software aus und gewährleisten<br />

Präzision in <strong>de</strong>r Bahnführung. Dies<br />

spiegelt sich in maximaler Werkstückgenauigkeit<br />

wi<strong>de</strong>r. Ein weiteres Feature <strong>de</strong>s Sinumerik-<br />

MDynamics sorgt für die im Dentalbereich<br />

ebenso wichtige hohe Oberflächengüte: Basis<br />

dieses Technologiepakets ist die neue Bewegungsführung<br />

Advanced Surface, die unter an<strong>de</strong>rem<br />

eine optimierte „Look-ahead-Funktion“<br />

und einen neuen Kompressor beinhaltet. Dank<br />

dieser Innovationen lassen sich reproduzierbare<br />

@<br />

Ergebnisse mit exakter Konturgenauigkeit und<br />

in hoher Bearbeitungsgeschwindigkeit erzielen.<br />

Eine intelligente Ruckbegrenzung schont die<br />

Mechanik <strong>de</strong>r Maschine und ermöglicht trotz<br />

höchster Dynamik ein sanftes Beschleunigen<br />

und Abbremsen <strong>de</strong>r Achsen. Positiver Nebeneffekt:<br />

Die Maschine wird geschont und ihre Lebensdauer<br />

verlängert.<br />

Advanced Surface beinhaltet noch einen weiteren<br />

wesentlichen Fortschritt: die automatische<br />

Harmonisierung <strong>de</strong>r Geschwindigkeitsprofile<br />

benachbarter Fräsbahnen. Dies führt zu bestmöglicher<br />

Oberflächenqualität beim Vorwärts-/<br />

Rückwärts-Abzeilen von Konturen und Freiformflächen.<br />

War dieser Beitrag für Sie nützlich?<br />

Schreiben Sie uns<br />

Ihre Meinung an leser@<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

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Maschinenbau & Zukunft • MediZintechnik<br />

Technik im Detail<br />

Aktuell informiert: via SMS, E-Mail o<strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>oüberwachung<br />

Dank <strong>de</strong>m in CAMFlow V7 integrierten Job Management sind die Mitarbeiter <strong>de</strong>r Zahnlabore<br />

je<strong>de</strong>rzeit in <strong>de</strong>r Lage, sich einen Überblick über die laufen<strong>de</strong>n Programme mit Status <strong>de</strong>r<br />

Bearbeitung und Restlaufzeit zu verschaffen. Die zu<strong>de</strong>m vorhan<strong>de</strong>ne Überwachungsfunktion<br />

erleichtert es, die Maschinen auch in <strong>de</strong>r Nacht und am Wochenen<strong>de</strong> zu betreiben. Die<br />

Überwachung berücksichtigt je<strong>de</strong> einzelne Komponente <strong>de</strong>r Prozesskette. Der verantwortliche<br />

Bediener muss dabei nicht ständig vor Ort, son<strong>de</strong>rn lediglich in Bereitschaft sein. So<br />

kann er sich via E-Mail o<strong>de</strong>r SMS über <strong>de</strong>n Maschinen- und Auftragsstatus informieren und<br />

im Störfall sofort benachrichtigen lassen. Eine optionale Vi<strong>de</strong>oüberwachung sorgt für zusätzliche<br />

Prozesssicherheit.<br />

@ www.facebook.com/ke.next<br />

Autor Sabine Fietz, Business Manager<br />

Medical Device Industry,<br />

Siemens AG<br />

Drive Technologies,<br />

Motion Control Systems<br />

Mit „CAMFlow V7“ behalten<br />

Zahntechniker <strong>de</strong>n<br />

Überblick. Diese Software<br />

für Worfklowmanagement<br />

von Millhouse läuft auf<br />

einem PC und gestaltet <strong>de</strong>n<br />

Umgang mit <strong>de</strong>r<br />

hochleistungsfähigen CAD/<br />

CAM/CNC-Prozesskette<br />

übersichtlich und effizient.<br />

Das bleibt hängen<br />

Auch die Automatisierung von Ein-<br />

■ zelteilen ist dank mo<strong>de</strong>rner Bearbeitungsmaschinen<br />

mit Sinumerik<br />

840D-Steuerung möglich<br />

CAMFlow V7 ist eine Branchenlö-<br />

■ sung, die sämtliche Leistungsmerkmale<br />

von Hyper<strong>de</strong>nt und Sinumerik<br />

840D sl nutzt<br />

Die Software für Workflowmanage-<br />

■ ment gestaltet <strong>de</strong>n Umgang mit<br />

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Bearbeitung<br />

Der verantwortliche Bediener muss<br />

■ nicht ständig vor Ort sein. Er wird<br />

im Störfall sofort benachrichtigt<br />

3/2012 71


MASCHINENBAU & ZUKUNFT • MASCHINENSICHERHEIT<br />

72 3 / 2012<br />

Bild: Fotolia, iQoncept


MASCHINENBAU & ZUKUNFT • MASCHINENSICHERHEIT<br />

Anwesenheit spüren<br />

Ein neuer sicherer Sensor spart Konstruktionsaufwand<br />

Sicherheit ist wichtig, aber manchmal nicht so leicht zu erreichen. Will man sie<br />

mit einem induktiven Sensor schaff en, musste bislang <strong>de</strong>r gesamte sichere<br />

Bereich bedämpft wer<strong>de</strong>n. Ein neuer Sensor kann das jetzt an<strong>de</strong>rs herum.<br />

Niemand will, dass Unfälle passieren.<br />

Im schlimmsten Fall kommen<br />

Personen zu Scha<strong>de</strong>n, o�<br />

sind teure Reparaturen an <strong>de</strong>r<br />

Maschine nötig und in je<strong>de</strong>m Fall<br />

hat man einen Produktionsausfall. Unfälle zu<br />

vermei<strong>de</strong>n ist aber nicht einfach. Denn die Prozesse<br />

in mo<strong>de</strong>rnen Maschinen wer<strong>de</strong>n immer<br />

gefährlicher: Gesteigerte Taktzahlen, schnellere<br />

Bewegungen, größere Krä� e, höhere Ströme<br />

und Temperaturen – all das sind potenzielle Risiken<br />

für Mensch und Maschine.<br />

Dass über die Jahre <strong>de</strong>nnoch immer weniger<br />

schwere Unfälle vorkommen, liegt vor allem an<br />

<strong>de</strong>r immer ausgefeilter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Sicherheitstechnik.<br />

Die wie<strong>de</strong>rum grün<strong>de</strong>t in einer immer<br />

strenger wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Gesetzes- und Normenlage,<br />

zum an<strong>de</strong>ren in <strong>de</strong>r Einsicht <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n.<br />

Sicherheit braucht Sensorik<br />

Das grundsätzliche Sicherheitskonzept ist dabei<br />

bewährt: Anhalten! Eine Verlangsamung o<strong>de</strong>r<br />

Stillsetzung einer Maschine ist o� zwingend erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

um die Gesundheit <strong>de</strong>r Mitarbeiter in<br />

<strong>de</strong>r Anlage zu schützen. Der Schutz in <strong>de</strong>r Anlage<br />

hat weitere positive Nebene� ekte: Die Verfügbarkeit<br />

<strong>de</strong>r Anlagen steigt und kostenaufwendige<br />

Reparaturen o<strong>de</strong>r Instandsetzungen wer<strong>de</strong>n vermie<strong>de</strong>n.<br />

Doch um zu wissen, wann die Maschine gestoppt<br />

o<strong>de</strong>r verlangsamt wer<strong>de</strong>n muss, braucht<br />

die Steuerung eine Information. Das kann natürlich<br />

<strong>de</strong>r bewährte Not-Aus-Schalter sein. In einem<br />

automatisierten Umfelfd geht das aber auch<br />

intelligenter: mit Sensorik.<br />

Aber, hier kommt <strong>de</strong>r Haken, in <strong>de</strong>r Sicherheitstechnik<br />

darf es nicht irgen<strong>de</strong>in Sensor sein.<br />

Sicheres Sensorportfolio<br />

Links: Induktive Sensoren von ifm.<br />

Unten: Mit Sicherheit Metall erkennen: Der<br />

induktive Sicherheitssensor GG851S.<br />

3 / 2012<br />

73


Bil<strong>de</strong>r: ifm<br />

Maschinenbau & Zukunft • Maschinensicherheit<br />

74<br />

1 2<br />

3<br />

1 Typische Absicherung eines Roboters:<br />

Entlang <strong>de</strong>r erlaubten Bewegung ist eine<br />

Metallschiene montiert, die von einem<br />

sicheren Sensor <strong>de</strong>tektiert wird.<br />

2 Die Schienen müssen weiträumig um<br />

die Achsen montiert wer<strong>de</strong>n. Der neue<br />

Sensor ermöglicht nun erheblich<br />

kompaktere Montagen.<br />

3 Das klassische Konzept: Der Sensor<br />

erkennt anwesen<strong>de</strong>s Metall.<br />

„In <strong>de</strong>r Automatisierungstechnik<br />

sind unsere<br />

induktiven Sensoren<br />

bereits seit vielen Jahren<br />

etabliert. Die Herausfor<strong>de</strong>rung,<br />

funktionale<br />

Sicherheit zu implementieren,<br />

war daher eine<br />

logische Weiterentwicklung.“<br />

Bernd Bruckmann,<br />

Produktmanager Induktive<br />

Positionssensoren, ifm<br />

3/2012<br />

Es muss ein sicherer Sensor sein. Klingt banal, ist<br />

aber wichtig. Denn was, wenn <strong>de</strong>r Sensor ausfällt,<br />

das aber keiner merkt?<br />

Sensoren gibt es viele, und einer <strong>de</strong>r beliebtesten<br />

ist <strong>de</strong>r induktive Näherungsschalter. Er erkennt,<br />

ob Metall in seiner Nähe ist. In <strong>de</strong>r Automatisierungstechnik<br />

sind die induktiven<br />

Sensoren bereits seit vielen Jahren etabliert. Die<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung, funktionale Sicherheit zu implementieren,<br />

war und ist daher eine logische<br />

Weiterentwicklung bei <strong>de</strong>n induktiven Sensoren.<br />

Das Problem ist heute bei vielen Herstellern ge-<br />

Bild: ke NEXT / wk<br />

löst. Sichere induktive Sensoren wer<strong>de</strong>n an<br />

Klappen und Türen eingesetzt, um <strong>de</strong>n geschlossenen<br />

Zustand zu überwachen, <strong>de</strong>nn nur<br />

geschlossen kann die Anlage sicher betrieben<br />

wer<strong>de</strong>n. Und auch Bewegungen können auf<br />

diese Weise überwacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Problemstellung<br />

Sichere induktive Sensoren erfassen zum Beispiel<br />

die Endpositionen an <strong>de</strong>n Drehachsen von<br />

Robotern. Diese müssen sicher überwacht wer<strong>de</strong>n,<br />

um Zusammenstöße zu verhin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>n Arbeitsbereich von Personen vor <strong>de</strong>m Eindringen<br />

<strong>de</strong>s Roboters zu schützen. Das Problem:<br />

Induktive Sensoren können auf einfache<br />

Weise nur dann ein sicheres Signal liefern, solange<br />

sie bedämpft sind, also solange Metall vor<br />

ihnen ist.<br />

Was beim Absichern einer Klappe ganz einfach<br />

ist, macht bei längeren Bewegungen, etwa<br />

an <strong>de</strong>n Roboterachsen o<strong>de</strong>r entlang <strong>de</strong>s Verfahrweges<br />

einer Krans, <strong>de</strong>utliche Probleme. Schließlich<br />

muss entlang <strong>de</strong>r gesamten Bewegung ein<br />

Metallstreifen montiert wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r sich im Toleranzabstand<br />

<strong>de</strong>s Sensors befin<strong>de</strong>t. Das kann<br />

schnell recht aufwendig wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein neuer Sicherheitssensor<br />

Dieses Problem haben die Techniker von ifm<br />

Electronic nun gelöst. Sie haben einen induktiven<br />

Sensor entwickelt, bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r sichere Zustand<br />

dann erreicht wird, wenn sich das Bedämp-


Das bleibt hängen<br />

Maschinensicherheit ist ein dauerhaft wichtiges Thema für <strong>de</strong>n Ma-<br />

■ schinenbau.<br />

Für <strong>de</strong>n Einsatz in <strong>de</strong>r Sicherheitstechnik sind spezielle Sicherheits-<br />

■ sensoren notwendig.<br />

Bisherige induktive Sonsoren liefern nur ein sicheres Signal, solange<br />

■ sie bedämpft sind und schalten in unbedämpften Zustand ab<br />

Ein neuer induktiver Sensor von ifm schaltet sicher, wenn er be-<br />

■ dämpft ist. Das spart konstruktiven Aufwand.<br />

Bislang war ein funktional sicheres Signal nur möglich, wenn das Metall vom Sensor<br />

entfernt wur<strong>de</strong>. Der neue Sensor agiert sicher auch an<strong>de</strong>rs herum.<br />

fungselement innerhalb <strong>de</strong>s gesicherten<br />

Ausschaltbereiches be� n<strong>de</strong>t. Be� n<strong>de</strong>t sich dagegen<br />

Metall in <strong>de</strong>r Freigabezone, dann wer<strong>de</strong>n die<br />

Ausgänge eingeschaltet. Der neue induktive Sicherheitssensor<br />

namens GG851S erlaubt es daher,<br />

bestimmte Applikationen einfacher als bisher<br />

zu lösen. Die neuartige Funktionsweise lässt<br />

sich am Beispiel einer Kranbahnüberwachung<br />

veranschaulichen: Ein Sicherheitssensor überwacht<br />

die Position <strong>de</strong>s Krans auf <strong>de</strong>r Schiene.<br />

Bislang wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Sensor über <strong>de</strong>n gesamten<br />

Verfahrweg bedämp� , nur an <strong>de</strong>n Halte-Positionen<br />

war <strong>de</strong>r Sensor entdämp� . Dieser neue<br />

Sicherheitssensor erlaubt es, nur am Anfang<br />

und En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kranbahn ein Bedämpfungselement<br />

zu montieren. Das spart Material- und<br />

Montagekosten.<br />

Der GG851S besitzt zwei OSSD-Ausgänge<br />

zum Anschluss an ein Sicherheitsschaltgerät o<strong>de</strong>r<br />

an eine Sicherheits-SPS. Die Diagnose verschie<strong>de</strong>ner<br />

Betriebszustän<strong>de</strong> erfolgt durch LEDs. Als<br />

Bedämpfungselement genügt eine einfache<br />

Schaltfahne aus Metall, ein magnetischer o<strong>de</strong>r<br />

codierter Betätiger ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich. Die Integration<br />

in die Maschine erfolgt durch bündige<br />

Montage. Der Sicherheitssensor ist zerti� ziert<br />

nach ISO 13849-1 PL d, IEC 61508 SIL 2 und IEC<br />

62061 SIL cl2. Das klassische und bewährte induktive<br />

Sensorkonzept erhält also eine neue Aufgabe.<br />

■<br />

Autor Wolfgang Kräußlich, Leiten<strong>de</strong>r Chefredakteur<br />

Beetz Hydraulik GmbH<br />

Tel.: 08332 9214-0<br />

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3 / 2012 75<br />

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BRANCHE & ANWENDUNG • VERPACKUNGSMASCHINEN<br />

REPORT<br />

Verpackungsmaschinen 3612 Stück<br />

Nahrungsmittelm. 2194 Stück<br />

Produktion gestiegen<br />

Vom 1. bis zum 3. Quartal 2011<br />

legte die Produktion bei Verpackungsmaschinen<br />

um 8,5 % auf<br />

3612 zu. Mit 2194 Nahrungsmittelmaschinen<br />

wur<strong>de</strong>n 5,8 % mehr<br />

produziert. Insgesamt umfasste<br />

die <strong>de</strong>utsche Produktion in diesem<br />

Zeitraum 7362 Mio. Euro.<br />

Richard Clemens, Geschäftsführer <strong>de</strong>s<br />

Fachverbands Nahrungsmittel- und<br />

Verpackungsmaschinenbau: „Mit rund<br />

600 Unternehmen und 58.000<br />

Beschäftigten gehört unsere Teilbranche<br />

mit zu <strong>de</strong>n größten <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen<br />

Maschinenbaus.“<br />

76<br />

3 / 2012<br />

Bäckereimaschinen legen 2011<br />

um 40 Prozent zu<br />

Nachfrage bleibt insgesamt stabil<br />

Der Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinenbau<br />

gehört mit einem Produktionsvolumen von rund 10 Milliar<strong>de</strong>n Euro<br />

zu <strong>de</strong>n größten Teilbranchen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Maschinenbaus.<br />

Der Umsatz im Fachzweig Nahrungsmittelmaschinen<br />

und Verpackungsmaschinen<br />

stieg in 2011 um elf Prozent gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Vorjahr: Während die Nahrungsmittelmaschinenhersteller<br />

ein Umsatzplus von<br />

22 Prozent verzeichnen konnten, liegt <strong>de</strong>r<br />

Zuwachs bei <strong>de</strong>n Verpackungsmaschinen<br />

bei acht Prozent. Innerhalb <strong>de</strong>s Fachzweiges<br />

verlief die wirtscha� liche Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Teilbranchen höchst unterschiedlich:<br />

Etwa die Häl� e <strong>de</strong>s Produktionsvolumens<br />

ent� el auf Verpackungs- inklusive<br />

Getränkeverpackungsmaschinen.<br />

Bei<strong>de</strong> Bereiche konnten in 2011 ein Produktionsplus<br />

von knapp neun Prozent verzeichnen.<br />

Der sehr heterogene Nahrungsmittelmaschinenbau<br />

legte in <strong>de</strong>n ersten<br />

drei Quartalen 2011 insgesamt um knapp<br />

sechs Prozent zu. Der größte Teil <strong>de</strong>s Produktionsvolumens<br />

ent� el auf <strong>de</strong>n Bereich<br />

Fleischverarbeitungsmaschinen. Nach<strong>de</strong>m<br />

diese Branche bereits in 2010 mit einem<br />

Zuwachs von 21 Prozent fast wie<strong>de</strong>r das<br />

Vorkrisenniveau von gut 750 Millionen<br />

Euro erreicht hatte, konnten die Hersteller<br />

in 2011 mit einem Wachstum um abermals<br />

sechs Prozent sehr zufrie<strong>de</strong>n sein. Eine außergewöhnliche<br />

Entwicklung war in <strong>de</strong>n<br />

letzten drei Jahren bei <strong>de</strong>n Bäckereimaschinen<br />

zu verzeichnen: 2009 blieb diese<br />

Teilbranche von <strong>de</strong>r Krise nahezu unberührt.<br />

2010 legte die Bäckereimaschinenbranche<br />

um 17 Prozent zu, in <strong>de</strong>n ersten<br />

drei Quartalen 2011 dank einiger Großaufträge<br />

aus <strong>de</strong>m Ausland um satte 40 Prozent.<br />

Ob Verpackungsmaschinen o<strong>de</strong>r Nahrungsmittelmaschinen<br />

– <strong>de</strong>r Export ist<br />

Motor <strong>de</strong>r Branche. Im gesamten Fachzweig<br />

liegt die Exportquote im Durchschnitt<br />

bei knapp 80 Prozent. In 2011 stiegen<br />

die Exporte um 12 Prozent über das<br />

Vorjahr auf knapp 6 Milliar<strong>de</strong>n Euro. Für<br />

2012 geht <strong>de</strong>r VDMA Fachverband Nahrungsmittelmaschinen<br />

und Verpackungsmaschinen<br />

von einem Umsatzplus von fünf<br />

Prozent aus.


BRANCHE & ANWENDUNG • VERPACKUNGSMASCHINEN<br />

Top drei Exportmärkte<br />

Vom Januar bis November 2011 haben die <strong>de</strong>utschen Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen-Hersteller<br />

Maschinen im Wert von 5980 Millionen Euro (+12 Prozent zum<br />

Vergleichszeitraum <strong>de</strong>s Vorjahres) weltweit exportiert.<br />

Export Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen 2010<br />

– Anteile <strong>de</strong>r Lieferlän<strong>de</strong>r<br />

Deutschland hatte 2011 23 Prozent am Welthan<strong>de</strong>lsanteil von 26,5 Milliar<strong>de</strong>n Euro. Für<br />

Teilbranchen lag <strong>de</strong>r Anteil wesentlich höher: Die Hersteller von Süßwarenmaschinen<br />

lieferten 40 Prozent, die <strong>de</strong>utsche Fleischverarbeitungsmaschinenindustrie 30 und die<br />

Verpackungsmaschinenhersteller 29 Prozent <strong>de</strong>s Welthan<strong>de</strong>lsvolumens.<br />

An<strong>de</strong>re 32 %<br />

China 4 %<br />

Schweiz 5 %<br />

Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> 6 %<br />

China Russland USA<br />

451 Mio. 468 Mio. 600 Mio.<br />

Deutschland 23 %<br />

Italien 22 %<br />

USA 8 %<br />

2011 konnten die die<br />

Nahrungsmittelmaschinenhersteller<br />

ein Umsatzplus von<br />

22 Prozent verzeichnen,<br />

Verpackungsmaschinen-Hersteller<br />

punkten mit einem Plus von<br />

8 Prozent.<br />

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Branche & anwendung • anuga Food Tec<br />

78<br />

3/2012<br />

127.000 m 2<br />

Bruttofläche<br />

plus 10.000 qm<br />

Um 10.000 qm in nun<br />

acht Hallen mit insgesamt<br />

127.000 qm<br />

Bruttofläche wur<strong>de</strong> die<br />

Messefläche 2012<br />

vergrößert.<br />

6. Messe<br />

Zum 6. Mal<br />

in Köln<br />

1996 entstand<br />

die Messe aus<br />

<strong>de</strong>r ehemaligen<br />

Anuga-technica<br />

und <strong>de</strong>r DLG-<br />

FoodTec.<br />

1300 Firmen<br />

Ausstellen<strong>de</strong><br />

Unternehmen<br />

Einen neuen Ausstellerrekord<br />

mit fast 1300<br />

Unternehmen (1210 in<br />

2009) aus 35 Län<strong>de</strong>rn<br />

kann die Messe in diesem<br />

Jahr verzeichnen.


Bil<strong>de</strong>r: Anuga FoodTec<br />

Bild: terex - Fotolia<br />

Verpackungstechnik unter<br />

Reinraumbedingungen<br />

garantiert langanhalten<strong>de</strong><br />

Frische <strong>de</strong>r Produkte. Durch<br />

die längere Lagerfähigkeit<br />

<strong>de</strong>r Produkte eröffenen sich<br />

<strong>de</strong>n Herstellern auch neue<br />

Exportmärkte.<br />

Branche & anwendung • anuga Food Tec<br />

Saubere Behältnisse<br />

Anuga FoodTec 2012 in Köln<br />

Vom 27. bis 30. März 2012 trifft sich die Lebensmittel-<br />

Branche wie<strong>de</strong>r zur Anuga FoodTec in Köln. Die Messe<br />

bietet <strong>de</strong>r internationalen Lebensmittelwirtschaft eine<br />

Informations- und Beschaffungsplattform, die <strong>de</strong>n<br />

gesamten Technologie- und Investitionsbedarf für die<br />

Produktion aller Bereiche <strong>de</strong>r Food-Industrie ab<strong>de</strong>ckt.<br />

Mit fast 1300 ausstellen<strong>de</strong>n Unternehmen<br />

aus 35 Län<strong>de</strong>rn<br />

verzeichnet die gemeinsam<br />

von <strong>de</strong>r Koelnmesse GmbH<br />

und <strong>de</strong>r Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft<br />

(DLG) veranstaltete Anuga<br />

FoodTec eine neue Rekordbeteiligung. Die sechste<br />

Anuga FoodTec präsentiert <strong>de</strong>r internationalen<br />

Lebensmittelwirtschaft auf 117.000 qm alle relevanten<br />

Themen <strong>de</strong>r Lebensmittelproduktion –<br />

aufbauend auf <strong>de</strong>n drei Säulen „Food Processing“,<br />

„Food Packaging“ und „Food Safety“. Über 50 Prozent<br />

<strong>de</strong>r ausstellen<strong>de</strong>n Unternehmen kommen aus<br />

<strong>de</strong>m Ausland. Die stärksten Auslandsbeteiligungen<br />

stellen Italien, die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>, Dänemark, Frankreich,<br />

Großbritannien sowie Schwe<strong>de</strong>n gefolgt von<br />

Spanien, Österreich, <strong>de</strong>r Türkei und <strong>de</strong>n USA.<br />

Als Hersteller von Lebensmitteln und Getränken<br />

erwarten die Besucher <strong>de</strong>r Messe integrierte<br />

und flexibel anwendbare Technologiekonzepte<br />

über alle Techniken <strong>de</strong>s gesamten<br />

Verarbeitungsprozesses in allen Stufen <strong>de</strong>r<br />

Produktion von Lebensmitteln und Getränken.<br />

Gezeigt wer<strong>de</strong>n die Bereiche Prozesstechnik,<br />

Verpackungstechnik (inkl. Abfülltechnik),<br />

Automation, Datenverarbeitung, Steuer- und<br />

Regeltechnik, Lebensmittelsicherheit und Qua-<br />

Mo<strong>de</strong>rne Verpackungen<br />

können mehr: Dank<br />

RFID-Tags, bei <strong>de</strong>nen<br />

Sensoren im Etikett integriert<br />

sind, kann zum Beispiel die<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r Kühlkette<br />

mittels Temperatursensoren<br />

kontrolliert wer<strong>de</strong>n.<br />

litätsmanagement, Umwelttechnik, Biotechnologie,<br />

Betriebsmittel, Klima- und Kältetechnik,<br />

För<strong>de</strong>r-, Transport- und Lagereinrichtungen,<br />

Logistik, Technologische Hilfsstoffe, Ingredients,<br />

Bauteile, Baugruppen, Oberflächentechnik,<br />

Zubehör, Dienstleistungen.<br />

Unter <strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>r DLG wer<strong>de</strong>n in<br />

27 Fachforen aktuelle Themen und Fragestellungen<br />

aufgegriffen, dargestellt von namhaften Forschungsinstituten<br />

und Verbän<strong>de</strong>n. Das Programm<br />

beinhaltet unter an<strong>de</strong>rem folgen<strong>de</strong><br />

Schwerpunkte: Ultraschall in <strong>de</strong>r Lebensmitteltechnologie,<br />

Energieeffizienz, Coaten und Verkapseln,<br />

Sensortechnik, Nanotechnologie, the<br />

HighTech Europe Innovations- & Technologietransfer<br />

Workshop, Dosier- und Wägetechnik,<br />

Dichtungen – Düsen und Pumpen, IT-Lösungen<br />

in <strong>de</strong>r Lebensmittelwirtschaft, Zukunft <strong>de</strong>r Lebensmitteltechnologie,<br />

Roboter in <strong>de</strong>r Backwarenproduktion,<br />

Verpackungstechnologie, Extru<strong>de</strong>rtechnik,<br />

Verpackung unter modifizierter<br />

Atmosphäre, Insi<strong>de</strong> Food, Sicherung <strong>de</strong>r Nahrungsmittelversorgung,<br />

High Tech Europe Stakehol<strong>de</strong>r<br />

event „Future of Food Processing“, Fremdkörpererfassung,<br />

Halal Lebensmittelproduktion,<br />

Frische Convenience, Reinraumtechnologie und<br />

Allergenmanagement.<br />

3/2012<br />

79


Branche & anwendung • anuga Food Tec<br />

Die Zeiten, in <strong>de</strong>nen eine Verpackung<br />

lediglich das Produkt schützen sollte, gehören<br />

<strong>de</strong>r Vergangenheit an. Heute muss die<br />

Verpackung mehr leisten, muss intelligent<br />

und interaktiv sein: Sie soll Waren entlang<br />

<strong>de</strong>r gesamten Lieferkette verfolgen, Fälschungen<br />

entlarven, prüfen, ob eine Verpackung<br />

schon einmal geöffnet war o<strong>de</strong>r anzeigen,<br />

ob die Kühlkette unterbrochen<br />

wur<strong>de</strong>. Rasant verbreiten sich zur Zeit QR-<br />

Co<strong>de</strong>s: in Zeitschriften, auf Plakatflächen,<br />

aber auch auf Verpackungen. Immer mehr<br />

Markenartikler und <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l nutzen<br />

mittlerweile <strong>de</strong>n zweidimensionalen<br />

„quick-response“-Co<strong>de</strong>. Hat <strong>de</strong>r Verbraucher<br />

ein Mobiltelefon mit eingebauter Kamera<br />

o<strong>de</strong>r ein Smartphone, kann er damit<br />

<strong>de</strong>n auf die Verpackung gedruckten Co<strong>de</strong><br />

einscannen. Die Geräte verfügen über eine<br />

Software (App), die <strong>de</strong>n Co<strong>de</strong> entschlüsselt<br />

und direkt auf die entsprechen<strong>de</strong> Website<br />

<strong>de</strong>s Herstellers weiterleitet, wo <strong>de</strong>r Konsument<br />

weitere Informationen fin<strong>de</strong>t. Der<br />

begrenzte analoge Raum auf einer Verpackung<br />

wird so virtuell erweiterbar.<br />

QR-Co<strong>de</strong>s wer<strong>de</strong>n jedoch nicht nur zur Markenkommunikation<br />

eingesetzt. Der Druckmaschinenhersteller Hei<strong>de</strong>lberg hat eine<br />

Technologie zum Schutz vor Produktpiraterie entwickelt. Dabei<br />

wer<strong>de</strong>n die Produkte mit Sicherheitsetiketten versehen. Diese bestehen<br />

aus einem aus Kupferfä<strong>de</strong>n zufällig erstellten Muster sowie<br />

einem dazu gehören<strong>de</strong>n individuellen QR-Co<strong>de</strong>. Die Kombination<br />

dieser bei<strong>de</strong>n Bausteine auf <strong>de</strong>m Produkt selbst o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ssen Verpackung<br />

sorgt für hohe Fälschungssicherheit und generiert für je<strong>de</strong>s<br />

einzelne Produkt eine ein<strong>de</strong>utige I<strong>de</strong>ntität, vergleichbar mit<br />

<strong>de</strong>m menschlichen Fingerabdruck.<br />

Aber nicht nur die Markenartikler, auch <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l nutzt <strong>de</strong>n<br />

QR-Co<strong>de</strong>. So baut <strong>de</strong>r Lebensmittel-Discounter Netto die QR-Codierung<br />

seiner Produkte aus. Der Kun<strong>de</strong> erhält per Smartphone<br />

Informationen über Herkunft, Qualität, Nährwert, o<strong>de</strong>r Rezepte.<br />

Weitere Schubkraft hat die Verbreitung <strong>de</strong>r QR-Co<strong>de</strong>s durch die<br />

EHEC-Krise und an<strong>de</strong>re Lebensmittelskandale erfahren.<br />

Anuga Food Tec 2012<br />

Die wichtigsten Aussteller<br />

Neben <strong>de</strong>m Weltmarktführer TetraPak<br />

beteiligen sich unter an<strong>de</strong>rn<br />

die Key Player Albert Handtmann,<br />

Alco-Food-Machines, Alpma,<br />

Baa<strong>de</strong>r Nordischer Maschinenbau,<br />

Bizerba, Ecolab, Fuji Packaging, GEA, Grundfos,<br />

Grundwald, Heinen Freezing, Henckert Engineering,<br />

Inauen, Indag, IMA Industries Unipersonale,<br />

Ishida, Kaswasaki Robotics, Kiremko, Komet Maschinenfabrik,<br />

Kronen Nahrungsmitteltechnik, Krones, Lin<strong>de</strong> Gas,<br />

Maja Maschinenfabrik, Maschinenfabrik Sey<strong>de</strong>lmann, Mespack,<br />

Mettler Toledo, Meypack Verpackungstechnik, Multivac,<br />

Provisur Technologies Formax, Reepack, Robert Bosch,<br />

SACMI, Schwarte Jansky, Si<strong>de</strong>l, Siemens Industry Sector, SPX<br />

Flow Technology, Tipper Tie Alpina, Treif, Trepko, Vemag Maschinenbau<br />

o<strong>de</strong>r auch Weber Maschinenbau.<br />

80<br />

3/2012<br />

Als Live-Messevorführung wird die<br />

Son<strong>de</strong>rschau Robotik-Pack-Line 2012 als<br />

Weltneuheit auf <strong>de</strong>r Anuga zu sehen<br />

sein. Hier wer<strong>de</strong>n die Potenziale <strong>de</strong>r<br />

Branche <strong>de</strong>mostriert.<br />

RFID ersetzt <strong>de</strong>n Barco<strong>de</strong><br />

Funk-Etiketten o<strong>de</strong>r RFID-Tags (Radio<br />

Frequency I<strong>de</strong>ntification) eignen sich heute<br />

aufgrund ihres Preises noch nicht für<br />

<strong>de</strong>n Massenmarkt. Dies kann sich bei sinken<strong>de</strong>n<br />

Preisen schnell än<strong>de</strong>rn, <strong>de</strong>nn die<br />

RFID-Technik hat das Potenzial, <strong>de</strong>n Barco<strong>de</strong><br />

zu ersetzen. Die Radiofrequenztechnik<br />

ermöglicht die berührungslose I<strong>de</strong>ntifikation,<br />

Steuerung und Verfolgung beliebig<br />

vieler Waren über die gesamte Wertschöpfungskette<br />

von <strong>de</strong>r Produktion bis hin zum<br />

Verbraucher. Schon heute wer<strong>de</strong>n Verpackungen<br />

von hochpreisigen Produkten mit<br />

integrierten RFID-Tags als Schutz vor Produktpiraterie<br />

und Diebstahl produziert.<br />

Das Fraunhofer-Institut für Physikalische<br />

Messtechnik IPM, Freiburg, geht einen<br />

Schritt weiter und hat spezielle RFID-<br />

Tags entwickelt, bei <strong>de</strong>nen Sensoren im<br />

Etikett integriert sind. Dadurch kann beispielswiese<br />

die Einhaltung <strong>de</strong>r Kühlkette<br />

mittels Temperatursensoren kontrolliert<br />

wer<strong>de</strong>n. Bei einer an<strong>de</strong>ren Variante messen<br />

Gassensoren die Konzentration von Ethylengas,<br />

das bei vielen Obstsorten Rückschlüsse auf <strong>de</strong>n Reifegrad zulässt.<br />

Die Verpackung wird also multimedial und vernetzt Hersteller,<br />

Han<strong>de</strong>l und Verbraucher. Einen Wermutstropfen gibt es aber, <strong>de</strong>nn<br />

ganz ausgereift und stabil funktionierend scheint die schöne neue<br />

Verpackungswelt noch nicht zu sein: Eine Untersuchung von GS 1<br />

(eine weltweite Organisation, die globale Standards zur Verbesserung<br />

von Wertschöpfungsketten gestaltet) und die Beratungsfirma GapGemini<br />

zeigt, dass die Produktinformationen häufig nicht vali<strong>de</strong> sind.<br />

Über 90 Prozent <strong>de</strong>r Informationen, die britische Marktforscher über<br />

das mobile Barco<strong>de</strong>-Scanning erhalten haben, waren nicht korrekt<br />

o<strong>de</strong>r unvollständig. Und wie reagieren die Verbraucher? 38 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Befragten wür<strong>de</strong>n das Produkt nicht kaufen, wenn sie <strong>de</strong>n Daten<br />

nicht vertrauen können, die sie über ihr Smartphone abrufen. Hier<br />

sind also noch Hausaufgaben fällig.<br />

Mehr intelligente Verpackungen<br />

Auch wenn es mitunter noch mit <strong>de</strong>r Technik hapert und einige<br />

Kin<strong>de</strong>rkrankheiten kuriert wer<strong>de</strong>n müssen, das Wachstum bei intelligenten<br />

Verpackungen wird dadurch nicht aufgehalten. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

die organische und gedruckte Elektronik bietet vielversprechen<strong>de</strong><br />

Potenziale, die Verpackungswelt zu verän<strong>de</strong>rn. Der<br />

US-Marktforscher MarketsandMarkets schätzt, dass <strong>de</strong>r weltweite<br />

Umsatz mit intelligenten Verpackungen im Zeitraum 2010 bis 2015<br />

um jährlich 8,2 Prozent auf rund 24 Milliar<strong>de</strong>n US-Dollar steigen<br />

wird. Nordamerika ist dabei, mit einem Marktanteil von 35 Prozent,<br />

<strong>de</strong>r größte Abnehmer für aktive und intelligente Verpackungen zu<br />

wer<strong>de</strong>n. Der gesundheitsbewusste Verbraucher stellt immer höhere<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an Lebensmittelsicherheit. Dies dürfte <strong>de</strong>r weiteren<br />

Verbreitung von intelligenten Verpackungen speziell in <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Molkereiprodukte, Fleischwaren, Geflügel und Fertigmahlzeiten<br />

zusätzliche Impulse geben.<br />

Die For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Konsumenten, mehr noch <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ls, nach<br />

möglichst lange haltbaren Lebensmitteln zwingt die Produzenten zur<br />

Entwicklung neuer und möglichst Produkt schonen<strong>de</strong>r Haltbarmachungsverfahren.<br />

Reinraumtechnologie ist eine <strong>de</strong>r Antworten auf<br />

diese For<strong>de</strong>rung. Die Ursprünge <strong>de</strong>r industriellen Reinräume fin<strong>de</strong>n


Biobasierte Verpackungen<br />

sind ein Thema <strong>de</strong>r<br />

die Fachausstellung<br />

begleiten<strong>de</strong>n Kongresse:<br />

Der SusPack-Award kürt<br />

die nachhaltigste<br />

Verpackungslösung.<br />

sich in <strong>de</strong>n USA in <strong>de</strong>n 60er Jahren<br />

<strong>de</strong>s vorigen Jahrhun<strong>de</strong>rts. Seinerzeit<br />

erkannte man, dass die Raumfahrt<br />

eine hoch integrierte Mikroelektronik<br />

benötigt, die nur dann die gefor<strong>de</strong>rte<br />

Zuverlässigkeit bringt, wenn<br />

sie unter extrem sauberen Bedingungen<br />

fabriziert wird. Heute gibt es<br />

keinen Mikrochip, <strong>de</strong>r nicht in partikelarmer<br />

Umgebung produziert<br />

wor<strong>de</strong>n wäre. Mittlerweile hat die<br />

Reinraumtechnik als Querschnittstechnologie<br />

auch in <strong>de</strong>r Lebensmittelindustrie<br />

Einzug gehalten.<br />

Chilled Food aus <strong>de</strong>m Reinraum<br />

Reinräume sind immer nach <strong>de</strong>m<br />

gleichen Prinzip aufgebaut: Der Zugang<br />

erfolgt über eine „schmutzige“<br />

Zone, <strong>de</strong>n so genannten Graubereich,<br />

und führt über einzelne Schleusen bis<br />

ins Herzstück – <strong>de</strong>n eigentlichen<br />

Reinraumteil mit <strong>de</strong>r höchsten Reinheitsklasse.<br />

Hochwertige Schwebstofffilter,<br />

in <strong>de</strong>nen kleinste Partikel<br />

und Mikroorganismen hängen bleiben,<br />

garantieren ein sauberes Produktionsumfeld.<br />

Zum Einsatz kommen<br />

spezielle HEPA-Filter (High<br />

Efficiency Particulate Air Filter), die<br />

Schwebeteilchen von bis zu 0,5 Mikrometern<br />

herausfiltern.<br />

Durch <strong>de</strong>n Ausschluss von Keimen<br />

entfallen beim Herstellen und<br />

Verpacken viele Faktoren, die für<br />

Qualitätseinbußen o<strong>de</strong>r gar einen<br />

vorzeitigen Ver<strong>de</strong>rb <strong>de</strong>r Lebensmittel<br />

sorgen. Reinraumtechnologie ist<br />

aber auch eine Basis für die Entwicklung<br />

neuer Produkte mit verbesserten<br />

Eigenschaften hinsichtlich Frische<br />

und Zubereitung. Dabei gilt <strong>de</strong>r<br />

Grundsatz: Je Natur belassener die<br />

angebotenen Produkte sind, <strong>de</strong>sto konsequenter<br />

muss für ein hygienisch einwandfreies Produktionsumfeld<br />

gesorgt wer<strong>de</strong>n. Zum Beispiel Chilled<br />

Food: Im Unterschied zu Konserven o<strong>de</strong>r Tiefkühlkost<br />

ist die Haltbarkeit dieser Frischeprodukte<br />

aus <strong>de</strong>m Kühlregal auf wenige Tage bis<br />

Wochen begrenzt. Wer<strong>de</strong>n die Pasta-Spezialitäten,<br />

Salate und Kartoffelgerichte dabei im Reinraum<br />

unter keimarmen Bedingungen hergestellt<br />

und verpackt, lässt sich die Haltbarkeit um bis zu<br />

50 Prozent verlängern.<br />

Wegen <strong>de</strong>r hohen Kosten großflächiger Reinräume<br />

sind alternative Reinraumkonzepte auf<br />

<strong>de</strong>m Vormarsch. Der Trend geht dahin, Reinräume<br />

möglichst klein zu halten, um <strong>de</strong>n technischen<br />

Aufwand zu reduzieren und Kosten zu sparen.<br />

Je kleiner <strong>de</strong>r Reinraum, <strong>de</strong>sto geringer ist<br />

Branche & anwendung • anuga Food Tec<br />

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zu<strong>de</strong>m das Kontaminationsrisiko. I<strong>de</strong>alerweise<br />

herrschen die Reinraumbedingungen daher nur<br />

unmittelbar am Ort <strong>de</strong>r Bearbeitung <strong>de</strong>r Lebensmittel.<br />

So genannte „Mini-Environments“ o<strong>de</strong>r<br />

„FlowBoxen“ – kleine abgeschlossene, zum Teil<br />

modular aufgebaute o<strong>de</strong>r sogar mobile Reinraumeinheiten<br />

– tragen diesem Trend Rechnung.<br />

Zur Meisterschaft bei <strong>de</strong>r Miniaturisierung<br />

<strong>de</strong>s Reinraums haben es die Hersteller von<br />

Anlagen zur Getränkeabfüllung gebracht. Immer<br />

mehr stille Getränke und sensible Produkte,<br />

die sich aufgrund <strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>n Kohlensäure<br />

im schwachsauren pH-Bereich<br />

bewegen, wer<strong>de</strong>n in keimfreier Umgebung<br />

abgefüllt.<br />

Autor Ingrid Fackler, Redaktion<br />

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3/2012 81


Branche & anwendung • Verpackungsmaschinen<br />

Mo<strong>de</strong>rne Milchkanne<br />

82<br />

Bosch Rexroth verpackt Milch pneumatisch geregelt<br />

Rexroth-Pneumatik bringt stündlich rund sechs Tonnen Milch in standfeste und<br />

Ressourcen schonen<strong>de</strong> Beutelverpackungen von Ecolean. Die aseptische Abfüllmaschine<br />

Ecolean EL3 war die Neuheit <strong>de</strong>r Anuga Food Tec 2009.<br />

Energieeinsparungen und <strong>de</strong>r vorsichtige Umgang mit Ressourcen<br />

stan<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r „Wun<strong>de</strong>rtüte“ <strong>de</strong>s<br />

schwedischen Verpackungsspezialisten Ecolean im Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />

Optisch und funktionell <strong>de</strong>r früheren Milchkanne<br />

nachempfun<strong>de</strong>n ist <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rne Milchbeutel jedoch nur 14<br />

Gramm leicht. Er ist einfach handzuhaben, und macht sich als Abfall<br />

dünn. Diese Vorzüge basieren auf einem speziellen Verpackungsmaterial<br />

und <strong>de</strong>n eigens hierfür entwickelten Verpackungsmaschinen.<br />

Vor allem die aseptischen Varianten sowie Ausbringungen von bis zu<br />

sechs Tonnen Milch pro Stun<strong>de</strong> stellen hohe Anfor<strong>de</strong>rungen an Ventile,<br />

Zylin<strong>de</strong>r, Sensoren und weitere Rexroth-Komponenten.<br />

Für die leichtgewichtigen Verpackungen von Ecolean sprechen<br />

tatsächlich schwerwiegen<strong>de</strong> Argumente. Während bereits die Ressourcen<br />

sparen<strong>de</strong> und Rohmaterial minimieren<strong>de</strong> Herstellung <strong>de</strong>r<br />

Milchverpackungen die Umwelt schonen, ist auch das Volumen <strong>de</strong>r<br />

Tüte bei <strong>de</strong>r Entsorgung <strong>de</strong>utlich geringer als bei <strong>de</strong>n sonst üblichen<br />

Kartons. Diese Weiterentwicklung <strong>de</strong>r früheren Milchkanne weist somit<br />

eine positive Ökobilanz auf und erobert nun auch als aseptische<br />

Verpackung <strong>de</strong>n Markt. Die darin enthaltenen flüssigen Nahrungsmittel<br />

wie zum Beispiel Milch können bei Umgebungstemperatur bis<br />

zu einem halben Jahr lang gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

„Die positiven Erfahrungen mit <strong>de</strong>n speziellen kalkhaltigen Verpackungen<br />

und <strong>de</strong>n eigens darauf abgestimmten Maschinen für<br />

Kühlprodukte haben uns ermuntert, nun auch aseptische Lösungen<br />

3/2012<br />

zu entwickeln und anzubieten“, erläutert Christian Olsson, Leiter Abfüllanlagen<br />

bei Ecolean AB in Helsingborg. „Dafür benötigen wir absolut<br />

zuverlässige und qualitativ hochwertige Maschinenkomponenten,<br />

um teure Maschinenausfälle beim kontinuierlichen keimfreien<br />

Abfüllen von Produkten zu verhin<strong>de</strong>rn.“ Ecolean setzt <strong>de</strong>shalb Pneumatik,<br />

Lineartechnik und Transfertechnik von Rexroth ein.<br />

Auf <strong>de</strong>n neuen Verpackungsmaschinen EL3 und EL4 können Anwen<strong>de</strong>r<br />

Produkte in <strong>de</strong>n Mengen 200 und 250 (EL4) sowie 500, 750<br />

und 1000 Milliliter (EL3) aseptisch abfüllen und versandfertig verpacken.<br />

Das Prinzip ist einfach: Das Verpackungsmaterial wird als komplette<br />

Rolle manuell in die Maschine eingelegt, automatisch vereinzelt<br />

und an <strong>de</strong>r Oberkante abgeschnitten. Dann wird das jeweilige Abfüllprodukt<br />

in die Verpackung gefüllt und die Luftkammer, die später als<br />

stabiler Handgriff dient, wird mit Luft gefüllt.<br />

Im nächsten Arbeitsschritt wird die Verpackung versiegelt. Anschließend<br />

lassen sich die Verpackungen entwe<strong>de</strong>r einzeln versandbereit<br />

ausschleusen o<strong>de</strong>r sie wer<strong>de</strong>n gesammelt in Kartons gepackt.<br />

Der Bediener muss lediglich Rollen nachlegen, <strong>de</strong>ren Anfang automatisch<br />

an das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Rolle angeschweißt wird und das<br />

gewünschte Abfüllproduktprogramm wählen. Das aseptische Verpackungsmaterial<br />

von Ecolean besteht aus sieben Lagen. Statt Aluminium<br />

dienen eine schwarze Pigmentlage sowie Äthylen-Vinyl-<br />

alkohol-Copolymer (EVOH) als Produktschutz gegen Licht und<br />

Sauerstoff.


