Jürgen Kletti (Hrsg.) MES - Manufacturing Execution System
Jürgen Kletti (Hrsg.) MES - Manufacturing Execution System
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1.7 Praxisbeispiele für Nutzenpotenziale 45<br />
− Zeitnahe Auftrags-, Maschinen- und Personalübersichten erhöhen die Aussagefähigkeit<br />
über Liefertermine gegenüber Kunden und können ungewünschte Materialbestände<br />
in der Fertigung reduzieren.<br />
− Über eine intensive Kopplung von CAQ und BDE wird eine erhöhte Datenkonsistenz<br />
und ein verminderter Erfassungsaufwand erreicht. Es sind vor allem<br />
direkte Aussagen möglich, wie viele Teile sind in welcher Qualität aktuell vorrätig<br />
und wo sind aufgrund von Nacharbeiten oder Qualitätsproblemen direkte<br />
Maßnahmen einzuleiten.<br />
− Über eine Kopplung von Werkzeug bzw. Ressourcenverwaltung und der Maschinendatenerfassung<br />
kann ein verringerter Werkzeug- bzw. Maschinenausfall<br />
erreicht werden. Abnutzungen von Betriebsmitteln stehen online zur Verfügung<br />
und Wartungsmaßnahmen können zu günstigen Zeitpunkten eingeplant werden.<br />
− Stillstandsauswertungen und Schwachstellenanalyse aus der Maschinendatenerfassung<br />
bewirken einen höheren Nutzungsgrad und damit mehr Kapazität bei<br />
gleichen Kosten.<br />
− Über die Verbindung von Personalzeiterfassung oder Zeitwirtschaft und Betriebsdatenerfassung<br />
kann eine einfache Berechnung von leistungsorientierten<br />
Mitarbeiterprämien erfolgen. Damit können direkt Unternehmensziele wie Maschinenauslastung,<br />
Liefertermintreue und Qualität unterstützt werden. Mit diesen<br />
Mechaniken ist auch eine verursachungsgerechte Verbuchung von Zeiten<br />
möglich, so dass damit unternehmensweit die Gemeinkostenanteile sinken können.<br />
− Durch Bestandsübersichten aus einer Verbindung von Materialwirtschaft und<br />
BDE lassen sich die Bestände an Fertigungsmaterialien in Materialpuffern und<br />
Zwischenlagern. deutlich reduzieren und damit auch die Kapitalbindung verringern.<br />
− Aus einer Kopplung von Prozessdatenverarbeitung, CAQ und MDE lässt sich<br />
ein lückenloser Prozess-Produktnachweis führen, wie dies von Automobilzulieferern<br />
und auch von der Nahrungsmittelindustrie immer mehr gefordert<br />
wird. Verletzungen von Toleranz- und Eingriffsgrenzen können so dokumentiert<br />
werden, aber auch schnelle Reaktionen auf Negativ-Trends sind damit<br />
möglich. Durch Visualisieren von fertigungsrelevanten Dokumenten an einem<br />
Erfassungsterminal, die aus allen möglichen Bereichen stammen können, lässt<br />
sich der Aufwand für fertigungsbegleitende Informationen deutlich reduzieren.<br />
Eine papierarme Fertigung ist mit dieser Mechanik nicht utopisch.<br />
− Mit einer Los- und Chargenverfolgung aus CAQ, BDE und Materialwirtschaft<br />
lässt sich, wie oben bereits beschrieben, ein lückenloser Produkt- und Produktionsnachweis<br />
führen. Es lassen sich aber auch sehr einfach Rückverfolgungen<br />
von Einsatzmaterialien und von defekten Teilen bewerkstelligen und damit<br />
Verbesserungspotenziale in der Produktion aufdecken.<br />
− Durch Verdichten der immensen Detailinformationen, die in einem <strong>MES</strong> enthalten<br />
sind, lassen sich Managementinformationen erzeugen, die technologische<br />
Verhältnisse widerspiegeln und die auch Aufschluss über Verbesserungspotenziale<br />
geben, wie z. B. der OEE-Index einzelner Betriebsmittel, ganzer<br />
Abteilungen oder auch ganzer Werke.