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Wissenschaftlicher Ergebnisbericht - Helmholtz-Zentrum für ...

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64 WISSENSCHAFTLICHER ERGEBNISBERICHT | Infektion und Immunität<br />

INFEKTION UND IMMUNITÄT<br />

PROGRAMMSPRECHER | Prof. Dr. Dirk Heinz | Abteilung <strong>für</strong> Molekulare Strukturbiologie | dih@helmholtz-hzi.de<br />

Infektionen sind nach wie vor die dritthäufi gste Todesursache weltweit und stellen somit heute und in Zukunft eine ernste<br />

Bedrohung <strong>für</strong> die Menschheit dar. Trotz der Entdeckung und Entwicklung von Antibiotika, Impfstoffen und verbesserter Hygiene-<br />

maßnahmen werden wir mit der Tatsache konfrontiert, dass auch viele <strong>für</strong> kontrollierbar gehaltene Infektionskrankheiten wieder<br />

vermehrt auftreten. Zunehmend vorkommende Antibiotika-Resistenzen, erleichterte Verbreitungswege <strong>für</strong> Infektionserreger durch<br />

Globalisierung und Klimawandel sowie einer stetig älter werdenden Bevölkerung vor allem in den Industrieländern machen die<br />

Prävention und Therapie von Infektionskrankheiten bei Mensch und Tier zu einer großen Herausforderung. Der Einfl uss dieser<br />

anthropogenen Faktoren wird durch epidemische Ausbrüche vorher unbekannter Krankheiten, beispielsweise neuer zoonotischer<br />

Infektionen wie SARS und Vogel- oder Schweinegrippe, verdeutlicht. Überdies treten Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, die in<br />

der Vergangenheit erfolgreich bekämpft werden konnten, als globale Bedrohungen wieder auf.<br />

Neben dem vermehrten Auftreten epidemischer Viruserkrankungen stehen die Industrieländer vor neuen Herausforderungen in der<br />

Bekämpfung und Eindämmung bakterieller Infektionen. Mit den Fortschritten in der modernen Medizin wächst die Zahl der<br />

immunsupprimierten Patienten, die <strong>für</strong> opportunistische Infektionen besonders empfänglich sind (z.B. Transplantationspatienten<br />

oder Patienten auf Intensivstationen). Die abnehmende Immunabwehr in den wachsenden älteren Bevölkerungsschichten führt<br />

zudem zu einer erhöhten Infektionsanfälligkeit. Das Auftreten von Resistenzen gegen nahezu alle momentan auf dem Markt<br />

befi ndlichen Antibiotika ist darüber hinaus eine immense Belastung <strong>für</strong> die Gesundheitssysteme. Die Entwicklung neuer Strategien<br />

<strong>für</strong> die Diagnose, Prävention und Therapie von Infektionskrankheiten stellt daher eine essentielle Maßnahme zur Bekämpfung<br />

dieser Bedrohungen <strong>für</strong> die öffentliche Gesundheit dar.<br />

Das HZI bearbeitet gemeinsam mit seinem Tochterinstitut, dem <strong>Helmholtz</strong> Institut <strong>für</strong> Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS),<br />

und seinem Partnerinstitut TWINCORE (<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> Experimentelle und Klinische Infektionsforschung) einige der wichtigsten Fragen<br />

in der Infektionsforschung. Auf der Basis einer starken Grundlagenforschung werden neue Strategien zur Prävention und Therapie<br />

mikrobieller Infektionen entwickelt und die Translation der neu gewonnenen Erkenntnisse in die klinische Anwendung gemeinsam<br />

vorangetrieben. Zu diesem Zweck hat das HZI das Programm „Infektion und Immunität“ ins Leben gerufen, das fünf wichtige Topics<br />

der Infektionsforschung umfasst:<br />

• Mikrobielle Pathogenese<br />

• Wirt-Pathogen-Interaktionen<br />

• Entzündung und Immunität<br />

• Strategien <strong>für</strong> Prävention und Therapie<br />

• Pharmazeutische Forschung<br />

Das ehemalige Topic „Translatorische Infektionsforschung“ ist zu einer Topic-übergreifenden Aktivität geworden, da es <strong>für</strong> alle fünf<br />

Topics in hohem Grade relevant ist. Die komplette Infrastruktur und die Sachkenntnis, die zur Planung, Vorbereitung und Durch-<br />

führung klinischer Studien notwendig sind, wurden zusammen mit der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) entwickelt.

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