Bild: olly - Fotolia / Ecolean<br />

Bil<strong>de</strong>r: Bosch Rexroth<br />

1 2<br />

Keimfreies Verpacken stellt hohe Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

„Das Beson<strong>de</strong>re an <strong>de</strong>n aseptischen Verpackungsmaschinen ist <strong>de</strong>ren<br />

geschlossene Sterilisationskammer. Auf Grund <strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rten<br />

Keimfreiheit herrschen hier einem Reinraum ähnliche Bedingungen“,<br />

betont Peter Kjellberg, Projektleiter bei Ecolean und fügt hinzu:<br />

„Das gesamte Handling innerhalb <strong>de</strong>r Maschine läuft automatisch<br />

ab und stellt hohe Anfor<strong>de</strong>rungen an die Komponenten, vor<br />

allem an jene, die in direktem Umfeld beziehungsweise in <strong>de</strong>r Sterilisationskammer<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Denn die Keimtötung erfolgt<br />

mit einer Wasserstoffperoxid-Lösung, die auf so manches Material<br />

ätzend wirkt.“<br />

Die Pneumatik muss in solchen Verpackungsmaschinen ganze<br />

Arbeit leisten und äußerst robust sein: Ecolean setzt <strong>de</strong>shalb die<br />

Clean Line Ventilträgersysteme von Rexroth ein. Dabei han<strong>de</strong>lt es<br />

sich um CL03 mit Profibus-Anschluss und CL03-XL mit hohem<br />

Branche & anwendung • Verpackungsmaschinen<br />

1 Rexroth-Pneumatik wie das Clean Line<br />

Ventilträgersystem CL03 mit Profibus-<br />

Anschluss übernimmt in <strong>de</strong>r aseptischen<br />

Verpackungsmaschine die Steuerung <strong>de</strong>r<br />

Antriebe. Die Wartungseinheit AS2 dient<br />

zur hygienischen und sicheren<br />

Druckluft-aufbereitung.<br />

2 Rexroth-Zylin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Baureihe ISO<br />

Clean Line (ICL) sind säurebeständig,<br />

korrosionsgeschützt und in Hygienic<br />

Design ausgeführt. Ecolean setzt <strong>de</strong>n<br />

robusten, leicht zu reinigen<strong>de</strong>n Zylin<strong>de</strong>r<br />

unter an<strong>de</strong>rem zum Weitertransport <strong>de</strong>r<br />

Verpackungen in <strong>de</strong>r Maschine und auch<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Sterilisationskammer ein.<br />

Durchfluss. Bei<strong>de</strong> überzeugen durch zuverlässige Funktion und halten<br />

selbst widrigen Umwelteinflüssen Stand. Die Schutzklasse IP69K<br />

sorgt für eine sichere Funktionalität. Zusammen mit <strong>de</strong>m Hygienic<br />

Design gewährleistet sie einen hohen Hygienestandard auch für <strong>de</strong>n<br />

Nassbereich, sogar bei intensivster Hochdruckreinigung.<br />

Energie und Kosten sparend sind in <strong>de</strong>n Maschinen alle Ventile<br />

nahe an <strong>de</strong>n jeweiligen Zylin<strong>de</strong>rn angebracht. Das betrifft allein 80<br />

CL03 Ventile in <strong>de</strong>r EL3 Verpackungsmaschine und 70 CL03 Ventile<br />

in <strong>de</strong>r EL4 Maschine. Für eine noch weiter optimierte Energieeffizienz<br />

sorgen zu<strong>de</strong>m Rexroth-Proportionalventile. Die Ventile<br />

<strong>de</strong>r Baureihe ED dienen <strong>de</strong>r akkuraten Regelung <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />

Drücke in <strong>de</strong>r Maschine, <strong>de</strong>ren Spektrum bei 1,7 bar anfängt<br />

und bis zu 7 bar Betriebsdruck für die Druckluft reicht. Mit<br />

ihrem permanenten Soll-/Istwert-Abgleich ermöglichen die ED-<br />

Ventile je<strong>de</strong>rzeit eine exakte Druckregelung.<br />

Mit <strong>de</strong>r Verpackungsmaschine EL3 bietet<br />

Ecolean eine zuverlässige aseptische Lösung.<br />

Das vorsterilisierte Verpackungsmaterial wird<br />

als Rolle eingelegt und automatisch durch die<br />

Maschine geschleust, von außen sterilisiert,<br />

gefüllt und versiegelt. Pro Stun<strong>de</strong> verlassen<br />

6000 aseptische Verpackungen versandfertig<br />

die Maschine.<br />

3/2012<br />

83


Bild: Bosch Rexroth<br />

Branche & anwendung • Verpackungsmaschinen<br />

Kontinuierliches Abfüllen in gleichbleiben<strong>de</strong>m Takt<br />

„Das Gesamtsystem einer aseptischen Verpackungsmaschine muss<br />

absolut reibungslos funktionieren“, stellt Christian Olsson klar.<br />

Sein Kollege Peter Kjellberg weist auf <strong>de</strong>n Unterschied zu nichtaseptischen<br />

Maschinen hin, bei <strong>de</strong>nen im Laufe <strong>de</strong>r Abfüllprozesse<br />

die Produkte beispielsweise von Milch auf Joghurt umgestellt wer<strong>de</strong>n<br />

können. „Im Gegensatz dazu füllt eine aseptische Verpackungsmaschine<br />

wie die EL4 nur ein Produkt ab und das kontinuierlich<br />

mit immer gleichbleiben<strong>de</strong>r Taktzeit. Fällt auch nur eine<br />

einzige Komponente aus, kann dies einen Maschinenstillstand zur<br />

Folge haben.“ Beson<strong>de</strong>rs kostspielig wäre eine <strong>de</strong>fekte Komponente<br />

im Umfeld <strong>de</strong>r Sterilisationskammer. Hier setzt Ecolean aus<br />

Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Zuverlässigkeit unter an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>n Rexroth-Führungszylin<strong>de</strong>r<br />

GPC Clean ein, zu <strong>de</strong>ssen Weiterentwicklung die<br />

Schwe<strong>de</strong>n durch umfangreiche Erfahrungen in früheren Maschinen<br />

beitrugen. Der GPC Clean, ein Führungszylin<strong>de</strong>r im hygienischen<br />

Design, zeichnet sich neben <strong>de</strong>r optimierten Reinigungsmöglichkeit<br />

und hoher chemischen Beständigkeit durch hohe<br />

Querkraftstabilität, Präzision und Verdrehsicherheit aus.<br />

Zuverlässige und energieeffiziente Pneumatik<br />

„Ausfälle o<strong>de</strong>r Fehler in <strong>de</strong>r Sterilisationskammer sind immer mit<br />

<strong>de</strong>m Öffnen und anschließen<strong>de</strong>n keimfreien Reinigen <strong>de</strong>r Kammer<br />

verbun<strong>de</strong>n. Das Cleaning-in-Place (CIP) läuft vollautomatisch<br />

ab. Allerdings dauert <strong>de</strong>r Reinigungs- und Sterilisationsprozess<br />

rund vier Stun<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>nen nicht produziert wer<strong>de</strong>n kann“, macht<br />

Peter Kjellberg <strong>de</strong>utlich. „Um dieses Szenario möglichst auszu-<br />

Das Unternehmen Ecolean<br />

Leicht verpackt<br />

84<br />

3/2012<br />

Ecolean nutzt das flexible<br />

Rexroth-Kettenför<strong>de</strong>rsystem<br />

VarioFlow zum direkten<br />

Anschluss <strong>de</strong>r aseptischen<br />

Verpackungsmaschine EL3<br />

an weitere Kun<strong>de</strong>neinrichtungen.<br />

E<strong>de</strong>lstahl als<br />

Werkstoff, offenes<br />

Streckenprofil und die<br />

nahezu geschlossene<br />

Kettenoberfläche<br />

entsprechen <strong>de</strong>n hohen<br />

Hygieneanfor<strong>de</strong>rungen und<br />

garantieren eine<br />

rückstandsfreie Reinigung.<br />

Ecolean entwickelt und baut Verpackungssysteme für Molkereien und<br />

die Flüssignahrungsmittel-Industrie: Verpackungsmaterial, Verpackungen<br />

und Füllmaschinen. Durch die minimale Menge an verwen<strong>de</strong>tem<br />

Rohstoff entsteht eine leichte Verpackung, die geringe Umweltbelastung<br />

mit Annehmlichkeiten für Verbraucher kombiniert. Ecolean ist ein<br />

internationales Unternehmen mit Hauptsitz in Schwe<strong>de</strong>n. 1996 gegrün<strong>de</strong>t<br />

ist Ecolean heute mit 260 Mitarbeitern in 30 Län<strong>de</strong>rn weltweit aktiv.<br />

2009 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 20 Million Euro<br />

mit seinen Verpackungsprodukten und speziell konstruierten Verpackungsmaschinen.<br />

Zur Anuga FoodTec 2009 präsentierte das Unternehmen<br />

dieses neue aseptische Verpackungssystem für Getränke. Die Auswahl<br />

<strong>de</strong>r alternativen nicht-chemischen Sterilisation, welche garantiert,<br />

dass Oberflächen, die mit Nahrungsmitteln in Kontakt kommen, nicht<br />

zugleich Chemikalien ausgesetzt sind, war etwas Neues für die Industrie.<br />

Die Sterilisation wird ebenfalls von <strong>de</strong>n Abfüllmaschinen getrennt.<br />

@<br />

Das <strong>de</strong>nkt <strong>de</strong>r Redakteur<br />

Korken a<strong>de</strong><br />

„Die Verpackungsflut nimmt mittlerweile<br />

weltweit be<strong>de</strong>nkliche Formen an. Da ist es<br />

sinnvoll, dass sich die Verpackungsindustrie<br />

Gedanken darüber macht, wie an Material<br />

und Gewicht von Flüssigkeitsverpackungen<br />

gespart wer<strong>de</strong>n kann. Denn <strong>de</strong>r Ecolean-<br />

Standbo<strong>de</strong>nbeutel eignet sich ja nicht nur für<br />

Milch – es ließen sich ja auch an<strong>de</strong>re flüssige<br />

Lebensmittel wie Wein o<strong>de</strong>r Wasser standfest<br />

eintüten. Und so ein Wein in <strong>de</strong>r Tüte kann ja<br />

auch nicht korken...“<br />

schließen, achten wir natürlich sehr stark auf die Qualität und Zuverlässigkeit<br />

aller eingesetzten Komponenten.“<br />

Neben weiteren Rexroth-Pneumatikkomponenten wie Mini-,<br />

Profil- und kolbenstangenlosen Zylin<strong>de</strong>rn, Filtern und <strong>de</strong>n leicht<br />

zu reinigen<strong>de</strong>n Linearmodulen MKR setzt Ecolean auch Wartungseinheiten<br />

ein. Die Wartungseinheiten AS2 und AS5 enthalten<br />

die Druckluftaufbereitungsprozesse Filtern, Regeln, Ölen und Entwässern<br />

und sorgen dafür, dass die Druckluftqualität gemäß <strong>de</strong>r<br />

industriellen Nahrungsmittel- und Getränkeverordnung eingehalten<br />

wird.<br />

Christian Olsson weist daraufhin, dass sich Ecolean zu<strong>de</strong>m für<br />

das Rexroth-Kettenför<strong>de</strong>rsystem VarioFlow aus E<strong>de</strong>lstahl entschie<strong>de</strong>n<br />

hat und begrün<strong>de</strong>t dies mit <strong>de</strong>m ganzheitlichen Konzept: „Anwen<strong>de</strong>r<br />

erhalten von uns eine Komplettlösung für <strong>de</strong>n gesamten<br />

Abfüll- und Verpackungsprozess. Mit <strong>de</strong>m Transfersystem können<br />

unsere Maschinen unmittelbar in die kun<strong>de</strong>neigene Produktionsumgebung<br />

integriert und die fertig verpackte Ware via Transfersystem<br />

direkt zum Versand beför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Das Konzept erlaubt<br />

es, die Linie mit nur einem Operateur zu bedienen.“ n<br />

War dieser Beitrag für Sie nützlich? Schreiben Sie uns<br />

Ihre Meinung an leser@<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

www.xing.com/net/ke<br />

@<br />

@ www.facebook.com/ke.next<br />

Autor An<strong>de</strong>rs Wallström, Bosch Rexroth<br />

Ingrid Fackler,<br />

Redaktion<br />

Die Verpackungen überzeugen bis zum Schluss: Sie lassen sich durch Ausdrücken<br />

vollständig entleeren und machen sich dann für <strong>de</strong>n Abfall klein. Zu<strong>de</strong>m kann <strong>de</strong>r<br />

Kunststoff recycelt, o<strong>de</strong>r Energie durch Verbrennung gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />

Bild: Ecolean


�� Jahre Fachmedien für die Industrie: Das sind rund ��.��� veröff entlichte Ausgaben mit einer Gesamtaufl age von mehr als<br />

��� Millionen Exemplaren, ���.��� redaktionelle Seiten und ���.��� Anzeigenseiten. Wir bedanken uns bei allen<br />

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Branche & anwendung • nahrungsmittel & Verpackung<br />

Konsequent getrennt<br />

86<br />

Krones Zweistrom-Konzept für Milchmischgetränke<br />

Um Säfte, die aus Sacs, Fasern, Fruchtstückchen o<strong>de</strong>r Pulpe bestehen, so<br />

schonend wie möglich abfüllen zu können, setzt Krones konsequent auf eine<br />

Trennung von Saft und fruchthaltigem Anteil sowohl in <strong>de</strong>r Prozesstechnik bei<br />

<strong>de</strong>r Hitzebehandlung als auch anschließend in <strong>de</strong>r Fülltechnik.<br />

Qualität ist das wichtigste Kriterium – insbeson<strong>de</strong>re<br />

bei höherpreisigem Premiumsaft o<strong>de</strong>r anspruchsvollen<br />

Milchmischgetränken. Für bei<strong>de</strong><br />

Produktsegmente hat die Firma Krones, Neutraubling,<br />

ein Verfahren entwickelt, das alle qualitativen<br />

Aspekte von <strong>de</strong>r Herstellung bis zur Abfüllung berücksichtigt.<br />

Damit ist auch die schonen<strong>de</strong> Behandlung von Säften und<br />

Milchmischgetränken mit ganzen Fruchtstückchen möglich.<br />

Um die Struktur <strong>de</strong>r Fruchtstückchen zu erhalten und kostspielige<br />

Produktverluste zu vermei<strong>de</strong>n, muss bereits im Bereich <strong>de</strong>r Prozesstechnik<br />

eine klare Trennung zwischen Saft o<strong>de</strong>r Milchmischgetränk<br />

und <strong>de</strong>n Fruchtstückchen erfolgen. So wer<strong>de</strong>n zum einen <strong>de</strong>r<br />

Saft beziehungsweise das Milchmischgetränk in einem eingenständigen<br />

Prozess behan<strong>de</strong>lt, während die Fruchtstückchen separat in<br />

einem getrennten Röhrenwärmetauscher mit innen liegen<strong>de</strong>n<br />

Kreuzdrallrohren pasteurisiert wer<strong>de</strong>n. Um diese qualitativ äußerst<br />

hochwertige und schonen<strong>de</strong> Produktbehandlung zu ermöglichen,<br />

hat Krones die gesamte dazu benötigte Prozesstechnik entwickelt.<br />

Die konsequente Trennung und schonen<strong>de</strong> Produktbehandlung<br />

setzt sich darüber hinaus auch in <strong>de</strong>r Abfüllung mit <strong>de</strong>r neuen Krones-FlexiFruit-Vordosage-Einrichtung<br />

für Fruchtstückchen o<strong>de</strong>r Pulpe<br />

fort. Im Vordosage-System wer<strong>de</strong>n zuerst die Fruchtstückchen in<br />

die Flaschen gefüllt, anschließend kommt im Hauptfüller <strong>de</strong>r Saft<br />

o<strong>de</strong>r das Milchmischgetränk hinzu. Dieses Zweistrom-Verfahren ist<br />

bereits erfolgreich im Einsatz. Es fin<strong>de</strong>t seine direkte Fortsetzung in<br />

<strong>de</strong>r Fülltechnik. Ziel <strong>de</strong>r Abfüllung ist es, ein Fruchtfaser- o<strong>de</strong>r Fruchtstückgemisch<br />

mit rund 50 Prozent Fruchtanteil bis maximal 10 x 10 x<br />

10 Millimeter Größe sowie 50 Prozent Saft vor <strong>de</strong>m eigentlichen Freistrahl-Heißfüller<br />

in Behälter mit 38er-Mündung heiß vorzudosieren.<br />

Bislang wer<strong>de</strong>n hierzu vornehmlich Kolbenfüller eingesetzt.<br />

Diese sind nicht o<strong>de</strong>r nur teilweise mit CIP reinigungsfähig,<br />

müssen zum Reinigen teilweise zerlegt wer<strong>de</strong>n und sind nicht hygienisch<br />

genug. Auch führt ein Nachtropfen und unkontrolliertes<br />

Leerlaufen <strong>de</strong>r Füllrohre schließlich zu Tropfen auf <strong>de</strong>r Mündung<br />

3/2012<br />

beziehungsweise zu ungenauerem Dosieren. Krones wollte <strong>de</strong>shalb<br />

ein einfaches, leicht zu reinigen<strong>de</strong>s, hygienisches System entwickeln,<br />

das auch nach <strong>de</strong>m Dosieren möglichst nicht mehr nachtropft<br />

und min<strong>de</strong>stens so genau arbeitet wie ein Kolbenfüller.<br />

Vordosage mit Membranventilen<br />

In <strong>de</strong>r Forschung und Entwicklung fiel die Entscheidung auf eine<br />

Lösung mit Membranventilen. Diese bieten <strong>de</strong>n großen Vorteil,<br />

dass sie beim Schließen das Produkt aus <strong>de</strong>m Dichtspalt verdrängen<br />

und so die für viele Kun<strong>de</strong>n wichtige Schädigungsrate („Damage<br />

rate“) gering halten. Tests im Labor haben bewiesen, dass<br />

selbst bei sehr empfindlichen Mandarinen-Sacs, die nach <strong>de</strong>m Abfüllen<br />

noch völlig intakt sein sollen, um Verbrauchern das entsprechen<strong>de</strong><br />

Geschmackserlebnis zu bescheren, so gut wie keine Beschädigungen<br />

verursacht wur<strong>de</strong>n. Ein zweites Membranventil<br />

dient zur Zirkulation und Heißhaltung <strong>de</strong>s Produkts.<br />

Die Dosage <strong>de</strong>s fruchtstückhaltigen Teils erfolgt zeitabhängig.<br />

Die benötigte Zeit sowie die an<strong>de</strong>ren Füllparameter ermittelt das<br />

System automatisch beim Einrichten eines neuen Produkts. Diese<br />

Parameter wer<strong>de</strong>n dann für je<strong>de</strong> Sorte automatisch gespeichert.<br />

Um nach <strong>de</strong>r Dosage sicher zu sein, dass kein Produkt nachtropft,<br />

wird die Restmenge mit Sterilluft in die Flasche entleert.<br />

Bei einem Füller mit einer Leistung von 36.000 Behältern pro<br />

Stun<strong>de</strong> ist <strong>de</strong>r Vordosagestern aus 40 Füllventilen aufgebaut, mit<br />

<strong>de</strong>nen eine reine Behandlungszeit für <strong>de</strong>n fruchthaltigen Anteil<br />

von 2,8 Sekun<strong>de</strong>n sichergestellt wer<strong>de</strong>n kann. Der Stern ist im<br />

hygienesicheren Monotec Design mit Servoantrieb konzipiert<br />

und benötigt daher keinen Vortisch. Vorhan<strong>de</strong>ne Heißfüll-Anlagen<br />

können mit <strong>de</strong>m Vordosagefüller FlexiFruit nachgerüstet<br />

wer<strong>de</strong>n. Der Vordosagefüller ist auch für große Partikelgrößen<br />

und Produkte mit sehr hoher Viskosität passend. Er füllt mit hoher<br />

Genauigkeit ab und ist für CIP/SIP geeignet. Wird reiner Saft<br />

ohne Fruchtstücke abgefüllt, ist <strong>de</strong>r Vordosagefüller außer Funktion.<br />

Technik im Detail<br />

Ventilserie EvoGuard<br />

Seit längerem ist Krones auch mit <strong>de</strong>r eigenen Ventilserie EvoGuard am<br />

Markt, die alle im Getränkebetrieb erfor<strong>de</strong>rlichen Ventile umfasst. Angefangen<br />

bei Scheibenventilen im Baukastensystem über Einsitzventile zum einfachen<br />

Absperren von Rohrleitungen, Doppeldichtventile als wirtschaftlich<br />

kostengünstige Alternative zur Trennung von Medien bis hin zu Doppelsitzventilen<br />

für hoch automatisierte Abläufe.<br />

Neueste Entwicklung, die auf <strong>de</strong>r Anuga FoodTec 2012 ihre Messepremiere<br />

feiern wird, sind Aseptik-Ventile, die als Sitzventile zum hermetisch<br />

sicheren Absperren von Rohrleitungen o<strong>de</strong>r als Aseptik-Doppelsitzventile<br />

zur Trennung von Medien in aseptischen und sterilen Prozessen<br />

zum Einsatz kommen.


Dank <strong>de</strong>r übergreifen<strong>de</strong>n Systemarbeit kann Krones ein<br />

schnittstellenfreies Gesamtkonzept von Prozess- und<br />

Fülltechnik zur Produktion und Abfüllung von fruchtstück-<br />

und fruchtfaserhaltigen Getränken bieten.<br />

Homogenität <strong>de</strong>s Produkts<br />

Ein wichtiger Aspekt bei <strong>de</strong>r Fruchtdosage ist die Homogenität <strong>de</strong>s<br />

Produkts. Denn die Füllgenauigkeit <strong>de</strong>s Fruchtanteils im Endprodukt<br />

hängt im Wesentlichen von <strong>de</strong>r Homogenität <strong>de</strong>r Fruchtkonsistenz<br />

ab, kann von schnell sinken<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r steigen<strong>de</strong>n Partikeln<br />

o<strong>de</strong>r unzureichen<strong>de</strong>r Entgasung stark beeinflusst wer<strong>de</strong>n. Um die<br />

Homogenität zu gewährleisten, wur<strong>de</strong> ein nebenstehen<strong>de</strong>r Tank<br />

mit Rührwerk eingesetzt. Von <strong>de</strong>m Tank aus fließt das Produkt<br />

durch entsprechend dimensionierte Rohre über einen Verteiler zu<br />

einem Ventilträger, <strong>de</strong>r über einen Ringkanal verfügt. Durch die<br />

geeigneten Querschnitte befin<strong>de</strong>t sich das Produkt immer in Bewegung.<br />

So wird eine Entmischung vermie<strong>de</strong>n, wie sie oft in großen<br />

Behältern zu beobachten ist.<br />

Ein großer Vorteil <strong>de</strong>s Systems ist, dass <strong>de</strong>r Dosierfüller selbst<br />

über kein zusätzliches Messgerät verfügen muss. Vielmehr wird die<br />

gesamte Füllmenge im anschließen<strong>de</strong>n Wägezellenfüller gemessen,<br />

in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r fruchtzellenfreie Saft abgefüllt wird. Die abgefüllte<br />

Saftmenge hängt also von <strong>de</strong>r Menge <strong>de</strong>s vordosierten Fruchtanteils<br />

ab, die während <strong>de</strong>r Produktion ständig optimiert wird.<br />

Vorteile für Anwen<strong>de</strong>r:<br />

■ Am Touchscreen kann ständig kontrolliert wer<strong>de</strong>n, was über<br />

welche Vordosageorgane dosiert wur<strong>de</strong> beziehungsweise wie<br />

hoch die Standardabweichung beim Vordosieren liegt.<br />

■ Je<strong>de</strong>s Organ wird automatisch korrigiert, falls sich beispielsweise<br />

die Viskosität <strong>de</strong>s Produkts über <strong>de</strong>n Produktionszeitraum<br />

verän<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r das Ventil auf Grund von Verschleiß eine an<strong>de</strong>re<br />

Schaltcharakteristik aufweist.<br />

Branche & anwendung • nahrungsmittel & Verpackung<br />

@<br />

■ Die finale Standardabweichung <strong>de</strong>s Endprodukts liegt niedriger,<br />

da <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong> Wägezellenfüller die Variation <strong>de</strong>r<br />

Vordosage ausgleicht.<br />

■ Fehlfüllungen wer<strong>de</strong>n vom Wägesystem erkannt. Der Anwen<strong>de</strong>r<br />

kann über die weitere Vorgehensweise entschei<strong>de</strong>n, zum<br />

Beispiel Grenzen für Überfüllung o<strong>de</strong>r Unterfüllung festlegen<br />

und dann die entsprechen<strong>de</strong>n Flaschen ausschleusen.<br />

■ Liegt in einem Ventil die Korrektur im Vergleich zu an<strong>de</strong>ren<br />

Ventilen zu hoch, kann <strong>de</strong>r Bediener darauf hingewiesen wer<strong>de</strong>n,<br />

dieses Ventil zu überprüfen.<br />

Im Vergleich zum Kolbenfüller konnte für die Konstruktion eine<br />

sehr leichte Bauweise gewählt wer<strong>de</strong>n, da bei weitem nicht so hohe<br />

Kräfte wie beim Kolbenfüller auf das Karussell wirken. Großer<br />

Wert wur<strong>de</strong> auch auf eine bedienerfreundliche Wartung gelegt.<br />

Die komplette Einheit von Dosageblock und Hubelement kann mit<br />

lediglich zwei Schrauben aus <strong>de</strong>m Füller entfernt wer<strong>de</strong>n. Diese<br />

Einheit kann dann in <strong>de</strong>r Werkstatt überholt wer<strong>de</strong>n, während <strong>de</strong>r<br />

Füller mit <strong>de</strong>m Ersatzventil weiterfüllt. n<br />

Anuga FoodTec, Halle 6.1 Stand B020/C029<br />

War dieser Beitrag für Sie nützlich? Schreiben Sie uns<br />

Ihre Meinung an leser@<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

www.xing.com/net/ke<br />

@<br />

@ www.facebook.com/ke.next<br />

Autor Stefan Pöschl, Gruppenleiter<br />

Fülltechnik-Entwicklung bei <strong>de</strong>r Krones<br />

3/2012 87


KOMPONENTE & SYSTEM • TITELSTORY<br />

Hydraulisches<br />

Komplettpaket<br />

88<br />

50 Jahre Dienstleistungen und Komponenten von Hansa-Flex<br />

Wer mit Hydraulik zu tun hat, kennt Hansa-Flex. In <strong>de</strong>n vergangenen 50 Jahren<br />

hat sich das Unternehmen nicht nur als Schlauchlieferant und Instandhaltungsdienstleister<br />

etabliert, son<strong>de</strong>rn bietet auch System- und Engineeringdienstleistungen<br />

für die Industrie. ke NEXT war vor Ort in Bremen und hat sich umgesehen.<br />

Dass die alten Seilbagger von mo<strong>de</strong>rnen hydraulischen<br />

Maschinen abgelöst wur<strong>de</strong>n, hatte zu Beginn<br />

<strong>de</strong>r 1960er-Jahre für die Bauunternehmer im<br />

Wirtscha� swun<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utschland viele Vorteile –<br />

und einen gravieren<strong>de</strong>n Nachteil: Weil viele Maschinen<br />

noch aus <strong>de</strong>n USA kamen, hatten Ersatzteile o� gewaltige<br />

Lieferzeiten. Ein geplatzter Hydraulikschlauch konnte solch eine<br />

teure Maschine unangenehm lange stilllegen. Schnell lieferbare<br />

und am besten gleich passend konfektionierte Schläuche waren<br />

daher hoch willkommen und eine echte Marktlücke. Eine, in die<br />

Firmengrün<strong>de</strong>r Joachim Armerding 1962 erfolgreich vorstieß. Zur<br />

rechten Zeit am rechten Ort o<strong>de</strong>r einfach <strong>de</strong>n richtigen Riecher<br />

gehabt: So könnte man <strong>de</strong>n Beginn <strong>de</strong>r Erfolgsgeschichte von Hansa-Flex<br />

vor genau 50 Jahren wohl umschreiben.<br />

Angefangen hat also alles mit <strong>de</strong>m Schlauch, und auch heute<br />

noch macht das Geschä� mit Hydraulikschläuchen <strong>de</strong>n größten<br />

Teil <strong>de</strong>s Umsatzes von Hansa-Flex aus. Und das, obwohl das Portfolio<br />

mittlerweile mächtig angewachsen ist. Hansa-Flex ist seit Jahren<br />

auf <strong>de</strong>m Weg zum Full-Liner in <strong>de</strong>r Fluid-Technik. „Wir bieten<br />

Komponenten und Services rund um die Hydraulik von A bis Z“,<br />

erklärt Enrico Kieschnick, verantwortlich für Pressearbeit bei<br />

Hansa-Flex. Und damit meint er A wie Aggregatebau und Z wie<br />

Zylin<strong>de</strong>rreparatur. Dazwischen gruppieren sich zahlreiche weitere<br />

Komponenten und Services. Alleine bei <strong>de</strong>n Schläuchen ist die<br />

Auswahl enorm. Hydraulikschläuche, PTFE-Schläuche, Metallschläuche,<br />

Formschläuche, O� shore- und Industrieschläuche.<br />

Dazu gehört natürlich das gesamte Repertoire an Schlauchverbindungstechnik,<br />

gebogene Rohre, Son<strong>de</strong>rrohre und Armaturen.<br />

Heute hat das Unternehmen ein eigenes Rohrbiegezentrum.<br />

Das Sortiment rund um <strong>de</strong>n Schlauch wird ergänzt um mehr als<br />

4500 verschie<strong>de</strong>ne Hydraulikkomponenten. Von Hydraulikzylin<strong>de</strong>rn<br />

in zahlreichen Varianten, Pumpen, Ventilen, Speichern, Tanks<br />

und Filtern bis hin zu Druckschaltern und Messgeräten ist alles im<br />

aktuellen Lagerbestand vorhan<strong>de</strong>n. Auch ein ausgewähltes 700-bar-<br />

Programm wird bereitgehalten. Der eigene Aggregatebau mit Sitz in<br />

Dres<strong>de</strong>n und Spezialisten in <strong>de</strong>n Haupt-Nie<strong>de</strong>rlassungen fertigt<br />

nicht nur eigene Aggregate, er unterstützt Kun<strong>de</strong>n als Entwicklungspartner<br />

bei Konzeption und Auslegung ihrer Hydraulikanlage.<br />

Schneller zum Schlauch mit <strong>de</strong>m X-Co<strong>de</strong><br />

Wer kennt das nicht: Man hat eine komplexe Maschine und je<strong>de</strong>r<br />

Schlauch ist an<strong>de</strong>rs. Von Durchmesser und Länge, von Material<br />

und Druckfestigkeit, von Schlauchnippel und Armatur. Mancher<br />

3 / 2012<br />

2<br />

3


1<br />

Bil<strong>de</strong>r: Hansa-Flex<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Kernkompetenz<br />

Mit <strong>de</strong>m Hydraulikschlauch fi ng es<br />

an. Verbindungstechnik und<br />

Servicedienstleistung haben ein<br />

Komplettpaket daraus gemacht.<br />

Pragmatisch<br />

Schneller Ersatz ohne Lagerkosten:<br />

Durch <strong>de</strong>n X-Co<strong>de</strong> wird vor allem die<br />

Instandhaltung für Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlich<br />

effi zienter.<br />

Entwicklungspartner<br />

Spezialisten von Hansa-Flex helfen<br />

Engineering-Abteilungen bei <strong>de</strong>r<br />

Auslegung und Dimensionierung<br />

bis hin zum Prototypenbau.<br />

3 / 2012 89


Bild: Hansa-Flex<br />

Komponente & SyStem • titelStory<br />

Je<strong>de</strong>r Schlauch samt Fitting ein Unikat. Das X-Co<strong>de</strong>-System ermöglicht es Hansa-Flex im Fall<br />

Bild: Hansa-Flex<br />

Bild: Hansa-Flex<br />

<strong>de</strong>r Fälle, schnell passend konfektionierten Ersatz zu liefern.<br />

Schlauch wur<strong>de</strong> im Laufe <strong>de</strong>r Zeit ausgetauscht o<strong>de</strong>r modifiziert<br />

und je nach Einsatz sollten Schläuche auch nach einer gewissen<br />

Zeit gewechselt wer<strong>de</strong>n – von ungeplanten Ausfällen mal ganz abgesehen.<br />

In komplexen Anlagen o<strong>de</strong>r großen Maschinenparks die<br />

Übersicht zu behalten, welcher Schlauch wann dran ist, ist schon<br />

eine logistische Meisterleistung. Und im Falle eines Scha<strong>de</strong>ns<br />

schnell <strong>de</strong>n genau passend konfektionierten Schlauch bei <strong>de</strong>r Hand<br />

zu haben spart Zeit und damit bares Geld.<br />

Genau diesen Service bietet Hansa-Flex mit <strong>de</strong>m System<br />

X-Co<strong>de</strong>. Es verschlüsselt sämtliche Produktmerkmale von hydraulischen<br />

Verbindungselementen in einem alphanumerischen Co<strong>de</strong><br />

„Wir haben 2011 das<br />

umsatzstärkste Jahr <strong>de</strong>r<br />

Unternehmensgeschichte<br />

erreicht. Erstmals erwirtschafteten<br />

wir weltweit<br />

konsolidiert mehr als 300<br />

Millionen Euro Umsatz<br />

in einem Kalen<strong>de</strong>rjahr.“<br />

Thomas Armerding, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r,<br />

Hansa-Flex<br />

90<br />

3/2012<br />

„Unsere Ausrichtung auf<br />

ganzheitliche Serviceangebote<br />

für Erstausrüster sorgt<br />

für zunehmen<strong>de</strong> Nachfragen<br />

von OEM-Kun<strong>de</strong>n. Derzeit<br />

stehen wir in Verhandlungen<br />

mit Errichtern und Betreibern<br />

von Offshore-Windparks.“<br />

Uwe Buschmann, stellvertreten<strong>de</strong>r<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r, Hansa-Flex<br />

– dauerhaft auf einem robusten, schnell sichtbaren gelben Etikett<br />

fixiert, exakt und ein<strong>de</strong>utig für die schnelle Ersatzteilbeschaffung<br />

per Telefon o<strong>de</strong>r Internet. Das Ersatzteil wird bei Hansa-Flex i<strong>de</strong>ntifiziert<br />

und durch die vollautomatisierte Logistik und ein weltweites<br />

Netz von Nie<strong>de</strong>rlassungen schnell auf <strong>de</strong>n Weg zum Kun<strong>de</strong>n<br />

gebracht, und das in <strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rten Qualität und ohne Zeitverlust.<br />

Ein Irrtum ist dabei weitestgehend ausgeschlossen.<br />

Die Schläuche können mit vorhan<strong>de</strong>ner Codierung geliefert<br />

wer<strong>de</strong>n, aber auch eine nachträgliche Codierung in vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Maschinen und Anlagen ist möglich. Dadurch, dass alle Daten bei<br />

Hansa-Flex in einer Datenbank hinterlegt sind, können natürlich<br />

auch noch weitere Services angeboten wer<strong>de</strong>n. Je nach Lizenzmo<strong>de</strong>ll<br />

können Statistiken geführt wer<strong>de</strong>n und Maßnahmen zur Optimierung<br />

<strong>de</strong>r Anlage o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vorbeugen<strong>de</strong>n Instandhaltung auf<br />

einer sicheren Informationsgrundlage vorgenommen wer<strong>de</strong>n. Auf<br />

Wunsch weist Hansa-Flex auf <strong>de</strong>n nächsten Wartungstermin hin.<br />

Die Datenbank kann natürlich noch weitere Infos parat halten:<br />

Welcher Hydraulikservice soll informiert wer<strong>de</strong>n, damit das Teil<br />

schnell vor Ort eingebaut wird? Welcher Abteilungsleiter soll angerufen<br />

wer<strong>de</strong>n, um ihn über <strong>de</strong>n Auftrag zu informieren? Falls eine<br />

Maschine gestohlen wird, kann eine Ersatzteil-Liefersperre vereinbart<br />

wer<strong>de</strong>n. Taucht dann eine Bestellung auf, wird die Polizei informiert.<br />

Der mobile Service schont Geldbeutel und Umwelt<br />

Doch manchmal reicht es nicht, ein Ersatzteil einfach schnell bestellen<br />

zu können, manchmal muss es auch schnell montiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Ungeplante Stillstän<strong>de</strong> müssen beseitigt wer<strong>de</strong>n, je<strong>de</strong> verlorene<br />

Einsatzstun<strong>de</strong> kostet Geld. Mit Flexxpress bietet Hansa-Flex<br />

Hintergrund<br />

Der Name Hansa-Flex<br />

Firmengrün<strong>de</strong>r Joachim Armerding<br />

arbeitete als freier Han<strong>de</strong>lsvertreter<br />

in Bremen, als Anfang <strong>de</strong>r<br />

1960er-Jahre die Umstellung von<br />

Seil- auf Hydraulikbagger erfolgte.<br />

Immer mehr Kun<strong>de</strong>n fragten ihn,<br />

ob er auch Hydraulikschläuche lie-<br />

Die Werkbank <strong>de</strong>s Firmengrün<strong>de</strong>rs<br />

Joachim Armerding.<br />

fern könne. Er fand einen Lieferanten und nahm Verbindungselemente<br />

in sein Programm auf. 1962 grün<strong>de</strong>te er<br />

die Firma „Joachim Armerding Industriebedarf“. An seiner<br />

grünen Werkbank in einer Garage konfektionierte er die<br />

Schläuche und lieferte sie an seine Kun<strong>de</strong>n aus. Zweimal im<br />

Monat fuhr er mit seinem VW Standard (23 PS) mit ausgebautem<br />

Beifahrersitz nach Weinheim an <strong>de</strong>r Bergstraße<br />

und lud beim dort ansässigen Lieferanten das Fahrzeug mit<br />

Ware voll. Manchmal war <strong>de</strong>r Wagen so schwer bela<strong>de</strong>n,<br />

dass er es kaum über die Kasseler Berge schaffte. Die Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r Hydraulik for<strong>de</strong>rte schon bald, dass die<br />

Schläuche immer höhere Drücke aushalten mussten. Da<br />

die bisherigen Lieferanten diese Anfor<strong>de</strong>rungen nicht erfüllten,<br />

war er kurz davor, <strong>de</strong>n Verkauf von Schläuchen einzustellen.<br />

Die Lösung brachte <strong>de</strong>r neue Lieferant Stratoflex<br />

aus Bremen. Armerding grün<strong>de</strong>te in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahren<br />

mehrere Nie<strong>de</strong>rlassungen und <strong>de</strong>r personifizierte Firmenname<br />

schien nicht mehr passend: „Hansa lag wegen <strong>de</strong>s<br />

Bezugs zu Bremen nahe und Flex hießen sie alle in <strong>de</strong>m<br />

Schlauch-Bereich“, erklärt <strong>de</strong>r Firmengrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Namen.


einen Sofortservice, <strong>de</strong>r bei Bedarf sofort zur Stelle ist: 365 Tage im<br />

Jahr, rund um die Uhr. Ein Anruf genügt. Der Clou: Die mo<strong>de</strong>rnen<br />

Servicefahrzeuge sind mit Motoren nach Euro-Norm 4 ausgerüstet.<br />

Das be<strong>de</strong>utet: Die Fahrzeuge sind auch dann im Einsatz, wenn<br />

an<strong>de</strong>re bei zu hoher Feinstaubbelastung still stehen.<br />

Die Flexxpress-Servicetechniker sind für ihre komplexen Aufgaben<br />

geschult. Personal <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n wird in <strong>de</strong>r Regel nicht benötigt.<br />

So kann sofort mit <strong>de</strong>r Instandsetzung begonnen wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Werkstatt arbeitet unabhängig von externen Stromquellen und ist<br />

mit <strong>de</strong>m kompletten Equipment für die Demontage, Anfertigung<br />

und Montage von Hydraulikschlauchleitungen ausgestattet.<br />

Schnei<strong>de</strong>-, Schälgerät und Schlauchpresse sind ebenso an Bord wie<br />

ein breites Ersatzteilsortiment. Defekte Schlauchleitungen, die mit<br />

<strong>de</strong>m X-Co<strong>de</strong> gekennzeichnet sind, lassen sich beson<strong>de</strong>rs schnell<br />

austauschen, <strong>de</strong>nn dann kann <strong>de</strong>r Servicetechniker das baugleiche<br />

Element bei seiner Ankunft schon dabeihaben. Der Hydraulik-<br />

Sofortservice kann nicht nur als Pannenhelfer, son<strong>de</strong>rn auch als<br />

Dienstleister eingesetzt wer<strong>de</strong>n, etwa um Auftragsspitzen abzupuffern.<br />

Bei Großbaustellen wie großen Tunnelprojekten kann von<br />

Hansa-Flex auch ein ganzer Container mit kompletter Werkstatt<br />

und Ersatzteillager geor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. 269 Fahrzeuge hat das Unternehmen<br />

heute am Laufen, davon 157 in Deutschland.<br />

Und dann gibt es noch drei Fahrzeuge für <strong>de</strong>n Fluidservice.<br />

Denn Hydrauliköl ist ein wichtiges Konstruktionselement, <strong>de</strong>ssen<br />

Pflege allerdings häufig vernachlässigt wird. Dabei gehört die regelmäßige<br />

Ölpflege zu <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Faktoren eines störungsfreien<br />

Betriebs. Denn nur ein intakter Ölfilm garantiert die<br />

reibungslose Funktion <strong>de</strong>r Maschinen. Die Voraussetzung dafür:<br />

sauberes Öl. In <strong>de</strong>r Praxis sind jedoch über 80 Prozent aller Druck-<br />

Kurzinterview<br />

Enrico Kieschnick, Projektleiter Marketing und Pressearbeit, Hansa-Flex<br />

In Ihrem Bereich brauchen Sie doch viele Fachkräfte.<br />

Wo nehmen Sie die her?<br />

Natürlich wer<strong>de</strong>n schon einmal die richtigen Leute<br />

rekrutiert, zum Beispiel Maschinenschlosser. Die<br />

durchlaufen dann eine intensive Qualifizierung. Wir<br />

haben En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1990er-Jahre ein eigenes Schulungszentrum<br />

aufgebaut, das vor ein paar Jahren in die Internationale<br />

Hydraulik Aka<strong>de</strong>mie in Dres<strong>de</strong>n übergegangen<br />

ist. Da gibt es einen großen Trainerstab und<br />

eine große Zahl an Seminaren. Da kann man sehr gut<br />

Qualifizieren. Unsere Mitarbeiter durchlaufen Einsteigerseminare<br />

und müssen bestimmte Module absolvieren.<br />

Diese Ausbildung bieten wir übrigens auch<br />

Kun<strong>de</strong>n an, auf Wunsch vor Ort beim Kun<strong>de</strong>n.<br />

Bil<strong>de</strong>n Sie auch selber junge Menschen aus?<br />

Natürlich. Wir wollen unseren Nachwuchs auch beson<strong>de</strong>rs<br />

för<strong>de</strong>rn. Dazu haben wir kürzlich in Baunatal<br />

bei Kassel eine Ausbildungsnie<strong>de</strong>rlassung gegrün<strong>de</strong>t.<br />

Das ist eine ganz normale, integrierte Hansa-<br />

Flex-Nie<strong>de</strong>rlassung, in <strong>de</strong>r aber neben <strong>de</strong>m Ausbildungsleiter<br />

nur Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> arbeiten. Die Nie<strong>de</strong>rlassung<br />

wird im Grun<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

betrieben. Da kommen alle Azubis hin, auch die Außenhan<strong>de</strong>lskaufleute<br />

o<strong>de</strong>r solche für Lagerlogistik.<br />

Alle sollen für 14 Tage in diese Nie<strong>de</strong>rlassung. Dann<br />

wird gewechselt. Je<strong>de</strong>r Azubi soll im 2. und 3. Lehr-<br />

Komponente & SyStem • titelStory<br />

flüssigkeiten in hydraulischen Systemen hochgradig verschmutzt.<br />

Um so wichtiger ist eine effektive Ölpflege. Die mobilen Einsatzfahrzeuge<br />

<strong>de</strong>r Fluidservice-Flotte sind voll ausgerüstet für eine<br />

umfassen<strong>de</strong> Ölanalyse vor Ort.<br />

Blick nach vorne<br />

Die vergangenen 50 Jahre waren für Hansa-Flex sehr erfolgreich.<br />

Der einstige Garagenbetrieb hat die 3000-Mitarbeiter-Marke geknackt<br />

und ist mit 39 Lan<strong>de</strong>sgesellschaften weltweit vertreten.<br />

Dass die Hydraulik in manchen Industriezweigen auf <strong>de</strong>m Rückzug<br />

ist, haben die Bremer erkannt und in ihrer Strategie mit einer<br />

Agenda 2020 bedacht. Unabhängig davon sind die Hanseaten optimistisch:<br />

„Der Kuchen ist sehr groß. Wir sind mit rund 20 Prozent<br />

Anteil Marktführer, da kann man sehen, wie viele Kleinere es<br />

noch gibt. Da ist viel Potenzial, um auch in unserem Kerngeschäft<br />

noch große Marktanteile zu gewinnen“ führt Enrico Kieschnick<br />

aus. „Viele Leute können das, was wir können. Aber die Verfügbarkeit,<br />

die Reaktionsschnelligkeit, das zeichnet Hansa-Flex aus.<br />

Produkte sind vergleichbar, die Schnelligkeit nicht“, ergänzt er<br />

noch. Derweil expandiert das Unternehmen in neue Märkte. Zentral-<br />

und Osteuropa sind gut versorgt und vor einigen Jahren wur<strong>de</strong><br />

in Shanghai ein großer Komplex, die Asien-Zentrale, gebaut.<br />

Zuletzt wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Markteintritt in Italien und Georgien erfolgreich<br />

durchgeführt. Und Südamerika, bislang nur mit Brasilien<br />

vertreten, zeigt auch großes Potenzial für Markteintritte. Der Jubilar<br />

blickt also nicht nur stolz zurück, er scheint fit für die kommen<strong>de</strong>n<br />

50 Jahre. n<br />

Autor Wolfgang Kräußlich, Leiten<strong>de</strong>r Chefredakteur<br />

jahr je zwei Wochen dort sein. Damit lernen die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

je<strong>de</strong>n Prozess, von Fakturierung, Lagerablauf,<br />

Konfektionieren, Versand und Kun<strong>de</strong>nbetreuung,<br />

alles unter <strong>de</strong>r Kontrolle <strong>de</strong>s Ausbildungsleiters.<br />

Die Nie<strong>de</strong>rlassung ist komplett neu, <strong>de</strong>n Azubis<br />

steht dort auch ein eigenes Fahrzeug zur Verfügung<br />

und es gibt eine Doppelhaushälfte, wo sie wohnen.<br />

Da wird schon etwas geboten.<br />

Warum dieser Aufwand?<br />

Damit begegnen wir <strong>de</strong>m Thema Fachkräftemangel.<br />

Das Mo<strong>de</strong>ll könnte auch für Auslandsnie<strong>de</strong>rlassungen<br />

Schule machen. Denn die Ausbildung ist ja nicht<br />

überall so wie in Deutschland. In China bekommt<br />

man keinen Gesellen o<strong>de</strong>r Meister. Wenn man Mitarbeiter<br />

dort langfristig behalten und bin<strong>de</strong>n will, muss<br />

man sie qualifizieren und sich um sie kümmern.<br />

Und das klappt?<br />

Ich <strong>de</strong>nke schon. Unsere Mitarbeiter sind positiv mit<br />

<strong>de</strong>m Unternehmen verbun<strong>de</strong>n. Unser heutiger brasilianischer<br />

Gesellschafter hat zum Beispiel früher<br />

einmal bei uns im Lager gearbeitet. Er hat <strong>de</strong>utsche<br />

Wurzeln, hier gelebt und ist dann aus familiären<br />

Grün<strong>de</strong>n zurückgegangen. Jahre später haben wir es<br />

mit ihm versucht und Brasilien entwickelt sich heute<br />

wun<strong>de</strong>rbar. wk<br />

„Mit gezielter Qualifizierung<br />

und Ausbildung begegnen<br />

wir <strong>de</strong>m Thema Fachkräftemangel.“<br />

Enrico Kieschnick, Hansa-Flex<br />

3/2012<br />

91<br />

Bild: ke NEXT / wk


Komponente & SyStem • maSchinenelemente<br />

92<br />

Interview mit Klaus Reus von Jakob Antriebstechnik<br />

1<br />

2<br />

Klemmen und schützen<br />

Innovationen bei mechanischen Komponenten wer<strong>de</strong>n gerne unterschätzt. Doch<br />

Mittelständler wie Jakob Antriebstechnik bieten oft erstaunliche Neuentwicklungen. ke-NEXT-<br />

Chefredakteur Wolfgang Kräußlich war in Kleinwallstadt und hat nach Details gefragt.<br />

Jakob Antriebstechnik ist bekannt für Kupplungen und<br />

Spanntechnik. Wie teilen sich diese Bereiche auf?<br />

Die Aufteilung än<strong>de</strong>rt sich, weil sich die Märkte in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren unterschiedlich entwickelt haben. In <strong>de</strong>r Krise, als die<br />

Servokupplungen und die Sicherheitskupplungen an Stellenwert<br />

verloren haben, hat die Spanntechnik diesen Rückgang stark kompensiert,<br />

hauptsächlich mit Aufträgen aus Asien. Das heißt wir kamen<br />

von zirka 70% Antriebstechnik und 30% Spanntechnik dann<br />

in einen Bereich von 50:50. Das hat uns so gut über die Zeit geholfen,<br />

dass wir keine Kurzarbeit gebraucht haben. Die Spanntechnik<br />

ist mittlerweile wie<strong>de</strong>r leicht rückläufig, dafür ziehen die Kupplungen<br />

an.<br />

Kupplungen fin<strong>de</strong>n ja fast überall Verwendung. Aber wo wird<br />

Ihre Spanntechnik eingesetzt?<br />

Nun, bei uns geht es vor allem um sehr schwere Lasten, die sicher<br />

eingespannt wer<strong>de</strong>n müssen. Unsere Spannelemente gehen hauptsächlich<br />

in Werkzeugmaschinen, die für die Schwerzerspanung<br />

gedacht sind. Diese Maschinen wer<strong>de</strong>n zum Beispiel eingesetzt,<br />

um die großen Nockenwellen für die Schiffsindustrie o<strong>de</strong>r Turbi-<br />

3/2012<br />

1 Das neue Jakob-Spin<strong>de</strong>lschutzsystem<br />

kombiniert Fe<strong>de</strong>rn und starke Magnete,<br />

um teure Anlagen im Falle einer<br />

Kollision zu schützen.<br />

2 Es funktioniert bereits: Klaus Reus<br />

<strong>de</strong>monstriert an einem Mo<strong>de</strong>ll die<br />

Funktionsweise <strong>de</strong>s Spin<strong>de</strong>lschutzsystems.<br />

Erste Prototypen sind in<br />

Kun<strong>de</strong>napplikationen im Einsatz.<br />

nenläufer für die Energiegewinnung zu produzieren. Bei diesen<br />

Teilen re<strong>de</strong>n wir leicht von 20 Metern Länge. Ich glaube das<br />

schwerste Werkstück, das unsere Spannelemente halten müssen,<br />

wiegt 300 Tonnen. Das ist dann schon or<strong>de</strong>ntlich. Wür<strong>de</strong> so ein<br />

300-Tonnen-Teil aus <strong>de</strong>r Maschine fallen, dann wäre mit Sicherheit<br />

einiges im Argen. Aber die Technik ist sehr bewährt. Wir bekommen<br />

heute noch gelegentlich Reparaturen von <strong>de</strong>n ersten<br />

Kraftspannspin<strong>de</strong>ln aus Maschinen, die 30 o<strong>de</strong>r 40 Jahre alt sind.<br />

Gibt es bei so ausgereifter Technik wie Kupplungen und<br />

Spannelementen eigentlich noch große Innovationen? In<br />

welche Richtung forscht Ihre Entwicklungsabteilung?<br />

Natürlich gibt es auch bei bewährten Produkten noch neue Entwicklungen,<br />

etwa neue Materialien o<strong>de</strong>r optimierte Geometrien.<br />

Darüber hinaus arbeiten unsere Entwickler aber auch an ganz neuen<br />

Produkten, die unser Sortiment passend erweitern.<br />

Zum Beispiel?<br />

Wir haben ein neues Motorspin<strong>de</strong>l-Schutzsystem für Werkzeugmaschinen.<br />

Das ist eine echte Innovation.


