Konstrukteure der Zukunft - DAAD-magazin

angestoßen. Während das Geld
zu Anfang nur an wenige osteuropäische
Länder floss, sind
inzwischen 27 Nachbarstaaten
der Europäischen Union Tempus-
Partner – vom westlichen Balkan
über Osteuropa und Zentralasien
bis nach Nordafrika. Der DAAD
ist Nationale Kontaktstelle für
das Programm in Deutschland.
Er informiert und berät deutsche
Hochschulen bei der Antragstellung
und beim Management von
Tempus-Projekten. „Tempus passt
gut zu uns“, sagt Nina Salden, die
zuständige Referatsleiterin, „denn
Tempus unterstützt die internationale
Zusammenarbeit der Hochschulen.
Dies liegt dem DAAD am
Herzen.“
nachrichten
Europäisches Sprachensiegel
Erfolgreich mit Shakespeare
Wer auf dem globalisierten
Arbeitsmarkt erfolgreich sein
will, der braucht hervorragende
Fremdsprachenkenntnisse. Der
Wettbewerb „Europäisches Sprachensiegel“
belohnt Projekte, die
vorbildhaft Fremdsprachen für
das Berufsleben vermitteln. Mitte
November zeichneten in Berlin
der DAAD, die Europäische Kommission
und das Bundesministerium
für Bildung und Forschung die
Preisträger für das Jahr 2010 aus.
Gewinner sind die Fachhochschule
Nordhausen, die Hochschule
Reutlingen, die Ruhr-Universität
Bochum, Alwis e.V. ArbeitsLeben
Wirtschaft Schule in Saarbrücken
und die startHaus GmbH aus
Offenbach. Ihre Projekte sollen
europaweit zum Nachahmen animieren.
Neben einem Preisgeld in
Höhe von 500 Euro erhalten die
Einrichtungen das Recht, das „Europäische
Sprachensiegel 2010“
als Logo zu führen und damit zu
werben.
Der Hochschule Reutlingen verschaffte
Shakespeare das Gütesiegel.
Studierende aus verschiedenen
Ländern probten ein Semester
lang zusammen das Theaterstück
„Macbiz“ – die Geschichte
vom schottischen Königsmörder,
DAAD Letter 3/10
Die EU-Förderung stellt dabei
eine Anschubfinanzierung dar.
„Um die Nachhaltigkeit der Tempus-Projekte
zu sichern, sind die
Hochschulen angehalten, die Projekte
fest in den Partnerhochschulen
zu verankern und sich gegebenenfalls
auch um alternative Geldquellen
zu bemühen“, sagt Nina
Salden. Hier liegt ein Problem des
Tempus-Programms. Niemand
weiß, ob die finanziellen Ressourcen
und die Motivation an den
Hochschulen nach Abschluss der
Projekte ausreichen. „Wir hätten
uns eine Kontrolle in ein bis zwei
Jahren gewünscht“, sagt Klaus
Schwienhorst über sein Sibirien-
Projekt. Alexandra Straush
versetzt ins Wirtschaftsleben des
21. Jahrhunderts – und lernten
dabei spielerisch Wirtschaftsenglisch.
Mit ihrem Konzept einer
„Internationalen Projektwoche“
setzte sich die Fachhochschule
Nordhausen durch. Die Projektwoche
ist fester Bestandteil der
Fremdsprachenausbildung. Die
Universität Bochum bekam die
Auszeichnung für ihre Kurse am
Zentrum für Fremdsprachenausbildung
(ZFA). Dort lernen jedes
Semester rund 3 000 Studierende
Fremdsprachen. Die startHAUS
GmbH überzeugte die Jury durch
ihren berufsbezogenen Sprachunterricht
für Analphabeten mit Migrationshintergrund,
der Verein
Alwis durch seine Unterrichtsmodule
„Interkulturelle Kompetenz
in Englisch“ und „Interkulturelle
Kompetenz in Französisch“.
Das Siegel prämiert seit 1997
Projekte und Initiativen aus dem
Bereich des Lehrens und Lernens
von Fremdsprachen. Die Europäische
Kommission koordiniert den
Wettbewerb, die Durchführung
liegt in den Händen der Mitgliedstaaten.
2010 vergab erstmalig
die Nationale Agentur für EU-
Hochschulzusammenarbeit beim
DAAD das Siegel. cho
Europa
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