08.02.2013 Aufrufe

Jürgen Kletti (Hrsg.) MES - Manufacturing Execution System

Jürgen Kletti (Hrsg.) MES - Manufacturing Execution System

Jürgen Kletti (Hrsg.) MES - Manufacturing Execution System

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1.1 Anforderungen an die Produktion von morgen 11<br />

gute Integrationsfähigkeit von vorhandenen Technologien und <strong>System</strong>en müssen<br />

in einem Fertigungsunternehmen entwickelt und kultiviert werden.<br />

Die Nutzenpotenziale, die aus diesen Elementen resultieren wie besserer Kundenservicegrad<br />

durch erhöhte Termintreue und Lieferfähigkeit sowie Produktqualität<br />

und Informationsfähigkeit, Kosteneinsparung durch Bestandssenkungen,<br />

verbesserte Mitarbeiterposition, Motivation durch Beherrschung der Produktion<br />

etc. liefern entscheidende Leistungskennzahlen für das heutige Wettbewerbsumfeld.<br />

Diese drei Elemente eines Verbesserungsprozesses, Transparenz, Reaktionsfähigkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit, sind in Teilen in den letzten Jahren in der Industrie<br />

umgesetzt worden. Besonders in der Ebene des Unternehmensmanagements<br />

wurden hier einige Schritte getan. Im kaufmännischen Bereich des Unternehmensmanagements<br />

werden Veränderungen nicht in Sekunden, Minuten oder<br />

Stunden wirksam, sondern eher in Tagen, Wochen und Monaten. Völlig anders ist<br />

die Situation im Bereich des Fertigungsmanagements und im Bereich der Produktion<br />

(Automation). Hier sind wesentlich kurzfristigere Aktivitäten notwendig und<br />

bedingen Werkzeuge, die auch Ad-hoc-Entscheidungen unterstützen. Jede Minute,<br />

die eine Maschine oder ein Werksteil still steht, kostet Geld. Jede Minute, die eine<br />

solche Störung dauert, frisst Gewinn. In solchen Fällen kann leicht eine sehr deutliche<br />

Beziehung zwischen Nutzen und Kosten für Maßnahmen und Werkzeuge zur<br />

Störungsverhinderung oder Störungsminderung dargestellt werden.<br />

Das Ziel „Steigerung von Transparenz, Reaktionsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit“<br />

erfordert heute besonders im Fertigungsmanagement das Beschreiten neuer<br />

Wege bzw. vermehrte Anstrengungen bei bereits eingeleiteten Maßnahmen. Ein<br />

Werkzeug, das diese Ziele unterstützt, ist das sog. <strong>MES</strong> (<strong>Manufacturing</strong> <strong>Execution</strong><br />

<strong>System</strong>). Darunter wird eine Technologie verstanden, die sich in Europa aus eher<br />

klassischen Disziplinen wie Betriebsdatenerfassung, Personalzeiterfassung, Qualitätssicherung<br />

und Fertigungsfeinplanung entwickelt hat. Die homogenisierte und<br />

verdichtete Version dieser Technologien kann mit dem Begriff <strong>MES</strong> zusammengefasst<br />

werden. Ziel eines <strong>MES</strong> ist es, die wertschöpfenden Prozesse transparent<br />

zu machen und auf Basis dieser Transparenz sowohl horizontale, als auch vertikale<br />

Regelkreise zu bilden. Die Zykluszeit dieser Regelkreise orientiert sich an den<br />

jeweiligen Aufgaben und wird z. B. für die Fertigung nicht, wie in einem klassischen<br />

ERP-Umfeld üblich in Schichten und Tagen gemessen, sondern in Vielfachen<br />

von Minuten. Damit kann die Produktion neuen Anforderungen reaktionsschnell<br />

und wirtschaftlich begegnet werden.<br />

Das vorliegende Buch soll verschiedene Aspekte von <strong>MES</strong> und dem Einsatz<br />

von <strong>MES</strong> beleuchten und soll auch darstellen, wie auch in einer stark automatisierten<br />

Industrie, Verbesserungspotenziale zu lokalisieren und auszuschöpfen<br />

sind.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!