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Ihr Fachbetrieb rund ums Rigg - Segelclub Baltic eV

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40 fahrtenseGeln | Törn mit Anodyne<br />

gut geschützte Bucht, an deren Ufer großzügig<br />

gebaute Villen, Stege und Motorboote liegen.<br />

Mitten in der Bucht fällt der Anker. (...)<br />

Donnerstag 18.03.2010<br />

Um 07.15 Uhr wache ich auf, mache mich fertig,<br />

um das Frühstück vorzubereiten. Alle anderen<br />

schlafen noch. Doch so ganz all mählich<br />

kommt leben ins Schiff. Wir können draußen<br />

im Cockpit frühstücken. (...) Bei der Ausfahrt<br />

aus dem Inlet sehen wir die Atlantikwellen<br />

sich frühzeitig brechend und weiß aufschäumend<br />

auf den Strand zurollen. Erstaunlich<br />

viele Wellensurfer sind mit ihren Brettern im<br />

Wasser und warten auf die geeignete Welle, um<br />

an Land zu surfen. Wir setzen das Groß und die<br />

Genua und schon laufen wir wieder 8 Knoten<br />

und düsen gen Süden. Der Wind kommt aus<br />

West mit 4 – 5 Beaufort und schiebt uns flott<br />

vorwärts. Ein paar weiße Wolken und viel Sonnenschein<br />

begleitet uns, doch „Floridawärme“<br />

ist auf dem Wasser kaum zu spüren. Es ist eher<br />

chilly! Ein heißer Tee und Cracker mit Philadelphia<br />

Käse sorgen für das allgemeine Wohlbefinden.<br />

Die Küste ist weiterhin mit Betonklötzen<br />

gepflastert, was nach Rolfs Aussagen noch<br />

zunehmen soll. Die Farbe des Atlantiks changiert<br />

zwischen türkis und dunkelblau. Ab und<br />

zu frischt der W – SW auf und dann lässt sich<br />

‘Anodyne’ gerne auf eine heranrollende Welle<br />

setzen, um dann in rauschender Fahrt die Welle<br />

hinunter zu fahren. Je näher wir dem Inlet<br />

von Lake Worth kommen, desto mehr nimmt<br />

die sich brechende Brandung zu und die aufbrechenden<br />

Schaumkronen der Wellen werden<br />

vom Wind hoch- und weggefegt. Kurz nach<br />

16.00 Uhr laufen wir unter Motor ins Inlet ein.<br />

Vor uns liegt Peanut Island, die wir umfahren<br />

müssen. Vorher passieren wir an Steuerbord<br />

einen Nachbau eines dreimastigen Großseglers<br />

aus dem 18. Jahrhundert mit <strong>rund</strong>em Bug und<br />

kantigen Achterkastell. Die ‘Bounty’, so heißt<br />

das Schiff, ist der Kontrast zum modernen<br />

„Florida-Amerika“. (...)<br />

Neben dem anderen. Hinter der Küste Wohn-<br />

häuser und Appartementhäuser mit eigenen<br />

Bootsstegen, Segelbooten und kleineren sowie<br />

größeren Motoryachten. Mit europäischen Augen<br />

betrachtet, herrscht hier ein Luxus, den<br />

wir uns kaum vorstellen können. In den USA ist<br />

es wohl doch noch möglich, trotz einer großen<br />

Wirtschaftskrise, Geld zu verdienen und dies<br />

wieder zu investieren. Um 17.30 Uhr fällt der<br />

Anker in ein kostenloses Ankerfeld. Wir klaren<br />

auf und machen das Dingi für morgen fertig,<br />

weil wir beim Zoll ausklarieren müssen. Zum<br />

Mindestens glaubten wir, dass das nötig sei,<br />

bevor wir über den Golfstrom nach den Bahamas<br />

kreuzten. Heute gibt es Bratkartoffeln und<br />

Andreas ist der Koch. Der typische Bratkartoffelduft<br />

durchzieht den Salon. Ich werde richtig<br />

hungrig.<br />

Freitag, 19.03.2010<br />

Am nächsten Tag gehen Rolf, Jan und Andreas<br />

an Land. Sie wollen den gesammelten Müll<br />

los werden und zum Zoll. Den Müll werden sie<br />

los und beim Zoll bekommen sie die lapidare<br />

Antwort, dass beim Verlassen der USA, um z.B.<br />

nach den Bahamas zu segeln, keine Abmeldung<br />

stattfinden muss. Um diese Erkenntnis<br />

reicher kommen sie wieder an Bord und wir<br />

treffen alle Vorbereitungen, um noch weiter<br />

nach Süden zu segeln, denn Rolf möchte einen<br />

günstigen Vorhaltewinkel bekommen und den<br />

3 Knoten stark nach Norden laufenden Golfstrom<br />

ausnutzen, um das Einlaufen in den New<br />

Providence Channel zu erleichtern. Es gibt<br />

zwei Möglichkeiten nach Süden zu fahren. Entweder<br />

wir nehmen die Atlantikroute oder den<br />

Intracoastal Waterway. Bei dem schönen Wetter<br />

und dem günstigen Westwind entscheiden<br />

wir uns, auf dem Atlantik nach Fort Lauderdale<br />

zu segeln. Wir setzen alle Segel und zunächst<br />

machen wir auch flotte Fahrt, aber dann wird<br />

es so flau, dass wir den Jockel starten und mit<br />

dem Groß als Stützsegel die mit „Betonklötzen“<br />

gepflasterte Küste entlangfahren. (...)<br />

Text und Bild: Henning Schwarz

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