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Konstrukteure der Zukunft - DAAD-magazin

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32 daad<br />

filmfestival <strong>der</strong> begegnungen<br />

Vietnamesisch-deutsches Dokumentarfilmfest in Potsdam<br />

Vietnam und Deutschland feiern 35 Jahre<br />

diplomatische Beziehungen. In beiden<br />

Län<strong>der</strong>n beteiligt sich <strong>der</strong> <strong>DAAD</strong> mit einem<br />

umfangreichen Veranstaltungsprogramm.<br />

Das Dokumentarfilmfest in Potsdam für<br />

128 vietnamesische Stipendiaten verwies<br />

auf viele Lebensgeschichten, die beide<br />

Län<strong>der</strong> eng verbinden.<br />

Der Blick, den die Dokumentarfilme auf<br />

mein Land richten, ist ganz neu für<br />

mich“, staunt Pham Thanh Tam. Die vietnamesische<br />

<strong>DAAD</strong>-Stipendiatin, die in Jena an ihrem<br />

Doktor in Materialwissenschaft arbeitet,<br />

ist <strong>der</strong> Einladung des <strong>DAAD</strong> zum Filmfest nach<br />

Potsdam/Babelsberg gefolgt. Im Kinosaal <strong>der</strong><br />

Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad<br />

Wolf“ (HFF) hat sie unter an<strong>der</strong>em die Dokumentation<br />

„Reise durch das Champa-Land“<br />

gesehen. Die 1992 gedrehte Prüfungsarbeit an<br />

<strong>der</strong> Babelsberger Hochschule erzählt von einer<br />

<strong>der</strong> 53 in Vietnam offiziell gezählten Min<strong>der</strong>heiten.<br />

Die Physikerin Tam war begeistert:<br />

„Wir haben so unterschiedliche Kulturen im<br />

eigenen Land und verstehen sie selbst kaum.<br />

Die Deutschen müssen eine große Liebe zu Vietnam<br />

haben.“<br />

Die jungen Doktoranden aus Vietnam sahen<br />

außerdem Geschichten über Künstler in<br />

Hanoi o<strong>der</strong> Kutscher in Potsdam, über den<br />

schmerzvollen und tragischen Lebensweg<br />

eines im Vietnamkrieg verletzten Kindes o<strong>der</strong><br />

über das Wie<strong>der</strong>sehen ehemaliger vietnamesischer<br />

Schüler eines Internats bei Dresden<br />

mit ihrer deutschen Lehrerin nach 50 Jahren.<br />

Alle unterschiedlichen Dokumentationen beeindruckten<br />

tief. „Wir erleben die Perspektiven<br />

von Deutschland auf Vietnam und umgekehrt“,<br />

sagt <strong>DAAD</strong>-Stipendiat Truong Nguyen<br />

Quang, <strong>der</strong> in Bonn an seiner Doktorarbeit<br />

über die Diversität von Reptilien und Amphibien<br />

arbeitet. „Den deutschen Stil im Blick eines<br />

vietnamesischen Kameramanns zu erkennen<br />

war für mich beson<strong>der</strong>s interessant.“<br />

Beteiligt an Regie und Kamera einiger Filme<br />

war etwa Tran Dung Tien, <strong>der</strong> seit 1984<br />

an <strong>der</strong> damaligen Hochschule für Filmkunst<br />

in Babelsberg den deutschen Blick durch die<br />

Filmkamera lernte und sein anschließendes<br />

Regiestudium nach <strong>der</strong> politischen Wende in<br />

Deutschland an <strong>der</strong> HFF abschloss. „Junge Filmemacher<br />

brauchen viel kulturelles Wissen“,<br />

sagt Hans Hattop, <strong>der</strong> seit über 30 Jahren an<br />

<strong>der</strong> HFF und seit 1997 auch in Hanoi lehrt und<br />

das Festival für den <strong>DAAD</strong> konzipierte. „Wenn<br />

sie etwas über das Leben erzählen wollen,<br />

müssen sie das Leben und die Gefühle <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

kennen.“ In Tien vereinigen sich zwei<br />

Wahrnehmungswelten: „Die Filmhochschule<br />

hat meine Denkweise und meinen Charakter<br />

geprägt. Ich bin eine Mischung aus Deutschem<br />

und Vietnamesen geworden.“<br />

Dokumentarfilm: Vietnamesen<br />

reisen an den Ort ihrer Kindheit –<br />

Moritzburg bei Dresden<br />

Zwei Kulturen im Herzen und im suchenden<br />

Blick – durch alle neun gezeigten Filme zog<br />

sich dieses Thema. „Die Filme dokumentieren<br />

in hohem Maß die Begegnung <strong>der</strong> Kulturen“,<br />

sagt Hans Hattop. Nur in Dokumentarfilmen<br />

sei man berechtigt, Fragen zu stellen, mit denen<br />

man Menschen auch zu nahe treten kann.<br />

„Da sind dann Irritationen zu spüren, die aber<br />

nicht kränkend sind. Der Wechsel <strong>der</strong> Perspektiven<br />

ist wichtig.“<br />

Bettina Mittelstraß<br />

Deutschlandjahr in Vietnam<br />

Am Deutschlandjahr unter dem Motto<br />

„Stadt <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> – <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Stadt“ beteiligte<br />

sich die <strong>DAAD</strong>-Außenstelle in Hanoi<br />

mit vielen Veranstaltungen.<br />

Zum Essaywettbewerb in deutscher Sprache<br />

reichten vietnamesische Studierende 33<br />

Aufsätze über ihre Visionen einer lebenswerten<br />

„Traumstadt“ ein. Zu gewinnen gab<br />

es Hochschulsommerkurse in Deutschland.<br />

Zehnjähriges Jubiläum feierte das Vietnamesisch-Deutsche<br />

Zentrum an <strong>der</strong> Technischen<br />

Universität Hanoi mit einem Tag<br />

<strong>der</strong> offenen Tür und 400 Ehrengästen. Seit<br />

Bestehen des Begegnungszentrums für wissenschaftliche<br />

Zusammenarbeit wurden<br />

hier mehr als 500 Veranstaltungen mit über<br />

10 000 Teilnehmern organisiert.<br />

14 Workshops mit 265 <strong>DAAD</strong>-Alumni und<br />

insgesamt 870 Teilnehmern zeigten über<br />

das Jahr hinweg die Bandbreite des wissenschaftlichen<br />

Austausches im Maschinenbau,<br />

Transport, Ingenieurswesen, Didaktik,<br />

Wasserwirtschaft, Agrarwissenschaft, Verkehrstechnik,<br />

Elektronik, Mathematik und<br />

Recht.<br />

<strong>DAAD</strong> Letter 3/10

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