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Wissenschaftlicher Ergebnisbericht - Helmholtz-Zentrum für ...

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72 WISSENSCHAFTLICHER ERGEBNISBERICHT | Infektion und Immunität | Mikrobielle Pathogenese<br />

01.4 Analyse der Proteinnetzwerke früher Wirt-Pathogen-<br />

Interaktionen<br />

PROJEKTLEITER | Dr. Lothar Jänsch | Arbeitsgruppe Zelluläre Proteomforschung | lja@helmholtz-hzi.de<br />

PROJEKTMITARBEITER | Dr. Uwe Kärst | Dr. Sebastian König | Dr. Manfred Nimtz | Dr. Tobias Reinl |<br />

Dr. Josef Wissing | Evelin Berger | Susanne Freund | Christoph Gernert | Alexander Iphöfer | Thorsten Johl |<br />

Kirstin Jurrat | Zofi a Magnowska | Maxi Scheiter<br />

Fokus der Arbeitsgruppe Zelluläre Proteomforschung ist<br />

die Analyse fundamentaler Signaltransduktionsereignisse,<br />

die <strong>für</strong> humanpathogene Infektionsprozesse sowie die Aktivierung<br />

und Kontrolle der adaptiven Immunantwort des<br />

Wirtes wichtig sind. Zellbiologische, biochemische, massenspektrometrische<br />

und bioinformatische Arbeitsmodule<br />

werden hier<strong>für</strong> entwickelt und kombiniert. Das Ziel: Eine<br />

quantitative und zeitaufgelöste Analyse der Expression,<br />

Lokalisation, Interaktion und der posttranslationalen Modifi<br />

kationen (PTM) von Proteinen in primären und immortalisierten<br />

humanen Zellen.<br />

Methoden Quantitative und chemische Proteomanalysen<br />

erlauben die Identifi zierung zellulärer „Targetproteine“ und<br />

die Aufklärung von Signalnetzwerken. Hierzu werden niedermolekulare<br />

Moleküle aus der therapeutischen Wirkstoffforschung<br />

optimiert und nach einer Immmobilisierung als<br />

„Fallen“ <strong>für</strong> Bindungspartner genutzt. In Kombination mit<br />

Chromatographie- und MS-Verfahren können wir transiente<br />

Strukturmodifi kationen an Signalkomponenten aufklären.<br />

So werden im Fall der Phosphorylierung an Proteinkinasen<br />

sowohl deren Aktivitäten als auch die molekularen Interaktionen<br />

mit ihren Substratmolekülen koordiniert. Die statistische<br />

Auswertung quantitativer Peptiddaten erfolgt mit der<br />

iTRAQ-Technologie. Dadurch können wir auch Prozesse<br />

in primären humanen Zellen und Geweben quantitativ<br />

beobachten.<br />

Phosphorylierungsabhängige Signalwege im Invasionsprozess<br />

von Listeria monocytogenes Das Bakterium<br />

L. monocytogenes verursacht in immunkompromittierten<br />

Patienten schwere Erkrankungen sowie vorgeburtliche<br />

Infektionen. Die Virulenzfaktoren InlA und InlB induzieren<br />

durch Wechselwirkung mit dem Adhäsionsprotein E-Cadherin<br />

(InlA) und der Rezeptor-Tyrosinkinase c-Met (InlB)<br />

die Invasion der Wirtszelle. Die Signalübertragungswege<br />

werden durch Kinase-katalysierte Proteinphosphorylierungen<br />

kontrolliert. Durch die Identifi zierung und Quantifi -<br />

zierung InlA-abhängiger, phosphorylierter Substratproteine<br />

haben wir ein funktionelles Netzwerk von Proteinkinasen<br />

im E-Cadherin-Signalweg abgeleitet. Eine direkte Analyse<br />

zeitaufgelöster Phosphorylierungsvorgänge an Kinasen<br />

konnte weltweit erstmalig am InlB-aktivierten c-Met-Signalweg<br />

demonstriert werden. Dabei wurden neue Signalkomponenten<br />

der listeriellen Invasion entdeckt, die auch in dem<br />

durch HGF kontrollierten physiologischen Met-Signalweg<br />

bisher nicht beschrieben wurden. Funktionelle Studien<br />

dieser Kinasen analysieren daher sowohl ihren Beitrag<br />

zur Invasion als auch ihre Bedeutung <strong>für</strong> motogene und<br />

“Kinasebaum” aller humanen Kinasen, markiert sind die aktuell<br />

identifi zierten humanen Kinasen (rot) und deren Orthologe in<br />

der Maus. Grafi k: HZI<br />

mitogene zellu läre Prozesse. Die entwickelten Verfahren sind<br />

auf andere Proteinmodifi kationen übertragbar und werden<br />

bereits <strong>für</strong> die Analyse von Ubiquitinylierungen genutzt.<br />

Charakterisierung von Signaltransduktionswegen in<br />

aktivierten NK- und T-Zellen T-Lymphozyten sind essenziell<br />

<strong>für</strong> die Regulation des Immunsystems. Ihre zellulären<br />

Prozesse und Effektorfunktionen sind dabei unmittelbar<br />

vom Aktivierungsstatus der Signalwege abhängig. Quantitative<br />

Phosphokinom-Analysen an verschiedenen regulatorischen<br />

T-Zellen zeigten neue Komponenten der CD3/<br />

CD28-abhängigen Signalwege auf. Beim Vergleich von CD3/<br />

CD28-induzierten Signalnetzwerken von effektorischen und<br />

regulatorischen T-Zellen wurden Expression und Phosphorylierungsstatus<br />

von etwa 150 Kinasen untersucht. Es wurden<br />

neue Signalkomponenten und Phosphorylierungsstellen<br />

in regulatorischen T-Zellen identifi ziert. Sie werden nun<br />

hinsichtlich ihrer Rolle zur Bildung und Funktion suppressorischer<br />

T-Zellen in Mensch und Maus untersucht. Die an<br />

T-Zellen entwickelten Konzepte werden erstmalig auch zur<br />

Charakterisierung aktivierter NK-(natural killer) Zellen der<br />

angeborenen Immunantwort eingesetzt.<br />

Hemmen, K. Reinl, T.; Buttler, K. Behler, F., Dieken, H. Jaensch, L., Wilting, J., Weich,<br />

H.A. (2010) High-resolution mass spectrometric analysis of the secretome from mouse<br />

lung endothelial progenitor cells. Angiogenesis, in press<br />

Reinl T., Nimtz, M., Hundertmark, C., Johl, T., Kéri, G., Wehland, J., Daub, H. and Jänsch,<br />

L. (2009) Quantitative phosphokinome analysis of the Met pathway activated by the<br />

invasin InlB from Listeria monocytogenes. Molecular Cell Proteomics 8(12):2778-95.

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