Inwieweit passt das zu Ihrem bisherigen Portfolio?<br />

Nun, auch unsere Sicherheitskupplungen schützen Achsen und<br />

Antriebe. Die I<strong>de</strong>e war in diesem Fall, ein System zu entwickeln,<br />

das die teure Motorspin<strong>de</strong>l im Falle einer Kollision schützt. Natürlich<br />

kann man die Achsen mit je einer Sicherheitskupplung auslegen.<br />

Das Problem ist aber immer <strong>de</strong>r Bauraum und die Steifigkeit.<br />

Dann gibt es die Möglichkeit auf Sensorik zurückzugreifen und<br />

über die Motorsteuerung zu reagieren. Aber in <strong>de</strong>m Moment, wo<br />

ein Strom ansteigt o<strong>de</strong>r ein sonstiges Sensorsignal vorliegt, ist die<br />

Kollision schon geschehen. Der Schutz kommt ein bisschen zu<br />

spät.<br />

Wie ist Ihre Herangehensweise?<br />

Grundbedingung für das Motorspin<strong>de</strong>l-Schutzsystem ist: Es darf<br />

keinen negativen Einfluss auf die Bearbeitungsqualität haben, solange<br />

kein Crash vorliegt. Ich kann <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n nicht sagen, er<br />

darf nicht mehr so schnell fahren, er darf nicht mehr so einen tiefen<br />

Span nehmen. All das will er weiterhin genauso machen wie er<br />

es bislang gemacht hat. Und er will natürlich auch dieselbe Bearbeitungsqualität<br />

haben. Das heißt, das System muss so steif sein als<br />

ob es nicht vorhan<strong>de</strong>n wäre. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite soll es natürlich<br />

immer noch schnell genug sein, um im Falle einer Kollision seine<br />

Schutzfunktion zu gewährleisten.<br />

Und das haben Sie geschafft?<br />

Ja. Wir haben eine Kombination aus Fe<strong>de</strong>rn und starken Magneten in<br />

einem Zwischenring zusammengeschaltet. Die Motorspin<strong>de</strong>l selber<br />

wird nicht direkt im Spin<strong>de</strong>lkasten angeschraubt, son<strong>de</strong>rn über unseren<br />

Zwischenflansch fixiert. Wir haben hier <strong>de</strong>n großen Vorteil, dass<br />

wir im Falle einer Kollision einen zusätzlichen Weg von 20 mm zur<br />

Verfügung stellen. Unser System gibt im Kollisionsfall in Millisekun<strong>de</strong>n<br />

ein Signal an die Steuerung. Die Elektronik verarbeitet das und<br />

kann dann sagen: ich fahre die Achsen zurück. Doch es dauert eben,<br />

bis so ein System reagiert und wir haben immer noch die 20 mm Weg<br />

zur Verfügung, um Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Spin<strong>de</strong>l zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />

So ein Schutzsystem gibt es ja nicht kostenlos. Was ist <strong>de</strong>r<br />

Hauptnutzen für <strong>de</strong>n Anwen<strong>de</strong>r?<br />

Bei nur einem Spin<strong>de</strong>l-Crash hat sich das System schon bezahlt<br />

gemacht. Die Lager, die im Normalfall bei so einem Vorfall zerstört<br />

wer<strong>de</strong>n, sind sehr teuer. Da re<strong>de</strong>n wir schnell von 20.000 Euro, was<br />

die Reparatur <strong>de</strong>r Spin<strong>de</strong>l kosten kann. Plus zusätzlich die Ausfallzeit<br />

<strong>de</strong>r Maschine. Manche Anwen<strong>de</strong>r legen sich bei hoch produktiven<br />

Anlagen komplette Spin<strong>de</strong>ln als Ersatz auf Lager. Aber selbst<br />

die muss ich einbauen und die Maschine steht so lange. Mit unserem<br />

System haben wir eine Wie<strong>de</strong>reinrückgenauigkeit von wenigen<br />

µ. Für einige Anwen<strong>de</strong>r reicht das absolut aus. Ansonsten<br />

müsste <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> eine Position anfahren, um zu sehen, ob die Maschine<br />

noch genau genug ist. Unter Umstän<strong>de</strong>n muss er nachjustieren.<br />

Aber immerhin hat er die teuren Reparaturkosten samt<br />

Ausfallzeit nicht mehr am Bein.<br />

Hat so ein System nicht auch Nachteile?<br />

Der größte Nachteil ist wohl, dass das System lei<strong>de</strong>r nicht zum<br />

Nachrüsten bestehen<strong>de</strong>r Maschinen geeignet ist. Die müssen an<br />

<strong>de</strong>n größeren Bauraum und das Gewicht angepasst sein.<br />

Autor Das Interview führte <strong>de</strong>r Leiten<strong>de</strong> Chefredakteur Wolfgang Kräußlich<br />

LEISTUNG EFFIZIENZ ZUKUNFT<br />

Ölvolumen<br />

reduzieren<br />

Mit Voith Turbos hydraulischem Antrieb<br />

wird je<strong>de</strong> Presse zur Servopresse Seite 22<br />

Weihnachtsmarkt<br />

Geschenkvorschläge für<br />

Konstrukteure<br />

Seite 79<br />

flu_image_86x257.indd 3 24.02.2011 3/2012 07:27:27<br />

93<br />

Hydraulik<br />

Pfl egemaßnahmen erhöhen die Standzeiten<br />

von Betriebsfl üssigkeiten Seite 26<br />

Mo<strong>de</strong>rne Druckluftstationen<br />

verbrauchen weniger Energie Seite 38<br />

Steuerungstechnik schafft<br />

mehr Effi zienz Seite 48<br />

Pneumatik<br />

Automatisierung<br />

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Komponente & SyStem • Hard- & Software<br />

Weißlichtmessung<br />

Funktionen erweitert<br />

CoreView 6.0, die aktuelle Software von<br />

Hexagon Metrology für Weißlicht-Messsysteme<br />

von Cognitens, beinhaltet Offline-Programmierung,<br />

native 64-Bit-Unterstützung<br />

sowie neue Messfunktionen. Sie<br />

ist ab sofort verfügbar.<br />

Daneben gibt es nun komfortable Berichtswerkzeuge<br />

in Kombination mit beschleunigten Berechnungen<br />

und höherem Systemdurchsatz. Ebenfalls vorhan<strong>de</strong>n<br />

ist ein Offline-Programmiermodul für das Robotermesssystem<br />

Cognitens WLS400A. Alle CoreView-Module<br />

können nun auf einer nativen 64-Bit-Architektur<br />

betrieben wer<strong>de</strong>n und so die Speicher- und CPU-Kapazität<br />

besser nutzen. Dadurch wer<strong>de</strong>n die Verarbeitung<br />

großer CAD-Dateien und die Visualisierung dichter<br />

Punktwolken unterstützt und die Berechnung <strong>de</strong>r<br />

Ergebnisse beschleunigt. Neue Funktionen zur Inspektion<br />

von Spaltmaßen unterstützen die Messung<br />

zusammengehöriger Teile in montierter Position.<br />

Simulations-Software<br />

Mehrkörper-Simulation<br />

mit mehr Funktionen<br />

Mit <strong>de</strong>r Software Adams 2012 hat MSC<br />

eine funktional erweiterte Oberfläche<br />

für Mehrkörpersimulationen und einen<br />

Mo<strong>de</strong>llbrowser für die vereinfachte Mo<strong>de</strong>llbearbeitung<br />

eingeführt. Flexible<br />

Körper können nun automatisch in <strong>de</strong>r<br />

Adams/View Oberfläche generiert wer<strong>de</strong>n,<br />

um effizient Mo<strong>de</strong>lle mit hoher<br />

Wie<strong>de</strong>rgabetreue zu unterstützen. Zu<strong>de</strong>m<br />

gibt es nun ein Reifenmo<strong>de</strong>ll, das<br />

die Auswahl an Standardmanövern und<br />

Fahrbahnprofilformaten für die Gesamtfahrzeugsimulation<br />

abrun<strong>de</strong>t.<br />

Technische Details<br />

• Mo<strong>de</strong>llnavigation verbessert<br />

• C++-Solver<br />

• flexible Körper generierbar<br />

MSC Software www.mscsoftware.com<br />

94<br />

3/2012<br />

CoreView 6.0 zeigt auch die Position <strong>de</strong>r im<br />

Fahrzeugbau gängigen Stiftbolzen an, zum<br />

Beispiel bei <strong>de</strong>r Montage von Automobil-<br />

Karosserien.<br />

Dies bietet aussagekräftige Informationen über das<br />

Verhalten zusammengehöriger Teile nach <strong>de</strong>r Montage.<br />

CoreView 6.0 zeigt auch die Position <strong>de</strong>r im Fahrzeugbau<br />

gängigen Stiftbolzen an. Die Funktion Metrology<br />

Advisor führt <strong>de</strong>n Benutzer <strong>de</strong>s WLS400A online<br />

und unterstützt die Schaffung effizienterer Prozesse<br />

zur Messung von Punkten und Elementen. Im<br />

High Definition-(HD)-Modus erkennt das automatisierte<br />

WLS400A-System nunmehr Charakterlinien<br />

entlang <strong>de</strong>r gesamten Fahrzeuglänge. Eine weiterentwickelte<br />

Automated Measurement (AM)-Berechnung<br />

bewirkt einen höheren Messdurchsatz <strong>de</strong>s Systems.<br />

Dazu kann schon während <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>r<br />

PCB-Layout-Design<br />

Vereint MCAD und<br />

ECAD<br />

Eine neue Version 6.1 <strong>de</strong>s Board Mo<strong>de</strong>ler<br />

Lite von Zuken soll die Produktivität<br />

beim PCB-Layout-Design steigern helfen<br />

und ist mit Cadstar 13.0 zu haben. Die<br />

gemeinsame Plattform für MCAD- und<br />

ECAD-Design-Prozesse verbessert die<br />

Kommunikation und vermei<strong>de</strong>t Probleme<br />

beim Datenaustausch zwischen Elektronik<br />

und Mechanik. Das Austausch-Tool<br />

unterstützt bereits früh im PCB-Design-<br />

Prozess eine elektromechanische Analyse,<br />

die präzise 3D-Messungen sowie Interferenzprüfungen<br />

umfasst.<br />

Technische Details<br />

• Originalteile verän<strong>de</strong>rbar<br />

• einfaches Mo<strong>de</strong>llieren<br />

• Bohrplanerstellung<br />

Zuken www.zuken.com<br />

MMS-Client<br />

Interessante für<br />

Win<strong>de</strong>nergieanlagen<br />

Der MMS-Client von Bachmann electronic<br />

greift direkt auf die Ethernet-<br />

Schnittstelle zu und verhält sich ähnlich<br />

wie ein Feldbustreiber: Er ist als reine<br />

Software-Lösung ausgeführt, die keine<br />

spezielle Zusatzhardware erfor<strong>de</strong>rt. Das<br />

Applikationsprogramm selbst kann in<br />

IEC61131-3 o<strong>de</strong>r C/C++ erstellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Bachmann stellt Programmierhilfen<br />

zur Verfügung. Mit <strong>de</strong>m grafischen<br />

Test- und Diagnose-Monitor lässt sich<br />

die Kommunikation zum Peripheriegerät<br />

ohne Programmieraufwand testen.<br />

Technische Details<br />

• offene Konfigurationsschnittstelle<br />

• Kommunikationstest<br />

• direkter Schnittstellenzugriff<br />

Bachmann Electronic www.bachmann.info<br />

Messergebnisse <strong>de</strong>s vorherigen Messdurchgangs mit<br />

<strong>de</strong>r Durchführung eines neuen Messzyklus begonnen<br />

wer<strong>de</strong>n. Neu gestaltete Kommentaroptionen erlauben<br />

die Positionierung, Ausrichtung und Verteilung<br />

von Beschreibungsfel<strong>de</strong>rn innerhalb <strong>de</strong>s gewünschten<br />

Bereichs mittels Mausklick. Damit ist eine übersichtliche<br />

Präsentation <strong>de</strong>r Messergebnisse möglich.<br />

Technische Details<br />

• komfortable Berichtswerkzeuge<br />

• Offline-Programmiermodul<br />

• Spaltmaß-Inspektion<br />

Hexagon Metrology www.hexagon-metrology.com<br />

Wickelprozessregelung<br />

Software regelt präzise<br />

und robust<br />

Eine Softwarebibliothek von B&R zur präzisen<br />

und robusten Regelung von Wickelprozessen<br />

beinhaltet eine Zugspannungssteuerung<br />

durch Drehmomentaufprägung<br />

sowie im geschlossenen Kreis<br />

durch Rückführung <strong>de</strong>s Messwertes o<strong>de</strong>r<br />

Verwendung eines Tänzers. Durch eine<br />

automatische Adaption <strong>de</strong>r Geschwindigkeits-Reglerparameter<br />

<strong>de</strong>s Antriebs<br />

und <strong>de</strong>r Vorsteuerungen für Geschwindigkeit<br />

und Beschleunigung wird eine<br />

stabile Zugspannung auch in Beschleunigungs-<br />

und Abbremsphasen erzielt.<br />

Technische Details<br />

• Schätzung <strong>de</strong>s Wickeldurchmessers<br />

• für alle Wickelprozesse<br />

• hohe Genauigkeit<br />

B&R www.br-automation.com


Gießerei-Simulationslösung<br />

Designwerkzeug für<br />

Anguss- und Gießsysteme<br />

Die aktuelle Version <strong>de</strong>r Casting Simulation Suite Salsa<br />

3D von ESI, bestehend aus ProCast und QuikCast, unterstützt<br />

eine vorausschauen<strong>de</strong> Beurteilung <strong>de</strong>s gesamten<br />

Gießprozesses, einschließlich Füll- und Verfestigungsmängeln,<br />

Gefügeän<strong>de</strong>rungen sowie Bauteilverzug. Sie<br />

ermöglicht die rasche Visualisierung <strong>de</strong>r Auswirkungen<br />

von Konstruktionsän<strong>de</strong>rungen auf Gussteile. Mit <strong>de</strong>m<br />

Mo<strong>de</strong>llierer lässt sich <strong>de</strong>r Zeitaufwand für die Vorbereitung<br />

<strong>de</strong>utlich verringern.<br />

Technische Details<br />

• Ratgeber für mechanische Eigenschaften<br />

• Entwurfswerkzeug für Füllsysteme<br />

• Entwurf von Angussgeometrien<br />

ESI Engineering www.esigmbh.<strong>de</strong><br />

LED-Multifunktionssysteme<br />

Für kleinere bis mittlere<br />

Zeichnungsauflagen<br />

LED-Schwarzweiß-Drucker 700M und 7100 von KIP<br />

Deutschland im DIN A0 Format für kleinere und mittlere<br />

Auflagen sind intuitiv bedienbar, sicher im Netzwerkeinsatz<br />

und erreichen eine hohe Darstellungsqualität.<br />

Das Mo<strong>de</strong>ll 700M lässt sich sofort nutzen, erreicht eine<br />

Geschwindigkeit von 2 DIN A0-Zeichnungen/min. und<br />

eignet sich für bis zu 400 m Druck pro Monat. 3,3 DIN<br />

A0-Drucke/min mit 600 x 1.200 dpi schafft das Mo<strong>de</strong>ll<br />

7100, das vielseitig einsetzbar ist.<br />

Technische Details<br />

• Stellfläche 1 m²<br />

• Scanner mit E-Mail<br />

• Scanbreite 297 bis 914 mm<br />

KIP www.kip-<strong>de</strong>utschland.<strong>de</strong><br />

Frequenzumrichter-Parametrierung<br />

Einfacher konfigurieren<br />

Die Inbetriebnahme-Software SoMove von Schnei<strong>de</strong>r<br />

Electric ermöglicht es, Frequenzumrichter Altivar zu<br />

konfigurieren, in Betrieb zu nehmen und über die Zusatzapplikation<br />

SoMove Mobile per Mobiltelefon zu<br />

warten. Die Software beschleunigt die Implementierung<br />

und verkürzt Stillstandszeiten. FDT/DTM-Boxen<br />

erleichtern zu<strong>de</strong>m das Update. Konfigurierbar sind<br />

unter an<strong>de</strong>rem Hochlauf- und Auslauframpen. Über<br />

Funktionsblöcke lassen sich Abläufe erstellen sowie<br />

die dafür verwen<strong>de</strong>ten Ein- und Ausgangssignale und<br />

Sicherheitsfunktionen wie STO, SLS und SS1 verwalten.<br />

Zusätzlich hat die Software Monitoring- und Oszilloskop-Eigenschaften.<br />

Die Übertragung <strong>de</strong>r Konfiguration<br />

erfolgt dann durch eine USB- o<strong>de</strong>r Bluetooth-Schnittstelle.<br />

Beim Zugriff über fast je<strong>de</strong>s gängige<br />

Mobiltelefon mit Bluetooth-Schnittstelle<br />

verkürzen sich Wartungszeiten. Man lädt dazu über<br />

SoMove Mobile die Konfiguration <strong>de</strong>s Umrichters direkt<br />

auf das Handy, konvertiert die Daten in eine Bilddatei<br />

und schickt diese als MMS-Nachricht an die<br />

Serviceabteilung.<br />

Technische Details<br />

• Parametersätze kopierbar<br />

• Mehrfach-Konfigurationsübertragung<br />

• einfacher Update<br />

Schnei<strong>de</strong>r Electric www.schnei<strong>de</strong>r-electric.com<br />

NEUØ<br />

3mm<br />

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Mini Rückschlag-<br />

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Komponente & SyStem • AntriebStechniK<br />

Frequenzumrichter, Elektromotoren, Getriebe<br />

Weltweit einheitliche Effizienzlösungen<br />

Neue Umrichter, robuste Geber und Lösungen die neue Energieeffizienzklasse IE3:<br />

Innovative Ergänzungen im Sortiment und ein verbreitertes Angebot bei Produktfamilien<br />

prägten <strong>de</strong>n Messeauftritt von Nord Drive-Systems auf <strong>de</strong>r SPS/IPC/Drives 2011.<br />

So <strong>de</strong>cken nun zum Beispiel die Frequenzumrichterfamilien<br />

SK 500E für die zentrale und SK 200E für die <strong>de</strong>zentrale<br />

Installation einen größeren Leistungsbereich<br />

ab. Dezentrale Mo<strong>de</strong>lle wer<strong>de</strong>n ab sofort bis 22 kW angeboten,<br />

die Schaltschrank-Umrichter in Kürze bis<br />

Baugröße 10 mit 132 kW. Neu erhältlich ist außer<strong>de</strong>m<br />

<strong>de</strong>r innovative Typ SK 540E. Dieser intelligente Umrichter<br />

mit leistungsfähigem Prozessor macht es möglich,<br />

bei vielen Aufgaben ganz auf externe Steuerungen zu<br />

verzichten, da antriebsnahe Funktionen nach IEC 61131<br />

direkt frei programmiert wer<strong>de</strong>n können.<br />

Neues Enco<strong>de</strong>rsystem<br />

Außer Neuerungen bei <strong>de</strong>n Umrichtern stellte Nord<br />

auch ein Enco<strong>de</strong>rsystem vor, das gemeinsam mit <strong>de</strong>m<br />

Sensorspezialisten Contelec entwickelt wur<strong>de</strong>. Der<br />

auch nachrüstbare Impulsgeber ist speziell auf <strong>de</strong>n Betrieb<br />

in <strong>de</strong>r Nähe von DC-Bremsen ausgelegt.<br />

Dank seines berührungslosen magnetischen Messprinzips<br />

arbeitet das kompakte Gerät vibrationsfest und<br />

ohne mechanischen Verschleiß. Ein damit ausgerüsteter<br />

Motor legt um maximal 20 mm in <strong>de</strong>r Länge zu. Der<br />

kostengünstige HTL-Enco<strong>de</strong>r richtet sich bei <strong>de</strong>r einfachen<br />

Montage an <strong>de</strong>r Lüfterhaube selbst aus. Verfügbar<br />

sind drei Standardtypen mit Auflösungen von 1, 32<br />

o<strong>de</strong>r 512 ppr.<br />

96<br />

3/2012<br />

Bei <strong>de</strong>n Elektromotoren stehen aktuell Lösungen für<br />

die neue Energieeffizienzklasse IE3 im Mittelpunkt. Wie<br />

schon in <strong>de</strong>r IE2-Klasse kann Nord bei diesen weitgehend<br />

die Baugrößen <strong>de</strong>r früheren IE1-Ausführungen<br />

beibehalten. Anwen<strong>de</strong>rn, für die ein Umstieg auf sparsamere<br />

Motortypen ansteht, bleibt in vielen Fällen somit<br />

eine aufwändige Anpassung ihres Maschinen- o<strong>de</strong>r<br />

Anlagenaufbaus erspart. Angesichts ähnlicher Energiesparvorschriften<br />

in fast allen Märkten weltweit, die<br />

Schritt für Schritt höhere Effizienz bei Antrieben for<strong>de</strong>rn,<br />

ist aus Sicht betroffener Anwen<strong>de</strong>r ein möglichst<br />

einheitlicher technologischer Lösungsansatz wünschenswert.<br />

Mit <strong>de</strong>m Global-Nord-Motor reduziert<br />

Nord <strong>de</strong>n Umstellungsaufwand: Bis auf wenige Einschränkungen,<br />

etwa durch die unterschiedlichen Netzfrequenzen<br />

von 50 o<strong>de</strong>r 60 Hz, wer<strong>de</strong>n die Energiesparmotoren<br />

für unterschiedliche Weltregionen weitgehend<br />

einheitlich ausgelegt. Für je<strong>de</strong>s Land wer<strong>de</strong>n sie<br />

mit <strong>de</strong>n jeweils notwendigen Spezifikationen sowie<br />

samt Zertifizierungen bereitgestellt.<br />

Hygienische Lösung<br />

Viel Entwicklungsarbeit wur<strong>de</strong> 2011 auch in neue Getriebevarianten<br />

investiert. Als hygienische Lösungen<br />

nicht nur für die Lebensmittelindustrie wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />

nächsten Monaten zweistufige Kegelstirnradgetriebe<br />

Nord stellt eine Reihe<br />

von Neuerungen in <strong>de</strong>r<br />

Leistungselektronik vor<br />

– neben leistungsstärkeren<br />

Umrichtermo<strong>de</strong>llen zählt<br />

dazu auch ein nachrüstbarer<br />

Magnetgeber.<br />

aus Aluminium lieferbar, die dank beson<strong>de</strong>rs glatter<br />

Oberflächen und einem Design, das Hinterschneidungen<br />

konsequent vermei<strong>de</strong>t, äußerst einfach und effizient<br />

zu reinigen sind. Das Programm umfasst fünf<br />

Mo<strong>de</strong>lle mit Drehmomenten von 90 bis 660 Nm.<br />

Flexible Baukastenelemente<br />

Ähnlich hygienisch optimiert ist zu<strong>de</strong>m die kommen<strong>de</strong><br />

Generation <strong>de</strong>r Universal-Schneckengetriebe – die<br />

neue Baureihe SMI bietet dank vielfältiger Baukasten-Elemente<br />

wie gewohnt große Flexibilität bei <strong>de</strong>r<br />

Auslegung <strong>de</strong>r Getriebe. Ein erweitertes Spektrum<br />

schließlich <strong>de</strong>cken jetzt die modularen Industriegetriebe<br />

ab, die mit Nennmomenten bis über 200.000<br />

Nm im einteiligen Blockgehäuse-Design gebaut wer<strong>de</strong>n.<br />

Angesichts wachsen<strong>de</strong>r Nachfrage nach zusätzlichen<br />

Ausführungen am unteren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s bisherigen<br />

Programms wird das Sortiment um eine Reihe von<br />

Mo<strong>de</strong>llen mit 25.000 bis 50.000 Nm ergänzt.<br />

Technische Details<br />

• größerer Leistungsbereich bei Frequenzumrichtern<br />

• vibrationsfestes Enco<strong>de</strong>rsystem<br />

• Global Nord Motor, Energieeffizienzklasse IE3<br />

• zweistufige Kegelstirnradgetriebe aus Aluminium<br />

Nord www.nord.com


Drehmomentstütze<br />

Passgenau<br />

verschrauben<br />

Hytorc hat eine Abstützvorrichtung für<br />

<strong>de</strong>n Luft-Drehmomentschrauber jGun<br />

entwickelt, die speziell für Faltenbalg-<br />

Messleitungsventile konzipiert ist. Damit<br />

wird das Verziehen o<strong>de</strong>r Abreißen<br />

<strong>de</strong>r Messleitungen beim Anziehen und<br />

Lösen <strong>de</strong>r Hauptmutter mit Handdrehmomentschlüsseln<br />

vermie<strong>de</strong>n. Die zum<br />

Lösen und Anziehen <strong>de</strong>r Ventile notwendige<br />

Stecknuss sitzt in <strong>de</strong>r Hülse <strong>de</strong>r<br />

Vorrichtung. Diese Stecknuss wird vom<br />

Schrauber gedreht, die Gegenkräfte<br />

wirken unterhalb <strong>de</strong>r Hauptmutter.<br />

Technische Details<br />

• schnelle Revision<br />

• vibrations-/Schlagfrei<br />

• Lautstärke


Komponente & SyStem • AntriebStechniK<br />

Kleinservoantriebe<br />

Klein, kompakt und stark<br />

Vielfach ist es ein Wunsch nach kompakten, dynamischen<br />

und leistungsstarken Antriebseinheiten,<br />

welcher <strong>de</strong>r stetig wachsen<strong>de</strong>n Nachfrage nach<br />

Servomotoren zugrun<strong>de</strong> liegt.<br />

Für anspruchsvolle Aufgaben hat Heidolph die Servomotorenbaureihe<br />

HeiMotion Premium (HMP) konzipiert.<br />

Die bei<strong>de</strong>n kleinsten Baugrößen, <strong>de</strong>r HMP04 und<br />

<strong>de</strong>r HMP06, sind kompakte Kleinservoantriebe im Leistungsbereich<br />

von 50 W bis 550 W. Vielfältige Optionen<br />

im Standard und die Möglichkeit, kun<strong>de</strong>nspezifische<br />

Lösungen zu verwirklichen, garantieren eine optimal<br />

auf die jeweilige Anfor<strong>de</strong>rung angepasste Einheit. Die<br />

Servomotoren <strong>de</strong>r Standard-Baureihe mit <strong>de</strong>n Flanschmaßen<br />

40 mm bzw. 60 mm <strong>de</strong>cken ein Stillstandsmoment<br />

von 0,18 bis 1,5 Nm ab. Der Drehzahlbereich liegt<br />

zwischen 3.000 und 9.000 min-1, es können jedoch<br />

auch Son<strong>de</strong>rauslegungen auf kun<strong>de</strong>nspezifische Anwendungen<br />

realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Motoren sind serienmäßig mit einem 2-poligen<br />

Resolver ausgestattet und können, je nach Anwen-<br />

Softstarter<br />

Schaltet<br />

bis 200 A<br />

Eaton erweitert die Softstarter-Reihe<br />

DS7 um Geräte bis 200 A. Damit steht<br />

ein Spektrum von 4 bis 200 A mit einer<br />

einheitlichen Ansteuerung und Funktionalität<br />

bereit. Bei DS7 umfasst <strong>de</strong>r Netzspannungsbereich<br />

200 bis 480 V, für die<br />

Ansteuerung sind Versionen mit 24 VAC/<br />

DC und 110-230V AC zu haben. Die spezielle<br />

Ansteuermetho<strong>de</strong> für die Softstartfunktion<br />

vermei<strong>de</strong>t Gleichstromanteile.<br />

Damit wird die Bildung eines elliptischen<br />

Drehfelds unterdrückt.<br />

Technische Details<br />

• Kurze Hochlaufzeit<br />

• Einfache Verdrahtung<br />

• Sanfter Motorstart<br />

Eaton Industries<br />

www.eaton.com/moellerproducts<br />

98<br />

3/2012<br />

Linearstellzylin<strong>de</strong>r<br />

Frei<br />

konfigurierbar<br />

Beim Linearstellzylin<strong>de</strong>r EKA von A-<br />

Drive lassen sich <strong>de</strong>r zur Anwendung<br />

passen<strong>de</strong> Antrieb und die Mechanik aus<br />

einem Systembaukasten auswählen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Baugröße 60 stehen vier Spin<strong>de</strong>larten<br />

zur Wahl. Der Schwerpunkt <strong>de</strong>r<br />

Auslegung kann auf Wirkleistung, Lebensdauer<br />

o<strong>de</strong>r die Kosten gelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dabei sind verschie<strong>de</strong>ne effiziente<br />

Antriebstechniken wählbar, die auf die<br />

Mechanik abgestimmt sind. Die elektrischen<br />

Stellantriebe arbeiten dynamisch<br />

und mit variablen Geschwindigkeiten.<br />

Technische Details<br />

• Ansteuerelektronik<br />

• Modulare Schnittstellen<br />

• Umfassen<strong>de</strong> Überwachung<br />

dungsfall, mit an<strong>de</strong>ren Gebersystemen wie Hallsensoren,<br />

Inkrementalgeber o<strong>de</strong>r Absolutwertgeber in Single-<br />

o<strong>de</strong>r Multiturnausführung ausgerüstet wer<strong>de</strong>n. Das<br />

Y-Tec-Stecksystem gewährleistet flexiblen und sicheren<br />

Anschluss. Optional ist <strong>de</strong>r HMP06 auch mit M23-<br />

Stecker o<strong>de</strong>r Kabeldirektabgang erhältlich.<br />

Hohe Leistungsdichten<br />

Des Weiteren stehen Ausführungen mit Haltebremse<br />

o<strong>de</strong>r einem Planetengetriebe-Programm zur Verfügung,<br />

auf Wunsch auch in spielarmer Ausführung.<br />

Durch Rastmomentoptimierung wur<strong>de</strong> die Laufruhe<br />

<strong>de</strong>r Motoren erhöht und die Verluste reduziert. Die verwen<strong>de</strong>ten<br />

Seltenerdmagnete (NdFeB) ermöglichen<br />

hohe Leistungsdichten. Durch <strong>de</strong>n Einsatz eines Wellendichtrings<br />

kann die Schutzart IP65 gewährleistet<br />

A-Drive www.a-drive.<strong>de</strong><br />

Die Kleinservoantriebe <strong>de</strong>r neuen Baureihe HeiMotion<br />

Premium können zentral und <strong>de</strong>zentral in vielseitige<br />

Automatisierungslösungen eingebun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Miniaturgewin<strong>de</strong>spin<strong>de</strong>ln<br />

Rostfrei und<br />

präzise<br />

Zur Realisierung hochgenauer Antriebe<br />

und Positioniersysteme gibt es von Novo-<br />

Nox rostfreie Präzisions-Kugelgewin<strong>de</strong>spin<strong>de</strong>ln<br />

in Verbindung mit Miniaturschienenführungen,<br />

gefertigt nach Genauigkeitsklasse<br />

C5 (Axialspiel-Toleranz ± 0,008<br />

mm). Der mechanische Wirkungsgrad erreicht<br />

durch die geringe Rollreibung beim<br />

Kugelgewin<strong>de</strong>trieb bis zu 95 Prozent. Die<br />

Einschaltdauer kann bis zu 100 Prozent<br />

betragen. Durch die geringe Rollreibung<br />

haben die Kugelgewin<strong>de</strong>triebe keine<br />

Selbsthemmung.<br />

Technische Details<br />

• Drehzahlgrenze 3.000 min-1<br />

• Lastwinkel 45°<br />

• ruhiger Lauf<br />

NovoNox www.novonox.com<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Servomotoren sind nach einem UL-Isolationssystem<br />

aufgebaut und bestehen ausschließlich aus<br />

UL-gelisteten Materialien.<br />

Neben <strong>de</strong>n bewährten zentralen Reglern HCF und HCE<br />

im Spannungsbereich von 24 bis 48V DC bzw. 230V AC,<br />

bietet Heidolph auch jüngst zwei integrierte Lösungen<br />

(HMP-i) auf Basis <strong>de</strong>r neuen Baureihe HeiMotion Premium<br />

an. Zum Einen, <strong>de</strong>r vollintegrierte Regler bis<br />

120W Nennleistung, sowie im Leistungsbereich bis<br />

400W ein modular angebautes Reglersystem.<br />

Technische Details<br />

• serienmäßiger 2-poliger Resolver<br />

• ausrüstbar mit an<strong>de</strong>ren Gebersystemen<br />

• erhöhte Laufruhe, reduzierte Verluste<br />

Heidolph www.heidolph.<strong>de</strong><br />

Profilschienenführungen<br />

Staubschutz für<br />

Lineartechnik<br />

Das Dichtungssystem SW unterstützt <strong>de</strong>n<br />

Einsatz von Profilschienenführungen von<br />

Hiwin auch bei starker Staubentwicklung<br />

o<strong>de</strong>r Schmutzbelastung. Das System setzt<br />

sich aus einer Kopfdichtung, einer Enddichtung<br />

mit Doppellippe und einer Fußdichtung<br />

zusammen und ist optional<br />

auch mit einem Metallabstreifer zu haben.<br />

Es schützt gegen das Eindringen von<br />

Schmutz in <strong>de</strong>n Laufwagen und verhin<strong>de</strong>rt<br />

das Austreten <strong>de</strong>s Schmierstoffs.<br />

Dies verlängert die Schmierintervalle und<br />

die Lebensdauer <strong>de</strong>r Laufwagen.<br />

Technische Details<br />

• Baugröße HG-15 bis -45<br />

• 10-fache Lebensdauer<br />

• Metallabstreifer optional<br />

Hiwin www.hiwin.<strong>de</strong>


Dichtungen<br />

Mobiler Zugriff per<br />

Smartphone-App<br />

SKF Economos hat einen einfachen und mobilen Zugriff<br />

auf sein Programm an maßgeschnei<strong>de</strong>rten Dichtungen,<br />

Kunststoffbauteilen und Zylin<strong>de</strong>rservices per<br />

Smartphone-App geschaffen. Die mit <strong>de</strong>m iPhone,<br />

iPod touch, o<strong>de</strong>r iPad kompatible Anwendung enthält<br />

umfangreiche und multimedial aufbereitete Informationen.<br />

Mit Hilfe einer grafischen Profilauswahl können<br />

individuelle Dichtungsprofile passend zu vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Einbauräumen bestimmt wer<strong>de</strong>n.<br />

Technische Details<br />

• Experten-Service<br />

• Lösungsanfragen<br />

• Prototypen<br />

SKF Economos www.skf.<strong>de</strong>/dichtungen<br />

Ventilverband<br />

Nachträgliche Anpassungen<br />

je<strong>de</strong>rzeit möglich<br />

Der Ventilverband BVH von Hawe eignet sich beson<strong>de</strong>rs<br />

für Spannhydrauliksysteme und besteht aus mehreren<br />

Segmenten mit elektromagnetisch betätigten Wegesitzventilen,<br />

beispielweise mit 3/2-, 4/2- o<strong>de</strong>r 4/3-Wegefunktion.<br />

Optional sind die Segmente zusätzlich mit<br />

Rückschlagventilen, Blen<strong>de</strong>n, Filtern o<strong>de</strong>r Druckschaltgeräten<br />

ausgestattet. Müssen Verbraucher mit unterschiedlichen<br />

Drücken versorgt wer<strong>de</strong>n, ist die Kombination<br />

mit <strong>de</strong>m 2-Wege-Druckregelventil CDK möglich.<br />

Technische Details<br />

• Arbeitsdruck bis 400 bar<br />

• Volumenstrom bis 20 l/min<br />

• Hohlschraubenverbindung<br />

Hawe www.hawe.<strong>de</strong><br />

Servo-Inverter<br />

Für Mehrachsanwendungen<br />

universell nutzbar<br />

Der kompakte, flexibel nutzbare Mehrachs-Servo-Inverter<br />

i700 von Lenze vereinfacht Montage, Inbetriebnahme<br />

und Engineering. Doppelachsen vermin<strong>de</strong>rn das Gerätevolumen.<br />

Wegen intuitiv bedienbarer Software Tools und<br />

einem zentralen Engineering Interface lässt sich <strong>de</strong>r Inverter<br />

über EtherCAT einfach in Automatisierungsarchitekturen<br />

einbin<strong>de</strong>n. Er umfasst Einzel- und Doppelachsmodule<br />

für <strong>de</strong>n Leistungsbereich von 0,37 bis 15 kW sowie<br />

passen<strong>de</strong> Versorgungsmodule.<br />

Technische Details<br />

• einfache Verdrahtung<br />

• Brems-Chopper<br />

• Autotuning-Funktionen<br />

Lenze www.lenze.com<br />

Druckregler<br />

Regler wertet<br />

Wartungsgeräte auf<br />

Der elektronische Proportional-Druckregler Regtronic<br />

von Metal Works hat jetzt Einzug in die Wartungsgeräte-Baureihe<br />

Skillair gehalten. Die Wartungsgeräte können<br />

damit größere Durchflussmengen bewältigen. Bereits<br />

das Grundgerät Regtronic weist mit 1700 Nl/min<br />

o<strong>de</strong>r 1200 Nl/min für die Entlüftung vergleichsweise<br />

hohe Durchflusswerte auf. Mit Vorsteuergeräten <strong>de</strong>r<br />

Baureihe Skillair 400 sind bei <strong>de</strong>r Anschlussgröße 2 Zoll<br />

Durchflüsse bis 20.000 Nl/min möglich.<br />

Technische Details<br />

• Durchfluss bis 20.000 Nl/min<br />

• Druckregelbereiche ab 0,05 bar<br />

• Anschlussgrößen 1 bis 2 Zoll<br />

Metal Works www.metalwork.<strong>de</strong><br />

Gutekunst App<br />

Riesig die Fe<strong>de</strong>rnvielfalt<br />

mit 12.435 Baugrössen direkt<br />

ab Lager, o<strong>de</strong>r individuell bis<br />

12,0 mm Drahtstärke.<br />

Immer die passen<strong>de</strong> Fe<strong>de</strong>r<br />

www.fe<strong>de</strong>rnshop.com<br />

07123 960-192


Komponente & SyStem • AntriebStechniK<br />

DC-Motoren<br />

Robust und effektiv<br />

Permanentmagneterregte Kommutatormotoren<br />

PGK von Groschopp für vielfältige<br />

Anwendungen sind robust aufgebaut,<br />

arbeiten geräuscharm und haben<br />

einen hohen Wirkungsgrad. Sie sind<br />

mit einem Schneckengetriebe in Fuß-<br />

o<strong>de</strong>r Flanschausführung kombinierbar.<br />

Die Motoren liegen in fünf Baugrößen<br />

und verschie<strong>de</strong>nen Motorlängen vor. Sie<br />

sind für 24 VDC und 3000 min-1 ausgelegt,<br />

unbelüftet und in <strong>de</strong>r Schutzart<br />

IP42 ausgeführt. Die Bemessungsleistung<br />

im S1-Betrieb reicht von 15 bis zu<br />

350 W.<br />

Technische Details<br />

• Leistung 15 bis 350 W<br />

• 24 VDC/3.000 min-1<br />

• Schneckengetriebe optional<br />

Groschopp www.groschopp.<strong>de</strong><br />

Teleskopauszug<br />

Leistungsstarkes<br />

Leichtgewicht<br />

Rollon erweitert seine Produktfamilie<br />

Telescopic Rail um <strong>de</strong>n Auszug <strong>de</strong>r Baureihe<br />

DSC43 mit speziellem Zwischenelement<br />

für eine geringe Bauhöhe trotz<br />

hoher Biegesteifigkeit. Die innere Schiene<br />

ist immer kleiner dimensioniert als<br />

die äußere, weil sie weniger Last aufnimmt.<br />

Alle Komponenten liegen nur in<br />

<strong>de</strong>r effektiv erfor<strong>de</strong>rlichen Länge vor,<br />

um das Eigengewicht <strong>de</strong>s Auszuges so<br />

niedrig wie möglich zu halten. Insgesamt<br />

ist das Teleskop 100 mm hoch und<br />

43 mm breit.<br />

Technische Details<br />

• Gewichtseinsparung 8 %<br />

• Hübe bis 2.020 mm<br />

• Laufflächen gehärtet<br />

Rollon www.rollon.<strong>de</strong><br />

100<br />

3/2012<br />

Pumpe<br />

Flexibel und<br />

geräuscharm<br />

Die leise 20 cm3-DDC-Pumpe DDC20 (Direct<br />

Displacement Control) von Sauer-<br />

Danfoss verfügt über eine hohe Effizienz,<br />

ein kompaktes Design sowie viele Optionen<br />

und ist einfach installierbar. Einsetzbar<br />

ist sie zusammen mit <strong>de</strong>n meisten<br />

Orbitalmotoren <strong>de</strong>s Herstellers sowie mit<br />

Axialkolbenmotoren. Die Pumpe ist lediglich<br />

183,5 mm lang. Weniger Reibung<br />

am Kolben und an <strong>de</strong>r Bohrung <strong>de</strong>s Zylin<strong>de</strong>rblocks<br />

senket die Öltemperatur, steigert<br />

die Kraftstoffeffizienz und verlängert<br />

die Öllebensdauer.<br />

Technische Details<br />

• Geräuschpegel 78,5 dB (A)<br />

• geringe Vibrationen<br />

• Druckbegrenzungsventile<br />

Sauer-Danfoss www.sauer-danfoss.com<br />

Sanftanlasser<br />

Produktpalette<br />

erweitert<br />

Sanftanlasser <strong>de</strong>r Serie ISA OEM von Igel<br />

eignen sich nun weltweit für alle Arten<br />

von Motoren und lassen sich in alle gängigen<br />

Schaltschränke einbauen. Zu<strong>de</strong>m<br />

wur<strong>de</strong> die Serie um eine 2-Phasen-Ansteuerung<br />

erweitert. Sie hat einen speziellen<br />

Algorithmus, um Phasenunsymmetrien<br />

zu vermei<strong>de</strong>n. Frequenzen<br />

zwischen 40 und 70 Hz wer<strong>de</strong>n automatisch<br />

getriggert. Ebenso ist auch <strong>de</strong>r<br />

Einsatz an Generatoren möglich. Zu<strong>de</strong>m<br />

wur<strong>de</strong> die Sanftanlasser-Serie um eine<br />

200 V-Version erweitert.<br />

Technische Details<br />

• Auto-Trigger-Funktion<br />

• 200 V-Version<br />

• intelligente Fehleranalyse<br />

Igel Electric www.igelelektronik.<strong>de</strong><br />

Drehverstelleinheit<br />

Weniger Getriebespiel,<br />

mehr Genauigkeit<br />

Die manuelle Drehverstelleinheit MDV<br />

80/100 von IEF Werner hat nun ein präziseres<br />

Schneckenradgetriebe, um das Umkehrspiel<br />

weiter zu vermin<strong>de</strong>rn. Da die<br />

Spin<strong>de</strong>l gegengelagert ist, kann die Einheit<br />

(Drehtellerdurchmesser 55 mm)<br />

<strong>de</strong>utlich höhere Drehmomente und Gewichte<br />

bis 10 kg aufnehmen. Die genaue<br />

Positionierung erfolgt optional per geriffeltem<br />

Drehknopf o<strong>de</strong>r Handrad mit einer<br />

Auflösung von 0,5 Grad pro Teilstrich. Die<br />

Spin<strong>de</strong>l kann einen auch nachrüstbaren<br />

Klemmmechanismus erhalten.<br />

Technische Details<br />

• Drehtellerdurchmesser 55 mm<br />

• elektronische Positionsanzeige 0,1°<br />

• Reset-Funktion<br />

IEF Werner www.ief-werner.<strong>de</strong><br />

DC-Antrieb<br />

Kompakt und vielseitig<br />

Von Oriental Motor kommt ein weiterer<br />

bürstenloser DC-Antrieb <strong>de</strong>r Serie BLE,<br />

<strong>de</strong>r mit einer optionalen elektromagnetischen<br />

Bremse auch vertikale Bewegungen<br />

übernimmt. Der kompakte,<br />

drehzahlstabile Antrieben liegt in <strong>de</strong>n<br />

Rahmengrößen 60, 80 und 90 mm vor<br />

und stellt eine Ausgangsleistung zwischen<br />

30 und 120 W bereit. Der Drehzahlbereich<br />

umfasst 100 bis 4.000 min-<br />

1, das Drehmoment über <strong>de</strong>n gesamten<br />

Drehzahlbereich stabil. Es stehen ein<br />

Stirnrad- und ein Hohlwellenflachgetriebe<br />

zur Wahl.<br />

Technische Details<br />

• Drehmoment bis 30/68 Nm<br />

• Lebensdauer 10.000 h<br />

• Schutzart IP 65<br />

Oriental Motor www.orientalmotor.<strong>de</strong><br />

Torque-Motoren<br />

Drehmoment bis<br />

58.000 Nm<br />

Das Produktspektrum von Zollern umfasst<br />

Torque-Motoren von 160 bis 2.200<br />

mm Durchmesser und einem Drehmoment<br />

von 26 bis 58.000 Nm. Anwendungsspezifische<br />

Motorauslegungen sind<br />

mit <strong>de</strong>m gleichen Komponentenbaukasten<br />

möglich. Die Motoren haben eine 15<br />

bis 20 mm geringere Bauhöhe, sind nicht<br />

segmentiert, beson<strong>de</strong>rs präzise und haben<br />

einen bis zu 25 % niedrigeren Stromverbrauch.<br />

Der einteilige Aufbau vermei<strong>de</strong>t<br />

Schnittstellen und verbessert Wirkungsgrad<br />

und Regelgüte <strong>de</strong>s Motors.<br />

Technische Details<br />

• Luft- o<strong>de</strong>r Wasserkühlung<br />

• Drehmomentwelligkeit


Servomotor<br />

Für EtherCAT-<br />

Steuerungssysteme<br />

Servomotoren <strong>de</strong>r Serie Motomet DC<br />

von Parker Hannifin mit integriertem<br />

Servoregler entsprechen <strong>de</strong>r Schutzklasse<br />

IP65. Im Rahmen <strong>de</strong>s intelligenten<br />

Hybridverkabelungs-Konzepts<br />

wer<strong>de</strong>n die Servomodule mittels Daisy<br />

Chain-Verkabelung in einer Linienstruktur<br />

verdrahtet. Dies betrifft die<br />

Hilfs- und Leistungszwischenkreisspannung,<br />

das EtherCAT-Bussignal<br />

und einen zusätzlichen Systemdiagnose-Bus.<br />

Weil je<strong>de</strong>s Servomodul einen<br />

Hybridkabel-Eingang und -Ausgang<br />

hat, sind keine zusätzlichen Verteilerboxen<br />

notwendig.<br />

Technische Details<br />

• Stillstands-Drehmoment bis 7,5 Nm<br />

• Drehzahlen bis 6.000 min-1<br />

• Flanschmaßen 60, 70, 82, 100 mm<br />

Parker Hannifin www.parker.com<br />

Drehfreudig!<br />

2 0 % mehr Kraft<br />

n Verbesserte Rundlaufgenauigkeit<br />

n Flexibler Motoranbau<br />

n Lange Lebensdauer<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Sicherheitsbremsen<br />

Minimaler<br />

Energiebedarf<br />

Elektromagnetische Sicherheitsbremsen<br />

von Mayr-Antriebstechnik,<br />

die leistungsoptimiert gestaltet und<br />

betrieben wer<strong>de</strong>n, haben einen<br />

minimalen Energiebedarf, sehr<br />

geringe Eigenerwärmung und<br />

arbeiten mit kurzen Schaltzeiten.<br />

Beim Einsatz in kleinen Windkraftanlagen im Leistungsbereich<br />

von wenigen Kilowatt steht die Energieeinsparung ganz klar<br />

im Vor<strong>de</strong>rgrund. Mayr Antriebstechnik hat bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

seiner elektromagnetischen Sicherheitsbremsen <strong>de</strong>n magnetischen<br />

Fluss durch konstruktive Gestaltung und Werkstoffwahl<br />

so optimiert, dass die gefor<strong>de</strong>rte Magnetzugkraft mit möglichst<br />

geringer Spulenleistung erreicht wird. Optimale Auslegung<br />

<strong>de</strong>r Magnetspulen und magnetflussgerechte Konstruktion<br />

sind ein wichtiger Aspekt bei <strong>de</strong>r Energieeinsparung und<br />

Schonung <strong>de</strong>r Rohstoff-Ressourcen. Produkte mit hoher Leistungsdichte<br />

sind kleiner und leichter. Das spart Verpackungsmaterial,<br />

Lagerplatz, Energie beim Transport und Frachtkosten.<br />

Mayr-Sicherheitsbremsen sind äußerst langlebig und wartungsarm.<br />

Das größte Energiesparpotential bietet sich im Betrieb,<br />

wenn man Bremse und Ansteuerung als Einheit betrachtet.<br />

Mayr Antriebstechnik hat neue elektronische Beschal-<br />

Mehr Leistung und Präzision: praxisgeprüft!<br />

Innovative Antriebstechnik mit maximaler Flexibilität.<br />

Mit <strong>de</strong>r MPG-Serie präsentiert VOGEL eine neue<br />

Generation spielarmer Planetengetriebe.<br />

Wilhelm Vogel GmbH Antriebstechnik<br />

Stattmannstraße 1 · 72644 Oberboihingen<br />

www.vogel-antriebe.<strong>de</strong><br />

Komponente & SyStem • AntriebStechniK<br />

Mayr hat bei <strong>de</strong>r Entwicklung seiner elektromagnetischen<br />

Sicherheitsbremsen <strong>de</strong>n magnetischen Fluss optimiert.<br />

tungseinheiten für <strong>de</strong>n Elektromagneten <strong>de</strong>r Bremse entwickelt,<br />

die mit umschaltbaren Spannungen arbeiten.<br />

Spannungsverhältnisse zwischen Lüften und Halten von bis zu<br />

3:1 sind möglich. Senkt man die Spannung nach <strong>de</strong>m Lüften<br />

<strong>de</strong>r Bremse auf ein Drittel <strong>de</strong>s Nennwertes ab, reduziert sich<br />

die Spulenleistung und damit auch <strong>de</strong>r Energieverbrauch<br />

um rund 89 Prozent. Bei Stromausfall o<strong>de</strong>r Not-Aus ist <strong>de</strong>r Fallweg<br />

<strong>de</strong>s Schlittens ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Kriterium. Durch die<br />

Halbierung <strong>de</strong>r Schaltzeit reduziert sich <strong>de</strong>r Fallweg um 75<br />

Prozent.<br />

Technische Details<br />

• ressourcenschonend, hohe Leistungsdichte<br />

• reduzierter Energieverbrauch um bis zu 89 Prozent<br />

• um 75 Prozent reduzierter Fallweg<br />

Mayr Antriebstechnik www.mayr.com<br />

Halle B1 · Stand 216<br />

Fragen?<br />

Walter Speier (Leitung Vertrieb) antwortet Ihnen:<br />

+49 70 22 60 01-201 · walter.speier@vogel-antriebe.<strong>de</strong><br />

3/2012 101


Komponente & SyStem • AutomAtiSierungStechniK<br />

Komplexe Ereignisse exakt analysieren<br />

Vi<strong>de</strong>o mit Langzeitaufzeichnung<br />

Detailgenaue High-Speed-Vi<strong>de</strong>o Aufzeichnungen<br />

garantieren die sichere Analyse<br />

sporadisch auftreten<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r langandauern<strong>de</strong>r<br />

