Jürgen Kletti (Hrsg.) MES - Manufacturing Execution System
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1.2 Fertigungsstrukturen 17<br />
chen Fertigung vorgegeben werden. In diesem Fertigungsmanagement ist auch die<br />
Erfassung der Fertigungsdaten angesiedelt, mit deren Hilfe man einen zeitnahen<br />
Soll-/Ist-Vergleich zwischen Vorgaben und realen Informationen durchführen<br />
kann.<br />
Auf dieser Ebene werden üblicherweise alle Arten von Ressourcenverwaltungen<br />
durchgeführt. Die Erstellung von Personaleinsatzplänen ist üblicherweise<br />
eine Disziplin des Fertigungsmanagements. Auch die Qualitätssicherung<br />
mit ihren vielfältigen Funktionen, was Datenerfassung und Auswertung betrifft,<br />
sind üblicherweise eine Aufgabe des Fertigungsmanagements.<br />
Die Fertigungsebene (Automationsebene)<br />
Der eigentlichen Fertigung werden nun Maschinen- und Anlagensteuerung sowie<br />
Lagersteuerung zugeordnet. Ebenso sind Transportsteuerung, Instandhaltung und<br />
die eigentliche Herstellung von Waren die Aufgaben der Fertigung. Bei zukünftigen<br />
Betrachtungen wird diese Ebene auch häufig als Automationsebene bezeichnet.<br />
Besonders dann, wenn man sich darauf beschränkt, ein Unternehmen nach IT-<br />
Gesichtspunkten zu beschreiben.<br />
Im Rahmen dieses Buches spielt die Betrachtung des Fertigungsmanagements<br />
eine zentrale Rolle. Hier kreuzen sich in einem Fertigungsunternehmen in entscheidender<br />
Weise Material- und Informationsflüsse. Das Fertigungs-management<br />
trägt auch maßgeblich zur Wertschöpfung bei. An dieser Stelle kann durch ungeeignete<br />
Mechanismen nicht nur kein Geld verdient, sondern vorhandenes Geld<br />
auch leicht vernichtet werden.<br />
Das Fertigungsmanagement bestimmt die logistische Leistungsfähigkeit eines<br />
Unternehmens, besonders im Hinblick auf die Reaktionsfähigkeit auf Markteinflüsse.<br />
In neueren Steuerungsmethoden wird eher dezentralisiert und die Verantwortung<br />
an einzelne Abteilungen delegiert. Hierdurch gewinnt das Fertigungsmanagement<br />
immer mehr an Verantwortung und Bedeutung. Überbetriebliche<br />
Vernetzung im Umfeld von Supply Chain Management erfolgt heute immer mehr<br />
auf der Ebene der eigentlichen Fertigung bzw. des Fertigungsmanagements. Diese<br />
Ebenenbildung soll innerhalb dieses Buches für alle Arten von Fertigungen als<br />
Modell dienen.<br />
1.2.6 Fertigungstypen<br />
Bei den Fertigungsarten sollen drei verschiedene sog. Fertigungstypen unterschieden<br />
werden. Die sog. diskrete oder Werkstattfertigung, die Prozesslinienfertigung<br />
oder Massenfertigung und der Einzelfertiger oder Anlagenbauer. Die Unterscheidung<br />
ist an dieser Stelle wichtig, weil in der Folge dieses Buches gezeigt<br />
werden soll, inwieweit diese Fertigungstypen Bedarf an <strong>MES</strong>-Funktionalität haben.<br />
Die drei Typen sollen hier kurz in ihren Eigenschaften charakterisiert werden.