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Jürgen Kletti (Hrsg.) MES - Manufacturing Execution System

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Fertigung in dezentralen Strukturen<br />

1.2 Fertigungsstrukturen 13<br />

In dezentralen Strukturen werden produkt- oder kundenorientierte Organisationseinheiten<br />

zusammengefasst, die mehrere Fertigungsstufen umfassen (Fabrik in der<br />

Fabrik). Ziel ist die Vereinigung der Kosten- und Produktivitätsvorteile der Linien-<br />

bzw. Fließfertigung mit der hohen Flexibilität der Werkstattfertigung. Dem<br />

Ansatz der dezentralen Strukturen liegt die Annahme zugrunde, dass sich kleine<br />

Einheiten leichter koordinieren lassen, da alle zur Leistungserstellung erforderlichen<br />

Einheiten in einem Bereich zusammengefasst sind. Dezentrale Strukturen<br />

sind damit in der Lage sich intensiv auf spezifische Wettbewerbsstrategien auszurichten.<br />

Linien- und Fließfertigung<br />

Hier werden Maschinen und Arbeitsgänge entsprechend der Bearbeitungsreihenfolge<br />

eines Produktes angeordnet (layout by product). Aufgrund der feinen zeitlichen<br />

Abstimmung und Verkettung der einzelnen Arbeitsgänge untereinander<br />

(Taktung) ist diese Struktur sehr anfällig bei Ausfällen und Störungen, sowie unflexibel<br />

in Bezug auf Produktvariationen. Hinzu kommen die hohen Investitionskosten<br />

solcher Anlagen weshalb sie sich nur in der Großserienproduktion wirtschaftlich<br />

einsetzen lassen. Hier bietet die Linien- und Fließfertigung jedoch die<br />

größten Produktivitätsvorteile gegenüber anderen Fertigungsstrukturen, da Warte-<br />

und Liegzeiten, Umlaufbestände sowie Transportwege minimiert sind.<br />

1.2.2 Steuerungsmethoden<br />

Die Auswahl geeigneter Steuerungsmethoden hängt stark von der Fertigungsstruktur<br />

(z. B. Werkstattfertigung oder Fließfertigung) ab. Aber auch die Art der zu bearbeitenden<br />

Aufträge (z. B. Kunden-/Lagerauftrag, Stückzahlen, Variantenanzahl,<br />

Streuung der Aufträge, etc.) spielt eine wichtige Rolle. Prinzipiell kann dabei zwischen<br />

dem Push-Prinzip und dem Pull-Prinzip unterschieden werden.<br />

Push-Prinzip<br />

Beim Push-Prinzip werden in einer zentralen Produktionsplanung und -steuerung<br />

Fertigungsaufträge erzeugt, die dann in der Fertigung umzusetzen sind. Beispiele<br />

solcher Push-Methoden sind:<br />

− MRP II (<strong>Manufacturing</strong> Requirement Planning)<br />

Die MRP II Methode entwickelte sich aus MRP I (Material Requirements<br />

Planning) durch die Einbeziehung von Personal- und Maschinenkapazitäten in<br />

die Berechnung. Sie wird hauptsächlich in der Serien- und Kleinserienfertigung<br />

nach dem Werkstattprinzip angewandt, da die mehrstufigen Fertigungsstrukturen<br />

einen höheren Planungsaufwand erfordern.

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