Ereignisse. Die Kombination von<br />

High-Speed Langzeitaufzeichnung mit<br />

mobiler Systemtechnik erschließt viele<br />

Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Der Spezialist für High-Speed-Vi<strong>de</strong>osysteme Mikrotron<br />

liefert mit <strong>de</strong>m neuen MotionBlitz LTR2 portable (Long<br />

Time Recording) ein Hochgeschwindigkeits-Vi<strong>de</strong>osystem<br />

für Langzeit-Aufnahmen. Anwendungsfälle sind beispielsweise<br />

die Beobachtung <strong>de</strong>s Verhaltens von Turbulenzen<br />

in Flüssigkeiten und Gasen, von Feinstäuben im<br />

Vakuum, Beobachtungen in <strong>de</strong>r medizinischen Diagnostik<br />

und Bewegungsstudien im Sport. Für die Optimierung<br />

von Prozessen in <strong>de</strong>r industriellen Fertigung und die Qualitätskontrolle<br />

sind mobile Langzeit-Highspeed-Aufnahmen<br />

von großer Be<strong>de</strong>utung. Bisher scheiterten Langzeitaufnahmen<br />

mittels Highspeed-Vi<strong>de</strong>o meist daran, dass<br />

die durch lange Aufzeichnungszeit generierten Daten-<br />

Wireless Access Points<br />

Mehr Bandbreite mit<br />

IEEE 802.11n<br />

Mit <strong>de</strong>n Typen AWK-3131 und AWK-<br />

4131 gibt es von Moxa industrielle Wireless<br />

Access-Points/Bridges/Clients, die<br />

sowohl im Innen- als auch Außenbereich<br />

eine sichere Drahtlosab<strong>de</strong>ckung<br />

unterstützen. Bei<strong>de</strong> entsprechen <strong>de</strong>m<br />

IEEE 802.11n-Standard mit einer Bandbreite<br />

bis 300 Mbps und sind rückwärtskompatibel<br />

zu bestehen<strong>de</strong>n 802.11<br />

a/b/g-Installationen. Die Kombination<br />

aus erweiterter Bandbreite und <strong>de</strong>m<br />

Design für raue Umgebungen bewirkt<br />

eine zuverlässige Datenübertragung.<br />

Technische Details<br />

• 100 ms Turbo Roaming<br />

• Temperatur -40 bis 75 °C<br />

• robustes Metallgehäuse IP68<br />

Moxa www.moxa.com<br />

102<br />

3/2012<br />

Universalmessgerät<br />

Mel<strong>de</strong>t Grenzwertüberschreitungen<br />

An mobile o<strong>de</strong>r stationäre Messgeräte<br />

<strong>de</strong>r Serie Almemo 2470 von Ahlborn<br />

lässt sich je<strong>de</strong>r Sensor anschließen. Sie<br />

eignen sich zur Überwachung von<br />

Grenzwerten, als Langzeit-Datenlogger<br />

o<strong>de</strong>r Referenzmessgerät. Die Messwerte<br />

wer<strong>de</strong>n auf einer hell beleuchteten Anzeige<br />

gut sichtbar dargestellt, Mess- und<br />

Programmierwerte in fünf verschie<strong>de</strong>nen<br />

Farben. Wer<strong>de</strong>n Grenzwerte überschritten,<br />

steht eine Alarmanzeige mit<br />

rotem Hintergrund und akustischem Signal<br />

bereit.<br />

Technische Details<br />

• diverse Messfunktionen<br />

• Programmierfunktionen<br />

• Datenloggerfunktionen<br />

mengen nicht schnell genug abspeicherbar waren. Die<br />

mo<strong>de</strong>rne Technologie <strong>de</strong>s Vi<strong>de</strong>osystems ermöglicht heute<br />

die Abspeicherung <strong>de</strong>r Daten direkt auf die Festplatte.<br />

Dadurch entfallen lästige Download-Wartezeiten. Damit<br />

ist <strong>de</strong>r Langzeitrekor<strong>de</strong>r von Mikrotron bis zu einer Aufnahmezeit<br />

von 55 Minuten kontinuierlich verfügbar. Das<br />

ist beson<strong>de</strong>rs in aufwendigen Versuchsreihen ein großer<br />

Vorteil. Integriert im robusten Gehäuse ist ein PC mit<br />

Windows 7 Version 64-bit Betriebssystem, schnelle<br />

Plattenspeicherung, MotionBlitz Director2-Bediensoftware<br />

als auch die Hochleistungs-Kameraschnittstelle<br />

Full Camera Link-Framegrabber. Die kompakte (63 x 63<br />

x 47 mm) lichtempfindliche Kamera aus <strong>de</strong>r EoSens<br />

Ahlborn www.ahlborn.com<br />

Integriert ist ein PC mit<br />

Windows 7 Version 64-bit<br />

Betriebssystem.<br />

Industrie-PC<br />

Robuste Alleskönner<br />

Überarbeitete Industrie-PCs Compact<br />

IPC C12 von Noax wer<strong>de</strong>n mit zahlreichen,<br />

modular aufgebauten Funktionalitäten<br />

für je<strong>de</strong> Anwendung angeboten.<br />

Die robusten und zuverlässigen Geräte<br />

sind benutzerspezifisch konfigurierbar.<br />

Sie liegen mit einem Intel Celeron Prozessor<br />

o<strong>de</strong>r einem Core 2 Duo Prozessor<br />

mit 2x1,86 GHz vor. Der 12“-Touch-PC ist<br />

mit einem SVGA- o<strong>de</strong>r einem XGA-Display<br />

zu haben. Die zahlreichen Schnittstellen<br />

lassen sich über zwei PCI- o<strong>de</strong>r<br />

Serie gewährleistet Vi<strong>de</strong>oaufzeichnungen bis zu 55 Minuten<br />

bei voller Bildauflösung von 1696 (H) x 1710 (V)<br />

Pixel und 120 fps (frames per second). Die integrierte<br />

RoI-Funktion bietet Aufnahmefrequenzen bis zu 35.000<br />

fps. Die zuschaltbare nicht-lineare Dynamikanpassung<br />

erzielt bei extremen Hell-Dunkel-Unterschie<strong>de</strong>n genaue<br />

Bild<strong>de</strong>tails.<br />

Technische Details<br />

• kompakte Kamera<br />

• integrierte Rol-Funktion<br />

• Daten-Abspeicherung direkt auf <strong>de</strong>r Festplatte<br />

Microtron www.microtron.<strong>de</strong><br />

PCIe-Steckplätze erweitern.<br />

Bis zu fünf Funktionstasten<br />

sind frei programmierbar.<br />

Über eine Softwarekonsole<br />

kann <strong>de</strong>r aktuelle<br />

Betriebszustand <strong>de</strong>r<br />

Industrie PCs angezeigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Zusätzlich sind sie<br />

so konfigurierbar, dass automatisch<br />

ein Bericht als<br />

Email versen<strong>de</strong>t wird. Es<br />

wer<strong>de</strong>n die WLAN-Standards<br />

802.11a/b/g/n auf<br />

<strong>de</strong>n Frequenzbän<strong>de</strong>rn 2,4<br />

GHz und 5,8 GHz unterstützt. Die Antennen<br />

für die Datenübertragung über<br />

WLAN sind unsichtbar im Frontrahmen<br />

integriert.<br />

Technische Details<br />

• Mobilfunk-Datenübertragung<br />

• 5 programmierbare Funktionstasten<br />

• 12“-Touch-PC<br />

• Montagevorbereitung<br />

• WLAN-Standards 802.11a/b/g/n<br />

• Schutzart IP 65<br />

Noax www.noax.com/<strong>de</strong>


Von OGP kommt das digitale, bildgestützte<br />

2D-Vi<strong>de</strong>o-Messsystem SNAP, mit<br />

<strong>de</strong>m sich komplexe Messungen schnell<br />

und einfach durchführen lassen. Dazu<br />

ist es nicht notwendig, das Bauteil auf<br />

<strong>de</strong>m Messtisch o<strong>de</strong>r diesen selbst zu<br />

bewegen. Zur Messung wird das Bauteil<br />

ohne Rücksicht auf die Ausrichtung und<br />

ohne Zentrieren aufgelegt, das Messprogramm<br />

gewählt und die Messung<br />

gestartet. Das System mit 78 mm-Bildfeld<br />

berücksichtigt automatisch die Aus-<br />

Komponente & SyStem • AutomAtiSierungStechniK<br />

Vi<strong>de</strong>o-Messsystem<br />

Bauteil auflegen und gleich messen<br />

CPU-Boards<br />

CompactPCI in zwei<br />

Rugged-Leveln<br />

Kontron hat zwei PICMG 2.16-konforme<br />

6HE CompactPCI CPU-Boards mit Intel<br />

Core i7 Prozessoren vorgestellt. Die<br />

Boards liegen in zwei Robustheitsklassen<br />

vor. Die luftgekühlte Version<br />

CP6003-RA eignet sich für Anwendungen,<br />

die ein flexibles und vielseitiges<br />

I/O-Angebot verlangen. Eine per Wärmeleitung<br />

gekühlte Version CP6003-RC<br />

ist für beson<strong>de</strong>rs raue Umgebungen<br />

vorgesehen. Merkmale bei<strong>de</strong>r Boards<br />

sind eine hohe Rechenleistung bei geringer<br />

Energieaufnahme und Abwärme.<br />

Technische Details<br />

• bis 2,10 / 3,00 GHz<br />

• Speicher bis 16 / 32 GB<br />

• Schnittstelle 64 Bit/66 MHz<br />

Kontron www.kontron.com<br />

richtung und reguliert<br />

die Schärfentiefe. Die telezentrische<br />

Optik gestattet<br />

Messungen an<br />

Bauteilen mit einer Höhe<br />

von 35 bis 75 mm, ohne<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Messtisches.<br />

Da er um 75 mm<br />

höhenverstellbar ist, sind<br />

Messungen an Bauteilen<br />

bis 100 mm Höhe möglich.<br />

Es ist eine passen<strong>de</strong><br />

Beleuchtung für je<strong>de</strong><br />

Messaufgabe vorhan<strong>de</strong>n,<br />

Durchlicht für Profilmessungen,<br />

koaxiales Auflicht<br />

zum Messen von Vertiefungen und<br />

geneigten Oberflächen an konischen<br />

Schnitten o<strong>de</strong>r glänzen<strong>de</strong>n Oberflächen<br />

sowie ein 8-Sektoren-Ringlicht zum<br />

Messen von Oberflächenstrukturen.<br />

Technische Details<br />

• Auflösung bis 50 nm<br />

• PC-Messdaten-Auswertung<br />

• kurze Messzeit<br />

OGP www.ogpgmbh.<strong>de</strong><br />

Drehratensensor<br />

Misst auch<br />

unter Wasser<br />

Der Drehratensensor CRS 09 von Althen<br />

unterstützt rauscharme Navigations-<br />

und Lagemessungen auch unter extremen<br />

Bedingungen. Das Gerät für Messungen<br />

mit niedrigen Rauschanfor<strong>de</strong>rungen<br />

beruht auf einem ringförmigen<br />

Siliziumsensor. Daraus resultiert eine<br />

hohe Signal- und Temperaturstabilität<br />

für stabile Langzeit-Messungen. Der<br />

Sensor arbeitet im Temperaturbereich<br />

zwischen -40 und 85 °C. Der Drehratenmessbereich<br />

liegt bei ±200 o<strong>de</strong>r bei<br />

±100 °/s. Die Linearität beträgt 0,1 %.<br />

Technische Details<br />

• Linearität 0,1 %<br />

• Drehratenmessbereich ±200/±100 °/s<br />

• Temperaturbereich–40 bis +85 °C<br />

Althen www.althen.<strong>de</strong><br />

Datenlogger<br />

Lufttemperatur<br />

komfortabel erfasst<br />

Für die Überwachung und Aufzeichnung<br />

<strong>de</strong>r Umgebungstemperatur gibt es von<br />

Electronic Assembly <strong>de</strong>n Datenlogger<br />

EA SYLOG-USB-1. Zur Auswertung <strong>de</strong>r<br />

Daten lässt sich das Gerät über <strong>de</strong>n integrierten<br />

USB-Anschluss einfach an einen<br />

Windows-Rechner anschließen. Es<br />

misst die Temperatur und speichert bis<br />

zu 16.382 Messwerte. Zeitabstän<strong>de</strong><br />

zwischen <strong>de</strong>n Messungen lassen sich<br />

zwischen 10 s und 12 h einstellen, so<br />

ergibt sich ein Überwachungszeitraum<br />

von bis zu 1 Jahr.<br />

Technische Details<br />

• Temperaturbereich -35 bis +80 °C<br />

• Messstart programmierbar<br />

• Grenzwertmeldungen<br />

Electronic Assembly www.lcd-module.<strong>de</strong><br />

Geräte-Server<br />

Macht serielle<br />

Geräte netzwerkfähig<br />

NPort P5150A von Moxa, ein serieller<br />

PoE-1-Port RS-232/422/485-Geräteserver,<br />

macht serielle Geräte in Sekun<strong>de</strong>n<br />

netzwerkfähig. Das IEEE 802.3af-konforme<br />

Powered Device kann über ein<br />

PoE-Energieversorgungsgerät ohne zusätzliche<br />

Spannungszufuhr betrieben<br />

wer<strong>de</strong>n. Es lässt sich per Webkonsole in<br />

drei Schritten konfigurieren und unterstützt<br />

SNMP- und E-Mail-Benachrichtigung.<br />

Das Gerät ist mit Überspannungsschutz<br />

für die seriellen, Ethernet- sowie<br />

Stromleitungen versehen.<br />

Technische Details<br />

• störunempfindlich IEC 61000-4-5<br />

• COM-Port-Gruppierung<br />

• UDP-Multicast<br />

Moxa www.moxa.com<br />

E i n s<br />

chnE c<br />

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trudE r<br />

Wir machen komplexe Sach-<br />

verhalte regelmäßig trans-<br />

parent. Zuverlässig und mit<br />

höchster redaktioneller Qua-<br />

lität. Deshalb sind die Fach-<br />

zeitschriften und Online-Por-<br />

tale von mo<strong>de</strong>rne industrie<br />

in vielen Bereichen von Wirt-<br />

schaft und Industrie absolut<br />

unverzichtbar für Fach- und<br />

Führungskräfte.<br />

verlag mo<strong>de</strong>rne industrie GmbH<br />

Justus-von-Liebig-Str. 1<br />

D-86899 Landsberg<br />

Tel. +49(0)8191/125-0<br />

Fax +49(0)8191/125-444<br />

www.mi-verlag.<strong>de</strong><br />

3/2012 103


Komponente & SyStem • AutomAtiSierungStechniK<br />

Piezoelektrische Dosiertechnologie<br />

Anwendungen in<br />

<strong>de</strong>r Photovoltaik<br />

In vielen Industriebereichen erfor<strong>de</strong>rn die<br />

lotbeschichteten Kupferbän<strong>de</strong>r, die zur<br />

Kontaktierung <strong>de</strong>r einzelnen Solarzellen in<br />

<strong>de</strong>n Tabbing- und Stringing-Prozessen<br />

dienen, einen präzisen Flussmittelauftrag,<br />

um eine gute Verbindung zu gewährleisten<br />

und Verfärbungen zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Mit piezoelektrischen Dosiersystemen lassen sich Flussmittel<br />

in <strong>de</strong>r Produktion bei höherer Geschwindigkeit<br />

und mit beson<strong>de</strong>rer Positioniergenauigkeit dosieren –<br />

ohne Verschmutzungen, Abfälle und Sicherheitsrisiken,<br />

wie sie bei Flussmittelbä<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r ähnlichen Anwendungsmetho<strong>de</strong>n<br />

auftreten. PICOTM piezoelektrische<br />

Jet-Dosiersysteme von Nordson EFD umfassen zwei Piezoaktoren<br />

aus Keramik, die sich aus<strong>de</strong>hnen und zusammenziehen<br />

und so auf Spannungsän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />

Ventilsteuergerätes reagieren. Liegt Spannung an <strong>de</strong>n<br />

Aktoren an, wer<strong>de</strong>n die Kolbenstange und die Dichtku-<br />

Neigungssensor<br />

Unter Beschleunigung<br />

präzise messen<br />

MEMS-Sensoren von GeneSys messen<br />

die Richtung <strong>de</strong>r Erdbeschleunigung,<br />

um daraus die Neigung zu ermitteln.<br />

Der einachsige Sensor arbeitet auch<br />

während einer Eigenbeschleunigung<br />

korrekt. Dazu ist im Gyro-Inklino neben<br />

<strong>de</strong>m Neigungssensor ein Gyroskop integriert.<br />

Ein Signalprozessor verrechnet<br />

die Werte <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Sensoren. Da die<br />

Kreiseldrift <strong>de</strong>s Gyroskops auch während<br />

<strong>de</strong>s Stillstands ständig abgeschätzt<br />

wird, zeigen die Messwerte beim Übergang<br />

in die Bewegung keinen Sprung.<br />

Technische Details<br />

• Genauigkeit 0,5 % <strong>de</strong>s Messbereichs<br />

• CAN-Bus-Schnittstelle<br />

• Schutzart IP 65<br />

GeneSys www.genesys-offenburg.<strong>de</strong><br />

104<br />

3/2012<br />

Neigungssensoren<br />

Werte direkt<br />

erfassen<br />

Robuste Neigungssensoren <strong>de</strong>r Baureihe<br />

Accelens (ACS) bietet Posital in Industrial-<br />

und Heavy-Duty-Ausführung<br />

mit Gehäusen aus Kunststoff o<strong>de</strong>r Aluminium.<br />

Die Sensoren als Alternative zu<br />

Drehgebern unterstützen die einfache<br />

mechanische Integration bei hoher Positionsgenauigkeit.<br />

Mit <strong>de</strong>n Geräten,<br />

<strong>de</strong>ren kapazitive Sensorzellen auf<br />

MEMS-Technik basieren, lassen sich Neigungswerte<br />

direkt erfassen. Die Sensoren<br />

liegen mit einem Messbereich von<br />

±80 ° o<strong>de</strong>r 360° vor.<br />

Technische Details<br />

• Auflösung von 0,01°<br />

• Genauigkeit 0,1°<br />

• Abtastrate 100/s<br />

gel angehoben und das unter Druck stehen<strong>de</strong> Material<br />

kann durch die Düse ausströmen. Bei einer Spannungsän<strong>de</strong>rung<br />

fallen Kolbenstange und Dichtkugel sehr<br />

schnell herab und „jetten“ das Material von <strong>de</strong>r Düse<br />

auf das Substrat. Durch <strong>de</strong>n extrem schnellen Piezoantrieb<br />

kann das Material kontinuierlich bei einer Geschwindigkeit<br />

von 150 Zyklen pro Sekun<strong>de</strong> dosiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Je nach Material kann das System Dosiermengen<br />

bis etwa 2nl erzeugen. Die hohe Auflösung (0,01<br />

Millisekun<strong>de</strong>n) <strong>de</strong>s Ventil-Controllers ermöglicht eine<br />

beson<strong>de</strong>rs präzise Einstellung <strong>de</strong>r Dosiermenge. Da die<br />

Posital www.posital.<strong>de</strong><br />

Winkelmessgeräte<br />

Höchste Genauigkeit: Blick ins Universum<br />

Langzeitstabile und präzise Winkelmessgeräte<br />

von Hei<strong>de</strong>nhain wer<strong>de</strong>n für<br />

das leistungsfähigste Teleskop <strong>de</strong>r Welt<br />

in <strong>de</strong>r chilenischen Atacama-Wüste eingesetzt.<br />

Sie machen die exakte Positionierung<br />

von 25 <strong>de</strong>r 66 tonnenschweren<br />

Antennen möglich. Merkmal <strong>de</strong>r berührungslos<br />

arbeiten<strong>de</strong>n Winkelmessgeräte<br />

ist die hohe Genauigkeit innerhalb einer<br />

Signalperio<strong>de</strong>. Um <strong>de</strong>n Horizontalwinkel<br />

(Azimut) exakt zu justieren, wird das<br />

inkrementale Winkelmessgerät ERA<br />

Ventildüse das Substrat nicht berührt, eignen sich die<br />

piezoelektrischen Jet-Dosiersysteme beson<strong>de</strong>rs für Anwendungen,<br />

bei <strong>de</strong>nen kontrollierte Materialmengen<br />

auf eine unebene Oberfläche wie beispielsweise Photovoltaik-Wafer<br />

aufgetragen wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

Technische Details<br />

Piezoelektrische<br />

Dosiersysteme können<br />

die Prozesssteuerung<br />

optimieren.<br />

• hohe Auflösung<br />

• M150 Zyklen/s<br />

• Dosiermengen bis etwa 2nl<br />

Nordson EFD www.nordsonefd.com<br />

7480C mit 247.800 Teilungsstrichen<br />

und einem<br />

Durchmesser von 3.155<br />

mm genutzt. Es besteht<br />

aus <strong>de</strong>r Abtasteinheit und<br />

einem einteiligen Stahlmaßband<br />

als Teilungsträger.<br />

Den Vertikalwinkel<br />

(Elevation) stellen die Teleskope<br />

mit Hilfe <strong>de</strong>s Winkelmessgeräts<br />

ERA 4282C ein.<br />

Das Gerät mit Stahlteilungstrommel<br />

hat 32.786<br />

Teilungsstriche und einen<br />

Durchmesser von 209 mm. Interface-<br />

Elektroniken passen die Messgerätesignale<br />

an die Schnittstelle <strong>de</strong>r Folgeelektronik<br />

an.<br />

Technische Details<br />

• Ausgangssignal-Interpolation<br />

• exakte Positionierung<br />

• berührungslose Winkelmessung<br />

• 247.800 / 32.786 Teilungsstriche<br />

• Durchmesser 209 mm<br />

• Horizontal-/Vertikal-Winkeleinstellung<br />

Hei<strong>de</strong>nhain www.hei<strong>de</strong>nhain.<strong>de</strong>


Drucksensoren + Drucktransmitter<br />

Korrosionsfest<br />

und aus Titan<br />

Der im schweizerischen Winterthur<br />

ansässige Spezialist für<br />

Druckmesstechnik Keller fertigt<br />

seine hochwertigen Drucksensoren<br />

und Transmitter mit höchsten<br />

Stabilitätsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

vermehrt in Titan.<br />

Der <strong>de</strong>utsche Chemiker Heinrich Klaproth war 1795 von<br />

<strong>de</strong>n Eigenschaften eines neu ent<strong>de</strong>ckten Elementes<br />

<strong>de</strong>rart angetan, dass er ihm – in Anlehnung an das<br />

griechische Göttergeschlecht <strong>de</strong>r Titanen – <strong>de</strong>n Namen<br />

Titan gab. Der bekannteste Titan ist Atlas, <strong>de</strong>r von Zeus<br />

verdonnert wur<strong>de</strong>, die Erdkugel zu tragen.<br />

Für <strong>de</strong>n Einsatz in stark korrosiven Medien liefert die<br />

Keller AG für Druckmesstechnik seit geraumer Zeit Produkte<br />

in Titan-Ausführung. Das Metall hat eine ganze<br />

Reihe von Vorzügen für <strong>de</strong>n Einsatz unter sehr speziellen<br />

Bedingungen. Als Ersatz für Stahl wird <strong>de</strong>r Werkstoff<br />

Titan in <strong>de</strong>r Luft- und Raumfahrt vor allem aus<br />

Gewichtsgrün<strong>de</strong>n eingesetzt.<br />

Beson<strong>de</strong>rs beständig<br />

In <strong>de</strong>r Medizintechnik zählt beson<strong>de</strong>rs die chemische<br />

und biologische Neutralität von Titan. Letztere resultiert<br />

aus einer festen Oxidschicht auf <strong>de</strong>r Oberfläche<br />

INDUKTIVE WEG- UND<br />

WINKELSENSOREN<br />

Innovativ<br />

Magnetfreies induktives Resonator-Messprinzip kombiniert Vorteile<br />

bisheriger Wegmesssysteme und schaltet <strong>de</strong>ren Nachteile aus<br />

Störungsfrei<br />

Unempfindlich gegen elektromagnetische Fel<strong>de</strong>r, keine<br />

Spanansammlungen am Positionsgeber, dauerhaft IP67<br />

Prozesssicher<br />

Höchste Genauigkeit (1 - 5 µm), keine Messfehler bei Abstands-<br />

und Achsabweichungen (0 - 4 mm), verschleißfrei, wartungsfrei<br />

Kompakt<br />

Kurze Blindzonen, programmierbare Messbereiche, keine<br />

stören<strong>de</strong>n Anbauten, vielseitig montierbar<br />

Komponente & SyStem • AutomAtiSierungStechniK<br />

<strong>de</strong>s Materials. Diese Oxidschicht hat zur Folge, dass<br />

Komponenten aus Titan im Gegensatz zu branchenüblichen<br />

E<strong>de</strong>lstählen auch in Salz- o<strong>de</strong>r Chlorwasser keine<br />

Korrosion zeigen. Deshalb fin<strong>de</strong>t man Titan in <strong>de</strong>r Prozessmesstechnik<br />

vermehrt dann, wenn es um Abwasser<br />

geht, das mit unbekannten korrosiven Stoffen belastet<br />

sein kann. Mit einem Titangehäuse lassen sich<br />

hydrostatische Pegelmessungen in Brackwasser o<strong>de</strong>r<br />

sogar Eisenchlorid vorteilhaft realisieren. Große Überraschung<br />

ergab sich bei <strong>de</strong>r Entwicklung eines Ø 9 mm<br />

implantierbaren Sensors aus Titan. Aus Stahl gefertigt<br />

darf ein solcher Sensor maximal 60 °C ausgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei höheren Temperaturen verformt die tempera-<br />

Sense it! Connect it! Bus it! Solve it!<br />

turbedingte Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>s Öls die Stahlmembrane<br />

so weit, dass sie nicht mehr in die Ursprungslage zurückkehrt.<br />

Im Gegensatz dazu weist die Titanmembrane<br />

bis 120 °C keinerlei Verformung auf, was auch Stabilitätsfehler<br />

viel unwahrscheinlicher macht gegenüber<br />

Produkten mit Stahlmembrane. Grund dafür ist <strong>de</strong>r<br />

halb so große Elastizitätsmodul.<br />

Technische Details<br />

• chemisch und biologisch neutral<br />

• keine Verformung bei höheren Temperaturen<br />

• korrosionsbeständig<br />

Komponenten<br />

aus Titan zeigen<br />

in Salz- o<strong>de</strong>r<br />

Chlorwasser<br />

keine Korrosion.<br />

Titanmembranen<br />

weisen bei<br />

Temperaturen<br />

bis 120 °C keine<br />

Verformung auf.<br />

Keller www.keller-druck.com<br />

HANNOVER MESSE<br />

Halle 9, Stand H55<br />

Über diesen Co<strong>de</strong><br />

gelangen Sie<br />

direkt in die TURCK-<br />

Produktdatenbank<br />

Hans Turck GmbH & Co. KG<br />

Witzlebenstraße 7<br />

45472 Mülheim an <strong>de</strong>r Ruhr<br />

Tel. +49 (0) 208 4952-0, Fax -264<br />

E-Mail more@turck.com<br />

www.turck.com


Komponente & SyStem • AutomAtiSierungStechniK<br />

Vision Sensoren<br />

Nun mit Web-Bedienoberfläche<br />

Kompakte Vision Sensoren EyeCheck<br />

von EVT sind einfach in bestehen<strong>de</strong> Systeme<br />

integrierbar und liegen für Monochrome<br />

und Farbe sowie mit vielen Auflösungen<br />

vor, sodass sehr feine Muster<br />

erkennbar sind. Die Auswertesoftware<br />

ist integriert und mit kurzen Einarbeitungs-<br />

und Rüstzeiten nutzbar. Mit <strong>de</strong>n<br />

Sensoren wer<strong>de</strong>n Aufgaben von <strong>de</strong>r An-<br />

Anlagensteuerungen<br />

Mit und ohne<br />

Stromspar-Ventilblock<br />

Bei <strong>de</strong>n Steuerungen Sequetrol und<br />

<strong>de</strong>m BonBloc von Bibus stehen niedriger<br />

Energieverbrauch und optimierte<br />

Abläufe im Vor<strong>de</strong>rgrund, was auch <strong>de</strong>n<br />

Verschleiß <strong>de</strong>r eingesetzten Maschinenbauteile<br />

reduziet. Der optional erweiterbare<br />

Typ Sequetrol ist in <strong>de</strong>r Basisversion<br />

mit LED-Display und Betriebsstun<strong>de</strong>nzähler<br />

sowie Netzausfallalarm ausgestattet<br />

und wird per Excel-Tabelle<br />

programmiert. Typ BonBloc vereint einen<br />

Stromspar-Ventilblock mit Ablaufsteuerung<br />

für SBR-Kleinkläranlagen.<br />

Technische Details<br />

• Schrittmotortechnik<br />

• leise Schaltvorgänge<br />

• 1 Eingang, 4 Ausgänge<br />

Bibus www.bibus.<strong>de</strong><br />

106<br />

3/2012<br />

wesenheitskontrolle, über<br />

Lesefunktionen und Vermessungen,<br />

Farbkontrolle<br />

und Toleranzüberwachung<br />

bis hin zum Mustervergleich<br />

abge<strong>de</strong>ckt. Hierfür<br />

müssen die Sensoren nur<br />

einmal mit Hilfe einer<br />

Paramteriersoftware an<br />

einem Musterbauteil o<strong>de</strong>r<br />

einem CAD-File eingelernt<br />

wer<strong>de</strong>n. Über die Bedienoberfläche<br />

EyeWeb<br />

besteht per Browser <strong>de</strong>r<br />

Zugriff auf alle Bild- und<br />

Ergebnisdaten. Über <strong>de</strong>n<br />

Web-Server lassen sich sicher<br />

und direkt beliebig<br />

viele Vision Sensoren ansteuern,<br />

um Daten aufzuspielen o<strong>de</strong>r<br />

abzurufen.<br />

Technische Details<br />

• sofortige Fehlermeldung<br />

• Ethernet-Schnittstelle<br />

• Web-Server<br />

EVT www.evt-web.com<br />

Laserlichtschnitt-Sensor<br />

Höhen und Breiten<br />

bestimmen<br />

Unter an<strong>de</strong>rem für Bahnkorrektur, Kanten-<br />

o<strong>de</strong>r Spaltvermessung, Volumenbestimmung<br />

o<strong>de</strong>r Toleranzüberprüfung<br />

dient <strong>de</strong>r Laserlichtschnittsensor Line-<br />

Runner300 (LR300) von Pepperl+Fuchs.<br />

Er bestimmt nach <strong>de</strong>m Triangulationsprinzip<br />

Höhen- und Breitenmaße und<br />

gleicht dabei mit spezieller Beleuchtungsregelung<br />

schwierige Farb- und<br />

Kontrastverläufe aus. Der robuste Sensor<br />

mit <strong>de</strong>r Laserschutzklasse 1 lässt sich<br />

über seine Ethernetschnittstelle direkt<br />

mit einem Auswertesystem verbin<strong>de</strong>n.<br />

Technische Details<br />

• kein Nachparametrieren<br />

• Laserschutzklasse 1<br />

• Beleuchtungsregelung<br />

Pepperl+Fuchs www.pepperl-fuchs.com<br />

Kameras<br />

Flexibel für wenig<br />

Einbauplatz<br />

Bei <strong>de</strong>r Board Level Kameraserie MXG<br />

von Baumer ist die räumlich abgesetzte<br />

Sensorplatine über eine Flexprint mit<br />

<strong>de</strong>r Systemplatine verbun<strong>de</strong>n. Es gibt je<br />

vier Monochrom- und Farbkameras mit<br />

Auflösungen von VGA bis 4 Megapixel.<br />

Neben CCD-Sensoren von Sony steht ein<br />

4 Megapixel CMOS-Sensor von CMOSIS<br />

zur Wahl. Übertragbar sind 140 Bil<strong>de</strong>r/s.<br />

Das Trigger Delay vereinfacht die Synchronisation<br />

zwischen Applikation und<br />

Kamera, während <strong>de</strong>r Sequencer die<br />

Aufnahme von Bildserien mit wechseln<strong>de</strong>n<br />

Aufnahmeparametern erleichtert.<br />

Technische Details<br />

• Mehrkamerabetrieb<br />

• GigE-Standardschnittstelle<br />

Baumer www.baumer.com/cameras<br />

Pitch-Azimut-Controller<br />

Alle Antriebskonzepte, Schaltströme bis 120 A<br />

Zum Ansteuern <strong>de</strong>r Stellantriebe in<br />

Windkraftanlagen gibt es von Unitek<br />

<strong>de</strong>n Pitch-Azimut-Controller DPC 460.<br />

Damit lassen sich Synchron-, Asynchron-<br />

und Gleichstrom-Motoren (Reihenschluss-,<br />

Nebenschluss- o<strong>de</strong>r Kombinationsfeld)<br />

regeln. Der Servo-Controller<br />

für raue Umgebungen eignet sich für<br />

Kameras<br />

Kompakt o<strong>de</strong>r<br />

hohe Auflösung<br />

Von Xenics kommt die ungekühlte thermische<br />

Kamera Gobi-640 in beson<strong>de</strong>rs<br />

kompakter Bauform mit GigE-Vision-<br />

Schnittstelle, ergänzt durch hochauflösen<strong>de</strong><br />

SWIR-Zeilenkamera Lynx-1.7-<br />

2048, die komplexe Mehrkamera-Anordnungen<br />

ersetzen kann. Sie <strong>de</strong>ckt <strong>de</strong>n<br />

Infrarotbereich zwischen 0,9 und 1,7<br />

µm für hochauflösen<strong>de</strong> Zeilenkameras<br />

ab, und erreicht hohe optische Empfindlichkeit<br />

sowie einen weiten dynamischen<br />

Bereich. Die Kamera hat eine Zeilenlänge<br />

von 2048 Pixeln im Pixelraster<br />

von 12,5 o<strong>de</strong>r 25 µm.<br />

Technische Details<br />

• Pixelhöhen 12,5 o<strong>de</strong>r 250 µm<br />

• Infrarot 0,9 bis 1,7 µm<br />

Xenics www.xenics.com<br />

<strong>de</strong>n direkten Netzanschluss bis<br />

480 V und Schaltströme bis 120 A.<br />

Ein soli<strong>de</strong>r mechanischer Aufbau<br />

im EMV-sicheren Ganzstahlgehäuse<br />

mit Durchsteckkühler bewirkt<br />

hohe Rüttel- und Stoßfestigkeit.<br />

Standardmäßig sind Zwischenkreis-Filter(DC-Link-Kon<strong>de</strong>nsatoren),<br />

elektronische La<strong>de</strong>-<br />

schaltung und die Ballast-<br />

schaltung integriert, ebenso<br />

Entkoppeldio<strong>de</strong>n für die Energiespeicher.<br />

Zur Langlebigkeit <strong>de</strong>r<br />

Controller tragen die groß dimensionierte<br />

Endstufe mit Leistungshalbleitern<br />

sowie die Steuerelektronik<br />

mit Hardwareüberwachung<br />

<strong>de</strong>r Endstufe bei, die im Notfall in<br />

weniger als 10 µs eine Sicherheitsabschaltung<br />

durchführt.<br />

Technische Details<br />

• Temperaturüberwachung<br />

• Feuchteüberwachung<br />

• Kommunikations-Schnittstellen<br />

Unitek www.unitek-online.<strong>de</strong>


Bedienterminal<br />

100 m zum Steuerrechner kein Problem<br />

Ein abgesetztes 19 Zoll-TFT-Farbbedienterminal<br />

von Sigmatek überbrückt<br />

100 m Distanz zwischen HMI und Steuerungsrechner.<br />

Bei <strong>de</strong>r Betriebssystemunabhängigen<br />

Übertragungstechnik<br />

wer<strong>de</strong>n mit einem Standard-Ethernet-<br />

Kabel die digitalen Signale für <strong>de</strong>n Bildschirm,<br />

und die Informationen von<br />

Touch, USB, Ethernet und serieller<br />

Schnittstelle zum abgesetzten Display<br />

übertragen. Neben <strong>de</strong>r RJ 45-Schnitt-<br />

Glasfaser-Durchführungen<br />

Wenn es dicht<br />

sein muss<br />

Mit hermetischen Durchführungen von<br />

Laser Components für Glasfasern können<br />

optische Signale einfach in Vakuum-<br />

bzw. Überdruckkammern gebracht<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Durchführungen wi<strong>de</strong>rstehen<br />

Drücken bis 1000 bar und einem<br />

Vakuum bis 10 -9 mbar. Es gibt unterschiedliche<br />

Varianten für Singlemo<strong>de</strong>-<br />

und Multimo<strong>de</strong>fasern von Sedi Fibres<br />

Optiques. Bei <strong>de</strong>n Multimo<strong>de</strong>-Typen<br />

sind Faserkerndurchmesser von 50 bis<br />

1000 μm möglich.<br />

Technische Details<br />

• FC/PC- und FC/APC-Anschlüsse<br />

• ST bzw. SMA-Anschlüsse<br />

• Kupplungs- und Inline-Versionen<br />

Laser Components<br />

www.lasercomponents.com<br />

Komponente & SyStem • eleKtrotechniK<br />

stelle gibt es einen<br />

USB 2.0 Anschluss<br />

frontseitig und einen<br />

weiteren auf <strong>de</strong>r<br />

Rückseite. Das hochstehen<strong>de</strong><br />

TAE misst<br />

360 x 462 x 57 mm<br />

(BxHxT) und hat ein<br />

Touchdisplay mit<br />

1.280 x 1.024 Pixel<br />

und LED Hintergrundbeleuchtung.<br />

Eine<br />

15-Zoll-Version ist geplant.<br />

Optional ist es<br />

möglich, einen Chipkarten-<br />

o<strong>de</strong>r RFID-Leser<br />

zu integrieren. Die HMI-Geräte benötigen<br />

keinen eigenen Prozessor und<br />

keinen Kühlkörper und können Vi<strong>de</strong>os in<br />

höchster Auflösung und Farbtiefe ruckfrei<br />

darstellen.<br />

Technische Details<br />

• Robuste Bauweise<br />

• Größe 360 x 462 x 57 mm<br />

• Touchdisplay 1.280 x 1.024 Pixel<br />

Sigmatek www.sigmatek-automation.com<br />

RJ45-Steckverbin<strong>de</strong>r<br />

Flexibel, platzsparend<br />

und doppelt schnell<br />

Beim gewinkelten RJ45-Steckverbin<strong>de</strong>r<br />

10G aus <strong>de</strong>r Reihe RJ Industrial lässt sich<br />

<strong>de</strong>r 45°-Kabelabgang variabel in vier<br />

Richtungen montieren. Der Steckverbin<strong>de</strong>r<br />

ist mit Schneidklemm-Anschlusstechnik<br />

für einen großen A<strong>de</strong>rn-<br />

und Kabeldurchmesserbereich ausgestattet.<br />

Die Schneidklemmen sind für<br />

flexible und starre Leiter mit A<strong>de</strong>rnquerschnitten<br />

von AWG 27/7 bis AWG 22/1<br />

ausgelegt. Es können Kabel mit einem<br />

Durchmesser von 4,5 mm bis 8 mm angeschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Technische Details<br />

• Datenübertragungsrate bis 1/10 Gbit<br />

• Schutzart IP20/IP65/70<br />

• Multiportfähig<br />

Harting www.harting-<strong>de</strong>utschland.<strong>de</strong><br />

USV<br />

Schützt bei langen<br />

Stromausfällen<br />

Die unterbrechungsfreien Stromversorgung<br />

(USV) wipos UPS 24-30 von Wieland<br />

Electric überbrückt mit Akkus<br />

Spannungsausfälle im 24 V-DC-Stromkreis<br />

je nach Akkugröße und Ausgangsstrom<br />

bis zu 12 min lang. Im Normalbetrieb<br />

wer<strong>de</strong>n die Akkus durch die USV<br />

wie<strong>de</strong>r gela<strong>de</strong>n. Die 35 mm-DIN-Schienen-USV<br />

verarbeitet Ausgangsströme<br />

bis 30 A und schützt die angeschlossenen<br />

Akkus vor Unterspannung, Überladung<br />

und Verpolung.<br />

Technische Details<br />

• LED-Betriebszustandsanzeige<br />

• Potenzialfreie Relaisausgänge<br />

• Temperaturbereich -40 bis 71 °C<br />

Wieland Electrik<br />

www.wieland-electric.com<br />

Sinusausgangsfilter<br />

Verzerrungsarm für<br />

<strong>de</strong>n Antrieb<br />

Sinusausgangsfilter <strong>de</strong>r Serien FMAC SI-<br />

NE und SINE DCL von Schurter konvertieren<br />

die Wellenformen <strong>de</strong>r Ausgangsspannung<br />

von Frequenzumrichtern in<br />

verzerrungsarme Sinuswellen für Motorantriebe<br />

und Energietechnik-Anwendungen,<br />

um <strong>de</strong>ren Zuverlässigkeit und<br />

Lebensdauer zu erhöhen. Die Filter sind<br />

für <strong>de</strong>n Einsatz in 500 VAC-Anlagen mit<br />

Strömen ab 4 A und für lange Motorleitungen<br />

sowie <strong>de</strong>n Betrieb unter Vollast<br />

ausgelegt. Es können ungeschirmte Motorkabel<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Technische Details<br />

• geringer Montageaufwand<br />

• ungeschirmte Motorkabel<br />

• Ströme ab 4 A<br />

Schurter www.schurter.com


Komponente & SyStem • eleKtrotechniK<br />

Etiketten<br />

Klebestark und hitzebeständig<br />

I<strong>de</strong>al für elektrische und elektronische<br />

Anwendungen ist CILS-9900 ein Höchstleistungsettikett<br />

für computerdruckbare<br />

Etiketten, mit extra starken Klebeeigenschaften<br />

für Temperaturbereiche bis zu<br />

388ºC, die es ermöglichen, eine hitzeresistente<br />

Lösung für die Produkti<strong>de</strong>ntifizierung,<br />

zu bieten – und dabei Umweltgesetzen<br />

wie RoHS, REACH, WEEE entsprechen.<br />

Einfach zu drucken mit PC<br />

o<strong>de</strong>r Thermo-Transfer-Drucker können<br />

variable Datensätze hinzugefügt wer<strong>de</strong>n.<br />

Grossdateien sind auf Abruf druck-<br />

Grafikdisplays<br />

Intelligent und<br />

vielseitig<br />

Industrie-Displays EA eDIP160-7 von<br />

Electronic Assembly lassen sich in Quer-<br />

o<strong>de</strong>r Hochformat einsetzen. Je nach<br />

Einbaulage beträgt die Auflösung 160 x<br />

104 o<strong>de</strong>r 104 x 160 Bildpunkte. Die Displays<br />

enthalten einen Grafikcontroller,<br />

<strong>de</strong>r Programmieren auf Systemebene<br />

überflüssig macht. Funktionen wie Clipboard<br />

und Pull-down-Menüs vereinfachen<br />

das Programmieren von Anzeigen.<br />

Acht Zeichensätze (Fonts) sind beigefügt;<br />

die Programmierung erfolgt über<br />

Grafikbefehle.<br />

Technische Details<br />

• Positiv-/Negativdarstellung<br />

• dynamische Benutzerführungen<br />

• Display 81,5 x 67,5 mm<br />

Electronic Assembly www.lcd-module.<strong>de</strong><br />

108<br />

3/2012<br />

bar. Die hitzebeständige Oberschicht<br />

sorgt dafür, dass gedruckte Daten auf<br />

Dauer leserlich bleiben, trotz extremer<br />

Temperaturaussetzungen bis zu<br />

+388ºC, Chemikalien, Lösungsmitteln<br />

(IPA, Aceton, Alkaline, etc), Reinigungsmitteln<br />

o<strong>de</strong>r PCB-Reinigungsmitteln.<br />

Technische Details<br />

• Chemikalienfest<br />

• Temperaturfest bis 388 °C<br />

• konform zu RoHS und REACH<br />

CILS www.cils-international.com/<strong>de</strong><br />

Gehäuse<br />

Für Schalttafel<br />

und Wand<br />

Bopla erweitert seine Kunststoff-Gehäuseserie<br />

Circum um eine weitere Größe<br />

<strong>de</strong>r Schalttafeleinbau- und Wandausführung.<br />

Diese schafft mehr Platz für<br />

<strong>de</strong>n Einbau <strong>de</strong>r Elektronik. Daneben hat<br />

die 17er-Größe eine abgesenkte Fläche,<br />

auf <strong>de</strong>r Eingabeeinheiten und Displays<br />

bis 4,3“ angebracht wer<strong>de</strong>n können. Ein<br />

passen<strong>de</strong>r Rahmen zum Einbau in eine<br />

Wand als Zubehör run<strong>de</strong>t das Gehäuse<br />

ab. Mit <strong>de</strong>r Gehäuseserie in zwei Größen<br />

lassen sich auch Tisch- und Pultanwendungen<br />

formschön umsetzen.<br />

Technische Details<br />

• umfassen<strong>de</strong>s Zubehör<br />

• abgesenkte Fläche<br />

• Wan<strong>de</strong>inbaurahmen<br />

Bopla www.bopla.<strong>de</strong><br />

Bediengehäuse<br />

Für alle<br />

Steuerungseinheiten<br />

Für seine Bediengehäuse-Serie Comfort-Panel<br />

und Optipanel hat Rittal neue<br />

wirtschaftlichere Standards <strong>de</strong>finiert,<br />

mit <strong>de</strong>nen sich alle gängigen Steuerungs-<br />

und Bedieneinheiten verbauen<br />

lassen. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n erweiterte Ausbaumöglichkeiten<br />

berücksichtigt, beispielsweise<br />

lassen sich eine o<strong>de</strong>r mehrere<br />

Tasterreihen einbauen. Es stehen 2D-<br />

und 3D-Daten für eine effiziente Mechanik<strong>konstruktion</strong><br />

bereit. Über 80 % <strong>de</strong>r<br />

Bedarfsfälle sollen sich mit <strong>de</strong>n Standardgehäusen<br />

ab<strong>de</strong>cken lassen.<br />

Technische Details<br />

• für 80 % <strong>de</strong>s Bedarfs<br />

• kurze Lieferzeiten<br />

• erweiterter Ausbau<br />

Rittal www.rittal.<strong>de</strong><br />

TFT-LCD-Module<br />

Harte Einsatzbedingungen<br />

kein Problem<br />

Die 8,4 Zoll (AA084VJ01) und 10,4 Zoll<br />

(AA104VJ02) VGA TFT-LCD-Module von<br />

Mitsubishi Electric haben gute Helligkeitswerte,<br />

ein hohes Kontrastverhältnis<br />

sowie weite Blickwinkel und <strong>de</strong>cken einen<br />

Betriebstemperaturbereich von -30<br />

bis 80 bzw. -20 bis 70 °C ab. Sie eignen<br />

sich daher auch für schwierige klimatische<br />

Bedingungen. Die TFT-LCD-Module<br />

mit langlebiger LED-Hintergrundbeleuchtung<br />

(Lebensdauer bei 25 °C<br />

>100.000 h) haben integrierte LED-<br />

Treiber.<br />

Technische Details<br />

• keine Schnittstellenanpassung<br />

• hohe Auflösungen<br />

• großes Kontrastverhältnis<br />

Mitsubishi www.mitsubishielectric.<strong>de</strong><br />

Steckverbin<strong>de</strong>r<br />

Kompakte<br />

Leichtgewichte<br />

Steckverbin<strong>de</strong>r Heavycon Compact von<br />

Phoenix Contact unterstützen durch eine<br />

kompakte Bauform immer kleiner<br />

wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Geräte. Zu<strong>de</strong>m ist ihr Kunststoffgehäuse<br />

leicht. Die Steckverbin<strong>de</strong>r<br />

gibt es in gera<strong>de</strong>n und gewinkelten Leitungseingangsrichtungen<br />

für Leitungsdurchmesser<br />

von 9 bis 15 mm. Zu <strong>de</strong>n<br />

Gehäuseausführungen zählen Tüllen-,<br />

Anbau-, Sockel- und Kupplungsgehäuse.<br />

Neben 8- (500V, 16A) und 17poligen<br />

(200V 10A) Crimpkontakteinsatz steht<br />

ein Mischkontakteinsatz bereit.<br />

Technische Details<br />

• 4 Leistungskontakte 400/690 V / 40 A<br />

• 2 Steuerkontakte 250 V/10 A<br />

• Stifteinsatz berührgeschützt<br />

Phoenix Contact www.phoenixcontact.com<br />

Polyester-Freiluftschränke<br />

Vielfältige<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Zeitsparend montier- und installierbare<br />

Schaltschränke ST von Fibox für <strong>de</strong>n Außenbereich<br />

haben die Schutzart IP44<br />

und eine Stoßfestigkeit bis IK 10, abhängig<br />

von <strong>de</strong>r Größe. Türöffnungswinkel<br />

aller Mo<strong>de</strong>lle ist 180°. Das Material<br />

ist halogenfrei und UV-resistent. Die<br />

Schränke entsprechen <strong>de</strong>r Entflammbarkeitsklasse<br />

FH2-25 und sind glühdrahtgetestet<br />

bis 960° gemäß IEC 695-<br />

2-1. Die gewellten Oberflächen verstärken<br />

die Konstruktion und erschweren<br />

das Plakatieren.<br />

Technische Details<br />

• Ein- und doppeltürig<br />

• Schrankgröße 420 x 265 x 250 mm bis 880<br />

x 1600 x 320 mm<br />

Fibox www.fibox.<strong>de</strong>


Leistungshalbleiter<br />

Höhere Ströme und<br />

Wirkungsgra<strong>de</strong><br />

Infineon hat für Leistungshalbleiter in Fahrzeugen ein<br />

Gehäuse mit hoher Stromtragfähigkeit und Wirkungsgrad<br />

entwickelt. Das TO-Gehäuse entspricht <strong>de</strong>m Je<strong>de</strong>c-<br />

Standard H-PSOF. Erste Produkte im H-PSOF-Gehäuse<br />

sind 40-V-Leistungs-Mosfets <strong>de</strong>r Familie OptiMOS T2<br />

mit Strömen bis 300 A und geringen RDS(on)-Werten<br />

von 0,76 mΩ. Im Vergleich zu TO-263-Gehäusen wur<strong>de</strong>n<br />

auch die Abmessungen um 20 % und die Höhe um<br />

50 % reduziert. Kleinerer Gehäusewi<strong>de</strong>rstand und eine<br />

höhere Stromtragfähigkeit sind weitere Merkmale.<br />

Technische Details<br />

• kompaktere Abmessungen<br />

• kleinerer Wi<strong>de</strong>rstand<br />

Infineon www.infineon.com<br />

Brandschutzsystem<br />

Sicherheit im Schaltschrank<br />

Mit einem System, das automatisch Brän<strong>de</strong> in Schaltschränken<br />

erkennt und löscht, schafft Lohmeier zusammen<br />

mit Multimon die Möglichkeit, direkt an potenziellen<br />

Brandher<strong>de</strong>n gezielt und wirkungsvoll einzugreifen.<br />

Das Brandschutzsystem lässt sich leicht installieren,<br />

es eignet sich beson<strong>de</strong>rs für <strong>de</strong>n Schutz von<br />

