Konstrukteure der Zukunft - DAAD-magazin
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In ständigem kontakt<br />
50 <strong>DAAD</strong>-Informationszentren agieren auf dem<br />
globalisierten Bildungsmarkt<br />
Die Leiter <strong>der</strong> Informationszentren sind Botschafter des Studien- und Forschungsstandorts<br />
Deutschland und wichtiger Teil des weltumspannenden <strong>DAAD</strong>-Netzwerks. Die Zentren<br />
sind in 46 Län<strong>der</strong>n vertreten, im Oktober startete das 50. in Kamerun.<br />
Für Hongkonger Studierende ist die Sache<br />
relativ klar: Auslandssemester streben sie<br />
in den USA, Großbritannien o<strong>der</strong> Australien<br />
an. Für ihr Interesse an einem Studien- o<strong>der</strong><br />
Forschungsaufenthalt in Deutschland sorgt<br />
Sylvia Brandt, seit drei Jahren Leiterin des<br />
<strong>DAAD</strong>-Informationszentrums (IC) in Hongkong.<br />
„Da wir nicht auf einen vorhandenen<br />
Pool an Interessierten zurückgreifen können,<br />
setzen wir mit unserer Marketingarbeit weit<br />
unten an“, sagt Sylvia Brandt. „Wir punkten<br />
mit Argumenten – mit <strong>der</strong> Konkurrenzfähigkeit<br />
des deutschen Hochschulsystems gegenüber<br />
den englischsprachigen Län<strong>der</strong>n.“<br />
Hongkong sei ein spannen<strong>der</strong>, aber gleichzeitig<br />
schwieriger Markt, sagt sie. Es gibt eine<br />
lange Tradition des Auslandsstudiums, aber<br />
das Angebot ist groß und die Studierenden<br />
wollen umworben werden. Sylvia Brandt besucht<br />
deshalb Schulen und Hochschulen in<br />
Hongkong, lädt zu Präsentationen über Studien-<br />
und Lebensbedingungen in Deutschland<br />
<strong>DAAD</strong> Letter 3/10<br />
© <strong>DAAD</strong><br />
Traumhafter Ausblick:<br />
Hochschulmarketing<br />
in Hongkong<br />
ein, produziert Werbe- und Informationsmaterial<br />
und berät in ihrem Büro Abiturienten und<br />
Universitätsabsolventen. Gleichzeitig ist sie<br />
Ansprechpartnerin für Universitäten bei<strong>der</strong><br />
Län<strong>der</strong>, die an einer Zusammenarbeit interessiert<br />
sind. „Beson<strong>der</strong>s wichtig ist in Hongkong<br />
<strong>der</strong> persönliche Kontakt. Ich muss genau<br />
wissen, wen ich wo anspreche, muss präsent<br />
sein und wichtige Partner immer wie<strong>der</strong> persönlich<br />
treffen“, so die IC-Leiterin.<br />
Das weltumspannende Netzwerk <strong>der</strong> <strong>DAAD</strong>-<br />
Informationszentren wird seit Ende <strong>der</strong> 1990er<br />
Jahre geknüpft. „Dabei haben das bestehende<br />
Netzwerk von über 400 <strong>DAAD</strong>-Lektoren weltweit<br />
genutzt“, berichtet Alexandra Gerstner,<br />
Referatsleiterin beim <strong>DAAD</strong> in Bonn. Auch die<br />
IC-Leiter unterrichten als <strong>DAAD</strong>-Lektoren an<br />
Universitäten in ihren Gastlän<strong>der</strong>n. Mit <strong>der</strong><br />
IC-Leitung ist die Unterrichtstätigkeit aber<br />
nur noch eine unter vielen Aufgaben. „Unsere<br />
IC-Leiter spüren hochschulpolitische Trends<br />
und Entwicklungen in ihren Gastlän<strong>der</strong>n auf<br />
daad<br />
Yaoundé: Rektor (Mitte), Hochschulminister und<br />
<strong>DAAD</strong>-Lektorin eröffnen das Informationszentrum<br />
und sind im ständigen Kontakt mit unserer<br />
wichtigsten Zielgruppe: Studierende und Wissenschaftler,<br />
die wir für einen Aufenthalt in<br />
unserem Land gewinnen wollen“, fasst <strong>DAAD</strong>-<br />
Präsidentin Sabine Kunst die Aufgaben und<br />
das Profil <strong>der</strong> <strong>DAAD</strong>-Repräsentanten im Ausland<br />
zusammen.<br />
Starke Expansion<br />
Beginnend mit Standorten in Argentinien,<br />
Thailand, Malaysia und Chile hat sich das<br />
Netzwerk in den vergangenen zehn Jahren<br />
rasant ausgedehnt. Ende 2003 gehörten 34<br />
Informationszentren dazu, Ende Oktober 2010<br />
wurde das 50. Informationszentrum in Kameruns<br />
Hauptstadt Yaoundé eröffnet.<br />
Dort hat IC-Leiterin Katja Buchecker an<strong>der</strong>e<br />
Sorgen als ihre Kollegin in Hongkong.<br />
Deutschland ist für Kameruner bereits eines<br />
<strong>der</strong> beliebtesten Studienziele im Ausland,<br />
die deutsche Sprache genießt in dem zentralafrikanischen<br />
Land hohes Ansehen, viele<br />
Kameruner lernen in <strong>der</strong> Schule Deutsch. Ein<br />
weiteres Plus: <strong>der</strong> Schulabschluss in Kamerun<br />
ist dem deutschen Abitur gleichgestellt.<br />
Dagegen steht die Zusammenarbeit zwischen<br />
kamerunischen und deutschen Hochschulen<br />
erst am Anfang. „Aktuell för<strong>der</strong>t <strong>der</strong> <strong>DAAD</strong><br />
nur ein Kooperationsprojekt zwischen den<br />
Universitäten Ngaoundéré und Bremen“, berichtet<br />
Buchecker. Deshalb will sie künftig<br />
auch Hochschulmitarbeiter beraten, die sich<br />
um eine Zusammenarbeit mit Deutschland<br />
bemühen.<br />
„Der Vorschlag für die Eröffnung neuer Informationszentren<br />
kommt in <strong>der</strong> Regel aus<br />
den Regionalreferaten des <strong>DAAD</strong>, die einzelne<br />
Län<strong>der</strong> o<strong>der</strong> ganze Regionen betreuen“,<br />
sagt Alexandra Gerstner. Zusätzlich werde<br />
das Potenzial vor Ort mit Hilfe von Bildungsmarktanalysen<br />
abgeschätzt. Allerdings ist ein<br />
weiterer Ausbau vorerst nicht geplant. „Nach<br />
<strong>der</strong> Expansionsphase kommt jetzt die Konsolidierungsphase.“<br />
Kristina Vaillant<br />
© <strong>DAAD</strong><br />
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