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Konstrukteure der Zukunft - DAAD-magazin

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12 tItEl<br />

Frachter lernen segeln: Hamburger Technik<br />

hilft den Treibstoffverbrauch zu senken<br />

(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften,<br />

Technik) begeistert werden. Zwar steigt<br />

<strong>der</strong> Frauenanteil seit einigen Jahren kontinuierlich<br />

an, dennoch ist erst etwa je<strong>der</strong> siebte<br />

Ingenieur weiblich. Zweitens sollen mehr Studierende<br />

o<strong>der</strong> Fachkräfte aus dem Ausland angeworben<br />

werden. Heute hat nur je<strong>der</strong> zehnte<br />

Ingenieur im Erwerbsalter bis 65 Jahre eine<br />

ausländische Staatsbürgerschaft, auch <strong>der</strong><br />

Anteil dieser Gruppe steigt langsam an. 2009<br />

studierten 27240 angehende Ingenieure aus<br />

an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n an deutschen Universitäten.<br />

Diese Ingenieure aus an<strong>der</strong>en Kulturkreisen<br />

sind auch deshalb wertvoll, weil sie helfen,<br />

neue Märkte zu erschließen und die Position<br />

Deutschlands als Exportweltmeister zu festigen.<br />

Und drittens sollen die Studiengänge<br />

studierbarer und die hohen Abbrecherquoten<br />

gesenkt werden.<br />

Damit sich auch in <strong>Zukunft</strong> begabte Studierende<br />

für eine Ingenieurausbildung an deutschen<br />

Hochschulen entscheiden, muss <strong>der</strong><br />

gute Ruf <strong>der</strong> Studiengänge verteidigt werden.<br />

Doch <strong>der</strong> könnte bedroht sein, fürchten die<br />

Rektoren <strong>der</strong> neun großen Technischen Universitäten<br />

(TU9). Im Zuge <strong>der</strong> sogenannten<br />

Bologna-Reform haben die Nationen <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union beschlossen, Bachelor- und<br />

Master-Abschlüsse zur Regel zu machen. Das<br />

trifft insbeson<strong>der</strong>e den Diplom-Ingenieur, <strong>der</strong><br />

nicht allein ein Abschlussgrad ist, son<strong>der</strong>n<br />

auch für hohe Qualität in <strong>der</strong> Ausbildung<br />

steht. „Das ist so, als würde Mercedes mit <strong>der</strong><br />

Einführung des Laserschweißens den Stern<br />

auf <strong>der</strong> Motorhaube abschaffen“, findet Professor<br />

Ernst Schmachtenberg, Rektor <strong>der</strong> Exzellenzuniversität<br />

RWTH Aachen. Dieter Zetsche,<br />

Vorstand <strong>der</strong> Daimler AG, pflichtet bei: „Ein<br />

Dipl.-Ing. vor dem Namen ist wie ein Mercedes-Stern<br />

auf <strong>der</strong> Haube.“ Deshalb plädieren<br />

© SkySails<br />

© KA-RaceIng e.V.<br />

die Rektoren <strong>der</strong> TU9 für eine Gleichstellung<br />

des Diplom-Ingenieurs mit dem Mastergrad,<br />

wie es etwa in Österreich geregelt ist, um auch<br />

weiterhin das Diplom verleihen zu können.<br />

Trotz aller Erfolge und seiner Bedeutung für<br />

die Volkswirtschaft hat <strong>der</strong> Ingenieurberuf ein<br />

Imageproblem. Viele Vorabend-TV-Serien für<br />

das junge Publikum zeichnen das Bild von<br />

Tüftler willkommen: Studierende des<br />

Karlsruher Instituts für Technologie bauen<br />

ihr eigenes Rennauto<br />

coolen jungen Leuten, die in <strong>der</strong> Werbebranche<br />

o<strong>der</strong> als Rechtsanwälte arbeiten. Ingenieure,<br />

wenn sie überhaupt in solchen Sendungen<br />

auftauchen, tragen dicke Hornbrillen und<br />

verwaschene Pullis. Dass sich solche Bil<strong>der</strong><br />

hartnäckig halten, beweist eine Straßenumfrage<br />

des VDI-Nachrichten-Verlags, wo nach<br />

typischen Eigenschaften, zum Beispiel <strong>der</strong><br />

Kleidung von Ingenieuren, gefragt wurde. Danach<br />

ist <strong>der</strong> typische Ingenieur eher trocken<br />

und spießig, trägt einen grauen Anzug und<br />

einen Aktenkoffer, in dem sich Lineal und<br />

Taschenrechner befinden. Doch es gab auch<br />

Lichtblicke bei <strong>der</strong> Umfrage, die über positive<br />

Attribute wie zielstrebig und präzise hinausgingen.<br />

Eine Passantin: „Ingenieure sind<br />

charmant und sexy – und ein guter Kontrast<br />

zu mir.“ Bernd Müller<br />

<strong>DAAD</strong> Letter 3/10

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