Elektronik in Steuer- und Leitzentralen, EDV-Räumen<br />

und Laboren sowie Stromversorgungs- und -verteilungsanlagen.<br />

Es setzt sich im Wesentlichen aus einem<br />

Hauptschaltschrank mit integrierter Brandmel<strong>de</strong>zentrale,<br />

Löschgasvorrat und Alarmierungskomponenten<br />

sowie Detektions-Rohrleitungen und einer Lösch-<br />

Rohrleitung zusammen. Die Hauptschaltschränke basieren<br />

auf <strong>de</strong>n Anreihschaltschränken <strong>de</strong>r RS-Baureihe<br />

Komponente & SyStem • eleKtrotechniK<br />

Touchscreen<br />

Hohe EMV-Verträglichkeit<br />

Projektiv-kapazitive Touchscreens PolyTouch von EDT<br />

(Vertrieb Actron) gibt es mit Diagonalen von 3,5 bis<br />

7,0“ sowie künftig in 8,0“, 10,4“, 12,1“, 13,3“ und 15,4“.<br />

Zwischen zwei Glasscheiben befin<strong>de</strong>t sich eine hauchdünne,<br />

fast unsichtbare Schicht aus Indium-Zinn-Oxid,<br />

<strong>de</strong>ren rautenförmige Struktur ein Feld aus vielen Kon<strong>de</strong>nsatoren<br />

bil<strong>de</strong>t. Die Kapazitäten dieser Kon<strong>de</strong>nsatoren,<br />

die sich durch das Auflegen von Fingern verän<strong>de</strong>rn,<br />

wer<strong>de</strong>n mit Hilfe eines in <strong>de</strong>n Touchscreen integrierten<br />

8-Bit Controller-IC verarbeitet.<br />

Technische Details<br />

• Lichtdurchlässigkeit >85 %,<br />

• Oberflächenhärte 7H<br />

• optional Vandalismus-sicher<br />

Actron www.actron.<strong>de</strong><br />

von Lohmeier, wahlweise sind auch Ausführungen für<br />

die Wandmontage möglich. Sie lassen sich <strong>de</strong>mentsprechend<br />

entwe<strong>de</strong>r an die zu überwachen<strong>de</strong>n Schränke<br />

anreihen o<strong>de</strong>r separat in einem Abstand von bis zu<br />

20 m aufstellen. Ein Rauchansaugsystem entnimmt<br />

über die Detektions-Rohrleitungen an <strong>de</strong>n angeschlossenen<br />

Schaltschränken ständig Luftproben, die auf<br />

Rauch- und Rußteilchen analysiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Technische Details<br />

• automatische Alarmierung<br />

• Inertgas Argon<br />

• Aktivlöschsystem optional<br />

Lohmeier www.lohmeier.<strong>de</strong><br />

Für reine Metalle,<br />

Legierungen,<br />

Keramiken o<strong>de</strong>r<br />

Polymere für<br />

Entwicklung und<br />

Industrie, schauen<br />

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Produkte und <strong>de</strong>ren<br />

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Goodfellow GmbH<br />

Postfach 13 43<br />

D-61213 Bad Nauheim<br />

Tel : 0800 1000 579<br />

Fax : 0800 1000 580<br />

Email : info@goodfellow.com<br />

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3/2012 109


Komponente & SyStem • WerKStoffe & VerbindungStechniK<br />

Verbundwerkstoffe<br />

Laserstrahlen helfen<br />

bei <strong>de</strong>r Fertigung<br />

Fehler zu vermei<strong>de</strong>n<br />

Die Lap-Lasersysteme erleichtern die Herstellung<br />

von Verbundwerkstoffen. Zusätzlich<br />

sind sie komfortable und verlässliche<br />

Qualitätssicherungswerkzeuge. So zeigen<br />

Laserstrahlen in unterschiedlichen Farben<br />

beim Aufbau von CFK-Bauteilen die korrekte<br />

Lage und Ausrichtung <strong>de</strong>r Kohlefaserlagen<br />

an.<br />

Bei <strong>de</strong>r Fertigung <strong>de</strong>r CFK-Teile nutzt <strong>de</strong>r Flugzeughersteller<br />

Airbus die Composite-Pro-Lasersysteme von<br />

Lap. Beim Aufbau <strong>de</strong>r Karbonfaserteile projizieren die<br />

Laserstrahlen die exakte Lage <strong>de</strong>r einzelnen Kohlefaserlagen.<br />

Die spart Zeit und Geld, da das Ausrichten<br />

und das umständliche Einmessen <strong>de</strong>r Teile mit Schablonen<br />

entfällt. Zusätzlich kann die korrekte Lage und<br />

Ausrichtung <strong>de</strong>r Kohlefasermatten während <strong>de</strong>r Herstellung<br />

mithilfe <strong>de</strong>r Laserprojektion überprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

Ist eine Matte verlegt, zeigt eine an<strong>de</strong>rsfarbige Laserlinie,<br />

ob die Matte korrekt positioniert ist. Die Laserpro-<br />

Flanschsteckverbin<strong>de</strong>r<br />

Breite Polzahlen-<br />

Palette<br />

M12-Flanschsteckverbin<strong>de</strong>r von<br />

Murrelektronik stehen als Buchse<br />

und als Stecker in verschie<strong>de</strong>nen<br />

Poligkeiten (4 bis 12-polig), für<br />

die Vor<strong>de</strong>r- wie Hinterwandmontage<br />

bereit. Für <strong>de</strong>n Einsatz in<br />

Feldbusanwendungen sind Varianten<br />

mit B- und D-Kodierung zu<br />

haben, für Anwendungen in aggressiven,<br />

korrosiven Umgebungen<br />

E<strong>de</strong>lstahlmo<strong>de</strong>lle. Bei letzteren<br />

kommt V2A-E<strong>de</strong>lstahl o<strong>de</strong>r<br />

V4A-E<strong>de</strong>lstahl zum Einsatz.<br />

Technische Details<br />

• Litzenlängen 200, 500, 1000 mm<br />

• hohe Kurzschlusssicherheit<br />

• Verdrehsicherung<br />

Murrelektronik www.murrelektronik.com<br />

110<br />

3/2012<br />

Präzisionsdichtung<br />

Sicherer Notausgang<br />

im Flugzeug<br />

Für die Türen <strong>de</strong>r Notausgänge in Verkehrsflugzeugen<br />

hat Simrit eine spezielle<br />

Silikondichtung entwickelt. Sie verbin<strong>de</strong>t<br />

eine zuverlässige und lang anhalten<strong>de</strong><br />

Dichtwirkung mit niedrigen<br />

Haftkräften, wenig Reibung, <strong>de</strong>finierter<br />

Verformbarkeit, niedrigen Schließkräften<br />

und hoher Tieftemperaturbeständigkeit.<br />

Der Silikon-Dichtungswerkstoff<br />

ist hierfür so modifiziert, dass die Dichtung<br />

ein sicheres und leichtes Öffnen<br />

<strong>de</strong>r Notausgänge auch im Service- und<br />

Wartungsfall möglich.<br />

Technische Details<br />

• leichte Türöffnung<br />

• zuverlässiges Abdichten<br />

• <strong>de</strong>finierte Verformbarkeit<br />

jektoren von Lap können bis zu drei Farben gleichzeitig<br />

abbil<strong>de</strong>n. Dadurch lassen sich bestimmte Bereiche hervorheben,<br />

die beson<strong>de</strong>rs beachtet wer<strong>de</strong>n müssen. Die<br />

integrierte Lap-Software kann die gesamten Arbeitsabläufe<br />

steuern und kontrollieren. „Es hat sich gezeigt,<br />

dass diese Technik bei so komplexen Arbeitsvorgängen<br />

wie <strong>de</strong>r Herstellung von Verbundwerkstoffen, eine<br />

enorme Erleichterung be<strong>de</strong>utet. Es ist außer<strong>de</strong>m ein<br />

äußerst komfortables und verlässliches Qualitätssicherungswerkzeug“,<br />

sagt Axel Rieckmann, Vertriebsleiter<br />

Industrie bei Lap. „Das Beson<strong>de</strong>re an <strong>de</strong>n Composite-<br />

Simrit www.simrit.<strong>de</strong><br />

Beim Aufbau von Karbonfaserteilen<br />

projizieren die Systeme die Lage<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Kohlefaserlagen<br />

mit Laserstrahlen.<br />

Metallzuschnitte<br />

Online<br />

bestellen<br />

Mit wenigen Klicks können Laser-Blechzuschnitte<br />

von Kaysser online kalkuliert<br />

und bestellt wer<strong>de</strong>n. Abhängig vom Liefertermin<br />

gibt es unterschiedliche Preise,<br />

je nach Verschachtelungsmöglichkeit.<br />

Nach einmaliger Anmeldung am<br />

Online-Portal können DXF-Dateien<br />

hochgela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Innerhalb von<br />

Sekun<strong>de</strong>n kalkuliert das System automatisch<br />

<strong>de</strong>n Preis. Mit einem weiteren<br />

Klick wird aus <strong>de</strong>m Angebot ein Auftrag.<br />

Die Fertigung ist nach DIN EN ISO<br />

9001:2008 zertifiziert<br />

Technische Details<br />

• Lieferzeit 2 Tage bis 4 Wochen<br />

• umfassen<strong>de</strong>s Blechlager<br />

• Beratung<br />

Kaysser www.laserteile4you.<strong>de</strong><br />

Pro-Lasersystemen bei Airbus ist, dass wir einige Systeme<br />

mit einer drehbaren Projektion ausgestattet haben.<br />

Dadurch kann das Bauteil in <strong>de</strong>r Montagehalle gedreht<br />

wer<strong>de</strong>n und die Laserlinien folgen dieser Drehung,“ so<br />

Rieckmann.<br />

Technische Details<br />

• Sehr hohe Genauigkeit<br />

• drei Farben gleichzeitig abbildbar<br />

• maximale Flexibilität durch drehbare Projektion<br />

Lap Laser www.lap-laser.com<br />

Rollenführungen<br />

Fit für<br />

abrasive Werkstoffe<br />

Für das Bearbeiten abrasiver Werkstoffe<br />

hat NSK für seine Rollenführungen RA<br />

ein wirksames Dichtungskonzept V1<br />

entwickelt. Die Dichtlippe, die sich<br />

spaltfrei an das Profil <strong>de</strong>r Rollenführung<br />

anschmiegt, besteht aus einem abrasionsfesten<br />

Werkstoff und vermei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n<br />

Eintrag von Verschmutzungen in das<br />

Wageninnere. Ergänzend gibt es eine<br />

Schmiereinheit K1. Der Schmierstoff ist<br />

in ein synthetisches Harz inkorporiert,<br />

das beim Kontakt mit <strong>de</strong>r Lauffläche<br />

kleinste Ölmengen abgibt.<br />

Technische Details<br />

• reibungsarm<br />

• spezielles Ab<strong>de</strong>ckband<br />

• lange Lebensdauer<br />

NSK www.nskeurope.<strong>de</strong>


Son<strong>de</strong>rprofile<br />

Neue Möglichkeiten für<br />

E<strong>de</strong>lstahl- und Titanprofile<br />

Mithilfe <strong>de</strong>s eigens entwickelten Durchlauffräsverfahren<br />

ermöglicht Högg Formen, welche mit<br />

herkömmlichen Prozessen nicht realisierbar wären.<br />

Es ermögicht dünnwandige Profile mit komplexen<br />

Formen und engsten Toleranzen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Formgestaltung von gezogenen<br />

o<strong>de</strong>r gewalzten Titan- und E<strong>de</strong>lstahlprofilen<br />

ist die Entwicklung meist stark<br />

eingeschränkt. Das Herstellungsverfahren<br />

<strong>de</strong>r Firma Högg AG bietet hier neue<br />

Möglichkeiten. Das Verfahren ermöglicht<br />

dünnwandige Profile mit komplexen<br />

Formen und engsten Toleranzen.<br />

Scharfkantige Ecken, tiefe Nuten sowie<br />

strukturierte Oberflächen sind in beinahe<br />

je<strong>de</strong>r Legierungen herstellbar. Geometrien,<br />

welche bis anhin nur drahtgeschnitten<br />

wer<strong>de</strong>n konnten, können<br />

durch das Verfahren mit einem <strong>de</strong>utlichen<br />

Kostenvorteil als Profil produziert<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

Die Profile wer<strong>de</strong>n auf Spezialmaschinen<br />

profiliert. Die Fertigungszellen sind<br />

einfach und schnell zu rüsten so dass<br />

auch Kleinmengen effizient gefertigt<br />

Das Verfahren von Högg ermöglicht es,<br />

Profile mit komplexen Formen<br />

herzustellen.<br />

Högg liefert individuell angepasste Profile.<br />

wer<strong>de</strong>n. Kun<strong>de</strong>nspezifische Profile sind<br />

so nicht nur für Großserienproduzenten<br />

machbar, son<strong>de</strong>rn auch Kleinserienhersteller<br />

können die Vorteile nutzen und<br />

dadurch die Herstellkosten senken.<br />

Högg AG liefert Profile ohne Min<strong>de</strong>stmengen<br />

von einigen Metern bis zu<br />

mehreren Tonnen.<br />

Die Vorteile <strong>de</strong>r Profile sind vielfältig.<br />

Durch eine geeignete Formgebung lassen<br />

sich kostengünstige Rohlinge herstellen.<br />

In <strong>de</strong>r Serieteilefertigung können<br />

so durch einfaches Ablängen komplexe<br />

Einzelteile herstellt wer<strong>de</strong>n. Da<br />

keine Min<strong>de</strong>stmengen benötigt wer<strong>de</strong>n,<br />

kommt das Verfahren auch für<br />

Kleinserien in Frage.<br />

Der vielfältige Kun<strong>de</strong>nnutzen auf einen<br />

Blick:<br />

- Son<strong>de</strong>rprofile aus Titan, E<strong>de</strong>lstahl,<br />

Stahl und weiteren<br />

- komplexe, dünnwandige, asymmetrische<br />

Son<strong>de</strong>rprofile<br />

- keine Min<strong>de</strong>stmenge<br />

- engste Toleranzen<br />

- kostengünstige Rohlinge aus Profil<br />

- vielfältige Nachbearbeitungsmöglichkeiten<br />

Technische Details<br />

• effiziente Fertigung von Kleinmengen<br />

• keine Min<strong>de</strong>stmengen<br />

• kostengünstige Rohlinge aus Profil<br />

Hoegg www.hoegg.ch<br />

Für überzeugen<strong>de</strong><br />

Lösungen<br />

aus einem Guss<br />

Seit 1924 entwickeln, giessen und bearbeiten<br />

wir anspruchsvolle Bauteile. Für die Bereiche<br />

Transport, Energie und allgemeiner Maschinenbau.<br />

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Schweizer Qualität<br />

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In <strong>de</strong>n Wind drehen<br />

Innovative Pitchsysteme von SSB<br />

Wind Systems S. 24<br />

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Photovoltaik Report über Österreichs größten Solarpark Seite 20<br />

Windkraft Technologie-Report zu getriebelosen Win<strong>de</strong>nergiesystemen Seite 28<br />

Biogas Fernwartungslösungen erhöhen Zuverlässigkeit und Ausbeute Seite 41<br />

Spezial<br />

Solarthermie und<br />

Technik<br />

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Komponente & SyStem • maSchinenelemente<br />

Rastriegel<br />

Beschichtung schützt<br />

vor Korrosion<br />

Korrosionsgeschützte Rastriegel GN 612.8<br />

von Ganter wer<strong>de</strong>n eingesetzt, wenn <strong>de</strong>r<br />

Raststift zeitweise nicht vorstehen soll.<br />

Durch Drehen <strong>de</strong>s Riegels um 180° wird<br />

<strong>de</strong>r Raststift eingezogen. Eine Rastkerbe<br />

ermöglicht eine sichere Positionierung,<br />

ein Sechskant erleichtert die Montage. Die<br />

Rastriegel sind nicht <strong>de</strong>montierbar. Der<br />

Raststift ist aus Stahl, verzinkt und blau<br />

passiviert. Seine Führung besteht aus<br />

Zink-Druckguss und ist beschichtet. Die<br />

Rastriegel gibt es mit und ohne Kontermutter.<br />

Technische Details<br />

• Montagehilfen optional<br />

• Positionierbuchsen optional<br />

• mit/ohne Kontermutter<br />

Ganter www.ganter-griff.<strong>de</strong><br />

Kniehebelspanner<br />

Spannweite stufenlos<br />

angepasst<br />

Bei Kniehebelspannern von Bessey ist eine<br />

automatische stufenlose Anpassung<br />

<strong>de</strong>r Spannweite bei nahezu gleichbleiben<strong>de</strong>r<br />

Spannkraft möglich. Damit lassen<br />

sich Werkstücke unterschiedlicher Höhe<br />

o<strong>de</strong>r Tiefe spannen. Automatisch passt<br />

sich die Spannweite <strong>de</strong>n Werkstückdimensionen<br />

an, bei <strong>de</strong>n Waagerechtspannern<br />

STC-HH bis 40 mm, beim Schubstangenspanner<br />

STC-IHH bis 16 mm. Einfach<br />

und werkzeuglos kann die Spannkraft<br />

durch eine Stellschraube im Gelenk<br />

bis 2500 N justiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Technische Details<br />

• großer Kunststoffgriff<br />

• ergonomisches Arbeiten<br />

• Spannkraft bis 2.500 N<br />

Bessey www.bessey.<strong>de</strong><br />

112<br />

3/2012<br />

Membrandichtungen<br />

Individuelle Formgebung<br />

möglich<br />

Von Karl Späh gibt es nun auch aufgabenspezifische<br />

Flach- und Formmembranen<br />

für das Dichten, Regeln, Messen,<br />

Pumpen, Steuern und Trennen.Sie können<br />

senkrecht zu ihrer Einspannfläche in<br />

bei<strong>de</strong> Richtungen einen Hub ausführen.<br />

Zu <strong>de</strong>n Merkmalen zählen eine konstante<br />

Flexibilität und Elastizität, eine hohe mechanische<br />

Festigkeit (Druckaufnahme)<br />

und chemische Beständigkeit, das geringe<br />

Diffusionsverhalten und die Resistenz<br />

gegen thermische Einflüsse. Es fin<strong>de</strong>t eine<br />

hermetische Abdichtung statt.<br />

Technische Details<br />

• Wartungsfrei<br />

• Lange Lebensdauer<br />

• Geringer Verschleiß<br />

Späh www.spaeh.<strong>de</strong><br />

Kugelsperrbolzen<br />

Selbstsichern<strong>de</strong> Funktion<br />

auf Knopfdruck<br />

Kugelsperrbolzen von Kipp vereinfachen<br />

das schnelle Verbin<strong>de</strong>n von Maschinenelementen<br />

und dienen zum Abstecken<br />

von Vorrichtungen und Bauteilen. Durch<br />

Druck auf <strong>de</strong>n Knopf wer<strong>de</strong>n die Kugeln<br />

entriegelt, danach kann <strong>de</strong>r Kugelsperrbolzen<br />

abgesteckt wer<strong>de</strong>n. Wird <strong>de</strong>r<br />

Druckknopf losgelassen, verriegeln die<br />

Kugeln automatisch und bewirken so<br />

eine gesicherte Verbindung von zwei<br />

Bauteilen. Es gibt Kugelsperrbolzen mit<br />

Durchmessern von 5 bis 16, sowie Längen<br />

von 10 bis 100 mm.<br />

Technische Details<br />

• E<strong>de</strong>lstahl-Variante bis 250 °C<br />

• Durchmesser 5 bis 16 mm<br />

• Längen 10 bis 100 mm<br />

Kipp www.kipp.com<br />

Gummi-Metall-Puffer:<br />

Sicher und elastisch<br />

lagern<br />

Gummi-Metall-Puffer von Kipp sind dort<br />

einsetzbar, wo Schwingungen aufgenommen,<br />

Erschütterungen reduziert o<strong>de</strong>r Körperschall<br />

gemin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n müssen. Sowohl<br />

für Schub- als auch Druckbelastungen<br />

geeignet, sind sie mit verschie<strong>de</strong>nen<br />

Kombinationen von Innen- und Außengewin<strong>de</strong><br />

zu haben, außer<strong>de</strong>m in zylindrischer,<br />

parabolischer, konischer, balliger<br />

o<strong>de</strong>r taillierter Form. Die Standardausführungen<br />

in Gewin<strong>de</strong>größen von M3 bis<br />

M16 liegen in Naturkautschuk-Qualität<br />

mit einer Härte von 55° Shore vor.<br />

Technische Details<br />

• Son<strong>de</strong>rgrößen möglich<br />

• Härte 55° Shore Naturkautschuk<br />

• Gewin<strong>de</strong> M3 bis M16<br />

Kipp www.kipp.com<br />

Manuelle Positioniereinheiten<br />

Einfach montierund<br />

bedienbar<br />

Manuelle Positioniereinheiten von Misumi<br />

liegen in <strong>de</strong>n unterschiedlichsten Präzisionsklassen<br />

vor. Speziell für Anwendungen<br />

in <strong>de</strong>r Montageautomatisierung<br />

gibt es Koordinatentische mit hoher Geradheit<br />

und Parallelität. Bei <strong>de</strong>r Kreuzrollenführung<br />

verbin<strong>de</strong>n zwei Kreuzrollen<br />

die obere und untere Platte <strong>de</strong>s Koordinatentisches<br />

und bewirken so eine präzise<br />

Positionierung und hohe Traglasten. Für<br />

niedrige bis mittlere Lasten gibt es<br />

Schwalbenschwanzführungen mit<br />

Schnellvorschub- und Ritzeltrieb.<br />

Technische Details<br />

• unterschiedliche Präzisionsklassen<br />

• hohe Geradheit und Parallelität<br />

• Kreuzrollen-/Schwalbenschwanzführung<br />

Misumi www.misumi.<strong>de</strong><br />

Energieführungsketten<br />

Mehrbandausführung<br />

für hohe Zusatzlasten<br />

Mit Energieführungsketten in Mehrbandausführung<br />

von Tsubaki Kabelschlepp<br />

aus Stahl ebenso wie aus Kunststoff<br />

lassen sich hohe Zusatzlasten und<br />

lange Standzeiten bewältigen. Mit einem<br />

zusätzlichen Kettenband lässt sich<br />

die Zusatzlast um 50 % erhöhen. Durch<br />

<strong>de</strong>n Einsatz von Aluminium-Rahmenstegen<br />

sind passgenaue Kettenbreiten<br />

mit hoher Stabilität realisierbar. Die<br />

gängigsten Varianten sind Drei- o<strong>de</strong>r<br />

Vierbandketten, doch auch Siebenbandketten<br />

wur<strong>de</strong>n hergestellt.<br />

Technische Details<br />

• Größere freitragen<strong>de</strong> Längen<br />

• Große Seitenstabilität<br />

• Hohe Torsionssteifigkeit<br />

Kabelschlepp www.kabelschlepp.<strong>de</strong><br />

Kleinteilegreifer<br />

Einfacher, leichter<br />

und flexibler<br />

Der elektrisch angetriebene Kleinteilegreifer<br />

EGP von Schunk lässt sich einfach<br />

ansteuern und erreicht ein hohes Tempo<br />

und eine große Greifkraft. Eine Kreuzrollenführung<br />

bewirkt einen hohen Wirkungsgrad.<br />

Die Sensorik <strong>de</strong>s Greifers MPGplus<br />

lässt sich in vielen Fällen verwen<strong>de</strong>n.<br />

Die Ansteuerung <strong>de</strong>s EGP erfolgt analog<br />

zum MPG-plus digital direkt o<strong>de</strong>r über<br />

Sensorverteiler. Der 350 g schwere Greifer<br />

kann seitlich o<strong>de</strong>r bo<strong>de</strong>nseitig durch- und<br />

angeschraubt wer<strong>de</strong>n und ist für Werkstückgewichte<br />

bis 675 g ausgelegt.<br />

Technische Details<br />

• Hub 6 mm/Finger<br />

• Greifkraft bis 135 N<br />

• Schließzeit


Framo Morat GmbH & Co. KG<br />

Antriebs-und Zahnradtechnik<br />

Höchst 7<br />

79871 Eisenbach<br />

Tel.: (0 76 57) 88-0<br />

Fax: (0 76 57) 88-333<br />

www.framo-morat.com<br />

Schluss<br />

Rögelberg Getriebe GmbH & CO.<br />

KG<br />

Am Rögelberg 10<br />

49716 Meppen<br />

Tel.: (0 59 32) 5 07-0<br />

Fax: (0 59 32) 5 07-1 01<br />

www.roegelberg-getriebe.<strong>de</strong><br />

info@roegelberg-getriebe.<strong>de</strong><br />

Schluss<br />

Getriebe<br />

Föhrenbach GmbH<br />

Lin<strong>de</strong>nstraße 34<br />

79843 Löffingen-Unadingen<br />

Tel.: +49 (0) 77 07 1 59-0<br />

Fax: +49 (0) 77 07 1 59-80<br />

www.foehrenbach.com<br />

info@foehrenbach.com<br />

Rund- und Linearsysteme<br />

in höchster Präzision!<br />

Schluss<br />

Joachim Uhing KG GmbH & Co.<br />

24247 Mielkendorf<br />

Tel.: (0 43 47) 906-0<br />

Fax: (0 43 47) 906-40<br />

www.uhing.com<br />

Schluss<br />

Linearführungen<br />

Linearantriebe<br />

Markt & kontakt • www.<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

Qualität – Flexibilität – Logistik<br />

E. Eisenberg Co. GmbH<br />

Rudolfstr. 13<br />

40549 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 (0) 2 11 56 37 47-0<br />

Fax: +49 (0) 2 11 56 37 47-47<br />

www.eisenberg.biz<br />

sales@eisenberg.biz<br />

Schluss<br />

Wälzlager<br />

Ab jetzt<br />

monatlicher<br />

Einstieg möglich!<br />

HEMA Maschinen- und<br />

Apparateschutz GmbH<br />

Seligenstädter Str. 82<br />

63500 Seligenstadt<br />

Tel.: (0 61 82) 7 73-0<br />

Fax: (0 61 82) 7 73-35<br />

www.hema-schutz.<strong>de</strong><br />

info@hema-schutz.<strong>de</strong><br />

Faltenbälge – Spiralfe<strong>de</strong>rn –<br />

komplette Rückwandsysteme<br />

Sichtsysteme für WZM<br />

Schluss<br />

Faltenbälge<br />

Hotline<br />

(0 81 91) 1 25-4 39<br />

3/2012<br />

113


+++KEG_03_12.fm Seite 64 Mittwoch, 7. März 2012 8:49 08<br />

Markt & kontakt • www.<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

Höhl & Westhoff GmbH<br />

Friedrich-Engels-Allee 162<br />

42285 Wuppertal (Barmen)<br />

Tel.: (02 02) 8 45 82<br />

Fax: (02 02) 8 28 85<br />

www.faltenbalg.net<br />

info@faltenbalg.net<br />

FALTENBÄLGE • ABDECKUNGEN<br />

UNFALLSCHUTZ • VAKUUM-SAUGER<br />

Schluss<br />

Gutekunst & Co. KG<br />

Fe<strong>de</strong>rnfabriken<br />

Carl-Zeiss-Straße 15<br />

72555 Metzingen<br />

Tel.: (0 71 23) 9 60-0<br />

Fax: (0 71 23) 9 60-1 95<br />

www.fe<strong>de</strong>rnshop.com<br />

verkauf@gutekunst-co.com<br />

114<br />

Sie erreichen in je<strong>de</strong>r<br />

Ausgabe<br />

30.100<br />

qualifizierte Empfänger.<br />

For<strong>de</strong>rn Sie jetzt Ihren<br />

Eintragungsbogen an:<br />

Tel. (0 81 91) 1 25-4 39<br />

Fax (0 81 91) 1 25-4 83<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

Fe<strong>de</strong>rntechnik<br />

Keltenstr. 16–18<br />

72766 Reutlingen<br />

Tel.: (0 71 27) 9 57 92-1 43<br />

Fax: (0 71 27) 9 57 92-1 15<br />

www.schweizer-fe<strong>de</strong>rn.<strong>de</strong><br />

info@schweizer-fe<strong>de</strong>rn.<strong>de</strong><br />

• Druck-, Zug-, Schenkelfe<strong>de</strong>rn<br />

• Drahtbiegeteile<br />

• Mikrofe<strong>de</strong>rn<br />

• Stanzbiegeteile<br />

3/2012<br />

Fe<strong>de</strong>rn<br />

HEMA Maschinen- und<br />

Apparateschutz GmbH<br />

Seligenstädter Str. 82<br />

63500 Seligenstadt<br />

Tel.: (0 61 82) 7 73-0<br />

Fax: (0 61 82) 7 73-35<br />

www.hema-schutz.<strong>de</strong><br />

info@hema-schutz.<strong>de</strong><br />

pneumatische und elektrische Sicherheitsklemm-<br />

und Bremssysteme<br />

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Sitema GmbH & Co. KG<br />

Im Mittelfeld 10<br />

76135 Karlsruhe<br />

Tel.: (07 21) 9 86 61-0<br />

Fax: (07 21) 9 86 61-11<br />

www.sitema.<strong>de</strong><br />

SITEMA Klemmköpfe für axial bewegte<br />

Lasten in <strong>de</strong>r Maschinenbauindustrie<br />

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Zimmer GmbH<br />

Im Salmenkopf 5<br />

77866 Rheinau<br />

Tel.: (0 78 44) 91 38-0<br />

Fax: (0 78 44) 91 38-80<br />

www.zimmer-gmbh.<strong>de</strong><br />

info@zimmer-gmbh.<strong>de</strong><br />

Schluss<br />

C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG<br />

DICHTUNGSTECHNIK<br />

Gehrstücken 9<br />

25421 Pinneberg<br />

Tel.: (0 41 01) 50 02-0<br />

Fax: (0 41 01) 50 02-83<br />

www.cog.<strong>de</strong><br />

info@cog.<strong>de</strong><br />

Schluss<br />

Klemmsysteme<br />

O-Ringe<br />

Gardner Denver Thomas GmbH<br />

Benzstraße 28<br />

82178 Puchheim<br />

Tel.: +49 89 8 09 00-0<br />

Fax: +49 89 80 83 68<br />

www.gd-thomas.<strong>de</strong><br />

thomas.<strong>de</strong>@gardner<strong>de</strong>nver.com<br />

Schluss<br />

KNF Neuberger GmbH<br />

Membranpumpen + Systeme<br />

Alter Weg 3<br />

79112 Freiburg<br />

Tel.: (0 76 64) 59 09-0<br />

Fax: (0 76 64) 59 09-99<br />

www.knf.<strong>de</strong><br />

info@knf.<strong>de</strong><br />

Schluss<br />

ACE Stoßdämpfer GmbH<br />

Albert-Einstein-Str. 15<br />

40764 Langenfeld<br />

Tel.: (0 21 73) 92 26-10<br />

Fax: (0 21 73) 92 26-19<br />

www.ace-ace.<strong>de</strong><br />

info@ace-int.eu<br />

• Industriestoßdämpfer<br />

• Sicherheitselemente<br />

• Bremszylin<strong>de</strong>r/Ölbremsen<br />

• Industriegasfe<strong>de</strong>rn<br />

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Zimmer GmbH<br />

Im Salmenkopf 5<br />

77866 Rheinau<br />

Tel.: (0 78 44) 91 38-0<br />

Fax: (0 78 44) 91 38-80<br />

www.zimmer-gmbh.<strong>de</strong><br />

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Pumpen<br />

Stoßdämpfer<br />

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Sie sind mit Ihrem Eintrag<br />

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Tel. (0 81 91) 1 25-4 39<br />

MARKT & KONTAKT<br />

Framo Morat GmbH & Co. KG<br />

Antriebs-und Zahnradtechnik<br />

Höchst 7<br />

79871 Eisenbach<br />

Tel.: (0 76 57) 88-0<br />

Fax: (0 76 57) 88-333<br />

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Auch Ihr Unternehmen<br />

könnte hier präsent sein.<br />

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Tel. (0 81 91) 1 25-4 39<br />

Entwicklungsbüro für<br />

Fluidtechnik<br />

Dr.-Ing. J. Berbuer<br />

Nervierstr. 24, 52074 Aachen<br />

Tel.: (02 41) 8 48 56<br />

Fax: (02 41) 87 44 35<br />

http://www.entwicklungsbuero.<strong>de</strong><br />

berbuer@entwicklungsbuero.<strong>de</strong><br />

Ingenieurbüro für<br />

System- und Produktentwicklung<br />

Berechnung und Konstruktion<br />

Prototypenbau<br />

Prüfeinrichtungen<br />

Versuche bis zur Serienreife<br />

MP-SENSOR GmbH<br />

Albstr. 13, 73765 Neuhausen<br />

Tel.: (0 71 58) 9 87 84 90<br />

Fax: (0 71 58) 9 87 98 65<br />

www.mp-sensor.<strong>de</strong><br />

info@mp-sensor.<strong>de</strong><br />

Schluss<br />

Zahnrä<strong>de</strong>r<br />

Dienstleistungen<br />

Druckschalter


Crossmedia-Spezial – mehr auf www.<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

Handling<br />

Ganz unterschiedliche Probleme treiben die Handling-Branche um, seien es die zerstörungsfreie<br />

Handhabung unterschiedlicher Materialien, die Automatisierung <strong>de</strong>r Prozesse o<strong>de</strong>r Leichtbau.<br />

Die elektromagnetischen<br />

Bremsen von Hema können mit<br />

einer rotieren<strong>de</strong>n Bremsscheibe<br />

o<strong>de</strong>r auf einer linearen<br />

Klemmschiene eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Spezial • HandHabungStecHnik<br />

116<br />

Stehengeblieben<br />

notstopp-bremsen für Karusselldrehtische 116<br />

Dicht halten<br />

anschlusstechnik für Vakuumanwendungen 118<br />

leichter greifen<br />

energieeffizienz im handling-bereich 121<br />

136<br />

3/2012 115


Bild: tsach - Fotolia<br />

Bil<strong>de</strong>r:Hema<br />

Spezial • HandHabungStecHnik<br />

Stehengeblieben<br />

116<br />

Notstopp-Bremsen für Karusselldrehtische<br />

NC-Karusselldrehtische mit Direktantrieb haben gegenüber herkömmlichen Tischen mit Getrieben<br />

eine ganze Reihe von Vorteilen: spielfreier Antrieb mit entsprechen<strong>de</strong>m Wirkungsgrad, hohe<br />

Positioniergenauigkeit und Leistungsdichten. Umso wichtiger ist die Sicherheit. Aus diesem<br />

Grund vertraut ein renommiertes bayrisches Maschinenbauunternehmen bei seinen Karusselldrehtischen<br />

auf Sicherheitsbremsen von Hema.<br />

Toleranzen <strong>de</strong>r Bremsscheibe wer<strong>de</strong>n durch die<br />

schwimmen<strong>de</strong> Lagerung <strong>de</strong>r Bremse ausgeglichen.<br />

Dies sorgt zusammen mit <strong>de</strong>r zentralen Einleitung<br />

<strong>de</strong>r Kraft auf die Bremsklötze für ein vollflächiges<br />

Tragbild <strong>de</strong>r Beläge.<br />

3/2012<br />

Ein Drehtisch ist ja an und für sich<br />

keine Neuheit“, so <strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens. „Um<br />

sich erfolgreich am Markt zu etablieren,<br />

müssen <strong>de</strong>shalb die Produkte<br />

leistungsfähiger und insgesamt attraktiver<br />

sein als bereits am Markt verfügbare<br />

Tische.“ Aus diesem Grund hat <strong>de</strong>r Maschinenbauer<br />

Karusselldrehtische mit Direktantrieb<br />

entwickelt, die Beladungen bis zu 200 t<br />

äußerst präzise bewegen können und bei <strong>de</strong>n<br />

kleineren Tischplattengrößen Umdrehungen<br />

von 500 min -1 erreichen. Solch hohe Dynamik<br />

ist beispielsweise in Bearbeitungszentren<br />

sehr gefragt. Wer<strong>de</strong>n diese großen Massen<br />

jedoch mit entsprechen<strong>de</strong>n Geschwindigkeiten<br />

bewegt, entstehen große Fliehkräfte, die<br />

es auch im Fehlerfall sicher zu beherrschen<br />

gilt. Die Drehtische sind hydrostatisch gelagert.<br />

Fällt <strong>de</strong>r Strom aus, kann <strong>de</strong>r Hydrau-


likdruck für diese Lagerung nur eine begrenzte<br />

Zeit aufrecht erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Innerhalb dieser Zeit müssen die Bremsen<br />

<strong>de</strong>n Tisch zuverlässig zum Stillstand bringen.<br />

Ansonsten wür<strong>de</strong> das hydrostatische Lager<br />

beschädigt wer<strong>de</strong>n – die Folge wäre hoher<br />

Zeit- und Geldaufwand für die Reparatur.<br />

Die Lösung fand <strong>de</strong>r Maschinenbauer in<br />

<strong>de</strong>n elektromagnetischen Industrie-Scheibenbremsen<br />

„HEMS“ <strong>de</strong>r Firma Hema Maschinen-<br />

und Apparateschutz. Die kompakten<br />

Betriebs-, Halte- und Notstoppbremsen<br />

stoppen im Fehlerfall mittels rotieren<strong>de</strong>r<br />

Bremsscheibe sofort und sicher <strong>de</strong>n Rundtischantrieb.<br />

Dadurch, dass die verwen<strong>de</strong>ten<br />

Ausführungen nach <strong>de</strong>m Fail-Safe-Prinzip<br />

mit einem Energiespeicher in Form einer<br />

Druckfe<strong>de</strong>r arbeiten, reagieren die Bremsen<br />

auch bei plötzlichem Stromausfall zuverlässig.<br />

Zu<strong>de</strong>m zeichnen sich die Bremsen durch<br />

einen geringen Energieverbrauch aus.<br />

Viele Optionen möglich<br />

Da fast je<strong>de</strong>r NC-Karusselldrehtisch individuell<br />

entsprechend <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />

Endkun<strong>de</strong>n konfiguriert wird, müssen auch<br />

die einzelnen Komponenten flexibel anzupassen<br />

sein. Um bei <strong>de</strong>r Vielzahl <strong>de</strong>r möglichen<br />

Applikationen eine leichte Auswahl und<br />

Montage <strong>de</strong>r Bremsen zu gewährleisten, sind<br />

die Bremsen mit zahlreichen Optionen lieferbar,<br />

beispielsweise vertikalen<br />

o<strong>de</strong>r parallelen Anflanschungen<br />

relativ zur<br />

Bremsscheibe, einem kleineren<br />

Bremsmomentbereich<br />

durch eine weichere Fe<strong>de</strong>r<br />

o<strong>de</strong>r einer Zustandsüberwachung<br />

mit bis zu zwei<br />

Sensoren. Zu<strong>de</strong>m möglich<br />

sind eine elektrische Verschleißgrenzenanzeige<br />

sowie<br />

Son<strong>de</strong>rausführungen mit Sinter-<br />

o<strong>de</strong>r Gummibelägen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Vielzahl an Ausstattungsoptionen<br />

können die Bremsen<br />

nicht nur in Rundtischen, son<strong>de</strong>rn<br />

allgemein im Maschinenbau<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m beispielsweise<br />

im Kranbau, bei För<strong>de</strong>ranlagen<br />

und in <strong>de</strong>r Bergbautechnik<br />

sowie bei diversen<br />

Anwendungen mit erhöhten Temperaturanfor<strong>de</strong>rungen.<br />

Die Serien HEMS und HEMS-<br />

A <strong>de</strong>cken einen Klemmkraftbereich von 3 bis<br />

20 kN ab. Die fe<strong>de</strong>rbetätigten, elektromagnetisch<br />

gelüfteten Schwimmsattelbremsen sind<br />

wahlweise als aktiv klemmen<strong>de</strong> Versionen<br />

(HEMS-A) erhältlich o<strong>de</strong>r als Sicherheitsbremsen<br />

nach <strong>de</strong>m Fail-Safe-Prinzip<br />

(HEMS). Letztere können auch als Notstopp-<br />

Bremsen eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Toleranzen <strong>de</strong>r Bremsscheibe wer<strong>de</strong>n<br />

durch die schwimmen<strong>de</strong> Lagerung <strong>de</strong>r Bremse<br />

ausgeglichen. Dies sorgt zusammen mit<br />

<strong>de</strong>r zentralen Einleitung <strong>de</strong>r Kraft auf die<br />

Bremsklötze für ein vollflächiges Tragbild<br />

<strong>de</strong>r Beläge. Das speziell für diese Baureihen<br />

entwickelte Magnetsystem ist vollständig in<br />

die Konstruktionen <strong>de</strong>r Bremsen integriert<br />

und ermöglicht zusammen mit <strong>de</strong>m verwen<strong>de</strong>ten<br />

Ein-Hebel-Bremssystem eine kompakte<br />

und leichte Bauweise. Der geringe Stromverbrauch<br />

von 6 bis 15 W im Dauerbetrieb<br />

sowie <strong>de</strong>r zulässige Temperaturbereich von<br />

-40 bis +80 °C sorgen ebenfalls dafür, dass<br />

die Bremsen vielseitig in unterschiedlichsten<br />

Anwendungen eingesetzt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Entsprechend <strong>de</strong>r universellen Ausrichtung<br />

<strong>de</strong>r Bremsen sind die bei<strong>de</strong>n Serien für<br />

unterschiedliche Scheibendicken, in zwei<br />

Flanschausführungen (parallel o<strong>de</strong>r vertikal)<br />

sowie in zwei Bremsmomentbereichen erhältlich.<br />

Optional bietet Hema für die Bremsen<br />

Sensoren zur Zustandsüberwachung,<br />

eine elektrische Verschleißgrenzenanzeige<br />

sowie Son<strong>de</strong>r-Bremsbeläge aus Sintermetall<br />

an. Son<strong>de</strong>ranwendungen und kun<strong>de</strong>nspezifische<br />

Varianten können ebenfalls auf Basis<br />

dieser Konstruktionsausführung geliefert<br />

wer<strong>de</strong>n. Die HEMS-A 1000 als aktive Ausführung<br />

wird nur dann eingeschaltet, wenn<br />

eine Bremsung erfor<strong>de</strong>rlich ist. Sie wur<strong>de</strong> für<br />

Anwendungen konzipiert, in <strong>de</strong>nen sich bewegen<strong>de</strong><br />

Maschinenteile – ob rotatorisch<br />

o<strong>de</strong>r translatorisch – stillgesetzt wer<strong>de</strong>n sollen,<br />

ohne dass eine Sicherheits- o<strong>de</strong>r Notstopp-Funktion<br />

gefor<strong>de</strong>rt ist. Tritt <strong>de</strong>r eigentliche<br />

Bremsvorgang zu<strong>de</strong>m nur recht selten<br />

auf, kann durch die aktive Ausführung Energie<br />

eingespart wer<strong>de</strong>n. n<br />

Autor Benjamin Goutte, Agentur Köhler<br />

& Partner im Auftrag von Hema<br />

ke NEXT Crossmedia<br />

Zusätzliche Informationen wie ein Vi<strong>de</strong>o<br />

und weiterführen<strong>de</strong> Links fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />

www.<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong>/21425<br />

O<strong>de</strong>r Sie nutzen <strong>de</strong>n nebenstehen<strong>de</strong>n QR-Co<strong>de</strong> mit<br />

Ihrem internetfähigen Handy. Einfach abfotografieren<br />

und lossurfen. Infos zur Nutzung <strong>de</strong>s QR-Co<strong>de</strong>s fin<strong>de</strong>n<br />

Sie unter www.<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong>/qrco<strong>de</strong><br />

Spezial • HandHabungStecHnik<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

1 Die HEMS-A 1000 wur<strong>de</strong> für Anwendungen<br />

konzipiert, in <strong>de</strong>nen sich bewegen<strong>de</strong> Maschinenteile<br />

– ob rotatorisch o<strong>de</strong>r translatorisch – stillgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n sollen, ohne dass eine Sicherheits- o<strong>de</strong>r<br />

Notstopp-Funktion gefor<strong>de</strong>rt ist.<br />

2 Die elektromagnetischen Bremsen HEMS (hier die<br />

HEMS-300) können mit einer rotieren<strong>de</strong>n<br />

Bremsscheibe o<strong>de</strong>r auf einer linearen Klemmschiene<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

3 Die HEMS-A 1000 als aktive Ausführung wird nur<br />

dann eingeschaltet, wenn eine Bremsung erfor<strong>de</strong>rlich<br />

ist.<br />

4 Das speziell für diese Baureihen entwickelte<br />

Magnetsystem ist vollständig in die Konstruktionen<br />

<strong>de</strong>r Bremsen integriert und ermöglicht zusammen<br />

mit <strong>de</strong>m verwen<strong>de</strong>ten Ein-Hebel-Bremssystem eine<br />

extrem kompakte und leichte Bauweise.<br />

3/2012<br />

117


SPEZIAL • HANDHABUNGSTECHNIK<br />

3500 Artikel<br />

10 Mio. Euro<br />

100 %<br />

118<br />

Umfangreiches<br />

Produktprogramm<br />

Pneumatikanschlüsse aus E<strong>de</strong>lstahl,<br />

Messing und Aluminium<br />

bietet Eisele als Katalogartikel<br />

und Son<strong>de</strong>rlösungen.<br />

100 Mitarbeiter erwirtschaften<br />

10 Mio.<br />

„Ma<strong>de</strong> in Germany“ schaff t Qualität<br />

am Waiblinger Standort für<br />

Industriekun<strong>de</strong>n.<br />

Fertigungstiefe bei<br />

100 Prozent<br />

Kurze Reaktionszeiten auch bei<br />

diff erenzierten Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

sind die Stärke <strong>de</strong>s Unternehmens,<br />

das 30 Patente hält.<br />

1<br />

1 Die Serie 1811 <strong>de</strong>r Mehrfachkupplungen<br />

MultiLine ist die sichere Verbindung für bis zu<br />

zwölf Schläuche o<strong>de</strong>r bis zu einem Außendurchmesser<br />

von 8 mm bei maximal acht Schläuchen.<br />

2 Die Anschlusstechnik von Eisele stellt <strong>de</strong>n<br />

reibungslosen Medienfl uss durch dichte<br />

Leitungen sicher. An<strong>de</strong>rs als bei an<strong>de</strong>ren<br />

Herstellern <strong>de</strong>cken die vakuumgeeigneten<br />

Produktlinien <strong>de</strong>n gesamten Druckbereich ab.<br />

3 / 2012<br />

Bild: Eisele<br />

Dicht halten<br />

Anschlusstechnik für Vakuumanwendungen<br />

Der Einsatz von Vakuumtechnik für Handhabungsaufgaben bietet<br />

viele Vorteile, stellt an die eingesetzten Komponenten allerdings auch<br />

einige Ansprüche. Nur mit hochwertiger Anschlusstechnik lassen sich<br />

alle Potenziale dieser Technik ausschöpfen: Eisele hat zahlreiche<br />

vakuumtaugliche Produktlinien im Programm.<br />

Mit Vakuum lassen sich kurze<br />

Taktzeiten und � exible<br />

Prozesse umsetzen, weil<br />

es ohne Anlaufzeiten unmittelbar<br />

zur Verfügung<br />

steht. Da keine feste Greifposition <strong>de</strong>� niert<br />

ist, son<strong>de</strong>rn die Werkstücke mit Saugnäpfen<br />

gehoben wer<strong>de</strong>n, sind schnelle Umrüstprozesse<br />

möglich. Dies kommt vor allem Branchen<br />

zugute, die sich durch häu� ge Formwechsel<br />

auszeichnen. Hier minimiert <strong>de</strong>r<br />

Einsatz von Vakuumtechnik <strong>de</strong>n kostenintensiven<br />

Aufwand für Umrüstungen.<br />

Noch mehr als an<strong>de</strong>re Anwendungen <strong>de</strong>r<br />

Fluidtechnik ist das Vakuum auf die Qualität<br />

<strong>de</strong>r Medienkreisläufe angewiesen. An<strong>de</strong>rs als<br />

an<strong>de</strong>re Applikationen, die durch Leckagen<br />

zwar Leistungseinbußen und höhere Medienkosten<br />

erfahren, bricht ein Vakuum meist<br />

komplett zusammen, sobald eine Stelle undicht<br />

ist. O� sind es die Verbindungs- und<br />

Anschlusselemente, die anfällig für Leckagen<br />

sind. An<strong>de</strong>rs ausgedrückt, je besser alle Komponenten<br />

dicht halten, <strong>de</strong>sto besser funktioniert<br />

diese Technik, und die Vorteile, die sie<br />

für Handhabungsaufgaben bietet, kommen<br />

voll zur Geltung. Glatte und emp� ndliche<br />

Ober� ächen lassen sich sicher und gleichzeitig<br />

schonend greifen, sodass Beschädigungen<br />

durch automatisierte Handhabung weitgehend<br />

auszuschließen sind.<br />

Hochwertige Anschlusstechnik mit minimalen<br />

Leckageraten ist das Markenzeichen<br />

von Eisele. Der Hersteller, <strong>de</strong>r ausschließlich<br />

am Firmensitz in Waiblingen fertigt, hat sich<br />

die Leckagewerte seiner verschie<strong>de</strong>nen Produktlinien<br />

in einem neutralen Vergleich bestätigen<br />

lassen. Speziell im Vakuum sind die<br />

Werte, die die Eisele-Produkte erreichen,<br />

konkurrenzlos. Aufgrund dieser Ergebnisse<br />

haben sich bereits große Automobilhersteller<br />

für die Anschlusstechnik <strong>de</strong>r Schwaben entschie<strong>de</strong>n.<br />

Hohe Temperaturbeständigkeit ist beim<br />

Handling heißer Kunststo� eile ein großer<br />

Vorteil. Mit <strong>de</strong>r unmittelbaren Verfügbarkeit<br />

<strong>de</strong>s Vakuums lassen sich zusätzlich sehr<br />

schnelle Pick-and-Place-Zyklen umsetzen.<br />

Im Spritzgießverfahren wer<strong>de</strong>n o� viele verschie<strong>de</strong>ne<br />

