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Maschinenbau & Zukunft • elektroMobilität<br />

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56 3/2012<br />

ke NEXT hakt nach<br />

Zwei Fragen an Heiko Efkes,<br />

Fahrradbeauftragter <strong>de</strong>r Stadt<br />

Hannover<br />

Die Stadt Hannover plant, ein Netz von Verleihstationen<br />

für Elektrofahrrä<strong>de</strong>r aufzubauen.<br />

Voraussetzung ist allerdings, dass die Metropolregion<br />

Hannover, Braunschweig, Göttingen<br />

und Wolfsburg <strong>de</strong>n Zuschlag für ein vom<br />

Bund geför<strong>de</strong>rtes „Schaufenster Elektromobilität“<br />

erhält. Welche Vorteile versprechen Sie<br />

sich davon?<br />

Die Stadt Hannover hat als wesentliches verkehrspolitisches<br />

Ziel <strong>de</strong>finiert, <strong>de</strong>n Radverkehrsanteil<br />

auf 25 Prozent zu steigern (Ratsbeschluss Juli<br />

2008) und das Handlungskonzept mit <strong>de</strong>m „Leitbild<br />

Radverkehr“ im März 2010 beschlossen. Was<br />

liegt da näher, als sich mit einem Projekt zur<br />

Zweirad-Mobilität in die „Schaufenster“-Bewerbung<br />

<strong>de</strong>r Metropolregion einzubringen? Gemäß<br />

<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rrichtlinien sollen in <strong>de</strong>n „Schaufenstern<br />

die Integration <strong>de</strong>r Elektromobilität in das<br />

Verkehrssystem, die Auswirkungen auf die Erfüllung<br />

von Mobilitätsbedürfnissen sowie die Anbindung<br />

von Elektrofahrzeugen an die Infrastrukturen<br />

<strong>de</strong>s Verkehrs“ erprobt wer<strong>de</strong>n. Das klingt<br />

kompliziert, aber genau dies wollen wir tun. Pe<strong>de</strong>lecs<br />

sind eine gute Alternative zum herkömmlichen<br />

Fahrrad für längere Fahrstrecken, zum Beispiel<br />

zur Arbeit, aber auch für ältere Personen<br />

o<strong>de</strong>r Menschen, die körperlich nicht mehr ganz<br />

fit sind. Nicht zu vergessen ist, dass elektrisch unterstütztes<br />

Fahrrad fahren einfach Spaß macht<br />

und somit <strong>de</strong>r Umstieg auf das Fahrrad attraktiver<br />

wird.<br />

Die Stadt Stuttgart hat ein ähnliches Projekt<br />

gera<strong>de</strong> eingeführt. An<strong>de</strong>re Städte planen<br />

ebenfalls <strong>de</strong>n Verleih von Elektrofahrrä<strong>de</strong>rn.<br />

Das Mo<strong>de</strong>ll ist aber noch neu. Was bewegt die<br />

Stadt Hannover, so früh diese Technologie zu<br />

nutzen?<br />

Mit <strong>de</strong>m Masterplan Mobilität (2011 beschlossen)<br />

hat die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Handlungsschwerpunkte<br />

für die nächsten Jahre gesetzt. Luft, Lärm<br />

und Klima ist einer davon. Ein wichtiges Element<br />

ist die För<strong>de</strong>rung von Mobilitätsalternativen zum<br />

Kraftfahrzeug. Jemand, <strong>de</strong>r zehn Kilometer von<br />

seinem Arbeitsort entfernt wohnt und täglich<br />

einmal hin und zurück fährt, produziert mit einem<br />

kleineren Fahrzeug in einem Arbeitsjahr gut<br />

900 Kg CO 2 . Nimmt man an, dass er für die Hälfte<br />

dieser Zeit ein Pe<strong>de</strong>lec benutzt, spart er die Hälfte<br />

dieser Menge ein. Wären in einem Unternehmen<br />

mit 100 Beschäftigten nur 10 Prozent <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

bereit, sich entsprechend zu verhalten,<br />

wür<strong>de</strong>n schon 4500 kg CO 2 nicht erzeugt wer<strong>de</strong>n.<br />

