Ihr Fachbetrieb rund ums Rigg - Segelclub Baltic eV
Ihr Fachbetrieb rund ums Rigg - Segelclub Baltic eV
Ihr Fachbetrieb rund ums Rigg - Segelclub Baltic eV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
32<br />
fahrtenseGeln | Törn mit Anodyne<br />
14.02.2010 – Henning kommt an Bord<br />
Kiel. 7.00 Uhr aufstehen, letzte Dinge regeln,<br />
frühstücken und sich von der Familie verabschieden<br />
und dann kommt schon das Taxi und<br />
los geht es. Überall liegt noch viel Schnee. (...)<br />
Keine Beanstandungen bis der Gepäckscanner<br />
meine kleines G<strong>rund</strong>igradio entdeckt und<br />
Alarm schlägt. Nun hieß es auspacken. Alles<br />
musste ausgepackt und später wieder eingepackt<br />
werden. Ich bin ordentlich ins Schwitzen<br />
geraten. Der Flug BA 969 nach London<br />
ist gut besetzt und verläuft ohne besondere<br />
Vorkommnisse. (...) Irgendwo auf dem weiten<br />
Flugfeld von Heathrow steht die Maschine<br />
nach Philadelphia. Sie ist nicht voll besetzt, so<br />
dass genügend Platz vorhanden ist, wo man<br />
sich hinlegen kann.<br />
Irgendwann startet das Flugzeug, (...) Um 20.05<br />
Uhr Eastern Standard Time lande ich in Philadelphia.<br />
Es gibt keine Schwierigkeiten bei der<br />
Einreise und auch der Zoll will nichts von mir<br />
wissen, so dass mich Rolf in Empfang nehmen<br />
kann. Wir fahren umgehend nach Annapolis.<br />
Über eine steile Leiter klettern wir an Bord,<br />
denn „Anodyne“ hängt seit vierzehn Tagen im<br />
Travel Lift, (...) An Bord herrscht immer noch<br />
Chaos. Überall liegt Werkzeug herum. (...) Bei<br />
der klirrenden Kälte draußen hatte Rolf zum<br />
Glück einen weiteren Radiator bekommen, den<br />
er in die Mitschiffskammer mit den übereinanderliegenden<br />
Kojen gestellt hatte, um die Bude<br />
ein wenig warm zu bekommen. Ich krieche<br />
sehr bald in meinen Schlafsack und decke mich<br />
noch mit zwei weiteren Decken zu. Schnell<br />
schlafe ich ein, denn es wurde ja angekündigt,<br />
dass das Boot morgen ins Wasser käme.<br />
Beobachtungen, Warten lernen und Trouble-<br />
shooting<br />
Montag, 15.02.2010<br />
Bevor das Großereignis der Wasserung des<br />
Schiffes stattfinden soll, geht es früh morgens<br />
um sieben Uhr -13.00 Uhr deutscher Zeit - zum<br />
Duschen in das Waschhaus der Marina. Rolf<br />
steigt noch im Schlafanzug in seinen sehr prak-<br />
tischen und neu erstandenen und wattierten<br />
rostbraunen Overall, dessen Reißverschlüsse<br />
so praktisch eingearbeitet sind, dass er ihn<br />
blitzschnell an- bzw. ausziehen kann. Ich hole<br />
meine wattierte Skihose heraus und ziehe meine<br />
blaue und warme Winterjacke an und dann<br />
marschieren wir leicht schlingernd auf dem<br />
überfrorenen Weg zum Waschhaus. (...) Nach<br />
der Morgentoilette probiere ich zum ersten<br />
Mal mit meinen neuen Laptop die Skypetechnik<br />
aus und bin sichtlich angetan davon, denn<br />
ich kann meinen Partner jenseits des Ozeans<br />
sehen und ihn sprechen hören. (...) Gegen 9.00<br />
Uhr fahren wir zur Marina zurück, denn das<br />
Boot soll ja ins Wasser. Nein, hieß es jetzt. Erst<br />
am Freitag. Also haben wir anfangen, Geogies<br />
Werkzeugchaos an Bord einzudämmen und soweit<br />
es möglich war, eine Entmüllungsaktion<br />
durchzuführen. (...)<br />
Donnerstag, 18.02.2010<br />
Heute sind wir schon „vor lauter Aufregung“,<br />
dass das Schiff ins Wasser kommt, um 06.30<br />
Uhr aufgestanden. Es war zum Glück nicht<br />
mehr ganz so kalt. Rolf nimmt Kontakt zu<br />
seiner Mutter und seinem Geschäft auf, während<br />
ich die warme Dusche und die Wärme im<br />
Waschraum genieße. (...) Um 8.00 Uhr sind die<br />
<strong>Rigg</strong>er schon da und machen sich an die Arbeit<br />
am Mast. Um 10.00 Uhr setzte sich der Travel<br />
Lift natürlich nicht in Bewegung. Nachfragen<br />
im Büro, warum nichts geschehe, werden mit<br />
einem Achselzucken beantwortet. Sie müssten<br />
noch mehr Schnee entfernen, denn sie kämen<br />
so nicht um die Kurven. Freitag könnte es was<br />
werden!!! Enttäuschung auf der ganzen Linie!<br />
Also mussten wir uns eine andere Arbeit suchen.<br />
Wir säuberten das Heck und klebten<br />
„Kiel“ als Heimathafen des Schiffs auf denselbigen.<br />
(...) Am Abend kommt die offizielle<br />
Nachricht: Morgen früh zwischen 08.00 und<br />
08.30 Uhr geht es ins Wasser. Hurra! Es kommt<br />
Bewegung in eine fast unendlich werdende Geschichte.<br />
(...)