Formen im schnellen Wechsel<br />

produziert. Vakuum-Sauggreifer erfassen<br />

diese, ohne dass die Anlage umgerüstet wer<strong>de</strong>n<br />

müsste, weil keine feste Greifposition<br />

<strong>de</strong>� niert ist. So erlaubt die Vakuumtechnik<br />

eine hohe Flexibilität in <strong>de</strong>r Fertigung.<br />

Schonen<strong>de</strong> Handhabung<br />

Auch in <strong>de</strong>r Holzbearbeitung mit unterschiedlich<br />

geformten Platten wird Vakuumtechnik<br />

aus diesem Grund zum Greifen und<br />

Heben genutzt. Die Glasproduktion nutzt<br />

Vakuum wegen <strong>de</strong>r Vermeidung von Kratzern;<br />

auch ein Verziehen o<strong>de</strong>r Eindrücken,<br />

das sehr dünne Platten aus Aluminium o<strong>de</strong>r<br />

Blech beschädigen wür<strong>de</strong>, tritt mit dieser<br />

Technik nicht auf. Schonen<strong>de</strong> Handhabung<br />

und gleichzeitig dynamische Prozesse sind<br />

die wichtigsten Argumente für <strong>de</strong>n Einsatz<br />

von Vakuumtechnik.<br />

Im Vakuum ist es noch schwieriger, Dichtheit<br />

zu generieren als in an<strong>de</strong>ren Fluid-Anwendungen.<br />

Die Kra� , die in jenen die Dichtringe<br />

und die Schläuche in die Anschlüsse<br />

presst, erzeugt bei Unterdruck eher die gegenteilige<br />

Wirkung, sodass die Dichtheit<br />

vollständig aus <strong>de</strong>m Anschluss selber resultieren<br />

muss. Hier ist eine entsprechen<strong>de</strong> Vorspannung<br />

<strong>de</strong>r Anschlüsse empfehlenswert.<br />

Echte Klasse zeigt sich in <strong>de</strong>r Gesamtheit<br />

und im Detail gleichermaßen. Die Anschlusstechnik<br />

von Eisele stellt <strong>de</strong>n reibungslosen<br />

Medien� uss durch dichte Leitungen


2<br />

SPEZIAL • HANDHABUNGSTECHNIK<br />

ke NEXT Crossmedia<br />

Zusätzliche Informationen zum<br />

Unternehmen fi n<strong>de</strong>n Sie unter<br />

www.<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong>/21413<br />

O<strong>de</strong>r Sie nutzen <strong>de</strong>n nebenstehen<strong>de</strong>n QR-Co<strong>de</strong> mit<br />

Ihrem internetfähigen Handy. Einfach abfotogra� e-<br />

ren und lossurfen. Infos zur Nutzung <strong>de</strong>s QR-Co<strong>de</strong>s<br />

� n<strong>de</strong>n Sie unter www.<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong>/qrco<strong>de</strong><br />

3 / 2012 119<br />

Bild: rare - Fotolia


Spezial • HandHabungStecHnik<br />

Mit hochwertigen Anschlüssen von Eisele ist Vakuumtechnik eine dynamische, flexible und<br />

wirtschaftliche Metho<strong>de</strong> zum Handling empfindlicher und glatter Oberflächen.<br />

Das bleibt hängen<br />

■ Vakuum steht ohne Anlaufzeit unmittelbar zur Verfügung<br />

■ Es ist keine feste Greifposition <strong>de</strong>finiert, da die Werkstücke mit<br />

Saugnäpfen angehoben wer<strong>de</strong>n<br />

■ Es können unterschiedlich geformte Teile bewegt wer<strong>de</strong>n<br />

■ Schonen<strong>de</strong> Handhabung: Die Teile wer<strong>de</strong>n durch die Saugtechnik<br />

we<strong>de</strong>r zerkratzt noch beschädigt<br />

■ Schnelle Umrüstprozesse sind möglich<br />

■ Vakuumtechnik erlaubt eine hohe Flexibilität in <strong>de</strong>r Fertigung<br />

sicher. An<strong>de</strong>rs als bei an<strong>de</strong>ren Herstellern <strong>de</strong>cken die vakuumgeeigneten<br />

Produktlinien <strong>de</strong>n gesamten Druckbereich ab, in <strong>de</strong>r Regel<br />

von -0,95 bis 16 bar. Die Serie 14A ist auch für höhere Betriebsdrücke<br />

geeignet. Diese Bandbreite unterschei<strong>de</strong>t Eisele von<br />

preisgünstigen Anbietern.<br />

Um sie zu gewährleisten, wird allen Details <strong>de</strong>r Anschlüsse die<br />

nötige Aufmerksamkeit gewidmet, beispielsweise <strong>de</strong>r Schnurstärke<br />

<strong>de</strong>r Dichtringe. Wer<strong>de</strong>n die Beson<strong>de</strong>rheiten berücksichtigt, ist<br />

die Vakuumtechnik eine gute und wirtschaftliche Möglichkeit,<br />

Werkstücke mit empfindlichen Oberflächen materialschonend zu<br />

handhaben und präzise Pick-and-Place-Prozesse auch mit variieren<strong>de</strong>n<br />

Formen schnell umzusetzen.<br />

Vakuumtaugliche Anschlüsse<br />

Alle Anschlüsse von Eisele sind im kompletten Druckbereich dicht.<br />

Sie zeichnen sich außer<strong>de</strong>m durch einfache Montage und Demontage<br />

aus und sind leicht zu reinigen. Dieser Punkt ist für Vakuumanwendungen<br />

wichtig, damit keine Schmutzpartikel, die die<br />

Aktoren verstopfen können, im Luftstrom eingesogen wer<strong>de</strong>n. Exemplarisch<br />

sind die Programme 14 und 14A aus <strong>de</strong>r Produktlinie<br />

BasicLine sowie die Mehrfachkupplungen MultiLine als geeignet<br />

für Vakuumanwendungen zu nennen.<br />

In <strong>de</strong>r BasicLine sind die steckbaren Schlauchverbindungen zusammengefasst,<br />

<strong>de</strong>ren hohe Qualität eines <strong>de</strong>r Markenzeichen von<br />

Eisele ist. Die Programme 14 und 14A bestehen aus Steckanschlüssen<br />

mit Lösehülse und einer beziehungsweise zwei Dichtungen. Es<br />

gibt sie in verschie<strong>de</strong>nen Bauformen: unter an<strong>de</strong>rem als gera<strong>de</strong>,<br />

Winkel-, Doppel- o<strong>de</strong>r T-Anschlüsse.<br />

Die Bauart mit Lösehülse erlaubt die sichere Demontage auch<br />

nach langer Betriebsdauer, weil die Lösehülse die im Gehäuse liegen<strong>de</strong><br />

Spannzange schützt. Um die hohe Qualität <strong>de</strong>r Steckanschlüsse<br />

zu gewährleisten, wur<strong>de</strong> die eingesetzte Dichtung mit VS-<br />

120<br />

3/2012<br />

@<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Dichtring ausgeführt. Dieser Dichtring besteht aus einem innen<br />

liegen<strong>de</strong>n weichen Elastomer-Teil und einem darüber liegen<strong>de</strong>n<br />

vernickelten Messingring. Aufgrund dieser Bauform nimmt <strong>de</strong>r<br />

harte Ring das Anzugsmoment auf, und die Dichtung bleibt von<br />

diesem unabhängig, sodass auch ein unbeabsichtigtes zu starkes<br />

Anziehen folgenlos bleibt.<br />

Sichere Verbindung für bis zu zwölf Schläuche<br />

Die Serie 1811 <strong>de</strong>r Mehrfachkupplungen MultiLine ist die sichere<br />

Verbindung für bis zu zwölf Schläuche o<strong>de</strong>r bis zu einem Außendurchmesser<br />

von 8 mm bei maximal acht Schläuchen, die mit wenigen<br />

Griffen montiert wird. Stecker und Dose wer<strong>de</strong>n intuitiv<br />

richtig verbun<strong>de</strong>n, sodass für diese Baureihe keine Positionierstifte<br />

erfor<strong>de</strong>rlich sind.<br />

In <strong>de</strong>r vakuumtauglichen Ausführung ist dieser Typ mit einer<br />

Absperrung wahlweise auf <strong>de</strong>r Stecker- o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Dosenseite<br />

ausgestattet. Durch die Absperrventile ist es möglich, die MultiLine-Verbindungen<br />

auch im Betrieb zu lösen o<strong>de</strong>r zu koppeln. Für<br />

die Kupplungen wird eloxiertes Aluminium verwen<strong>de</strong>t, auf Anfrage<br />

sind auch Ausführungen in E<strong>de</strong>lstahl und vernickeltem Messing<br />

möglich. Bei <strong>de</strong>r MultiLine wer<strong>de</strong>n spezielle, für Vakuum ausgelegte<br />

Fe<strong>de</strong>rn verwen<strong>de</strong>t, die <strong>de</strong>n Druckbereich von -0,8 bis 0 bar<br />

ab<strong>de</strong>cken. n<br />

War dieser Beitrag für Sie nützlich? Schreiben Sie uns<br />

Ihre Meinung an leser@<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

www.xing.com/net/ke<br />

@<br />

ke NEXT hakt nach bei Eisele<br />

Wie hoch ist die Nachfrage nach Vakuumanwendungen bei<br />

Eisele Pneumatics?<br />

Allgemein besteht eine hohe Nachfrage nach <strong>de</strong>n qualitativ<br />

hochwertigen Anschlusskomponenten von Eisele. Hohe Dichtheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Anwendungen und die nachweislich<br />

beson<strong>de</strong>rs geringen Leckagewerte <strong>de</strong>r Anschlüsse sprechen<br />

dafür, dass viele <strong>de</strong>r Komponenten auch im Vakuum eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Wie garantieren Sie die Dichtheit Ihrer Anschlüsse bei Vakuum?<br />

Durch die Auslegung <strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r Dichtung, beziehungsweise<br />

<strong>de</strong>ren gewählte Schnurstärke ist die Dichtheit auch im<br />

Vakuum sichergestellt und wird durch Dichtheitsprüfungen<br />

nachgewiesen. Die Anschlüsse von Eisele zeichnen sich dadurch<br />

aus, dass sie über <strong>de</strong>n gesamten Druckbereich dicht<br />

sind.<br />

Sind für Vakuumanwendungen spezielle Schläuche notwendig?<br />

Die vakuumgeeigneten Anschlüsse von Eisele sind für einen<br />

Druckbereich bis –0,95 bar ausgelegt. In diesem Bereich ist <strong>de</strong>r<br />

Einsatz von Standardschläuchen problemlos möglich.<br />

@ www.facebook.com/ke.next<br />

Autor Thomas Maier, kaufmännischer Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r Eisele Pneumatics


Leichter greifen<br />

Energieeffizienz im Handling-Bereich<br />

Spezial • HandHabungStecHnik<br />

Ganz unterschiedliche Probleme treiben die Handling-Branche um, seien es die zerstö-<br />

rungsfreie Handhabung unterschiedlicher Materialien, die Automatisierung <strong>de</strong>r Prozesse,<br />

die Themen Leichtbau und alternative Antriebskonzepte. Für alle gilt aber ein Grundsatz:<br />

energieeffizient müssen die Lösungen sein.<br />

Die For<strong>de</strong>rung nach hoher Energieeffizienz<br />

ist fast immer mit <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung nach hoher<br />

Zeit- und Kosteneffizienz verknüpft.<br />

„Erst wenn alle drei Aspekte optimiert<br />

sind, erfüllt eine Lösung sämtliche Kun<strong>de</strong>nanfor<strong>de</strong>rungen.<br />

Als Kompetenzführer für Spanntechnik<br />

und Greifsysteme nutzen wir hierfür drei zentrale Ansätze:<br />

Unser umfassen<strong>de</strong>s, standardisiertes Modulprogramm<br />

ermöglicht eine bedarfsgerechte Auslegung, bei <strong>de</strong>r sowohl<br />

Unter- als auch Überdimensionierungen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Hocheffiziente Ventiltechnik spart Energie und senkt<br />

zugleich die Taktzeiten. Und schließlich ermöglichen wir<br />

mit unseren mechatronischen Greifmodulen eine maßgeschnei<strong>de</strong>rte<br />

Kombination pneumatischer und mechatronischer<br />

Komponenten“, unterstreicht Matthias Poguntke als<br />

Bereichsleiter Produkt- und Portfoliomanagement bei<br />

Schunk die Bestrebung seines Unternehmens nach mehr<br />

Energieeffizienz.<br />

Steigen<strong>de</strong> Energiekosten bewirkten auch in Maschinenbau<br />

und Automatisierungstechnik ein Um<strong>de</strong>nken hinsichtlich<br />

Energieeffizienz. „Speziell bei Automationslösun-<br />

Der Bionische Handling-Assistent von Festo dient als Entwicklungsplattform,<br />

die unterschiedlichste Technologien und Komponenten kombiniert.<br />

gen ist dazu eine ganzheitliche Betrachtung aller beteiligten<br />

Systeme notwendig“, betont Dr. Volker Wünsch, Verkaufsleiter<br />

Automationssysteme Handhaben, Kleben und Kunststoff<br />

bei Reis Robotics. Gleichzeitig rechne sich eine Energieoptimierung<br />

nur, wenn dadurch keine wesentlichen<br />

Zusatzkosten entstün<strong>de</strong>n. Alle angetriebenen und bewegten<br />

Geräte in <strong>de</strong>r Automation seien Energieverbraucher,<br />

selbst wenn die eigentlichen Prozesse wie Schweißen, Gießen<br />

o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re thermische Verfahren meist <strong>de</strong>n Großteil<br />

<strong>de</strong>r Energie nutzten. So setze Reis Robotics in seinen Robotern<br />

auf spezielle Motoren, die mit reduzierten Verlusten<br />

sehr schnell die Mehrkosten bei ihrer Beschaffung wie<strong>de</strong>r<br />

einsparen und damit langfristig kostengünstiger und<br />

energiesparen<strong>de</strong>r zu betreiben sind.<br />

Ein „Over-Engineering“, wie in früheren Jahren oft<br />

praktiziert, sei gera<strong>de</strong> hinsichtlich <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rungen nach<br />

Effizienz nicht mehr Stand <strong>de</strong>r Technik, betont Dieter<br />

Michalkowski, bei Bosch Rexroth für Branchenmanagement<br />

Automation & Handling zuständig. Das Anlagen<strong>de</strong>sign<br />

müsse genau <strong>de</strong>n gefor<strong>de</strong>rten Ansprüchen genügen.<br />

So ermögliche <strong>de</strong>r Systembaukasten „EasyHandling“ von<br />

ke NEXT Crossmedia<br />

Zusätzliche Informationen wie ein Vi<strong>de</strong>o<br />

und weiterführen<strong>de</strong> Links fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />

www.<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong>/21424<br />

O<strong>de</strong>r Sie nutzen <strong>de</strong>n nebenstehen<strong>de</strong>n QR-Co<strong>de</strong> mit<br />

Ihrem internetfähigen Handy. Einfach abfotografieren<br />

und lossurfen. Infos zur Nutzung <strong>de</strong>s QR-Co<strong>de</strong>s<br />

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3/2012<br />

121


Spezial • HandHabungStecHnik<br />

Die Saugdüse OVEM ist mit Luftsparschaltung<br />

konstruiert und gehört zum energieeffizienten<br />

Produkt- und Lösungsportfolio von Festo.<br />

Rexroth eine rasche Projektierung und reduziere <strong>de</strong>n Engineeringaufwand<br />

um bis zu 80 Prozent. „Der Konstrukteur projektiert und<br />

kombiniert webgestützt Elektromechanik und Pneumatik und verkürzt<br />

die Montage <strong>de</strong>r Handlingsysteme auch durch die Nutzung<br />

von Easy-2-Combine mit <strong>de</strong>n formschlüssigen Verbindungen“,<br />

verweist <strong>de</strong>r Manager darauf, dass so die Inbetriebnahme beispielsweise<br />

von elektrischen Achsen nur noch wenige Minuten dauere.<br />

Total Cost of Ownership im Blick<br />

Ebenfalls die Gesamtbetriebskosten im Blick hat das Vakuum-<br />

Technikunternehmen J. Schmalz. „Wir optimieren <strong>de</strong>n Wirkungsgrad<br />

unserer Vakuumerzeuger kontinuierlich“, beschreibt Walter<br />

Dunkmann als Leiter Geschäftsentwicklungsprozess Vakuum-<br />

Komponenten die Vorgehensweise von J. Schmalz. Das erreicht<br />

das Unternehmen, in<strong>de</strong>m es <strong>de</strong>ren Leistungskennlinien verbessert<br />

und sie an unterschiedliche Einsatzbereiche anpasst. Wichtig dabei<br />

sei die Unterscheidung zwischen optimalem und tatsächlich benötigtem<br />

Arbeitspunkt <strong>de</strong>s Erzeugers. „Denn viel Saugleistung und<br />

wenig Energiebedarf bei Atmosphärendruck be<strong>de</strong>utet nicht automatisch<br />

optimalen Energieverbrauch im Prozess“, so Dunkmann:<br />

„Ein zweiter wesentlicher Punkt ist für uns, die Effizienz <strong>de</strong>s gesamten<br />

Vakuumsystems zu verbessern. Hierfür integrieren wir<br />

Überwachungsfunktionen wie Condition Monitoring und Energy<br />

Monitoring in die Vakuumerzeuger.“<br />

Auch für Fipa spielt <strong>de</strong>r effizientere Umgang mit Ressourcen bei<br />

<strong>de</strong>r Entwicklung neuer Komponenten für das Teilehandling eine<br />

wichtige Rolle. „Wir bieten zum Beispiel für die Vakuumerzeugung<br />

aus Druckluft Ejektoren mit Luftsparfunktion an“, führt Fipa-Produktmanager<br />

Oliver Richter aus. Hier wer<strong>de</strong> nur dann Druckluft<br />

benötigt, wenn <strong>de</strong>r Vakuumwert unter einen zuvor eingestellten<br />

Schwellenwert abgefallen ist. Wird <strong>de</strong>r Druck auf konstant 4 bar<br />

geregelt, kann bis zu 97 Prozent <strong>de</strong>r Druckluft gespart wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Geräte kommen insbeson<strong>de</strong>re dann zum Einsatz, wenn Werkstücke<br />

während Bearbeitungsprozessen mit Vakuum gehalten wer<strong>de</strong>n<br />

müssen. Auch bei <strong>de</strong>r Vakuumerzeugung mit Vakuumpumpen<br />

und Seitenkanalverdichtern achte das Unternehmen darauf, dass<br />

die Gerät die neue Energieeffizienzklasse IE 2 erfüllen.<br />

122<br />

3/2012<br />

Leistungsstark, effizient und intelligent: Vakuumerzeuger<br />

von Schmalz mit integrierten Condition-Monitoring- und<br />

Energy- Monitoring-Funktionen.<br />

Integrierte Mikroventile von Schunk gelten als energie-,<br />

zeit- und kosteneffiziente Tempomacher in <strong>de</strong>r<br />

Kleinteilemontage.<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r Greifertechnik setzt Fipa überwiegend Leichtbau-<br />

Greiferkomponenten ein. Häufig kommen auch individualisierte<br />

Greifsysteme zum Einsatz, die neben <strong>de</strong>n klassischen Komponenten<br />

aus Aluminium o<strong>de</strong>r E<strong>de</strong>lstahl zunehmend Greifstrukturen aus sehr<br />

leichten Hochleistungskunststoffen eingesetzt wer<strong>de</strong>n. „Durch die<br />

Gewichteinsparung wird die Bewegungsgeschwindigkeit <strong>de</strong>s Roboters<br />

erhöht, und dadurch die Taktzeit verkürzt“, setzt Stephan Eifler,<br />

bei Fipa als Produktmanager für die Greifertechnik zuständig, auf<br />

weniger Gewicht. Gewichtsreduktion <strong>de</strong>s Systems könne auch be<strong>de</strong>uten,<br />

dass ein kleinerer Roboter eingesetzt wer<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r weniger<br />

Energie verbraucht und auch weniger Platz benötige.<br />

Wie viel Euro sparen Anwen<strong>de</strong>r im Maschinen- und Anlagenbau<br />

wirklich bei <strong>de</strong>r Umsetzung von Energieeffizienz-Maßnahmen?<br />

„Wenn sich unser Kun<strong>de</strong> für eine Lösung von Festo entschei<strong>de</strong>t,<br />

wer<strong>de</strong>n alle Komponenten aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmt“, betont<br />

Mario Ertner, zuständig für die Projektierung Handhabungstechnik<br />

bei Festo. Das be<strong>de</strong>ute, dass <strong>de</strong>r Motor und das Getriebe zur<br />

elektrischen Achse, die Controller zum Motor passten. „Wir stellen<br />

dies mit unserer Erfahrung, sowie <strong>de</strong>r Auslegungssoftware „Positioning<br />

Drives“ sicher, die die Auslegung eines optimal aufeinan<strong>de</strong>r<br />

abgestimmten Systems erlaubt“, so Ertner. Dazu sei es unerlässlich,<br />

die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n in Bezug auf die Applikation und<br />

<strong>de</strong>n Umgebungsbedingungen in die Anwendung einfließen zu lassen.<br />

So sparten Anwen<strong>de</strong>r 73 Prozent Energie bei Vakuumhandlings,<br />

<strong>de</strong>ren Saugdüsen sich einer Luftsparschaltung bedienen.<br />

Große Ersparnisse von bis zu 32 Prozent bringe beispielsweise das<br />

Verkürzen <strong>de</strong>r Schlauchlängen in <strong>de</strong>r Kleinteilemontage und Elektronik,<br />

<strong>de</strong>nn bei je<strong>de</strong>r Betätigung eines pneumatischen Antriebs<br />

muss die dazugehörige Verschlauchung ebenso be- und entlüftet<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Verkürzung zwischen Ventil und Zylin<strong>de</strong>r um die<br />

Hälfte sorge für diese Werte.<br />

Die Herausfor<strong>de</strong>rungen für die Handlings-Branche liege in <strong>de</strong>r<br />

weiteren Standardisierung <strong>de</strong>s Programms. Immer wichtiger wür<strong>de</strong>n<br />

auch Inbetriebnahmen und kun<strong>de</strong>ngerechter Service nach <strong>de</strong>r<br />

Auslieferung, so <strong>de</strong>r Festo-Projektleiter. „Wir gehen davon aus,<br />

dass sich die Entwicklung von energiesparen<strong>de</strong>n Produkten fortsetzen<br />

wird“, blickt Oliver Richter von Fipa in die Zukunft. Denn es


Wegweiser zur Energieeffizienz<br />

Auf <strong>de</strong>m Weg zu mehr Energieeffizienz stehen viele Meilensteine: Luft-<br />

und Stromsparschaltungen, Gewichtsreduzierung, Energierückgewinnung,<br />

aber auch die richtige Dimensionierung <strong>de</strong>r Antriebe o<strong>de</strong>r das<br />

Reduzieren von Leckagen, <strong>de</strong>s Druckniveaus, <strong>de</strong>s Schlauchvolumens<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Reibung. Kun<strong>de</strong>n geben die Anwendung vor, Experten von Festo<br />

prüfen und fin<strong>de</strong>n dafür die effizienteste Alternative. Einen Einstieg<br />

dazu bietet das „SupportPortal“ von Festo im Internet – die Online-Plattform<br />

<strong>de</strong>r Automatisierungstechnik.<br />

Sauggreifer verringern Vakuumbedarf<br />

Auch bei <strong>de</strong>n Vakuumsaugern hilft Fipa <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n dabei, Energie zu<br />

sparen. Die Sauggreifer wer<strong>de</strong>n immer spezieller auf das Produkt und<br />

<strong>de</strong>n Anwendungsfall abgestimmt. Eine optimale Abdichtung reduziert<br />

Leckage, das geringe Innenvolumen <strong>de</strong>r Sauger ermöglicht schnelle<br />

Taktzeiten bei geringem Vakuumbedarf. Bei<strong>de</strong>s spart Energie. Abstützrippen<br />

an <strong>de</strong>r Kontaktfläche <strong>de</strong>s Vakuumsaugers verhin<strong>de</strong>rn ein Rutschen<br />

bei Beschleunigung und ermöglichen somit ebenfalls eine Reduzierung<br />

<strong>de</strong>r Taktzeit. Die Befestigung von Vakuumsaugern mittels Einsteckhaltern<br />

aus Aluminium reduziert das Gewicht, und ermöglicht eine<br />

Weiterverwendung dieser Halter bei Austausch verschlissener Sauger.<br />

seien weitere Steuerungsvorgänge <strong>de</strong>s Gesetzgebers <strong>de</strong>nkbar, um<br />

<strong>de</strong>n Energieeinsatz zu reduzieren. So müssten Antworten auf immer<br />

höhere Vorgaben hinsichtlich Effizienz – also kürzere Taktzeiten<br />

– gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. „Prozesse, die früher nur schwierig zu beherrschen<br />

waren wie das Handling von sehr sensiblen Gütern<br />

wer<strong>de</strong>n zunehmend automatisiert“, bekräftigt Stephan Eifler von<br />

Fipa. Der Trend gehe zu individualisierten Greiferstrukturen, um<br />

diese Prozesse zu beherrschen und effizient zu gestalten.<br />

Neue Greifkonzepte braucht die Branche<br />

„Generell geht es in <strong>de</strong>r automatisierten Handhabung darum, unterschiedliche<br />

Materialien mit kurzen Taktzahlen und hohen Beschleunigungen<br />

zu transportieren“, meint Walter Dunkmann von<br />

Schmalz. Auch die Themen Leichtbau und alternative Antriebskonzepte<br />

brächten neue Herausfor<strong>de</strong>rungen für die Handling-<br />

Branche mit sich: Prozesssicheres Greifen, Transportieren und<br />

zielgenaues Ablegen von Faserverbundmaterialien o<strong>de</strong>r sensiblen<br />

Batterie-Komponenten erfor<strong>de</strong>rten neue Greifkonzepte.<br />

Die zunehmen<strong>de</strong> Variantenvielfalt in vielen Branchen wirkt<br />

sich auch auf Handhabungslösungen aus. „Immer häufiger sind<br />

... führend in Schüttgut-, Entstaubungs- und Ablufttechnik<br />

Der QUICK CONNECT ® Spannring macht das<br />

bewährte JACOB-Rohrsystem noch wirtschaftlicher<br />

in <strong>de</strong>r Montage. Das System<br />

lässt sich durch die Variantenvielfalt<br />

in <strong>de</strong>n Industrie anlagen für Futter -<br />

mittel, Pharma, Chemie, Lebensmittel,<br />

Glas, Halb leiter pro duk tion<br />

o<strong>de</strong>r auch in <strong>de</strong>r Umwelttechnik<br />

präzise und montagefreundlich<br />

einbauen.<br />

Spezial • HandHabungStecHnik<br />

„Der Trend geht zu individualisierten<br />

Greiferstrukturen.“<br />

Stephan Eifler, Fipa<br />

„Wird <strong>de</strong>r Druck konstant auf 4 bar<br />

geregelt, können bis zu 97 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Druckluft eingespart wer<strong>de</strong>n.“<br />

Oliver Richter, Fipa<br />

„Energieeffizienz ist immer von <strong>de</strong>r<br />

jeweiligen Anwendung abhängig.“<br />

Mario Ertner, Festo<br />

„Nur <strong>de</strong>r Anbieter wird eine Chance<br />

haben, <strong>de</strong>r neben <strong>de</strong>r Handlings-<br />

Lösung auch weitere Prozesse mit<br />

anbieten kann.“<br />

Dr. Volker Wünsch, Reis Robotics<br />

„Flexible Lösungen sind gefragt,<br />

die sich innerhalb kürzester Zeit<br />

an neue Produkte und Varianten<br />

anpassen lassen.“<br />

Matthias Poguntke, Schunk<br />

„Die Effizienz <strong>de</strong>s gesamten<br />

Vakuumsystems muss verbessert<br />

wer<strong>de</strong>n.“<br />

Walter Dunkmann, J. Schmalz<br />

„Handling gehört aktuell und<br />

zukünftig zu <strong>de</strong>n wachstumsstärksten<br />

Branchen im Maschinenbau.“<br />

Dieter Michalkowski, Branchenmanagement<br />

Automation & Handling, Bosch Rexroth<br />

Original-Qualität aus <strong>de</strong>m Baukastensystem<br />

• Geschweißte, gebör<strong>de</strong>lte Rohre und Formteile.<br />

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3/2012<br />

123


Spezial • HandHabungStecHnik<br />

Dank „Easy-2-combine“ von Bosch Rexroth dauert die Inbetriebnahme von<br />

elektrischen Achsen nur noch wenige Minuten.<br />

flexible, adaptive Lösungen gefragt, die sich innerhalb kürzester<br />

Zeit an neue Produkte und Varianten anpassen lassen“, beschreibt<br />

Matthias Poguntke von Schunk die Zukunft <strong>de</strong>r Handhabungstechnik.<br />

Auch exakt auf <strong>de</strong>n jeweiligen Bedarf zugeschnittene,<br />

„mitwachsen<strong>de</strong>“ Handhabungslösungen wür<strong>de</strong>n immer stärker<br />

gefor<strong>de</strong>rt. „Waren es in <strong>de</strong>r Vergangenheit Einzellösungen, die automatisiert<br />

wur<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n es in Zukunft komplette Turn-Key-<br />

Lösungen sein, die vom Handling-Anbieter geplant, projektiert,<br />

konstruiert und gebaut wer<strong>de</strong>n müssen“, sieht Dr. Volker Wünsch<br />

von Reis Robotics die Entwicklung <strong>de</strong>r Branche. Schon jetzt sei <strong>de</strong>r<br />

Trend in <strong>de</strong>r Automobil- und Zulieferindustrie klar erkennbar,<br />

dass nur Anbieter eine Chance hätten, die neben <strong>de</strong>r eigentlichen<br />

Handling-Lösung auch weitere Prozesse mit anböten. Weiterer Aspekt<br />

in <strong>de</strong>r Automatisierung <strong>de</strong>r Handling-Branche sei <strong>de</strong>r verstärkte<br />

Einsatz intelligenter Sensoren und Bildverarbeitungssysteme,<br />

die eine möglichst einfache Zuführung <strong>de</strong>r Teile ermöglichten<br />

und somit Kosten für Transportbehälter einsparten.<br />

„Letztendlich wird jedoch <strong>de</strong>r Maßstab aller Bemühungen sein,<br />

wie die Automationslösungen im Betrieb vom Betreiber angenommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Hierzu gibt es bereits jetzt schon vielfältige Möglich-<br />

Energieeinsparungen bei Reis Robotics<br />

Einfach abschalten<br />

Beispiele für Energieeinsparungen bei <strong>de</strong>r Automatisierung:<br />

Durch modifizierte Antriebsmotoren in <strong>de</strong>n Robotern hat Reis Ro-<br />

■ botics gemeinsam mit <strong>de</strong>m Motorenhersteller die Verluste <strong>de</strong>utlich<br />

reduziert. Vorteile: Weniger Stromverbrauch und damit einhergehend<br />

ein geringerer elektrischer Aufwand zur Schaltschrankküh-<br />

lung.<br />

Modifizierte Servoumrichter gestatten es heute, die Bremsenergie<br />

■ einer Roboterachse zu puffern, um sie für die Beschleunigung einer<br />

an<strong>de</strong>ren Achse zu nutzen, ohne sie in Wärme umzusetzen.<br />

Die Steuerung eines Roboters wirkt sich direkt auf die Energieeffizi-<br />

■ enz aus. Bei <strong>de</strong>r Robotstar von Reis ist die Steuerung in <strong>de</strong>r Lage, <strong>de</strong>n<br />

Bewegungszyklus zu analysieren und so anzupassen – sprich zu verlangsamen<br />

– dass keine Wartezeiten für an<strong>de</strong>re Systeme entstehen.<br />

Außer<strong>de</strong>m schalten sich nicht benötigte Achsen und <strong>de</strong>ren Antriebe<br />

automatisch ab, sodass sie keinen Strom aufnehmen.<br />

Als intelligentestes System in <strong>de</strong>r Automatisierung kann <strong>de</strong>r Roboter<br />

■ mit seiner flexiblen Steuerung auch beteiligte Anlagenkomponenten<br />

steuern und ggf. abschalten, solange sie nicht gebraucht wer-<br />

<strong>de</strong>n. Standby mit hohem Energieverbrauch ist dann unnötig.<br />

Linearantriebe, beispielsweise in Portallösungen, arbeiten ohne Ge-<br />

■ triebe und min<strong>de</strong>rn damit Reibungsverluste<br />

124<br />

3/2012<br />

Energiesparkomponenten für <strong>de</strong>n Greiferbau:<br />

Durch die eingefügten Löcher reduziert Fipa<br />

– bei gleicher Stabilität – das Gewicht,<br />

wodurch Energie im Handling gespart wird.<br />

Reis bietet eine umfassen<strong>de</strong> Palette an Robotern,<br />

Peripheriemodulen und Dienstleistungen zur Lösung von<br />

Automationsaufgaben in allen wichtigen Anwendungsbereichen.<br />

keiten <strong>de</strong>r intuitiven Benutzerführung, sei es über zentrale SPS-<br />

Steuerungen o<strong>de</strong>r über die Robotersteuerung selbst“, verweist Dr.<br />

Wünsch auf die Reis-Steuerung RobotstarV, die bereits seit Jahren<br />

mit Benutzeroberflächen wie RobAssist <strong>de</strong>m Bediener bei <strong>de</strong>r Erstellung<br />

komplexer Programmstrukturen helfe.<br />

Neue Märkte dank neuer Anwendungen<br />

„Handling gehört aktuell und zukünftig zu <strong>de</strong>n wachstumsstärksten<br />

Branchen im Maschinenbau“, so Dieter Michalkowski von<br />

Bosch Rexroth. Die Endanwen<strong>de</strong>r kauften weltweit immer mehr<br />

Komplettlösungen, also Maschinen inklusive maßgeschnei<strong>de</strong>rtem<br />

Handlingsystem. Er sieht in Europa weiter einen großen Markt für<br />

Anlagen im Handling-Bereich, ein Großteil <strong>de</strong>s künftigen Wachstums<br />

wer<strong>de</strong> durch mehr Automatisierung aus Asien kommen.<br />

Auch Reis Robotics verortet <strong>de</strong>n Absatzmarkt für Handling-Geräte<br />

<strong>de</strong>rzeit vorrangig in Europa und Nordamerika, da für einfache<br />

Handling-Aufgaben <strong>de</strong>r Lohnkostenfaktor eine ganz entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Rolle spiele. Je komplexer jedoch die Aufgabenstellungen wür<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>sto eher seien Automationslösungen auch in Län<strong>de</strong>rn realisierbar,<br />

in <strong>de</strong>nen die Lohnkosten vergleichsweise niedrig lägen. „In Zukunft<br />

wird es jedoch auch in Asien sowie Mittel- und Südamerika verstärkt<br />

Investitionen im Handling-Markt geben“, sieht Dr. Wünsch hier die<br />

Absatzmärkte. Schmalz hingegen setzt auf Asien und Europa gleichermaßen:<br />

„Der Wachstumsmarkt Asien bietet großes Absatzpotenzial.<br />

Gleichzeitig haben die Innovationsstandorte in Europa einen<br />

großen Bedarf an technologisch ausgereiften Handling-Lösungen“,<br />

beschreibt Walter Dunkmann die Situation.<br />

„Intelligente, wirtschaftliche und marktgerechte Lösungen sind<br />

weltweit gefragt“, so die Aussage von Schunk. Beson<strong>de</strong>rs hohe<br />

Wachstumsraten seien etwa aus <strong>de</strong>n BRIC-Staaten zu erwarten, die<br />

sich <strong>de</strong>rzeit von einer faktor- zur einer effizienz- beziehungsweise<br />

technologiegetriebenen Wirtschaft wan<strong>de</strong>ln. „Zunehmen<strong>de</strong> Technologiekompetenz<br />

und wachsen<strong>de</strong>r lokaler Konsum sind dort zentrale<br />

Treiber für die Produktionsautomatisierung“, blickt Matthias<br />

Poguntke in die Zukunft. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass<br />

Handling-Maschinen in allen Branchen benötigt wer<strong>de</strong>n. Weltweit<br />

setzen neben <strong>de</strong>m historisch wichtigen Markt Deutschland Südostasien<br />

und USA weitere Schwerpunkte“, sieht auch Fipa weitere<br />

Wachstumsmärkte, ebenso wie Festo: „Die Branche <strong>de</strong>r Werkzeugmaschinenbauer<br />

bietet nach wie vor großes Potenzial, außer<strong>de</strong>m<br />

ist im Bereich <strong>de</strong>r Nahrungsmittel und Verpackungsindustrie mit<br />

einem weiteren Wachstum zu rechnen.“ n<br />

Autor Ingrid Fackler, Redaktion


KonstruKteur & ArbeitsplAtz • VirtuAl reAlity<br />

An die Wand geworfen<br />

Konstruieren in <strong>de</strong>r virtuellen Realität<br />

Beim Virtual Reality ermöglicht eine 3D-Darstellung <strong>de</strong>n Konstrukteuren und Entwicklern das Eintauchen<br />

in ein originalgroßes Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Maschine. Än<strong>de</strong>rungen können sie in Echtzeit prüfen. Für kleine<br />

und mittlere Unternehmen war diese Technologie bislang zu teuer. Doch jetzt gibt es Abhilfe.<br />

Die I<strong>de</strong>e ist faszinierend: Der Konstrukteur steht vor<br />

einer Wand an die ein dreidimensionales Abbild<br />

seiner Maschine projiziert wird. Er blen<strong>de</strong>t per<br />

Stick ein Bauteil ein, prüft Sitz und Funktion und<br />

befin<strong>de</strong>t es für gut. Ein Wunschtraum? Von wegen!<br />

Die Technologie heißt Virtual Reality, also fiktive Realität. Dabei<br />

han<strong>de</strong>lt es sich um eine interaktive dreidimensionale Visualisie-<br />

1<br />

2<br />

3<br />

rung auf sehr hohem Niveau. Die 3D- Darstellung ermöglicht<br />

Konstrukteuren und Entwicklern sowohl das Eintauchen in Komponenten<br />

und Systeme als auch ein än<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>lle in Echtzeit.<br />

Durch interaktives Han<strong>de</strong>ln mit und am Produkt erkennen Betrachter<br />

noch in <strong>de</strong>r Entwicklungsphase <strong>de</strong>ssen Problematiken<br />

und Vorteile. So ersticken sie Fehl<strong>konstruktion</strong>en im Keim, beschleunigen<br />

Abstimmungsprozesse mit an<strong>de</strong>ren Standorten o<strong>de</strong>r<br />

1 Mit spezieller Brille und<br />

Joystick ausgerüstet probt<br />

<strong>de</strong>r Konstrukteur, ob sich die<br />

rot eingefärbte Komponente<br />

ausklappen lässt.<br />

2 Zwei Beamer gehören zum<br />

Hardware-Equipment dazu.<br />

3 Vor <strong>de</strong>r Querschnittserzeugung<br />

einer Turbine: Anhand<br />

<strong>de</strong>s gelben Symbols bestimmt<br />

<strong>de</strong>r Anwen<strong>de</strong>r die<br />

Schnittrichtung.<br />

3/2012<br />

Bild: ci-base<br />

125


KonstruKteur & ArbeitsplAtz • VirtuAl reAlity<br />

Die VR zeigt, ob <strong>de</strong>r Fahrer bequem alle Schalter erreicht o<strong>de</strong>r nicht. Das Menü führt leicht verständlich zu <strong>de</strong>n nächsten Schritten.<br />

Abteilungen, treffen fundiert Entscheidungen und verkürzen<br />

Design phasen. Grundlage für die Virtual Reality sind 3D-fähige<br />

CAD-Daten, die nicht immer, aber häufig aus verschie<strong>de</strong>nen Abteilungen<br />

zusammenfließen. Diese Daten fügen sich auch bei sehr<br />

großer Datenmenge umgehend zu einem erlebbaren 1:1-Mo<strong>de</strong>ll<br />

zusammen. Die Darstellung wird auf eine Projektionsleinwand geworfen,<br />

die im Fachjargon Powerwall heißt. Die Betrachter tragen<br />

eine spezielle 3D-Tracking-Brille und steuern damit ihre Sichtweise.<br />

Ähnlich wie auf <strong>de</strong>m Holo<strong>de</strong>ck <strong>de</strong>r Science-Fiction-Serie<br />

Raumschiff Enterprise schauen sie das Objekt von allen Seiten<br />

o<strong>de</strong>r auch von innen an.<br />

Konstruieren am originalgroßen Mo<strong>de</strong>ll<br />

Mit einem Fly-Stick – vergleichbar einer Maus o<strong>de</strong>r einem Joystick<br />

– greifen und bewegen sie Teile <strong>de</strong>r dargestellten Geometrie. So<br />

erkennen Ingenieure zum Beispiel, mit welchem Kraftaufwand<br />

Maschinenbediener Hebel erreichen und welche Displays im Sichtfeld<br />

liegen. Gibt es Kollisionen bei Ein- und Ausbau bestimmter<br />

Verschleißteile? Ist die Wartung problemlos möglich? Die durchgeführte<br />

Interaktion, also Teile verän<strong>de</strong>rn, ein- o<strong>de</strong>r ausbauen, geschieht<br />

in Echtzeit. Selbst Schnitte durch eine<br />

Geometrie führt die VDP in Sekun<strong>de</strong>nschnelle<br />

durch.<br />

Aber nicht nur <strong>de</strong>r Konstrukteur, <strong>de</strong>r<br />

vor <strong>de</strong>r Powerwall steht, profitiert von<br />

<strong>de</strong>r künstlichen Welt. Son<strong>de</strong>rn das gesamte<br />

mit <strong>de</strong>r Entwicklung betraute<br />

Team. Denn die Maschinen- und Anlagenbauer<br />

können mithilfe von Virtual<br />

Reality komplexe Maschinen und Anlagen<br />

zur Diskussion in fach- und funktionsübergreifen<strong>de</strong>n<br />

Teams präsentieren.<br />

Engineering Reviews, simulationsbasierte<br />

Ergonomieprüfungen o<strong>de</strong>r Baubarkeitsuntersuchungen<br />

sind damit auch<br />

standortübergreifend möglich. Über die<br />

datentechnische Zusammenführung von<br />

CAD-Daten unterschiedlicher Teilbereiche,<br />

wie zum Beispiel von Verrohrungen,<br />

visualisieren Anwen<strong>de</strong>r Baugruppen<br />

vollständig. Ebenso anschaulich untersuchen<br />

sie Montagereihen von Klein- o<strong>de</strong>r<br />

Großserien auf Realisierbarkeit. Large<br />

126<br />

3/2012<br />

Ci-base-Rechnereinheit – Grundlage für<br />

das originalgroße Mo<strong>de</strong>ll sind 3D-fähige<br />

CAD-Daten, die häufig aus verschie<strong>de</strong>nen<br />

Abteilungen zusammenfließen.<br />

Scale Reviews mit interaktiver Begehung von Anlagen o<strong>de</strong>r Maschinen<br />

zeigen Fehler auf. Mit Hilfe <strong>de</strong>r anschaulichen, erlebnisreichen<br />

Visualisierung erreichen Operating-Schulungen am virtuellen<br />

Prototypen ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit. Das verkürzt<br />

die spätere Inbetriebnahmephase.<br />

Sinnliche Erfahrung<br />

Unternehmen, die im globalen Wettbewerb stehen, stechen nur<br />

mit einzigartigen Präsentationen aus <strong>de</strong>r Masse heraus. Deshalb<br />

sind eindrückliche Auftritte auf Messen o<strong>de</strong>r in Verkaufs- o<strong>de</strong>r<br />

Vorstellungssituationen kommt sehr wichtig. Mit Virtual Reality<br />

schüren Unternehmen Aufmerksamkeit. Zuschauer erleben produktspezifische<br />

Merkmale, statt sie nur zu sehen. Am Messestand<br />

genießen sie die Chance, eine komplexe Maschine in virtueller<br />

Form zu begehen und zu verän<strong>de</strong>rn – dieses Erfahren und Teilnehmen<br />

bleibt bei Besuchern haften. Auch im Gespräch erfasst <strong>de</strong>r<br />

Adressat Produktvorteile, während die innovative Vorführmetho<strong>de</strong><br />

gleichzeitig Eindruck hinterlässt. Die sinnliche Erfahrung entfacht<br />

das Interesse.<br />

Doch wo so viel Licht ist, gab es bisher auch Schatten. Für Ingenieurbüros<br />

o<strong>de</strong>r kleine und mittlere Unternehmen<br />

aus <strong>de</strong>m Maschinen- o<strong>de</strong>r Anlagenbau<br />

war die Technologie bislang viel<br />

zu teuer. Das Bremer Systemhaus Ci-base<br />

bietet die Technik <strong>de</strong>r interaktiven 3D-<br />

Darstellung nun für KMUs erschwinglich<br />

an. Konkret be<strong>de</strong>utet das Einstiegkosten<br />

ab rund 50.000 Euro für die Software.<br />

Mobile Variante<br />

Für Messen, Verkaufs- o<strong>de</strong>r Vorstellungssituationen<br />

bietet das Bremer Systemhaus<br />

Ci-base die Visual-Decision-Platform in<br />

einer mobilen Variante an: Fünf Quadratmeter<br />

Fläche umfasst das Präsentationssystem<br />

VDP. Powerwall, Projektor, Brillen<br />

und Kamera passen spielend ins Auto –<br />

die Transportkosten für große, unhandliche<br />

Prototypen fallen damit weg. Um Berührungsängste<br />

zu nehmen und das<br />

Handhaben <strong>de</strong>r VR ohne Druck kennenzulernen,<br />

bietet Ci-base die Möglichkeit,<br />

an einem Pilot-Projekt <strong>de</strong>n konkreten<br />

Bild: ci-base


Nutzen von Virtual Reality zu erleben. Auch Leasen <strong>de</strong>s Komplettsystems<br />

ist möglich. Und wer für Messeauftritte o<strong>de</strong>r kampagnenbezogene<br />

Gesprächsrun<strong>de</strong>n nur punktuell auf die Technologie zurückgreifen<br />

möchte, <strong>de</strong>r leiht sich das Präsentationssystem aus.<br />

Auf <strong>de</strong>n Anwen<strong>de</strong>r abgestimmt<br />

Auch wenn die Anwendungen in <strong>de</strong>r fiktiven Wirklichkeit so vielfältig<br />

sind - je<strong>de</strong>r Nutzer benötigt auf seine unterschiedlichen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

und Voraussetzungen abgestimmte und unterschiedlich<br />

ausgeprägte Hard- und Software. Bevorzugt <strong>de</strong>r Anwen<strong>de</strong>r<br />

zum Beispiel Aktiv- o<strong>de</strong>r Passivstereo? Lichtstärke und Lichtempfindlichkeit<br />

<strong>de</strong>s Raumes beeinflussen die Projektor-Wahl. Wie sieht<br />

es, bei einem fest installierten System, mit <strong>de</strong>r Raumgröße aus:<br />

Welches Ausmaß darf die Powerwall nicht überschreiten? Erlauben<br />

die Räumlichkeiten eine einfache o<strong>de</strong>r eine gespiegelte Rückprojektion?<br />

Als sehr wichtige Überlegung spielt mit hinein, ob ein<br />

Das <strong>de</strong>nkt <strong>de</strong>r Redakteur<br />

Mehr als ein Spielzeug<br />

ke-NEXT-Chefredakteur<br />

hat sich<br />

schon in einigen<br />

virtuellen Welten<br />

getummelt und<br />

fin<strong>de</strong>t die I<strong>de</strong>e<br />

mittlerweile<br />

ausgereift.<br />

Meine ersten 3D-Erfahrungen in virtuellen<br />

Welten liegen etwa 20 Jahre<br />

zurück und hießen Doom o<strong>de</strong>r Quake<br />

– <strong>de</strong>r eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re wird sich an<br />

diese Computerspiele erinnern. Schon<br />

damals, im Studium, übte es einen<br />

großen Reiz auf mich aus, mich relativ<br />

frei in diesen dreidimensionalen Welten<br />

zu bewegen, wenngleich <strong>de</strong>r Zugang<br />

über <strong>de</strong>n Monitor noch zweidimensional<br />

war.<br />

Später, in meinem beruflichen Umfeld,<br />

hatte ich immer wie<strong>de</strong>r mit Virtual<br />

Reality in 3D zu tun. Vor etwas mehr<br />

als acht Jahren, ich durfte <strong>de</strong>n VR-<br />

Raum eines großen Mittelständlers<br />

besuchen, hatte ich das Ganze eher<br />

für einen Marketing-Gag gehalten,<br />

bestenfalls geeignet, die Innovationskraft<br />

<strong>de</strong>r Firma hervorzuheben. Die<br />

Hardware war teuer, die Qualität eher<br />

mittelprächtig und bei Echtzeit-Berechnungen<br />

war da schon noch ein<br />

merkliches Ruckeln zu spüren.<br />

Vor wenigen Wochen konnte ich allerdings<br />

wie<strong>de</strong>r einmal mit einer solchen<br />

Anlage spielen. Und jetzt macht das<br />

Ganze richtig Spaß. Die Grafik läuft<br />

flüssig, die Benutzerführung ist weitaus<br />

komfortabler und ergonomischer<br />

und man kann tatsächlich an <strong>de</strong>r Maschine<br />

„arbeiten“. Weiter so. wk<br />

KonstruKteur & ArbeitsplAtz • VirtuAl reAlity<br />

System ausschließlich an einem Standort steht, o<strong>de</strong>r das Unternehmen<br />

es für <strong>de</strong>n mobilen Einsatz Sinn benötigt. Auch im Hinblick<br />

auf die modular zusammenstellbare Software gilt die variable Gestaltung<br />

je nach Anfor<strong>de</strong>rung. Denn nur <strong>de</strong>r punktgenaue Einsatz<br />

führt zum Ziel. Deshalb klären Unternehmen und Anbieter im<br />

Vorfeld gemeinsam, welche Zusatzbausteine die Prozesse för<strong>de</strong>rn.<br />

Insgesamt berücksichtigen zwölf Module unterschiedliche Zielsetzungen.<br />

So ist beispielsweise das Modul „Flexible“ eine Ergänzung,<br />

um flexible Bauteile wie Kabelstränge virtuell zu prüfen. „Ergonomics“<br />

dient <strong>de</strong>r Untersuchung virtueller ergonomischer Fragestellungen.<br />

„Cooperation“ führt Teams weltweit zusammen, „Behave-<br />

Animation“ hilft beim Erstellen und Durchführen von<br />

Präsentationen und „Package“ leistet Support bei <strong>de</strong>r virtuellen<br />