Auf 10.000 solcher Unternehmen gerechnet, käme<br />

man auf 45.000.000 kg vermie<strong>de</strong>nen CO 2<br />

(Quelle: Clean Energy Planet VertriebsGbR). Das<br />

„Schaufenster Elektromobilität“ bietet sich somit<br />

an, um mit Hilfe <strong>de</strong>r Technologie die Umsetzung<br />

voranzutreiben.<br />

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ke NEXT hakt nach<br />

Fünf Fragen an Thorsten<br />

Götzmann, SEW Eurodrive<br />

In einer Umfrage <strong>de</strong>s ADFC vom<br />

Oktober 2010 for<strong>de</strong>rten die Experten,<br />

dass öffentliche La<strong>de</strong>möglichkeiten<br />

für Elektrofahrrä<strong>de</strong>r<br />

bun<strong>de</strong>seinheitlich geför<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n sollen. Welche La<strong>de</strong>möglichkeiten<br />

stehen <strong>de</strong>n E-Bike-Radlern<br />

aktuell zur Verfügung?<br />

Bisher gibt es keinen einheitlichen<br />

Standard. Die marktführen<strong>de</strong>n Batteriesysteme<br />

können bisher nur mit <strong>de</strong>m<br />

mitgelieferten La<strong>de</strong>gerät in Innenräumen<br />

gela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, damit ist ein<br />

Einsatz unterwegs sehr eingeschränkt.<br />

Aufla<strong>de</strong>n unterwegs geht nur, wenn<br />

<strong>de</strong>r Radfahrer sein eigenes La<strong>de</strong>gerät<br />

mitführt, das ist kaum praktikabel.<br />

SEW-Eurodrive hat nun ein berührungsloses<br />

La<strong>de</strong>system entwickelt,<br />

das auf <strong>de</strong>m Transformatorprinzip<br />

beruht. Welche Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

hatten Sie bei <strong>de</strong>r Anwendung an<br />

Elektrofahrrä<strong>de</strong>rn zu beachten?<br />

Die induktive Energieübertragung<br />

basiert auf einem elektromagnetischen<br />

Resonanzverfahren, das keine<br />

elektrischen Kontakte benötigt. Damit<br />

kann ohne Störung durch Wasser,<br />

Schmutz, Schnee o<strong>de</strong>r Salz im Freien<br />

aufgela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Beson<strong>de</strong>rs im<br />

Verleihsystem o<strong>de</strong>r in Urlaubsregionen<br />

wird das Nachla<strong>de</strong>n sehr komfortabel:<br />

einfach das Rad abstellen.<br />

Sie haben auch ein induktives La<strong>de</strong>konzept<br />

für Elektroautos entwickelt<br />

und sind dafür beim Bun<strong>de</strong>swettbewerb<br />

„Vision – elektromobile<br />

Stadt <strong>de</strong>r Zukunft“ ausgezeichnet<br />

wor<strong>de</strong>n. Wann glauben Sie,<br />

wer<strong>de</strong>n diese Konzepte flächen<strong>de</strong>ckend<br />

zum Einsatz kommen?<br />

ke-next-Autor Thorsten<br />

Götzmann, Urbane Logisitk und<br />

Elektromobilität, SEW-Eurodrive<br />

Induktive La<strong>de</strong>technik: Die La<strong>de</strong>matte<br />

wird in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n eingelassen. Die<br />

integrierte Sen<strong>de</strong>spule erzeugt ein<br />

Energiefeld. Im On-Board-Fahrradstän<strong>de</strong>r<br />

befin<strong>de</strong>t sich die Empfängerspule,<br />

die das Magnetfeld in Strom<br />

zum Bela<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Akkus umwan<strong>de</strong>lt.

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