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MÄRKTE & CHANCEN • ITALIEN<br />
REPORT<br />
INTERNATIONAL<br />
24<br />
IMPORT 23,4 % EXPORT 15,8 %<br />
HANDELSBILANZ -30 MRD.€<br />
Umwelttechnik<br />
Der Markt für Umwelttechnik ist<br />
<strong>de</strong>r wohl am stärksten wachsen<strong>de</strong><br />
Markt in Italien und wird seine<br />
Dynamik auch bei einer Rezession<br />
2012 nicht vollkommen verlieren.<br />
Grund dafür ist auch die großzügige<br />
staatliche För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Energieerzeugung aus alternativen<br />
Quellen. Der Nachholbedarf<br />
in <strong>de</strong>r Abfallwirtschaft ist hoch,<br />
Italien muss die Einhaltung <strong>de</strong>r<br />
EU-Standards nachweisen, sonst<br />
wer<strong>de</strong>n empfi ndliche Strafen fällig.<br />
In mehreren Städten sind Pilotprojekte<br />
für <strong>de</strong>n Einsatz von<br />
Elektrofahrzeugen angelaufen.<br />
3 / 2012<br />
Italienischer Außenhan<strong>de</strong>l<br />
Betrachtet man die reinen Warenströme steht einer Exportsteigerung<br />
um 15,8 % ein Importwachstum von 23,4% gegenüber,<br />
in <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsbilanz ist eine beachtliche Lücke von 30 Mrd. Euro<br />
entstan<strong>de</strong>n. Mit steigen<strong>de</strong>m Defi zit in <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsbilanz dürfte<br />
das Leistungsbilanz<strong>de</strong>fi zit 2011 knapp 4% <strong>de</strong>s BIP erreichen.<br />
Kein Aufschwung mehr<br />
Italien im Wan<strong>de</strong>l<br />
Italien wird 2012 voraussichtlich in die Rezession<br />
abgleiten. Die neue Regierung unter Mario Monti<br />
muss harte Sparmaßnahmen umsetzen. Bei<br />
sinken<strong>de</strong>r Wirtschaftsleistung sind die Sparziele<br />
aber nur schwer zu erreichen.<br />
1,9 Billionen Euro Schul<strong>de</strong>n hat Italien. Das Land<br />
be� n<strong>de</strong>t sich in einer tiefen Krise. Nicht einmal<br />
zwei Jahre hat <strong>de</strong>r Konjunkturaufschwung nach<br />
<strong>de</strong>m Einbruch 2008/09 angehalten. Die italienische<br />
Wirtscha� muss, um <strong>de</strong>n Verbleib <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
in <strong>de</strong>r Eurozone zu sichern, in <strong>de</strong>n nächsten<br />
Jahren einen tiefgreifen<strong>de</strong>n Strukturwan<strong>de</strong>l<br />
durchmachen, <strong>de</strong>r sich auf alle Branchen bezieht.<br />
Es ist notwendig, die seit über einem Jahrzehnt<br />
stagnieren<strong>de</strong> Produktivität auf <strong>de</strong>n Durchschnitt<br />
<strong>de</strong>r Eurolän<strong>de</strong>r anzuheben. Auf kurze Sicht wird<br />
<strong>de</strong>r italienische Markt dadurch weniger attraktiv,<br />
auf lange Sicht wer<strong>de</strong>n sich aber ganz neue Geschä�<br />
schancen ergeben. Insbeson<strong>de</strong>re für <strong>de</strong>n<br />
Dienstleistungssektor sind Liberalisierungsmaßnahmen<br />
angekündigt, die Markteintrittschancen<br />
für ausländische Anbieter erö� nen wer<strong>de</strong>n. Aber<br />
auch in <strong>de</strong>r verarbeiten<strong>de</strong>n Industrie wer<strong>de</strong>n Reformen,<br />
zum Beispiel <strong>de</strong>s Arbeitsrechts o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
Steuerrechts, eine neue Perspektive bieten. Gera<strong>de</strong><br />
für <strong>de</strong>utsche Unternehmen dür� e Italien wie<strong>de</strong>r<br />
zu einem interessanten Partner wer<strong>de</strong>n.<br />
Autor Siegfried Breuer, Germany Tra<strong>de</strong> & Invest