Produktentwicklung und Kollisionsuntersuchung. n<br />

Autor Claudia Bendrat und Jörg Wie<strong>de</strong>busch, Agentur Borgmeier PR für Ci-base<br />

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3/2012 127


KonstruKteur & ArbeitsplAtz • ergonomie<br />

128<br />

3/2012<br />

Weitblick mit Ökofaktor<br />

Die Arbeitsplatzbeleuchtung <strong>de</strong>r Zukunft fühlt, kommuniziert und spart Energie<br />

Mo<strong>de</strong>rne Beleuchtung registriert, ob ihr Nutzer anwesend ist und wie viel Licht er benötigt. Außer<strong>de</strong>m<br />

kann sie mit <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong>managementsystem kommunizieren. Das hilft, Energie zu sparen<br />

und ist auch in Konstruktionsbüros sehr nützlich.<br />

Alle re<strong>de</strong>n vom intelligenten Stromnetz <strong>de</strong>r Zukunft,<br />

mit <strong>de</strong>ssen Hilfe wir CO 2 und Energie sparen können.<br />

Von <strong>de</strong>r intelligenten Leuchte spricht bisher<br />

noch niemand. Dabei kann ein Gebäu<strong>de</strong>management<br />

nur so intelligent sein wie die Endgeräte, die<br />

es steuert. Deshalb hat <strong>de</strong>r in Villingen-Schwenningen beheimatete<br />

Spezialist für Beleuchtungstechnik Waldmann bereits ein Arbeitsplatzbeleuchtungskonzept<br />

entwickelt, das nicht nur energieeffizient<br />

arbeitet, son<strong>de</strong>rn auch mit <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong>managementsystem<br />

kommunizieren kann. Mit diesen Eigenschaften hat es auch <strong>de</strong>n<br />

Chicagoer Stararchitekten Helmut Jahn überzeugt, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n 22-stöckigen,<br />

gläsernen Weser Tower, <strong>de</strong>r bereits als neues Wahrzeichen<br />

<strong>de</strong>r Hansestadt bezeichnet wird, entworfen hat.<br />

Die ökologische Optimierung stand bei <strong>de</strong>r Planung <strong>de</strong>s Büroturms,<br />

<strong>de</strong>r Teil <strong>de</strong>s Stadtentwicklungsprojektes in <strong>de</strong>r Bremer<br />

Überseestadt ist, im Fokus <strong>de</strong>s Architekten. Weil Glas die Architektur<br />

prägt, fällt viel Tageslicht in die Büros. Das Konzept aus<br />

Steh- und Tischaufbauleuchten <strong>de</strong>r Serie Ataro nutzt diesen Vorteil<br />

aus, um Energie zu sparen. Denn im Gegensatz zu einer <strong>de</strong>ckenintegrierten<br />

Allgemeinbeleuchtung leuchten die Lampen nur<br />

dort, wo Büromitarbeiter tatsächlich Licht benötigten.<br />

Die Passiv Infrarot Sensorik (PIR) <strong>de</strong>r Lampen registrieren, ob<br />

ein Mensch unter ihr arbeitet. Dazu nimmt <strong>de</strong>r Bewegungssensor<br />

<strong>de</strong>s Waldmann-Lichtmanagementsystems „Pulse Pir“ ein Wärmebild<br />

auf. Der Erfassungsbereich lässt sich mit Hilfe <strong>de</strong>s Kugelkopfs<br />

individuell ausrichten. Verlässt <strong>de</strong>r Mensch <strong>de</strong>n Arbeitsplatz,<br />

schaltet sich das Licht zeitversetzt automatisch aus. Daneben regelt<br />

bei Anwesenheit ein Tageslichtsensor die Lichtstärke abhängig<br />

vom einfallen<strong>de</strong>n Tageslicht. Reicht das natürliche Licht aus, schaltet<br />

sich die Lampe nicht ein. Außer<strong>de</strong>m reduziert die Sensorik die<br />

Betriebszeiten <strong>de</strong>r Kompaktleuchtstofflampen und verlängert entsprechend<br />

<strong>de</strong>ren Lebensdauer. Übrigens: Trotz <strong>de</strong>r Automatik<br />

können die Leuchten auch bequem im Sitzen o<strong>de</strong>r Stehen per<br />

Hand geschalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Doch die Ataro-Leuchten im Weser Tower arbeiten nicht nur<br />

einfühlsam, sie können auch kommunizieren. Denn sie lassen sich<br />

an ein KNX-Gebäu<strong>de</strong>managementsystem anschließen und können<br />

so Zustandsinformationen zwischen einzelnen Gewerken wie etwa<br />

Heizung, Klima, Lüftung und Beleuchtung austauschen. Für die in<br />

<strong>de</strong>n Büroräumen tätigen Ingenieure und Konstrukteure erhöht sich<br />

dadurch <strong>de</strong>r Komfort, wenn beispielsweise <strong>de</strong>r Anwesenheitssensor<br />

in <strong>de</strong>r Leuchte die Raumklimatisierung automatisch aktiviert.<br />

Schon heute fehlt <strong>de</strong>r Branche <strong>de</strong>r Ingenieursnachwuchs. Sie<br />

muss <strong>de</strong>shalb in Zukunft verstärkt auf ältere Mitarbeiter setzen. Damit<br />

diese optimal arbeiten können, benötigen sie eine bessere Beleuchtung.<br />

Denn <strong>de</strong>r Lichtbedarf nimmt mit <strong>de</strong>m Alter zu, weil sich<br />

die mittlere Pupillenweite verringert und die Lichtdurchlässigkeit<br />

<strong>de</strong>r Augenmedien zunehmend sinkt. Deshalb hat ein 60-Jähriger hat<br />

im Vergleich zu seinem 20-jährigen Kollegen <strong>de</strong>n doppelten Lichtbedarf.<br />

Dank <strong>de</strong>r Dimmfunktion, die eine unkomplizierte Anpassung<br />

<strong>de</strong>r Beleuchtungsstärke an <strong>de</strong>n individuellen Lichtbedarf ermöglicht,<br />

können Unternehmen <strong>de</strong>n unterschiedlichen Lichtbe-<br />

dürfnissen <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Altersklassen gerecht wer<strong>de</strong>n. n<br />

Autor Klaus-Jürgen Hahn, Waldmann,<br />

und Angela Unger, Redaktion


1<br />

2<br />

3<br />

ke NEXT hakt nach: Drei Fragen an Klaus-Jürgen Hahn<br />

Inwiefern haben sich die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Arbeitsbeleuchtung<br />

im Laufe <strong>de</strong>r Zeit geän<strong>de</strong>rt?<br />

Der Lebensraum Büro hat sich in diesem Zeitraum insgesamt stark gewan<strong>de</strong>lt. Mit neuen Arbeitsmetho<strong>de</strong>n,<br />

verän<strong>de</strong>rten, flexiblen Strukturen und Bürokonstellationen musste auch die Beleuchtung<br />

zunehmend individuellen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Nutzer entsprechen können. Lichtqualität und Ergonomie<br />

sind mehr in <strong>de</strong>n Fokus gerückt. Aber gera<strong>de</strong> das Thema Energieeffizienz ist in <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />

immer wichtiger gewor<strong>de</strong>n.<br />

Alle re<strong>de</strong>n über intelligente Stromnetze, die uns beim Einsparen von<br />

CO 2 helfen sollen. Gibt es auch die intelligente Leuchte <strong>de</strong>r Zukunft?<br />

Es gibt schon heute intelligente Leuchten, die <strong>de</strong>n Energieverbrauch und <strong>de</strong>n CO 2 Ausstoß im Vergleich<br />

zu Standardlösungen <strong>de</strong>utlich reduzieren. Beispielsweise in<strong>de</strong>m die Lichtabgabe in Abhängigkeit<br />

von Präsenz und Tageslichtniveau reguliert wird. Aber auch neue Technologien spielen hier eine<br />

Rolle – Stichwort LEDs. Hier steckt noch viel Potenzial. Die Leuchte <strong>de</strong>r Zukunft ist durch Intelligenz,<br />

Effizienz, Langlebigkeit, ressourcenschonen<strong>de</strong> Materialien und Prozesse bei <strong>de</strong>r Herstellung beziehungsweise<br />

optimiertes Recycling geprägt – und das in <strong>de</strong>utlich verstärktem Maße zu <strong>de</strong>m, was heute<br />

schon in diesen Bereichen passiert.<br />

Ihre Ataro-Leuchten können an ein Gebäu<strong>de</strong>managementsystem<br />

angeschlossen wer<strong>de</strong>n. Wie wichtig wird dies in <strong>de</strong>r Zukunft?<br />

Wenn Anwesenheitsinformationen an an<strong>de</strong>re Gewerke weitergeleitet wer<strong>de</strong>n, weiten sich Energie-<br />

Einsparpotenzial und Nutzerkomfort entsprechend aus. In Neubauten sind diese Systeme schon heute<br />

häufig Standard. Gebäu<strong>de</strong>zertifizierungen sowohl für Neubauten als auch für nachgerüstete Objekte<br />

wer<strong>de</strong>n immer wichtiger, parallel gewinnen diese Systeme an Be<strong>de</strong>utung. Dazu kommt, dass mo<strong>de</strong>rne<br />

Gebäu<strong>de</strong> aufgrund ihrer Bauweise Verkabelungen für Sensoren in Wand o<strong>de</strong>r Decke nur schwer<br />

zulassen. Daher greift man auf die vorhan<strong>de</strong>ne Sensorik in <strong>de</strong>n Leuchten zurück. aru<br />

Bil<strong>de</strong>r: Waldmann<br />

KonstruKteur & ArbeitsplAtz • ergonomie<br />

Links: Zeitlos schönes Design – Ataro-Leuchten passen sich verschie<strong>de</strong>nen Einrichtungsstilen<br />

an. Ganz oben: Der Weser Tower ist Teil <strong>de</strong>s Stadtentwicklungsprojekts in <strong>de</strong>r<br />

Bremer Überseestadt.<br />

Oben: Sensoren in <strong>de</strong>n Ataro-Leuchten erfassen, ob genügend Tageslicht ins Büro fällt.<br />

Falls nicht, spen<strong>de</strong>n sie Licht – ohne Direktblendung, stören<strong>de</strong> Reflexe o<strong>de</strong>r Schatten.<br />

Waldmann hat dafür die Entblendungstechnologie Ambio entwickelt. Diese hilft<br />

zusätzlich beim Energiesparen.<br />

Klaus-Jürgen Hahn,<br />

Waldmann<br />

3/2012<br />

129


KONSTRUKTEUR & ARBEITSPLATZ • <strong>KONSTRUKTION</strong>SSOFTWARE<br />

130<br />

3 / 2012<br />

Aus <strong>de</strong>n Komponenten<br />

von Schnei<strong>de</strong>r Electric<br />

Motion Deutschland<br />

ergeben sich etwa<br />

500.000.000.000.000<br />

Kombinationen in einer<br />

Mo<strong>de</strong>llreihe.<br />

Bil<strong>de</strong>r: Foxy_A - Fotolia; Schnei<strong>de</strong>r Electric Motion Deutschland


Bil<strong>de</strong>r: Schnei<strong>de</strong>r Electric Motion Deutschland<br />

KONSTRUKTEUR & ARBEITSPLATZ • <strong>KONSTRUKTION</strong>SSOFTWARE<br />

CAD-Daten per Mausklick<br />

Elektronische CAD-Produktkataloge dienen als Schnittstelle zum Ingenieur<br />

Im Zeitalter <strong>de</strong>s Internets wollen Ingenieure nicht mehr tagelang warten, bis ein Hersteller die CAD-<br />

Daten für seine Komponenten liefern kann. Elektronische CAD-Produktkataloge und Online-Downloadportale<br />

unterstützen Entwicklungsingenieure beim schnellen und fehlerfreien Konstruieren.<br />

Wir leben längst in einer digitalen Welt. Wer heute<br />

etwas wissen will, zieht keine zentimeterdicken<br />

Bücher mehr aus <strong>de</strong>m Regal, son<strong>de</strong>rn er<br />

wir� einen Blick ins Internet – unterwegs auch<br />

via Smart- o<strong>de</strong>r iPhone. Wo immer mehr virtuelle<br />

Helfer zur Verfügung stehen, än<strong>de</strong>rt sich auch die Arbeitswelt.<br />

„Die Arbeitsweise von Ingenieuren hat sich in <strong>de</strong>n letzten Jahren signi�<br />

kant gewan<strong>de</strong>lt“, sagt Martin Geiger, Produktmanager Linear Motion<br />

<strong>de</strong>r Schnei<strong>de</strong>r Electric Motion Deutschland. Dazu gehört auch,<br />

dass 3D-CAD-Mo<strong>de</strong>lle im Konstruktionsbereich immer mehr zum<br />

Standard wer<strong>de</strong>n. Und auf <strong>de</strong>n gewohnten schnellen Internetkomfort<br />

wollen die Ingenieure auch beim Konstruieren nicht verzichten.<br />

„Heute ist es selbstverständlich, dass CAD-Mo<strong>de</strong>lle von Produkten<br />

auf Onlineportalen zum Download angeboten und von<br />

<strong>de</strong>n Abnehmern heruntergela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n“, so Geiger. Das Unternehmen<br />

nutzt <strong>de</strong>shalb seit etwa acht Jahren einen elektronischen<br />

Produktkatalog, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r So� warelösung Ecatalogsolutions von<br />

Ca<strong>de</strong>nas basiert.<br />

Das war nicht immer so. In <strong>de</strong>r Vergangenheit mussten interessierte<br />

Ingenieure die CAD-Daten erst beim Vertrieb anfor<strong>de</strong>rn. Die<br />

Konstruktionsabteilung erzeugte darau� in die Daten in <strong>de</strong>m gewünschten<br />

Format und sandte sie <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n. Denn vorgefertigte<br />

CAD-Daten gab es nicht, was an zwei Grün<strong>de</strong>n lag: Zum einen weisen<br />

die Produkte <strong>de</strong>s Spezialisten für Motoren und Antriebseinheiten<br />

für die Automatisierungs- und Steuerungstechnik eine Vielzahl<br />

von verschie<strong>de</strong>nen Merkmalen auf, die frei miteinan<strong>de</strong>r kombiniert<br />

wer<strong>de</strong>n können. Daraus ergibt sich eine sehr große Anzahl an Produktvarianten.<br />

Zum an<strong>de</strong>ren � n<strong>de</strong>n die Motoren und Antriebseinheiten<br />

auch in hoch komplexen Produkten ihren Einsatz, wie beispielsweise<br />

in mehrachsigen kartesischen Robotern, die unzählige<br />

Kon� gurationen ermöglichen und daher über keine vorgefertigten<br />

3D-CAD-Mo<strong>de</strong>lle verfügen.<br />

Langes Warten auf die Daten<br />

„Unsere Bearbeitungszeiten, bis ein Kun<strong>de</strong> das bestellte CAD-Mo<strong>de</strong>ll<br />

erhielt, beliefen sich meist auf ein bis zwei Tage; teilweise sogar noch<br />

länger“, beschreibt Martin Geiger die damalige Situation. „Durch die<br />

hohe Komplexität unserer Produkte konnten sie in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

nicht einfach im Voraus als CAD-Mo<strong>de</strong>lle abgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn<br />

mussten von <strong>de</strong>r Konstruktionsabteilung je nach Anfrage und<br />

Kon� guration erst manuell erstellt wer<strong>de</strong>n. Dies war natürlich mit<br />

sehr hohen Kosten verbun<strong>de</strong>n.“ Um <strong>de</strong>n komplizierten sowie arbeits-<br />

und kostenintensiven Bestellprozess von CAD-Mo<strong>de</strong>llen zu verbessern,<br />

suchte Schnei<strong>de</strong>r Electric Motion im Jahr 2003 nach einer So� -<br />

warelösung, die es <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>m Vertrieb ermöglichen sollte,<br />

die gewünschten CAD-Daten in kurzer Zeit zu erhalten.<br />

Hohe Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

Die Anfor<strong>de</strong>rungen, die das Unternehmen, das zum französischen<br />

Schnei<strong>de</strong>r Electric Konzern gehört, stellte waren alles an<strong>de</strong>re als trivial:<br />

Weil es verschie<strong>de</strong>ne CAD-Programme gibt, war die Datenvielfalt<br />

und Flexibilität bei <strong>de</strong>r Datenerzeugung ein wichtiger Punkt. Mehrere<br />

CAD-Formate sollten möglich sein, damit Kun<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne<br />

CAD-Zielsysteme einsetzen können. Ein an<strong>de</strong>rer wichtiger Aspekt<br />

war die Skalierbarkeit: Die Ankoppelung an Drittsysteme, wie zum<br />

Beispiel Produktkon� guratoren, sollte je<strong>de</strong>rzeit möglich sein. Und<br />

auch ein hoher Detaillierungsgrad spielte eine Rolle: Für <strong>de</strong>n Bereich<br />

Linear Motion sollten die CAD-Daten möglichst exakt und in voller<br />

Komplexität darstellbar sein. Zusätzlich sollten die Daten sowohl online<br />

als auch o� ine, beispielsweise als CD-ROM, verfügbar sein.<br />

Fündig wur<strong>de</strong> Schnei<strong>de</strong>r Motion schließlich mit <strong>de</strong>r So� warelösung<br />

Ca<strong>de</strong>nas Ecatalogsolutions. Sie ermöglicht <strong>de</strong>m internationalen<br />

Unternehmen, seinen Kun<strong>de</strong>n und Interessenten einfach und schnell<br />

2D- sowie 3D-CAD-Mo<strong>de</strong>lle von Standardprodukten in zahlreichen<br />

gängigen CAD Formaten zur Verfügung zu stellen.<br />

Der Konstrukteur erhält alle wichtigen Informationen schnell und übersichtlich. 3D-CAD-Mo<strong>de</strong>lle wer<strong>de</strong>n im Konstruktionsbereich immer mehr zum Standard.<br />

3 / 2012<br />

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KonstruKteur & ArbeitsplAtz • KonstruKtionssoftwAre<br />

„Heute umfasst <strong>de</strong>r CAD-Produktkatalog von Schnei<strong>de</strong>r Electric<br />

Motion Deutschland etwa 98 Prozent unserer gesamten Produktpalette“,<br />

so Rolf Dautel, Offer Information Manager <strong>de</strong>s Unternehmens.<br />

Ausgenommen sind Elektronik- und kun<strong>de</strong>nspezifische<br />

Produkte. Zugang zu <strong>de</strong>n zahlreichen CAD-Mo<strong>de</strong>llen erhalten die<br />

Kun<strong>de</strong>n und Interessenten auf <strong>de</strong>r unternehmenseigenen Webseite.<br />

Die Produkte weisen jeweils einen Link zu <strong>de</strong>m Produktkatalog<br />

auf. Dort können sich die Nutzer die CAD-Daten in allen gängigen<br />

Formaten herunterla<strong>de</strong>n und direkt in die Konstruktion integrieren.<br />

Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n die Daten <strong>de</strong>s Elektronischen Produktkatalogs<br />

in <strong>de</strong>n Produktkonfigurator von Schnei<strong>de</strong>r Electric Motion<br />

Deutschland implementiert, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Namen Easy Sell trägt und<br />

bereits seit 2008 im Einsatz ist. Die Ingenieure erhalten damit die<br />

Möglichkeit, die Produkte schnell und einfach selbst zu konfigurieren.<br />

Dabei reduziert <strong>de</strong>r Konfigurator die Wahrscheinlichkeit<br />

von Fehlern <strong>de</strong>utlich. Denn er leitet die Anwen<strong>de</strong>r und schließt<br />

nicht mögliche Kombinationen aus.<br />

Zum Schluss kann sich <strong>de</strong>r Ingenieur das CAD-Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s benötigten<br />

Bauteils in seinem gewünschten CAD-Format per E-Mail<br />

zusen<strong>de</strong>n lassen o<strong>de</strong>r per Download sowie mit Hilfe <strong>de</strong>r Direktintegration<br />

herunterla<strong>de</strong>n. Diese Mo<strong>de</strong>lle enthalten alle Informationen<br />

wie Kinematik, Farben, Anfügepunkte sowie Anfügeflächen<br />

und mittlerweile auch das Gewicht.<br />

Angekommen im digitalen Zeitalter<br />

„Der Elektronische Produktkatalog und das Online-Downloadportal<br />

sind ein interessantes und sehr wichtiges Verkaufsinstrument<br />

für unser Unternehmen, mit <strong>de</strong>m viele interne und externe<br />

Prozesse verbessert wur<strong>de</strong>n“, sagt Markus Moser, Mechanikentwicklung<br />

bei Schnei<strong>de</strong>r Electric Motion. Den guten Eindruck be-<br />

132<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

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ke NEXT hakt nach<br />

Vier Fragen an Jürgen Heimbach, Geschäftsführer von Ca<strong>de</strong>nas<br />

Warum sollte ein Komponentenhersteller wie Schnei<strong>de</strong>r Electric Motion auf die Softwarelösung<br />

Ecatalogsolutions bauen und wie kann er damit Konstrukteure und Ingenieure erreichen?<br />

Komponenten, wie von Schnei<strong>de</strong>r Electric Motion, wer<strong>de</strong>n immer komplexer und verfügen in diesem<br />

Fall über ca. 500.000.000.000.000 Kombinationen in einer Mo<strong>de</strong>llreihe. Ecatalogsolutions liefert Anwen<strong>de</strong>rn<br />

eine einfache Lösung, um zum Beispiel Antriebe schnell zu konfigurieren und in das jeweilige<br />

CAD-System zu importieren. Ca<strong>de</strong>nas unterstützt Komponentenhersteller sowohl Online als auch<br />

Offline dabei, Ingenieuren intelligente Teile zur Verfügung zu stellen.<br />

Damit Ingenieure alle notwendigen Daten in verschie<strong>de</strong>nen Formaten erhalten, wie heben Sie<br />

sich mit Ihrer Softwarelösung von <strong>de</strong>n Mitbewerbern ab?<br />

Unsere Stärke sind intelligente Teile, welche Funktionen bereitstellen, die weit über die reine Geometrie<br />

eines Bauteils hinausgehen. Dazu zählen unter an<strong>de</strong>rem Informationen über Kinematik, Gewicht,<br />

Schwerpunkt, Umweltverträglichkeit und vieles mehr.<br />

Wie lange dauert es von <strong>de</strong>r Anfrage bis zum fertigen Produktkatalog?<br />

Neben <strong>de</strong>r reinen Arbeitszeit steckt in je<strong>de</strong>m CAD-Produktkatalog sehr viel Wissen, das erst dokumentiert<br />

wer<strong>de</strong>n muss. Dies ist <strong>de</strong>r eigentliche Zeitaufwand bei <strong>de</strong>r Erstellung von neuen Katalogen. Je<br />

nach Produktkatalog und Umfang kann daher eine Projektlaufzeit von zirka sechs bis zwölf Monaten<br />

veranschlagt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wie ist die Resonanz auf <strong>de</strong>n fertigen Produktkatalog?<br />

Wir verzeichnen einen überproportionalen Anstieg <strong>de</strong>r Downloads von Schnei<strong>de</strong>r Electric Motion<br />

Baugruppen sowie <strong>de</strong>s gesamten Katalogs. Dies zeigt uns, dass <strong>de</strong>r CAD Produktkatalog von Ingenieuren<br />

sehr gut angenommen wird. aru<br />

@<br />

Das bleibt hängen<br />

Jürgen Heimbach, Ca<strong>de</strong>nas<br />

stätigt Martin Geiger: „Von unseren Kun<strong>de</strong>n hören wir nur positives<br />

Feedback. Mit <strong>de</strong>r Lösung von Ca<strong>de</strong>nas sind wir im digitalen<br />

Zeitalter bestens aufgestellt und bieten unseren Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n maximalen<br />

Service.“ Letzten En<strong>de</strong>s profitieren von <strong>de</strong>r Lösung aber alle<br />

Beteiligten, weil sich auch <strong>de</strong>r Kommunikationsprozess zwischen<br />

<strong>de</strong>r Entwicklungs-, Konstruktions-, Marketingabteilung <strong>de</strong>s Unternehmens,<br />

<strong>de</strong>m hauseigenen Vertrieb und <strong>de</strong>m anwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Ingenieur vereinfacht. Und darauf kommt es schließlich an. Denn<br />

die Ankunft im digitalen Zeitalter be<strong>de</strong>utet eben auch: langwierig<br />

und kompliziert war gestern. n<br />

War dieser Beitrag für Sie nützlich? Schreiben Sie uns<br />

Ihre Meinung an leser@<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

www.xing.com/net/ke<br />

@<br />

@ www.facebook.com/ke.next<br />

Autor Lieve Nantke, Ca<strong>de</strong>nas<br />

■ Das Arbeiten mit 3D-Mo<strong>de</strong>llen ist heute zum Standard gewor<strong>de</strong>n.<br />

■ Ca<strong>de</strong>nas Ecatalogsolutions ist eine Softwarelösung zum Erstellen<br />

und Vermarkten von 3D-CAD Produktdaten und Katalogen.<br />

■ Sie ermöglicht es einem Unternehmen, <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n und Interessenten<br />

einfach und schnell 2D- sowie 3D-CAD-Mo<strong>de</strong>lle von Standardprodukten<br />

in zahlreichen gängigen CAD-Formaten zur Verfügung zu stellen.<br />

■ Die Integration <strong>de</strong>r CAD-Mo<strong>de</strong>lle in <strong>de</strong>n Produktkonfigurator reduziert<br />

die Wahrscheinlichkeit von Konfigurationsfehlern <strong>de</strong>utlich, in<strong>de</strong>m<br />

die Kun<strong>de</strong>n geleitet und nicht mögliche Kombinationen ausgeschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Bild: Ca<strong>de</strong>nas


Interview mit Patentanwalt Ulrich Neymeyr<br />

Auch Freizeit-Erfindungen<br />

<strong>de</strong>m Arbeitgeber mel<strong>de</strong>n<br />

Das Arbeitnehmererfindungsrecht ist für viele ein Buch mit<br />

sieben Siegeln. ke NEXT sprach mit <strong>de</strong>m Münchner Patentanwalt<br />

Ulrich Neymeyr von <strong>de</strong>r Kanzlei Dr. Schön und Partner.<br />

ke NEXT<br />

Crossmedia<br />

Ein Formular zum Mel<strong>de</strong>n<br />

einer Erfindung an <strong>de</strong>n<br />

Arbeitgeber fin<strong>de</strong>n Sie<br />

unter www.<strong>konstruktion</strong>.<br />

<strong>de</strong>/21430<br />

O<strong>de</strong>r Sie nutzen <strong>de</strong>n neben-<br />

stehen<strong>de</strong>n QR-Co<strong>de</strong> mit Ihrem<br />

internetfähigen Handy. Einfach<br />

abfotografieren und lossurfen.<br />

Infos zur Nutzung <strong>de</strong>s QR-Co<strong>de</strong>s<br />

fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />

www.<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong>/qrco<strong>de</strong><br />

Herr Neymeyr, eine Diensterfindung muss <strong>de</strong>r Inge-<br />

nieur o<strong>de</strong>r Konstrukteur seinem Arbeitgeber mel<strong>de</strong>n.<br />

Was ist <strong>de</strong>nn eigentlich unter <strong>de</strong>r Diensterfindung zu<br />

verstehen?<br />

Als Diensterfindung gilt eine Erfindung, die bei einem<br />

Arbeitnehmer aufgrund seiner betrieblichen Tätigkeit<br />

entstan<strong>de</strong>n ist o<strong>de</strong>r die maßgeblich auf seinen betrieblichen<br />

Erfahrungen beruht.<br />

Muss <strong>de</strong>r Arbeitnehmer auch Erfindungen mel<strong>de</strong>n, die<br />

er in seiner Freizeit macht?<br />

Unbedingt! Diese Verpflichtung zur Meldung besteht nur<br />

dann nicht, wenn die Erfindung im betrieblichen Bereich<br />

<strong>de</strong>s Arbeitgebers offensichtlich nicht verwendbar ist.<br />

Angenommen, <strong>de</strong>r Ingenieur hat sich verschätzt und<br />

die Erfindung, die er während seiner Freizeit getätigt<br />

hat, wäre für <strong>de</strong>n Arbeitgeber doch interessant: Was<br />

passiert dann?<br />

Dann ist zu hoffen, dass die Erfindung noch nicht veröffentlicht<br />

ist; <strong>de</strong>nn sonst kann <strong>de</strong>r Arbeitgeber nicht mehr<br />

sein Recht auf die Patentanmeldung nutzen. Als kleine<br />

Hintertür bleibt <strong>de</strong>m Arbeitgeber noch eine Gebrauchsmusteranmeldung,<br />

falls die Veröffentlichung nicht mehr<br />

als sechs Monate zurückliegt.<br />

Was passiert <strong>de</strong>nn eigentlich, wenn <strong>de</strong>r Arbeitnehmer<br />

die Erfindung gar nicht mel<strong>de</strong>t?<br />

Zunächst einmal muss <strong>de</strong>m Arbeitnehmer bewusst sein,<br />

dass er eine Erfindung gemacht hat. Das ist nicht immer<br />

<strong>de</strong>r Fall. Das Unternehmen sollte dies dadurch unterstützen,<br />

in<strong>de</strong>m es ein betriebliches Vorschlagwesen ins<br />

Leben ruft und <strong>de</strong>n Arbeitnehmer regelmäßig auf Erfindungsmeldungen<br />

hinweist. Es sind häufig die kleinen<br />

Verbesserungen, die <strong>de</strong>m Unternehmen am Markt einen<br />

Vorteil verschaffen. Es ist selbstre<strong>de</strong>nd, dass <strong>de</strong>r Arbeitnehmer<br />

die Diensterfindung nicht selbst vermarkten<br />

darf. Im schlimmsten Fall drohen ihm Scha<strong>de</strong>nsersatzansprüche<br />

o<strong>de</strong>r arbeitsrechtliche Konsequenzen.<br />

Kommen wir zum Proze<strong>de</strong>re: Wie funktioniert die<br />

Meldung?<br />

Grundsätzlich kann <strong>de</strong>r Arbeitnehmer die Erfindung<br />

mittels eines formlosen Textes, also auch per E-Mail,<br />

mel<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n Arbeitgeber empfiehlt sich aber, ein<br />

Formular zur Erfindungsmeldung vorzuschreiben.<br />

Wenn dieses Fel<strong>de</strong>r zu allen wichtigen Informationen<br />

enthält, kann er spätere Streitigkeiten wie beispielsweise<br />

InnovatIon & ManageMent • Patentrecht<br />

Patentanwalt Dipl.-Ing. Ulrich Neymeyr<br />

über die Anzahl <strong>de</strong>r Miterfin<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r das Datum von<br />

vorneherein verhin<strong>de</strong>rn.<br />

Und wie lange muss <strong>de</strong>r Arbeitnehmer auf das<br />

Feedback <strong>de</strong>s Arbeitgebers warten?<br />

Der Arbeitgeber hat eine Frist von vier Monaten zur Inanspruchnahme.<br />

Äußert sich <strong>de</strong>r Arbeitgeber nicht innerhalb<br />

dieser Frist, dann wird die Erfindung wie eine<br />

Diensterfindung behan<strong>de</strong>lt. Das heißt, <strong>de</strong>r Arbeitnehmer<br />

kann eine Vergütung verlangen. Hier ist das Recht arbeitgeberfreundlicher<br />

gewor<strong>de</strong>n: Bis 2009 war es noch so,<br />

dass beim Schweigen die Erfindung automatisch als freie<br />

Erfindung behan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>. Das heißt, <strong>de</strong>r Arbeitnehmer<br />

konnte die Erfindung dann selbst verwerten.<br />

Wenn <strong>de</strong>r Arbeitgeber die Erfindung zum Patent<br />

anmel<strong>de</strong>t, darf er <strong>de</strong>n Arbeitnehmer allerdings nicht<br />

ganz übergehen, o<strong>de</strong>r?<br />

Der Arbeitgeber hat für Staaten, in <strong>de</strong>nen er kein Schutzrecht<br />

anstrebt, die Pflicht, es <strong>de</strong>m Arbeitnehmer zu ermöglichen,<br />

dort selbst ein Schutzrecht anzumel<strong>de</strong>n. Wenn<br />

<strong>de</strong>r Arbeitgeber an einem Schutzrecht kein Interesse mehr<br />

hat, muss er <strong>de</strong>m Arbeitnehmer die Übernahme ermöglichen.<br />

Da diese Pflichten mit viel Bürokratie verbun<strong>de</strong>n<br />

sind, ist es üblich, dass <strong>de</strong>r Arbeitnehmer diese Rechte für<br />

eine Gesamtpauschale von 200 bis 500 Euro <strong>de</strong>m Arbeitgeber<br />

abtritt, die dann zusätzlich zur Vergütung anfällt.<br />

Muss die Firma die Erfindung anmel<strong>de</strong>n?<br />

Ja! Und für Län<strong>de</strong>r, in <strong>de</strong>nen kein Schutz angestrebt wird,<br />

muss die Firma die Erfindung <strong>de</strong>m Erfin<strong>de</strong>r freigeben.<br />

Die Pflicht entfällt, wenn <strong>de</strong>r Arbeitnehmer <strong>de</strong>r Nichtanmeldung<br />

zustimmt o<strong>de</strong>r es sich um ein Betriebsgeheimnis<br />

han<strong>de</strong>lt. Für kleinere Firmen dürfte interessant sein, dass<br />

das Bun<strong>de</strong>sministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

Firmen unterstützt, die in <strong>de</strong>n vergangenen fünf Jahren<br />

kein Patent- o<strong>de</strong>r Gebrauchsmuster angemel<strong>de</strong>t haben,<br />

und dabei 50 % <strong>de</strong>r Kosten einer Anmeldung erstattet.<br />

Autor Das Interview führte Angela Unger, Redaktion<br />

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INNOVATION & MANAGEMENT • PATENTE<br />

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3 / 2012<br />

Weg von <strong>de</strong>n Zäunen<br />

in <strong>de</strong>r Wüste<br />

Wie man Patente als Verbietungsrechte richtig einsetzt<br />

Wahllos Patente anzuhäufen, ist keine Lösung. Besser sind Unternehmen dran,<br />

die vor <strong>de</strong>r Anmeldung die Erfi ndung auf mögliche Imitate <strong>de</strong>r Wettbewerber<br />

abklopfen. Und im Anschluss die Rechte entsprechend konstruieren.


Er� ndung, Patent, Innovation. Drei Begri� e,<br />

die miteinan<strong>de</strong>r zu tun haben, die aber unterschiedliche<br />

De� nitionen besitzen und die<br />

ein Unternehmen auf gar keinen Fall verwechseln<br />

sollte. Denn letzen En<strong>de</strong>s hängt<br />

auch von dieser Haarspalterei <strong>de</strong>r Geschä� serfolg <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens ab.<br />

„Es klingt trivial, aber die meisten Manager setzen<br />

Er� ndung mit Patent gleich“, sagt Prof. Dr. Alexan<strong>de</strong>r<br />

Wurzer, Leiter <strong>de</strong>s Instituts Intellectual-Property-Management<br />

<strong>de</strong>r Steinbeis-Hochschule in Berlin. „Es<br />

kommt aber noch schlimmer. Es wird sogar ein Patent<br />

mit einer Innovation gleichgesetzt und dann wird es<br />

haarsträubend“, so <strong>de</strong>r Spezialist für Patentmanagement,<br />

Bild: Fotolia; vege<br />

<strong>de</strong>r als Geschä� sführer von Wurzer & Kollegen, einem<br />

Münchner Beratungs- und Serviceunternehmen im Bereich<br />

<strong>de</strong>s strategischen IP- Managements und <strong>de</strong>r Bewertung<br />

von Geistigem Eigentum in Europa, zahlreiche<br />

Mittelständler beraten hat.<br />

Spreu o<strong>de</strong>r Weizen, das ist die Frage<br />

Der Spezialist für Patentmanagement <strong>de</strong>� niert diese Begri�<br />

e so: „Die Er� ndung ist <strong>de</strong>r technische Gegenstand.<br />

Das Patent ist das Verbietungsrecht gegenüber Dritten.<br />

Und die Innovation ist die wirtscha� lich erfolgreiche<br />

Umsetzung <strong>de</strong>r Er� ndung im Markt plus <strong>de</strong>r Wirkung<br />

<strong>de</strong>s Patents.“ Spätestens bei <strong>de</strong>m Prozess, <strong>de</strong>n Wurzer<br />

Entscheidungknoten nennt und mit <strong>de</strong>m er <strong>de</strong>n Prozess<br />

Gewinnspiel<br />

INNOVATION & MANAGEMENT • PATENTE<br />

Kostenlose Innovations- und Patenteinschätzung<br />

Das Beratungs- und Serviceunternehmen Wurzer & Kollegen hat ein Tool entwickelt,<br />

das Unternehmen aufzeigt, wie gut die eigenen Prozesse von <strong>de</strong>r Erfi ndung<br />

zum Patent funktionieren und ob sich das jeweilige Patent überhaupt lohnt. Die<br />

ersten drei Unternehmen aus <strong>de</strong>m Maschinen- und Anlagenbau, die sich mel<strong>de</strong>n,<br />

erhalten eine kostenlose Analyse von Wurzer & Kollegen.<br />

Interessierte schicken eine Mail mit Angabe ihres Namens, ihres Unternehmens,<br />

<strong>de</strong>r Unternehmensbranche und eines Ansprechpartners im Unternehmen mit<br />

<strong>de</strong>m Betreff „Gewinnspiel aus <strong>de</strong>r ke NEXT“ an: angela.unger@mi-verlag.<strong>de</strong><br />

*Mel<strong>de</strong>schluss für das Gewinnspiel ist <strong>de</strong>r 29. März. Die Gewinner wer<strong>de</strong>n per E-Mail von ke NEXT über ihren Gewinn benachrichtigt. Mitarbeiter und Angehörige <strong>de</strong>s verlags mo<strong>de</strong>rne industrie<br />

GmbH und <strong>de</strong>ren verbun<strong>de</strong>nen Unternehmen sind nicht gewinnberechtigt. Teilnahmeberechtigt sind nur Personen, die das 18. Lebensjahr vollen<strong>de</strong>t und ihren Wohnsitz in Deutschland haben.<br />

Gewinnumwandlungen und Barauszahlungen sind nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Zum Datenschutz: Unser Server erfasst die oben genannten Daten elektronisch und überträgt<br />

sie per Email an <strong>de</strong>n zuständigen Mitarbeiter. Wir speichern und nutzen diese Daten lediglich zu <strong>de</strong>m Ziel, die Gewinner ermitteln zu können. Wir geben ausschließlich die personenbezogenen Daten<br />

an unseren Partner weiter, die wir o<strong>de</strong>r unser Partner zur Inanspruchnahme (bzw. Ausschüttung) <strong>de</strong>s Gewinns benötigen. Nach Ermittlung <strong>de</strong>r Gewinner wer<strong>de</strong>n sämtliche Daten unverzüglich gelöscht.“<br />

Bild: Fotolia; LianeM<br />

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InnovatIon & ManageMent • Patente<br />

Neuheiten<br />

20 %<br />

Imitationen<br />

80 %<br />

Neuheiten<br />

Nur zwanzig Prozent <strong>de</strong>r<br />

„neuen“ Produkte sind<br />

auch tatsächlich neu.<br />

Imitationen<br />

80 Prozent <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />

Markt eingeführten<br />

Produktneuheiten sind<br />

nur für das Unternehmen<br />

selbst, nicht aber für <strong>de</strong>n<br />

Markt neu und also<br />

Imitationen. Dies geht<br />

aus <strong>de</strong>n neuesten<br />

veröffentlichten Daten,<br />

die das ZEW-Mannheim<br />

im Rahmen seiner<br />

Innovations-Studie<br />

veröffentlicht hat und die<br />

das Jahr 2008 behan<strong>de</strong>ln,<br />

hervor.<br />

136<br />

3/2012<br />

nach <strong>de</strong>m Eintreffen <strong>de</strong>r Erfindungsmeldung in <strong>de</strong>r Patentabteilung<br />

meint, zeigt sich, ob das Unternehmen verstan<strong>de</strong>n<br />

hat, diese Konzepte auseinan<strong>de</strong>r zu halten. Denn<br />

die Patentabteilung muss nun die Entscheidung fällen, ob<br />

sie die Erfindung in Anspruch nehmen möchte. Dies<br />

hängt in <strong>de</strong>r Regel davon ab, ob sie die Erfindung zum<br />

Patent anmel<strong>de</strong>n möchte.<br />

Beim Entscheidungsknoten trennt sich je<strong>de</strong>nfalls die<br />

Spreu vom Weizen. „Ein schlechtes Unternehmen gaukelt<br />

sich über die Anzahl <strong>de</strong>r Patente die eigene Innovationsfähigkeit<br />

vor und glaubt: Eine Erfindung ist gut, eine Erfindung<br />

mit einem Patent drum herum ist besser und<br />

bringt uns irgendwie im Geschäft vorwärts“, so Wurzer.<br />

„Dies ist aber bestenfalls zufällig so.“ Bildlich könne man<br />

dieses Verhalten mit <strong>de</strong>m Setzen von Zäunen in einer<br />

Wüste vergleichen. Man wisse zwar nicht, zu welchem<br />

Zweck man einen Zaun setze, und wer die Angreifer seien,<br />

aber Hauptsache sei, dass man über einen Grenzwall<br />

verfüge. Damit verbun<strong>de</strong>n sei die Hoffnung, dass dieser<br />

– faktisch überflüssige Zaun – einem gegen <strong>de</strong>n Kampf<br />

eines nicht näher <strong>de</strong>finierten Angreifers helfe.<br />

Wer clever fragt, hat schon gewonnen<br />

Ein gutes Unternehmen hingegen stellt sich – und so<br />

empfiehlt es auch Wurzer bei seiner Beratung – folgen<strong>de</strong><br />

Fragen: Welchen zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen<br />

stelle ich mir aus <strong>de</strong>r Erfindung vor? Welchen zusätzlichen<br />

wirtschaftlichen Nutzen liefern mir die Verbietungsrechte,<br />

die ich mit einem Patent erhalte? Mache ich die<br />

an<strong>de</strong>ren mit <strong>de</strong>r Patentanmeldung nicht nur schlauer?<br />

Bin ich in <strong>de</strong>r Lage, die Verbietungsrechte durchzusetzen?<br />

Der Spezialist für Patentmanagement weist darauf<br />

hin, dass ein Unternehmen auch durch das eigene Patent<br />

nicht unbedingt die gewünschte Ausübungsfreiheit o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>n Schutz vor Imitationen erhält. Ein Irrtum, <strong>de</strong>m jedoch<br />

viele erliegen. Tatsächlich darf man nicht automatisch<br />

ein Produkt herstellen, selbst wenn man es erfun<strong>de</strong>n<br />

und ein Patent erworben hat. Wer beispielsweise ein verbessertes<br />

Ventil zu einem Otto-Motor erfin<strong>de</strong>t, wird<br />

durch die verschie<strong>de</strong>nen Schutzrechte, die an <strong>de</strong>m Motor<br />

bestehen, gehin<strong>de</strong>rt. „Bestenfalls dürfte man das verbesserte<br />

Ventil produzieren, selbst das ist die Frage, wenn es<br />

tatsächlich nur eine Verbesserung ist“, so Wurzer.<br />

Den Wettbewerb nicht schlauer machen<br />

An<strong>de</strong>rs sieht es aus, wenn das Unternehmen einen Produktionsprozess<br />

patentieren lassen will. „Dem produzierten<br />

Produkt kann ich <strong>de</strong>n Herstellungsprozess nicht ansehen.<br />

Warum sollte ich ihn also patentieren?“, gibt <strong>de</strong>r<br />

Spezialist für Patentmanagement zu be<strong>de</strong>nken. „Nach 18<br />

Monaten wird er offengelegt mit <strong>de</strong>r Konsequenz, dass im<br />

schlimmsten Fall <strong>de</strong>r Wettbewerb von <strong>de</strong>m Produktionsprozess<br />

Kenntnis erlangt, das Unternehmen die Verletzungsverfolgung<br />

häufig aber nicht effektiv betreiben<br />

kann.“ Dies sei ein klassischer Fall, in <strong>de</strong>m durch die Patentierung<br />

kein zusätzlicher Wertbeitrag entstehe.<br />

Gera<strong>de</strong> beim Wissen um Imitate hat Wurzer haarsträuben<strong>de</strong><br />

Erfahrungen gemacht. „Lei<strong>de</strong>r sind die<br />

Unternehmen hier häufig erkenntnisresistent. Dabei<br />

gibt es haufenweise Studien, dass Patente keinen guten<br />

Imitationsschutz bieten. Viele vergäßen, dass Imitatio-<br />

nen in einer Marktwirtschaft ein gewollter Effekt seien.<br />

„Das heißt Wettbewerb“, sagt Wurzer. Als Lösung<br />

nennt <strong>de</strong>r Spezialist: „Ich muss die Verbietungsrechte<br />

geschickt konstruieren und dann auch verfolgen.“<br />

Klingt einfach, doch in <strong>de</strong>r Praxis liegen davor zahlreiche<br />

Hür<strong>de</strong>n. Denn zunächst muss <strong>de</strong>rjenige, <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>t,<br />

ob ein Patent angemel<strong>de</strong>t wird, überhaupt<br />

befähigt sein, diese Entscheidung zu fällen. „Das Min<strong>de</strong>ste<br />

ist, dass es eine klare Zielvorgabe gibt, was seine<br />

Entscheidung bewirken soll“, sagt Wurzer. „Und <strong>de</strong>r<br />

Entschei<strong>de</strong>r muss außer<strong>de</strong>m über alle notwendigen Infos<br />

verfügen, um fundiert einschätzen zu können, ob<br />

durch sein Tun und Han<strong>de</strong>ln das Ziel erreicht wird.“<br />

Stochern im Dunkeln<br />

Lei<strong>de</strong>r kennen viele Entschei<strong>de</strong>r, also die Leiter <strong>de</strong>r Abteilung<br />

o<strong>de</strong>r die Patentverantwortlichen nicht das Ziel, welches<br />

das Unternehmen verfolgt. Wurzer weiß, wovon er<br />

spricht: „Wenn wir Unternehmen betreuen, gehen wir einen<br />

Fragebogen durch. Im Rahmen <strong>de</strong>r Strategiefreiheit<br />

lautet eine meiner Lieblingsfragen an <strong>de</strong>n Leiter <strong>de</strong>r Patentabteilung:<br />

Lassen Sie uns <strong>de</strong>n Patentanwalt anrufen<br />

und ihn fragen, was er bei <strong>de</strong>n letzten zehn Anmeldungen,<br />

die er für Sie geschrieben hat, von <strong>de</strong>n strategischen<br />

Zielen wusste und wie er seine Claims, also die Anspruchsstruktur,<br />

daraufhin optimiert hat. Dann kommt<br />

die Aussage: Ja, das wusste <strong>de</strong>r doch alles nicht.“ Wurzer<br />

folgert daraus, dass die Ansprüche in <strong>de</strong>n Patenten bestenfalls<br />

zufällig mit <strong>de</strong>n Innovationszielen abgestimmt<br />

sind. „Richtig wäre aber, dass das Innovationsmanagement<br />

sagt, was es von <strong>de</strong>r IP erwartet“.<br />

Per Business Case zum Erfolg<br />

Gute Unternehmen arbeiten mit einem Business Case, in<br />

<strong>de</strong>ssen Rahmen sie <strong>de</strong>n Verbietungsrechten eine Aufgabe<br />

zugeweisen. „Die zentrale Hausaufgabe besteht darin,<br />

dass <strong>de</strong>r Innovationsverantwortliche eine Anfor<strong>de</strong>rung<br />

formuliert, was er sich von einem möglichen Verbietungsrecht<br />

erwartet“, so Wurzer. Dazu zählt zum einen<br />

<strong>de</strong>r wirtschaftliche Nutzen für das Unternehmen. Doch<br />

das ist noch nicht alles. „Daneben braucht man auch eine<br />

Vorstellung, welchem Wettbewerber man was durch ein<br />

Patent verbieten lassen wür<strong>de</strong>, und was dieses Verbot für<br />

eine Auswirkung auf die eigene Preisstruktur und <strong>de</strong>n<br />

Marktanteil hat“, erläutert Wurzer. So könne man auch<br />

<strong>de</strong>n zukünftigen wirtschaftlichen Wert <strong>de</strong>s Patents ermitteln<br />

und die Rechnung machen: Erfindungswert + Patentbeitrag<br />

– Kosten = Entscheidungsgröße.<br />

Imitationen und Kun<strong>de</strong>nnutzen zählen<br />

Gedanken machen muss sich das Unternehmen, das die<br />

Verbietungsrechte richtig konstruieren lassen möchte, zum<br />

einen um mögliche Imitationen <strong>de</strong>r eigenen Erfindung<br />

und zum an<strong>de</strong>ren um das, was <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> will. „Angenommen,<br />

das Unternehmen hätte einen Kugelschreiber mit<br />

Spiralfe<strong>de</strong>r erfun<strong>de</strong>n und die Erfindung bestün<strong>de</strong> in einer<br />

mithilfe einer Spiralfe<strong>de</strong>r versenkbaren Miene“, schil<strong>de</strong>rt<br />

<strong>de</strong>r Experte. „Dann könnte eine Imitation so aussehen,<br />

dass <strong>de</strong>r Wettbewerb keine Spiralfe<strong>de</strong>r, son<strong>de</strong>rn eine Blattfe<strong>de</strong>r<br />

verwen<strong>de</strong>t. Eine ganz an<strong>de</strong>re Frage ist aber, was <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong> will. Er möchte, dass <strong>de</strong>r Kugelschreiber nicht aus


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

ke NEXT hakt nach<br />

Vier Fragen an Prof. Dr. Alexan<strong>de</strong>r Wurzer<br />

Unternehmen sollen zwei Workshops veranstalten zum Kun<strong>de</strong>nnutzen <strong>de</strong>r Innovation und zu<br />

möglichen Imitationen. Wer muss bei diesen Workshops mit im Boot sitzen?<br />

Das sind in je<strong>de</strong>m Fall drei Gruppen: Diejenigen, die Marktkenntnisse und Marktverantwortung haben,<br />

diejenigen, die für die Technik zuständig sind. Und diejenigen, die das Instrument geistiges Eigentum zur<br />

Verfügung stellen. Diese drei Bereiche müssen auf je<strong>de</strong>n Fall zusammenkommen. In <strong>de</strong>r Praxis ist dies<br />

lei<strong>de</strong>r ein nahezu unüberwindbares Problem.<br />

Warum ist es so schwierig, diese drei Gruppen zusammenzubringen?<br />

Weil beispielsweise die Aussage kommt: Wir können alle an einen Tisch bekommen, aber lassen Sie bitte<br />

die Marketingabteilung weg. Lei<strong>de</strong>r versteht die sich häufig nur als Werber. Dass sie einen Kun<strong>de</strong>nnutzen<br />

kommunizieren müsste, <strong>de</strong>n das Unternehmen technisch möglichst exklusiv herstellen will, wird übersehen.<br />

O<strong>de</strong>r weil ein Marktverantwortlicher sich keine Zeit nimmt, wenn man mit ihm über Patente re<strong>de</strong>n<br />

will und meint, die Patentstrategie solle die Patentabteilung machen. Die kann das aber gar nicht.<br />

Denn sie stellt ja nur das Instrument zur Verfügung.<br />

Das heißt, die Geschäftsleitung müsste sich <strong>de</strong>s Problems annehmen?<br />

Absolut! Wenn wir in Unternehmen solche Tools implementieren, dann nur mit Zustimmung <strong>de</strong>r Geschäftsleitung.<br />

Lei<strong>de</strong>r ist ja auch keiner dafür zuständig, dass die einzelnen Abteilungen nicht miteinan<strong>de</strong>r<br />

re<strong>de</strong>n. Und selbst wenn es diese Koordinatoren gibt, wer<strong>de</strong>n diejenigen häufig einfach überfahren.<br />

Ich frage jetzt mal ganz provokant: Wäre es da nicht gut, wenn die Unternehmen weiblicher<br />

wür<strong>de</strong>n? Dieses Machtgehabe, unsere Abteilung ist eine Burg und wir rücken keinen Zoll raus,<br />

ist doch eher eine männliche Verhaltensweise?<br />

Was das Kommunikationsverhalten angeht: Ja, mit einem höheren Frauenanteil wür<strong>de</strong> es <strong>de</strong>utlich einfacher.<br />

Wir erleben es durchaus in Patentabteilungen, dass diese das Patentrecht zu einem Herrschaftswissen<br />

machen. Man versucht sich oft eher durch das Eskalierenlassen von Problemen wichtig zu machen<br />

als dass man <strong>de</strong>n Innovationsteams erklärt, wie sie mithilfe von geistigem Eigentum Geld verdienen.<br />

Bei Frauen spielt die Motivation eine viel größere Rolle. Die Fragen stelle Angela Unger<br />

trocknet und keine Flecken hinterlässt.“ Dieses Problem<br />

lasse sich auch durch eine Spin<strong>de</strong>ldrehung o<strong>de</strong>r eine Kappe<br />

lösen. „Wenn man über das Verbietungspotenzial beim<br />

Kun<strong>de</strong>n nach<strong>de</strong>nkt, kommt man auf komplett an<strong>de</strong>re Lösungsmöglichkeiten<br />

und muss sich fragen: Was will ich<br />

<strong>de</strong>nn eigentlich anhand <strong>de</strong>r Bedürfnisse meiner Kun<strong>de</strong>n<br />

verbieten?“, konstatiert Wurzer. Für das Unternehmen<br />

könne dies be<strong>de</strong>uten, dass dann eben drei verschie<strong>de</strong>ne Patente<br />

rauskämen – o<strong>de</strong>r sogar ein ganzes Bün<strong>de</strong>l an Patenten.<br />

„Das muss aber <strong>de</strong>r Markt- o<strong>de</strong>r Innovationsverantwortliche<br />

sagen, also jemand, <strong>de</strong>r garantiert nicht in <strong>de</strong>r<br />

Patentabteilung sitzt“, betont Wurzer. Also <strong>de</strong>r Ingenieur,<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Markt kennt und <strong>de</strong>r im Rahmen <strong>de</strong>s Projekts <strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>nnutzen herstellt. In <strong>de</strong>r Regel ist dies <strong>de</strong>r Vorgesetzte<br />

<strong>de</strong>s Erfin<strong>de</strong>rs, <strong>de</strong>r versucht, mit <strong>de</strong>r Erfindung Geld zu<br />

verdienen.<br />

Zwei Workshops für <strong>de</strong>n optimalen Schutz<br />

Rein methodisch wür<strong>de</strong> Wurzer an diesem Punkt einen<br />

Umgehungsworkshop veranstalten, <strong>de</strong>r sich mit folgen<strong>de</strong>n<br />

Fragen beschäftigen sollte: Welche Kun<strong>de</strong>nbedürfnisse<br />

kann man auf <strong>de</strong>r Basis dieser Erfindung befriedigen?<br />

Wie wür<strong>de</strong>n das Wettbewerber tun? Und schließlich:<br />

Kann man auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>r Erfindung <strong>de</strong>m Wettbewerber<br />

etwas verbieten? Erst wenn diese Fragen geklärt sind,<br />

kommen die Patente ins Spiel. „Und dann stürzen sich<br />

die Patentanwälte ins Gefecht, um die Schutzrechte zu<br />

schnitzen und das juristisch Mögliche zu erreichen“,<br />

meint Wurzer. Der Experte rät dazu, sich in einem weite-<br />

@<br />

ren Workshop mit <strong>de</strong>r Imitation zu beschäftigen und sich<br />

zu fragen, wie man das Problem alternativ lösen könnte.<br />

Das schließt das Thema Umgehung ein, aber auch,<br />

welche Ressourcen und welche Produktionsverfahren <strong>de</strong>r<br />

Wettbewerb hat, um Imitationen zu erreichen. „Häufig<br />

kommt heraus, dass man eine Imitation am besten dadurch<br />

unterdrückt, dass man die Klappe hält. Beispielsweise,<br />

wenn es um Produktionsverfahren geht, wie etwas<br />

in großer Stückzahl kostengünstig zu produzieren ist. Das<br />

ist dann ein faktischer Imitationsschutz“, empfiehlt Wurzer.<br />

Aber auch ein guter Zuliefervertrag schützt vor Imitationen.<br />

„Wenn ich <strong>de</strong>r einzige bin, <strong>de</strong>r auf die nicht austrockenbare<br />

Tinte Zugriff für zwei Jahre hat, dann ist dies<br />

ein faktischer Ressourcenschutz“, so <strong>de</strong>r Spezialist für Patentmanagement.<br />

Nach<strong>de</strong>nken hilft also.<br />

Der größte Blödsinn sei es in <strong>de</strong>m oben genannten<br />

Beispiel, sich <strong>de</strong>n Schraubenfe<strong>de</strong>rkugelschreiber patentieren<br />

zu lassen, wenn <strong>de</strong>r Wettbewerber sich einen Zulieferer<br />

für nicht austrockenbare Tinte besorge und <strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>nnutzen damit um die Hälfte günstiger befriedigen<br />

könne. Der wirtschaftliche Nutzen <strong>de</strong>r Erfindung ist damit<br />

perdu. Und die Patenturkun<strong>de</strong> nicht einmal das Papier<br />

wert, auf das sie gedruckt ist. n<br />

Ihre Meinung an leser@<strong>konstruktion</strong>.<strong>de</strong><br />

www.xing.com/net/ke<br />

@<br />

InnovatIon & ManageMent • Patente<br />

@ www.facebook.com/ke.next<br />

Autor Angela Unger, Redaktion<br />

Professor Dr. Alexan<strong>de</strong>r Wurzer<br />

3/2012 137


INNOVATION & MANAGEMENT • CHANGE MANAGEMENT<br />

Interview mit Moritz Denis le Maire und Thomas Beyer, IPU<br />

Verän<strong>de</strong>rung vorantreiben<br />

Nichts ist beständiger als <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>l, das gilt natürlich auch für die Unternehmen <strong>de</strong>s Maschinen-<br />

und Anlagenbaus. Insbeson<strong>de</strong>re in Konstruktionsabteilungen müssen immer wie<strong>de</strong>r Arbeitsabläufe,<br />

Software o<strong>de</strong>r Zuständigkeiten neu geregelt wer<strong>de</strong>n. Das läuft nicht immer ohne Reibungsverluste.<br />

Im Leben verän<strong>de</strong>rt sich ständig etwas. Wozu braucht es da<br />

Verän<strong>de</strong>rungs-Management? Sind wir das nicht gewohnt?<br />

Thomas Beyer: Das Problem ist, dass sich <strong>de</strong>r Mensch in <strong>de</strong>r Evolution<br />

dahingehend entwickelt hat, dass die Vorsichtigen eher<br />

überlebt haben als die, die immer die Nase rausgestreckt haben –<br />

und dann vom Bären gefressen wur<strong>de</strong>n. Und <strong>de</strong>swegen ist es in<br />

unseren heutigen Verhaltensprogrammen immer noch hinterlegt,<br />

dass wir, wenn Verän<strong>de</strong>rungen anstehen, erst mal das Negative sehen.<br />

Und das macht notwendige Verän<strong>de</strong>rungen manchmal<br />

schwer.<br />

Bevor wir jetzt weiter ins Thema einsteigen, erzählen Sie bitte<br />

kurz etwas zu sich und Ihrem Unternehmen.<br />

Moritz Denis le Maire: Nach meinem Maschinenbau-Studium bin<br />

ich in die Motorentwicklung in <strong>de</strong>r Automobilbranche gegangen<br />

und habe dann nach einigen Stationen bei Herstellern, Dienstleistern<br />

und Zulieferern <strong>de</strong>n Weg in die Selbstständigkeit gewählt. Das<br />

Dipl. Ing. Moritz Denis le Maire,<br />

Gesellschafter, IPU<br />

138<br />

3 / 2012<br />

IPU, das Institut für praktische Unternehmensführung, ist seit 30<br />

Jahren am Markt, von <strong>de</strong>r Historie her aus <strong>de</strong>r Führungskrä� e-<br />

Entwicklung kommend. Seit Anfang <strong>de</strong>r 1990er-Jahre haben wir<br />

uns sehr intensiv auf die Fahnen geschrieben, als „Partner <strong>de</strong>s<br />

Wan<strong>de</strong>ls“ Verän<strong>de</strong>rungsprozesse zu begleiten.<br />

Thomas Beyer: Auch ich bin von <strong>de</strong>r Ausbildung her Maschinenbauingenieur<br />

und habe dort meine Erfahrungen gemacht, allerdings<br />

mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt mehr in <strong>de</strong>r Produktion. Nach mehreren<br />

Berufsstationen bin ich dann ins IPU gewechselt, das ich<br />

vorher in einem Verän<strong>de</strong>rungsprozess kennen gelernt hatte. Dort<br />

bin ich dann als Partner eingestiegen und seit 2000 Geschä� sführer<br />

<strong>de</strong>s Instituts.<br />

Dann kennen Sie sich ja ganz gut mit <strong>de</strong>r Situation in Konstruktions-<br />

und Entwicklungsabteilungen aus. Wie sieht es Ihrer<br />

Erfahrung nach dort mit Verän<strong>de</strong>rungsprozessen aus? Tun sich<br />

Konstrukteure und Entwickler leichter damit als an<strong>de</strong>re?


Thomas Beyer: Das kann man so einfach nicht sagen. Auf <strong>de</strong>r einen<br />

Seite haben Menschen ein bestimmtes Bedürfnis nach Verän<strong>de</strong>rung,<br />

auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite haben sie Sorge davor, dass die Verän<strong>de</strong>rung<br />

zum Nachteil führt. Wenn ich es vergleiche mit einem Mitarbeiter<br />

in <strong>de</strong>r Produktion o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Logistik, die haben<br />

bestimmte Abläufe, die sich stetig wie<strong>de</strong>rholen. Da gibt es viele<br />

eingefahrene Pfa<strong>de</strong>, aber manchmal auch <strong>de</strong>n Wunsch, endlich etwas<br />

zu verän<strong>de</strong>rn. Für <strong>de</strong>n Konstrukteur hingegen ist <strong>de</strong>r Hauptprozess,<br />

<strong>de</strong>n er betreibt, innovativ zu sein. Er geht mit einer entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Kreativität an die Dinge heran. Das ist hilfreich. Aber<br />

das Bedürfnis nach <strong>de</strong>m Neuen, nach <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung, das ist<br />

beim Konstrukteur durch seine Tätigkeit o� schon erfüllt.<br />

Moritz Denis le Maire: Hinzu kommt: Techniker neigen manchmal<br />

dazu, � emen erst mal zu To<strong>de</strong> zu diskutieren. Vorschläge kommen<br />

auf <strong>de</strong>n Tisch und dann hört man zuerst die Be<strong>de</strong>nken. Und<br />

dann arbeitet man mit <strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>nken. Da sind sicher auch sinnvolle<br />

Einwän<strong>de</strong> dabei, aber das macht es eben schwerer.<br />

Wie erreiche ich, dass die Be<strong>de</strong>nkenträgerei nicht überwiegt?<br />

Moritz Denis le Maire: Man muss sich in die Leute hinein versetzen:<br />

Was können wirklich sachliche Argumente sein und was ist eher<br />

angsthinterlegt? Denn es geht häu� g um organisatorische Verän<strong>de</strong>rungen.<br />

Wenn nicht klar ist, wie die Verän<strong>de</strong>rung abläu� , dann<br />

sind die Menschen erst mal vorsichtig, dann haben sie Ängste. Was<br />

kommt jetzt auf mich zu und warum? Falle ich hinterher aus <strong>de</strong>r<br />

angestammten Rolle? Was für Nachteile habe ich zu erlei<strong>de</strong>n? Verliere<br />

ich Macht?<br />

INNOVATION & MANAGEMENT • CHANGE MANAGEMENT<br />

Thomas Beyer: O<strong>de</strong>r bei neuen Tätigkeiten und Work� ows, etwa<br />

<strong>de</strong>m neuen CAD-System, das man nicht kennt. Da kommt schnell<br />

die Frage: Was heißt das für mich? Was muss ich vielleicht zusätzlich<br />

machen o<strong>de</strong>r lernen? Daraus kann natürlich Wi<strong>de</strong>rstand erwachsen,<br />

<strong>de</strong>r über die rein sachlichen Argumente hinausgeht.<br />

Also gut. Die vielen Be<strong>de</strong>nken machen Meetings länger. Aber<br />

<strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rstand, <strong>de</strong>n Sie gera<strong>de</strong> erwähnt haben: Kann das dazu<br />

führen, dass Projekte hintenrum torpediert wer<strong>de</strong>n?<br />

Moritz Denis le Maire: Das ist sicher ein Extremfall, aber ich möchte<br />

es auch nicht ganz ausschließen. Die Problematik ist, dass einem<br />

diese indirekte Sabotage nicht so ohne Weiteres au� ällt. Und dann<br />

kann es durchaus passieren, dass einem Vorgesetzten hinterher erklärt<br />

wird: Wir haben es genau so gemacht, wie du es dir vorgestellt<br />

hast – und du siehst jetzt ja: es funktioniert nicht.<br />

Thomas Beyer: Ich wür<strong>de</strong> es vielleicht gar nicht unbedingt in je<strong>de</strong>m<br />

Fall als Sabotage bezeichnen wollen. Der Mitarbeiter, <strong>de</strong>r<br />

macht seine Arbeit meist schon länger und er hat eine Vorstellung<br />

davon, wie diese Arbeit richtig zu machen ist. Jetzt kommt irgendwo<br />

ein Chef her und sagt: Wir machen jetzt das und das an<strong>de</strong>rs. Es<br />

ist aber nicht gesagt, dass das tatsächlich besser ist. Zumin<strong>de</strong>st ist<br />

nicht immer o� ensichtlich, was dann besser sein soll. Es ist also<br />

eine verständliche Reaktion, wenn <strong>de</strong>r Mitarbeiter sagt: Ich weiß<br />

doch, wie ich meine Arbeit mache.<br />

Moritz Denis le Maire: Aber umgekehrt hat <strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r herkommt und<br />

auf Nachteile hinweist, <strong>de</strong>r etwas an<strong>de</strong>rs machen will, mit seiner<br />

Ansicht genauso seine Berechtigung. Schließlich führt man Verän-<br />

Dipl. Ing. Thomas Beyer,<br />

geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />

Partner, IPU<br />

3 / 2012 139


InnovatIon & ManageMent • Change ManageMent<br />

140<br />

Interview mit Moritz Denis le Maire und Thomas Beyer, IPU<br />

„Ein Konstrukteur wird<br />

immer die Fertigstellung <strong>de</strong>s<br />

Produkts <strong>de</strong>r Optimierung<br />

<strong>de</strong>s Prozesses vorziehen.“<br />

Moritz Denis le Maire, IPU<br />

<strong>de</strong>rungen ja nicht einfach ein, nur damit alles an<strong>de</strong>rs ist. Es muss<br />

einen Sinn haben, es muss besser sein als das bisherige System. Da<br />

einen gemeinsamen Weg zu fin<strong>de</strong>n – das ist die Aufgabe für das<br />

Verän<strong>de</strong>rungsmanagement.<br />

Jetzt nehmen wir einmal an, ein Unternehmen, eine Konstruktionsabteilung<br />

und auch die Mitarbeiter sind offen für eine<br />

Verän<strong>de</strong>rung. Was sind dann die größten Stolpersteine?<br />

Thomas Beyer: Da spielen viele Fragen hinein. Zum Beispiel innerhalb<br />

welcher Systemgrenzen betrachte ich das? Es kann eine Arbeit<br />

für eine einzelne Gruppe tatsächlich perfekt organisiert sein, aber<br />

mit <strong>de</strong>m Rest <strong>de</strong>r Organisation nicht zusammen passen. Genauso<br />

gibt es Konzepte, die im Rahmen einer übergeordneten, unternehmensweiten<br />

Betrachtung sehr nützlich sind, die aber die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

und Bedürfnisse von Untereinheiten nicht genügend berücksichtigen.<br />

Das sind Aspekte, die im Verän<strong>de</strong>rungsmanagement<br />

so gut wie möglich bewältigt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Moritz Denis le Maire: Und dann kommt in <strong>de</strong>r Entwicklungsabteilung<br />

noch etwas an<strong>de</strong>res dazu: Ich habe im Regelfall einen ausgesprochenen<br />

Termindruck. Das gibt es in <strong>de</strong>r Produktion auch, aber<br />

wenn ich dort einen Verän<strong>de</strong>rungsprozess plane, dann kann ich<br />

entsprechend vorproduzieren und die Umstellung auf ein Wochenen<strong>de</strong><br />

legen. Das geht in <strong>de</strong>r Entwicklung meist nicht. Ich kann<br />

nicht schneller konstruieren. Und ich kann auch schlecht zu meinem<br />

Kun<strong>de</strong>n sagen: Pass auf, ich habe da einen neuen Prozess eingeführt,<br />

<strong>de</strong>swegen kriegst du <strong>de</strong>ine Maschine zwei Monate später.<br />

Das ist unrealistisch. Ein Konstrukteur wird, sobald er in Spannungsverhältnisse<br />

kommt, immer die Fertigstellung <strong>de</strong>s Produkts<br />

<strong>de</strong>r Optimierung <strong>de</strong>s Prozesses vorziehen. Aber man muss sehr genau<br />

hinterfragen: Wie viel von <strong>de</strong>m Termindruck ist vielleicht nur<br />

vorgeschoben, um Verän<strong>de</strong>rungen nicht umsetzen zu müssen?<br />

Na dann einmal ganz praktisch: Gibt es Tipps, wie man<br />

Verän<strong>de</strong>rungen am besten einführt, sodass alle mitziehen?<br />

Thomas Beyer: Ein ganz entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Punkt ist, dass die Mitarbeiter<br />

<strong>de</strong>n Handlungsbedarf selbst erkennen und akzeptieren. Alleine<br />

dadurch, dass <strong>de</strong>r Vorgesetzte kommt und sagt: das und das<br />

machen wir jetzt an<strong>de</strong>rs, haben die meisten noch keinen Handlungsbedarf<br />

erkannt. Es fehlt <strong>de</strong>r Lei<strong>de</strong>nsdruck. Aber erfahrungsgemäß<br />

gibt es bei je<strong>de</strong>m Prozess Punkte, die einen ärgern, an die<br />

man sich aber im Alltag gewöhnt hat o<strong>de</strong>r wo man schon aufgegeben<br />

hat, die Dinge än<strong>de</strong>rn zu wollen. Wenn man das Thema analysiert,<br />

dann hat man schnell eine ganze Anzahl von Leuten, die bestätigen:<br />

ja, stimmt, das wollen wir so eigentlich wirklich nicht<br />

3/2012<br />

Das bleibt hängen<br />

■ Die heutige Arbeitswelt ist ständigen Verän<strong>de</strong>rungen<br />

unterworfen<br />

■ Anpassungen in Workflows und Organisationsstrukturen<br />

sind regelmäßig notwendig<br />

■ Gegen Verän<strong>de</strong>rungen gibt es oft sachliche<br />

ebenso wie angsthinterlegte Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong><br />

■ Das rechtzeitige Einbeziehen <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

hilft, alle Beteiligten für die Verän<strong>de</strong>rung zu gewinnen<br />

■ Externe Beratung kann einen Verän<strong>de</strong>rungsprozess<br />

strukturieren und beschleunigen<br />

Infos unter www.ipu-online.<strong>de</strong><br />

■<br />

haben. Wenn man das in <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n Mitarbeitern erfasst<br />

und auch die Auswirkungen bewertet: Welche Folgen hat das auf<br />

unsere Entwicklungszeiten und -kosten? O<strong>de</strong>r auf die Zusammenarbeit<br />

mit an<strong>de</strong>ren Bereichen? Dann wird schnell klar, warum <strong>de</strong>r<br />

bestehen<strong>de</strong> Zustand einer ist, <strong>de</strong>n man verlassen will. Dann hat<br />

man schon mal einen ersten Schritt zur Verän<strong>de</strong>rung getan.<br />

Moritz Denis le Maire: Wichtig außer<strong>de</strong>m, und da tun sich die<br />

Techniker häufig schwer: Es gibt die rationale Schiene und dann<br />

gibt’s die emotionale Schiene. Man muss die Leute eher emotional<br />

packen. Die Mitarbeiter müssen nachvollziehen können, dass das,<br />

was man vor hat, funktionieren kann. Außer<strong>de</strong>m braucht es die<br />

Entschlossenheit <strong>de</strong>s Topmanagements. Wenn die nicht erkennbar<br />

ist o<strong>de</strong>r sich bei <strong>de</strong>n kleinsten Problemen in Nichts auflöst – dann<br />

wird es auch nicht funktionieren.<br />

Welchen Nutzen bieten in diesem Kontext externe Beratungsunternehmen<br />

wie das Ihre?<br />

Moritz Denis le Maire: Oft bleiben Verän<strong>de</strong>rungsprozesse auf halber<br />

Strecke hängen. Das kann daran liegen, dass man die Ausgangssituation<br />

nicht komplett analysiert hat. Hier hilft ein Berater<br />

ohne Betriebsblindheit. O<strong>de</strong>r aber <strong>de</strong>r Vorgesetzte resigniert. Eine<br />

Verän<strong>de</strong>rung ist ja auch für ihn eine Zusatzbelastung, und er hat<br />

ein reguläres Tagesgeschäft. Auch das sind Punkte, wo eine externe<br />

Unterstützung bei Verän<strong>de</strong>rungsprozessen helfen kann. Außer<strong>de</strong>m<br />

können Berater leichter nach oben hin agieren. Manchmal ist es ja<br />

auch <strong>de</strong>r Vorgesetzte, <strong>de</strong>r die Dinge gewöhnt ist und gar nicht auf<br />

die I<strong>de</strong>e käme, dass man etwas än<strong>de</strong>rn müsste o<strong>de</strong>r könnte. n<br />

Autor Das Interview führte <strong>de</strong>r Leiten<strong>de</strong> Chefredakteur Wolfgang Kräußlich<br />

„Zum Einen haben wir ein<br />

Bedürfnis nach Verän<strong>de</strong>rung,<br />

zum An<strong>de</strong>ren die<br />

Angst, dass die Verän<strong>de</strong>rung<br />

zum Nachteil führt.“<br />

Thomas Beyer, IPU


Mediathek<br />

Spruch <strong>de</strong>s Monats<br />

Frei von Arschkriecherei<br />

Bei <strong>de</strong>n Recherchen zu diesem Heft ist die ke-NEXT-Redaktion auf ein<br />

Unternehmen aus <strong>de</strong>r Branche gestoßen, das seine Philosophie mit<br />

klaren Worten kommuniziert:<br />

„Sohn, frei bist du, wenn du nicht in Ärsche kriechen musst,<br />

reich bist du, wenn du es ihnen sagen darfst,<br />

weise, wenn du es ihnen nicht mehr sagen musst.“<br />

http://www.keller-druck.com/home_g/phil_g.asp<br />

Der iPad-Tipp<br />

Das Fraunhofer-Magazin „weiter.vorn“ gibt es nun auch als kostenlose<br />

App fürs iPad. Die aktuelle Ausgabe 1/2012 enthält unter an<strong>de</strong>rem<br />

Beiträge zu: Cloud Computing, <strong>de</strong>r Beleuchtung <strong>de</strong>r Zukunft und Vi<strong>de</strong>oco<strong>de</strong>c<br />

H.264. Die App steht im iTunes-Store.<br />

Lesen<br />

Mechanische Spannungen<br />

beim Schweinsbraten<br />

Warum man die Physik berücksichtigen<br />

muss, wenn man kulinarisch kochen<br />

will.<br />

Preisfrage aus <strong>de</strong>r Wärmelehre: Wie<br />

bringt man Wasser schneller zum Kochen<br />

– per Topf<strong>de</strong>ckel o<strong>de</strong>r mit einer dünnen<br />

Ölschicht? Diesen und weiteren Fragen<br />

geht Werner Gruber in seinem Buch „Die<br />

Genussformel – Kulinarische Physik“<br />

nach. So ist es beim Schweinsbraten<br />

wichtig, die Schwarte richtig einzuschnei<strong>de</strong>n,<br />

um die sonst auftreten<strong>de</strong>n<br />

After Work • UnterhAltUng<br />

Podcast-Tipp<br />

Chaos im Stromnetz<br />

Die Genussformel – Kulinarische<br />

Physik von Walter<br />

Gruber, ecowin 2008, 304 S.,<br />

ISBN-978-3-902404-59-6<br />

mechanischen Spannungen zu verhin<strong>de</strong>rn, und Konvektionsrollen<br />

scha<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Knö<strong>de</strong>loberfläche, weshalb man diese nur ziehen lassen<br />

darf. Das Buch bün<strong>de</strong>lt eine Reihe von Vorteilen: Wer wirklich<br />

kochen lernen will, muss sich mit <strong>de</strong>n dahinterstecken<strong>de</strong>n physikalischen<br />

und chemischen Prozessen auseinan<strong>de</strong>r setzen. Beispielsweise<br />

mit <strong>de</strong>r Maillard-Reaktion, die erst für die richtigen Geschmacksstoffe<br />

sorgt. Daneben erhält <strong>de</strong>r Leser viele Rezepte und<br />

lernt, die wun<strong>de</strong>rbare österreichische Küche mit ihren gaumenschmeicheln<strong>de</strong>n<br />

Genüssen à la Gulaschsuppe, Knö<strong>de</strong>l, Salzburger<br />

Nockerl und Co. nachzukochen. Auf eine Nebenwirkung sollten Sie<br />

sich allerdings einstellen: Wenn Sie jeman<strong>de</strong>m erzählen, dass Sie<br />

gera<strong>de</strong> ein Kapitel über das Eierkochen lesen, wird Ihr Gesprächspartner<br />

einen Lachkrampf bekommen. Besser, Sie steigen gleich<br />

mit <strong>de</strong>r Diskussion darüber ein, aus welchen physikalischen Grün<strong>de</strong>n<br />

man ein Ei anpiksen muss. Das Buch ist je<strong>de</strong>nfalls eine unterhaltsame<br />

und leicht zu lesen<strong>de</strong> Pflichtlektüre für alle, die gerne<br />

kochen o<strong>de</strong>r es lernen wollen. aru<br />

Der Sen<strong>de</strong>r 3sat hält in seiner Mediathek seine knapp<br />

halbstündige Sendung „nano spezial“ vom 28. Februar<br />

mit <strong>de</strong>m Titel „Chaos im Stromnetz“ zum Anschauen<br />

bereit. Der Beitrag zur Energiewen<strong>de</strong> und zum Ausbau<br />

<strong>de</strong>r Stromnetze behan<strong>de</strong>lt unter an<strong>de</strong>rem die Themen:<br />

Windstrom verschwin<strong>de</strong>t im Nirwana, <strong>de</strong>r Strom muss<br />

nicht teurer wer<strong>de</strong>n, auf kleine Verteilnetze kommt es<br />

an, die Netzbauer, im Atomzeitalter steckengeblieben.<br />

Interessierte fin<strong>de</strong>n das Vi<strong>de</strong>o unter:<br />

http://www.3sat.<strong>de</strong>/mediathek/mediathek.<br />

php?obj=29661&nw=true<br />

3/2012<br />

141


AFTER WORK • ERFINDUNG DES MONATS<br />

142<br />

3 / 2012<br />

Die Dampfturbine<br />

Seit 1883 dreht sich die rasante Schwester <strong>de</strong>r Dampfmaschine – bis heute<br />

Von <strong>de</strong>r Milchzentrifuge zum Düsentriebwerk: Die Erfi ndung <strong>de</strong>r Turbine beschleunigt <strong>de</strong>n<br />

menschlichen Erfi n<strong>de</strong>rgeist seit fast 130 Jahren. Heute ist die Dampfturbine aus <strong>de</strong>r Stromerzeugung<br />

nicht mehr wegzu<strong>de</strong>nken und als Gasturbine bewegt sie tausen<strong>de</strong> Flugzeuge.<br />

Bild: Bun<strong>de</strong>sarchiv


Bild: Siemens<br />

1 2<br />

Schon immer fan<strong>de</strong>n Er� n<strong>de</strong>r es lästig, dass sie die Linearbewegung<br />

<strong>de</strong>s Kolbens im Zylin<strong>de</strong>r einer Dampfmaschine<br />

über die Kurbelwelle erst in eine Rotationsbewegung<br />

umwan<strong>de</strong>ln mussten. Schöner wäre es<br />

doch, die Energie <strong>de</strong>s Dampfes direkt in eine Drehbewegung<br />

zu leiten. Doch das dauerte. Die erste verwendbare Dampfmaschine<br />

wur<strong>de</strong> 1712 von � omas Newcomen konstruiert und<br />

diente zum Abpumpen <strong>de</strong>s Wassers in einem Bergwerk. James<br />

Watt verbesserte <strong>de</strong>n Wirkungsgrad <strong>de</strong>r Newcomenschen Dampfmaschine<br />

erheblich. Er verlagerte mit seiner 1769 patentierten<br />

Konstruktion einerseits <strong>de</strong>n Abkühlvorgang aus <strong>de</strong>m Zylin<strong>de</strong>r heraus<br />

in einen separaten Kon<strong>de</strong>nsator, an<strong>de</strong>rerseits belieferte er <strong>de</strong>n<br />

Kolben abwechselnd von <strong>de</strong>r einen und <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite mit<br />

Dampf. Das war toll, doch die Linearbewegung blieb.<br />

Den zün<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Einfall hatte <strong>de</strong>r schwedische Techniker Gustaf<br />

<strong>de</strong> Laval. 1883 baute er die erste funktionieren<strong>de</strong> Damp� urbine als<br />

Antrieb für eine Milchzentrifuge. Dabei scheute er auch vor Extremen<br />

nicht zurück: Die nach ihm benannte Lavaldüse ist eine für<br />

die Beaufschlagung von Damp� urbinen mit Wasserdampf entwickelte<br />

Düse. Durch ihre Geometrie kann ein durchströmen<strong>de</strong>s Gas<br />

o<strong>de</strong>r Dampf in ihrem Inneren auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigt<br />

wer<strong>de</strong>n, ohne dass es zu Verdichtungsstößen kommt.<br />

Die Schallgeschwindigkeit wird genau im engsten Querschnitt <strong>de</strong>r<br />

Düse erreicht. Dadurch erreichten seine Turbinen enorm hohe<br />

Drehzahlen, schon die Turbine für die Zentrifuge drehte mit 30.000<br />

Umdrehungen pro Minute.<br />

Das war so schnell, dass sich zunächst kaum sinnvolle Anwendungen<br />

fan<strong>de</strong>n. Ein Jahr später, 1884, erhielt <strong>de</strong>r britische Maschinenbauer<br />

Charles Algernon Parsons (1854 bis 1931) das Patent auf<br />

eine Reaktions-Damp� urbine, die wesentlich langsamer drehte.<br />

Parsons erkannte sofort, dass die Turbine bestens geeignet war,<br />

Schi� e über Schi� schrauben anzutreiben. Innerhalb weniger Jahre<br />

verdrängte die Damp� urbine die Dampfmaschine als bevorzugten<br />

Schi� smotor. 1897 ist die „Turbinia“ mit 34,5 Knoten das schnellste<br />

Schi� <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>. Doch nicht nur für Schi� e schien die Parsons-<br />

Turbine geeignet. Noch erfolgreicher wur<strong>de</strong> das Konzept bei <strong>de</strong>r<br />

Stromerzeugung. Kombiniert mit einem Generator konnte Hitze<br />

Bild: NASA<br />

Bild: Deutsches Museum<br />

3<br />

AFTER WORK • ERFINDUNG DES MONATS<br />

1 Dampfturbinen wer<strong>de</strong>n heute<br />

vorwiegend zur Energieerzeugung<br />

eingesetzt, vom Kernkraftwerk bis<br />

zur Solarthermieanlage.<br />

2 Sie gelten auch als die Vorläufer<br />

mo<strong>de</strong>rner Jet-Triebwerke. Hier ein<br />

Jumo-004-Düsentriebwerk von<br />

Junkers bei <strong>de</strong>r Untersuchung in<br />

einem US-Labor.<br />

3 Überdruck-Dampfturbine von<br />

1902, ähnlich <strong>de</strong>r Parsons-Turbine.<br />

Sie diente zur Stromerzeugung in<br />

ersten kalorischen Klein-/<br />

Fabrikskraftwerken. Hersteller:<br />

Brown Boveri & Cie (BBC),<br />

Dampfeintrittsdruck: 9 bar,<br />

Dampfeintrittstemperatur: 175 °C,<br />

Leistung: 450 kW bei 3000 U/min.<br />

über Dampf in Strom gewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Bereits um 1890 gehen<br />

die ersten Kra� werke mit Parsons-Turbinen ans Netz.<br />

Ebenfalls zunächst im Kra� werksbau entsteht die Gasturbine,<br />

in <strong>de</strong>r Verbrennungsgase direkt in Bewegung umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />

Und dieses Konzept hat dann endgültig abgehoben: Als Düsentriebwerk<br />

gibt es heute keinen Turbinentyp, <strong>de</strong>r bezüglich seiner<br />

Stückzahlen ö� er gebaut wird als dieser.<br />

Autor Wolfgang Kräußlich, Leiten<strong>de</strong>r Chefredakteur<br />

Der passen<strong>de</strong> Er� n<strong>de</strong>r<br />

Gustaf <strong>de</strong> Laval<br />

Carl Gustaf Patrik <strong>de</strong> Laval (1845 bis 1913)<br />

war ein Ingenieur und Erfi n<strong>de</strong>r. Er stammte<br />

aus einer französischen Familie, die sich in<br />

Schwe<strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>rgelassen hatte.<br />

Neben <strong>de</strong>r Dampfturbine erfand er eine<br />

Reihe weiterer typischer Maschinenelemente,<br />

die Eingang in <strong>de</strong>n Turbinenbau<br />

fan<strong>de</strong>n. Zu ihnen gehören die auch heute<br />

noch sehr dünnen Turbinenwellen in pen<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n<br />

Lagern, die ihre Resonanzfrequenz<br />

unterhalb <strong>de</strong>r eigenen Drehzahl<br />

haben.<br />

Laval wagte sich mit seinen Konstruktionen<br />

an die Grenzen <strong>de</strong>r zu seiner Zeit für<br />

möglich erachteten Belastungen. Eine seiner<br />

Turbinen konzipierte er mit <strong>de</strong>r Drehzahl<br />

von 42.000 Umdrehungen pro Minute<br />

in einer Größenordnung, die von seinen<br />

Zeitgenossen als außeror<strong>de</strong>ntlich gefährlich<br />

angesehen wur<strong>de</strong>. Er benutzte die<br />

nach ihm benannte Lavaldüse, die er sich<br />

1883 patentieren ließ und die es ermöglicht,<br />

<strong>de</strong>n Dampf mit Überschallgeschwindigkeit<br />

zu betreiben.<br />

Gustaf <strong>de</strong> Laval.<br />

Die Lavalturbine (unten) ist<br />

eine Gleichdruck-Dampfturbine,<br />

die von Laval konstruiert<br />

wur<strong>de</strong>, um eine von ihm<br />

entwickelte Zentrifuge für<br />

Milch anzutreiben.<br />

3 / 2012<br />

143


After Work • futter für <strong>de</strong>n kopf<br />

Zahlen<br />

144<br />

3/2012<br />

Milliar<strong>de</strong>n...<br />

Kilowattstun<strong>de</strong>n verbraucht die <strong>de</strong>utsche<br />

Landwirtschaft pro Jahr. Das klingt nach<br />

viel, ist aber wenig im Vergleich zur Industrie,<br />

die im gleichen Zeitraum 305 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Kilowattstun<strong>de</strong>n benötigte. Damit liegt die<br />

Industrie vor <strong>de</strong>n Haushalten (206) und<br />

<strong>de</strong>utlich vor Han<strong>de</strong>l (80) und Verkehr (21).<br />

Energieeffizienz ist also effizient in <strong>de</strong>r Industrie.<br />

(Datenerhebung von 2009)<br />

1 9 7 5<br />

7 8 1 5 2<br />

4 5 7 6 8 9<br />

7 9 4 6 8<br />

5 3 8 2<br />

8 6 7 1<br />

2 7 5 8<br />

5 4 7<br />

9 2 7 5 4 6<br />

145.239.800.000 Euro<br />

Umsatz erwirtschaftete die chemische Industrie in Deutschland 2009.<br />

Im gleichen Zeitraum erwirtschaftete <strong>de</strong>r Maschinenbau mit 160 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Euro etwas mehr.<br />

3.551.000 Beschäftigte<br />

arbeiteten im Mai 2011 in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Metall- und Elektroindustrie.<br />

Im Maschinenbau waren es 913.000 und in <strong>de</strong>r Stahlindustrie 90.000.<br />

6724 Betriebe<br />

gab es 2010 im <strong>de</strong>utschen Maschinenbau. 2007 waren es noch 7346. In<br />

<strong>de</strong>r Metallverarbeitung sank die Zahl <strong>de</strong>r Betriebe im gleichen Zeitraum<br />

von 6953 auf 6010 und in <strong>de</strong>r Elektrotechnik von 3390 auf 3182.<br />

Wissen!<br />

Der älteste Fund, <strong>de</strong>r auf das<br />

Färben von Lippen hin<strong>de</strong>utet,<br />

stammt aus <strong>de</strong>m Jahr 3500<br />

vor Christus. Bei Ausgrabungen<br />

in <strong>de</strong>r sumerischen Stadt<br />

Ur ent<strong>de</strong>ckten Forscher eine<br />

Art Lippensalbe. 1910 wur<strong>de</strong><br />

die farbige Creme erstmals in<br />

eine Metallhülse gesteckt<br />

und ab 1948 in eine Metallhülse<br />

mit Schiebemechanismus,<br />

damit sich die Damen<br />

nur die Lippen und nicht das<br />

Handtäschchen färbten.<br />

Viel Spaß bei unserem Sudoku. Sie<br />

kennen die Regeln nicht? Sehen Sie<br />

dort: <strong>de</strong>.wikipedia.org/wiki/Sudoku.<br />

6,4<br />

...Milliar<strong>de</strong>n Euro beträgt <strong>de</strong>r geschätzte<br />

Scha<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche<br />

Maschinen- und Anlagenbau 2010<br />

durch Produktpiraterie erlitt. Der<br />

Wert liegt damit höher als <strong>de</strong>r gesamte<br />

Aufwand für Forschung und<br />

Entwicklung, immerhin auch 5,2<br />

Milliar<strong>de</strong>n Euro. Der Umsatz <strong>de</strong>r<br />

Branche lag für diesen Zeitraum bei<br />

über 160 Milliar<strong>de</strong>n Euro.


Das erwartet Sie in <strong>de</strong>r nächsten ke NEXT:<br />

Termine ke NEXT 04/2012<br />

Redaktionsschluss für ke NEXT Mai 2012: 27. 04. 2012<br />

Impressum<br />

REdAKtIoN<br />

leiten<strong>de</strong>r Chefredakteur: Wolfgang Kräußlich (wk)<br />

Redaktion: Ingrid Fackler (fa) -481, Nico Schrö<strong>de</strong>r (sc)-297,<br />

Angela Unger (aru)- 346, Franz Graf, Joachim Vogl<br />

Redaktionsassistenz: Luitgard Ludwig -677<br />

tel.: 08191/125-0; Fax 08191/125-822<br />

E-Mail: luitgard.ludwig@mi-verlag.<strong>de</strong><br />

Internet: www.ke-next.<strong>de</strong><br />

ANzEIGEN<br />

Anzeigenleitung: Stefan Pilz -330<br />

Anzeigenverkauf: Florian Gollinger -480,<br />

Astrid Keller -490, Martina Lechner -317<br />

Anzeigenverwaltung: Regine Russek -338<br />

E-Mail: regine.russek@mi-verlag.<strong>de</strong><br />

VERlAG<br />

Geschäftsführung: Fabian Müller<br />

Verlagsleitung: Stefan Wal<strong>de</strong>isen<br />

Vertrieb: Stefanie Ganser<br />

leitung Vertriebsadministration: Annette Tabel -348<br />

leser-service:<br />

E-Mail: leserservice@mi-verlag.<strong>de</strong><br />

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Abonnement-service:<br />

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leitung zentrale Herstellung: Hermann Weixler -344<br />

leitung online-dienste: Gerhard Brauckmann -478<br />

Herstellungsleitung Fachzeitschriften:<br />

Horst Althammer -315<br />

Art director: Jürgen Claus -357<br />

layout und druckvorstufe:<br />

Andrea <strong>de</strong> Paly, Carmen Lauter, Claudia Weber<br />

Druck: Vogel Druck- u. Medienservice, Höchberg<br />

Erscheinungsweise: monatlich, 35. Jahrgang<br />

IssN: 0947-9333<br />

Anschrift für Verlag, verantwortlichen<br />

Redakteur und verantwortlichen Anzeigenleiter:<br />

verlag mo<strong>de</strong>rne industrie GmbH<br />

Justus-von-Liebig-Str. 1, 86899 Landsberg<br />

Tel. 08191/125-0, Fax 08191/125-444<br />

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Internet: www.mi-verlag.<strong>de</strong>/journals<br />

Han<strong>de</strong>lsregister-Nr./Amtsgericht: HRB 22121 Augsburg<br />

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Ausland Euro 115,00, Einzelheft (zzgl. Versandkosten)<br />

Euro 15,00. Der Stu<strong>de</strong>ntenrabatt beträgt 35%.<br />

Kündigungsfrist:<br />

Je<strong>de</strong>rzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum Monatsen<strong>de</strong>.<br />

Nachdruck, Übersetzung und Vervielfältigung nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung. Für zugesandte Manuskripte, Bildmaterial und Zuschriften<br />

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o<strong>de</strong>r teilweise Veröffentlichung in <strong>de</strong>r Zeitschrift, die Verwertung in<br />

digitalisierter Form im Wege <strong>de</strong>r Vervielfältigung und Verbreitung<br />

z.B. auf CD-Rom o<strong>de</strong>r im<br />

Internet wird das Einverständnis vorausgesetzt.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand: München<br />

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Sparkasse Landsberg, BLZ 700 520 60, Konto 37 754;<br />

Postbank München, BLZ 700 100 80, Konto-Nr. 786 13-801<br />

Mitglied <strong>de</strong>r Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung <strong>de</strong>r Verbreitung von<br />

Werbe trägern e.V.<br />

VERlAGsVERtREtuNGEN<br />

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Casiraghi Pubblicità Internazionale<br />

Via Cardano 81, 22100 Como<br />

Tel. 0039 031 261407, Fax 031 261380<br />

E-Mail: info@casiraghi.info<br />

Vorschau • Impressum<br />

Hannover Messe 2012<br />

Ressourceneffizinez für<br />

die gesamte Industrie<br />

Die April-Ausgabe <strong>de</strong>r ke NEXT wird ganz im Zeichen <strong>de</strong>r<br />

Hannover Messe 2012 stehen. Wir wer<strong>de</strong>n Sie vorab über die<br />

Neuigkeiten von <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Leitmessen informieren,<br />

die Trends und Highlights aus Bereichen wie Elektromobilität<br />

o<strong>de</strong>r Megacities beleuchten und einen kritischen Blick ins<br />

diesjährige Partnerland China werfen.<br />

Anzeigenschluss: 26.03.2012<br />

erscheinungstermin: 18.04.2012<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit <strong>de</strong>r Veröffentlichung kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion, vom Verleger und Herausgeber<br />

nicht übernommen wer<strong>de</strong>n. Die Zeitschriften, alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen, sind urheberrechtlich geschützt. Je<strong>de</strong><br />

Verwertung außerhalb <strong>de</strong>r engen Grenzen <strong>de</strong>s Urheberrechtsgesetzes<br />

ist ohne Zustimmung <strong>de</strong>s Verlages unzulässig und strafbar. Dies<br />

gilt insbeson<strong>de</strong>re für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen<br />

und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />

Systemen. Mit <strong>de</strong>r Annahme <strong>de</strong>s Manuskripts und seiner Veröffentlichung<br />

in dieser Zeitschrift geht das umfassen<strong>de</strong>, ausschließliche,<br />

räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht auf<br />

<strong>de</strong>n Verlag über. Dies umfasst insbeson<strong>de</strong>re das Printmediarecht zur<br />

Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie entsprechen<strong>de</strong>r Vervielfältigung<br />

und Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung<br />

und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke,<br />

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in Datennetzen sowie Datenträger jedwe<strong>de</strong>r Art, wie z. B. die<br />

Darstellung im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen,<br />

CD-ROM, CD und DVD und <strong>de</strong>r Daten banknutzung und das Recht, die<br />

vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d.h. Nachdruckrechte<br />

einzuräumen. Die Wie<strong>de</strong>rgabe von Gebrauchsnamen,<br />

Han<strong>de</strong>lsnamen, Warenbezeichnungen und <strong>de</strong>rgleichen in dieser Zeitschrift<br />

berechtigt auch ohne beson<strong>de</strong>re Kennzeichnung nicht zur Annahme,<br />

dass solche Namen im Sinne <strong>de</strong>s Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung<br />

als frei zu betrachten wären und daher von je<strong>de</strong>rmann<br />

benutzt wer<strong>de</strong>n dürfen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

wird keine Haftung übernommen. Mit Namen o<strong>de</strong>r Zeichen<br />

<strong>de</strong>s Verfassers gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die<br />

Meinung <strong>de</strong>r Redaktion dar. Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

für Autorenbeiträge.<br />

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und für interne Marktforschung gespeichert, verarbeitet<br />

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über Produkte und Dienstleistungen informiert zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Wenn Sie dies nicht mehr wünschen können Sie <strong>de</strong>m je<strong>de</strong>rzeit mit Wirkung<br />

für die Zukunft unter leserservice@mi-verlag.<strong>de</strong> wi<strong>de</strong>rsprechen.<br />

Bildrechte: Soweit im Bild nicht an<strong>de</strong>rs angegeben, liegen die Rechte<br />

beim Autor bzw. <strong>de</strong>ssen Arbeitgeber.<br />

3/2012<br />

145


After Work • Die letzte Seite<br />

Eins noch...<br />

Emanzipation auf <strong>de</strong>m Klo!<br />

Nicht nur die Geothermie kann (Erd-)Körperwärme nutzen – warum nicht<br />

auch die vom Menschen erzeugten Betriebstemperatur von konstant 37 Grad?<br />

Sie sollte nicht ungenutzt und vergeu<strong>de</strong>t im Orkus verschwin<strong>de</strong>n.<br />

ke-NEXT-Redakteurin Ingrid<br />

Fackler ist ständig auf <strong>de</strong>r Suche<br />

nach alternativen Energieformen.<br />

Derzeit arbeitet sie an<br />

einer Biogas-Studie.<br />

146<br />

3/2012<br />

Nein, meine Herren – Sie müssen jetzt<br />

kein schlechtes Gewissen bekommen!<br />

Auch wenn das Urinal <strong>de</strong>n<br />

Männern <strong>de</strong>n schwarzen Peter bei<br />

<strong>de</strong>r Suche nach neuen Energieformen<br />

zuzuschieben scheint. Diese Pinkelbecken gibt‘s<br />

mittlerweile auch unisex – so sind Damenurinale für<br />

einen geringeren Wasser- und Platzverbrauch auf<br />

<strong>de</strong>m Vormarsch. Da haben wir auch schon die bei<strong>de</strong>n<br />

Knackpunkte <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Megacities: Mehr<br />

als die Hälfte <strong>de</strong>r Weltbevölkerung lebt heute in Städten.<br />

Im Jahr 2025 wer<strong>de</strong>n es vermutlich von <strong>de</strong>n dann<br />

über 8 Milliar<strong>de</strong>n Menschen bereits 60 Prozent sein.<br />

Energiesparen<strong>de</strong> Neuheiten auf <strong>de</strong>r Heim + Handwerk<br />

Und die Ressource Wasser wird durch <strong>de</strong>n Klimawan<strong>de</strong>l<br />

weltweit immer knapper wer<strong>de</strong>n. Für die<br />

Toilettenspülung nach <strong>de</strong>m „kleinen Geschäft“ weiter<br />

Trinkwasser zu verschwen<strong>de</strong>n, ist sicherlich ein<br />

Unding. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Verknappung<br />

fossiler Rohstoffe künftig die Energiepreise weiter<br />

ansteigen. Da sollten wir bei <strong>de</strong>r Suche nach alternativen<br />

Energieformen nicht nur über Windkraft, Wasser-<br />

und Sonnenenergie nach<strong>de</strong>nken. Erneuerbare<br />

Energien bekommen da eine ganz neue Be<strong>de</strong>utung,<br />

wenn man be<strong>de</strong>nkt, dass auch <strong>de</strong>r menschliche Körper<br />

wie ein kleines Kraftwerk funktioniert. Also, her<br />

mit <strong>de</strong>n Kalorien (und Urinalen)!<br />

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