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Ihr Fachbetrieb rund ums Rigg - Segelclub Baltic eV

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38 fahrtenseGeln | Törn mit Anodyne<br />

an Bord gelassen, so dass Rolf jetzt sofort<br />

loslegte. Das Jagdfieber hatte ihn gepackt.<br />

Die Schleppangel ist jetzt schon 4 Stunden im<br />

Wasser, aber ein Biss ist bis jetzt noch nicht<br />

zu verzeichnen. Zwischendurch baumen wir<br />

die Genua einmal aus, um die Technik, den<br />

Baum über einen Rutscher am Mast hochzuziehen<br />

und ihn am Schothorn der Genua anzuschlagen,<br />

auszuprobieren. Vielleicht können<br />

wir in den nächsten Tagen, wenn das Wetter<br />

es zulässt, auch einmal den Spinnaker ausprobieren.<br />

Ein Suppenlunch, Lesen, Motoren<br />

und Kurskontrolle sind unsere derzeitigen<br />

Beschäftigungen. Es liegen jetzt die nächsten<br />

169 Meilen vor uns. Zunächst an Jacksonville<br />

vorbei nach Cape Canaveral, wo wir wieder in<br />

den ICW einsteigen könnten, wenn das Wetter<br />

schlechter würde. Der Wind ist zwar noch kalt,<br />

aber dafür scheint wieder die Sonne aus einem<br />

azurblauen Himmel. Plötzlich spielt der Wind<br />

nicht mehr mit, die Segel fangen bei der Dümpelei<br />

an zu schlagen und die Fallen klappern<br />

am Mast. Wir holen die Genua ein und nun<br />

muss der Motor für eine sehr lange Zeit ran,<br />

um uns weiter nach Süden zu schieben.<br />

Sonntag, 07.03.2010<br />

Der Mond geht pünktlich um 0.20 Uhr auf. Er<br />

ist nicht mehr ganz so hell wie in den beiden<br />

ersten Nächten, denn die sichtbare Mondscheibe<br />

ist schon wieder schmaler geworden, denn<br />

es geht auf Neumond zu. (...) Um 06.00 Uhr<br />

kurz vor Sonnenaufgang kommt Segelwind aus<br />

NW auf und schon laufen wir auch fast 6 Knoten<br />

schnell durchs Wasser. Wir laufen auf die<br />

Küste zu. Sie sieht aus, als ob man hunderte<br />

von Marina Wendtorfs nebeneinander aufgereiht<br />

hätte oder noch drastischer ausgedrückt:<br />

Es ist, als ob wir an einer Mauer entlang segelten.<br />

Davor aber helle breite Sandstrände mit<br />

sich brechenden Atlantikwellen, die die graue<br />

starre Betonatmosphäre wieder etwas lebendig<br />

machen. Kurz vor Dayton Beach müssen wir<br />

halsen. Die Genua wird aufgerollt, die Halse<br />

wird gefahren, aber beim Entrollen der Genua<br />

liegt sie auf einmal im Bach. Wahrscheinlich<br />

hat sich der Klappschäkel am Genuafall geöffnet.<br />

Schnell holen wir die von Wasser triefende<br />

Genua an Bord und schlagen sie am Spinnakerfall<br />

an. Wir nehmen wieder Fahrt auf. Der Kurs<br />

beträgt 150°. Cape Canaveral ist das nächste<br />

Ziel. Es sind ca. 57 Seemeilen zu segeln. (...)<br />

Die Nacht ist wie bisher ruhig. Eine Nordostbrise<br />

schiebt uns bei mäßigem Atlantikschwell<br />

auf das „Raketen – Cap“ zu Um 23.00 Uhr übernimmt<br />

Rolf die Wache. Da der Wind nachgelassen<br />

hat, lässt er den Jockel an.<br />

Montag,08.03.2010<br />

Gegen 02.00 Uhr morgens liegt Cape Canaveral<br />

an Steuerbord querab. Leider sind keine<br />

Raketen zu sehen, denn es ist Nacht. Aber es<br />

ist mit Sicherheit ein denkwür- diger Ort, wenn<br />

man bedenkt, dass hier ein besonderes Kapitel<br />

der Erforschung des Weltraumes geschrieben<br />

wurde. (...) Um 04.00 Uhr übernehme ich die<br />

Wache und werde vorher mit Crunchies und<br />

einem heißen Tee versorgt. Rolf verholt sich in<br />

die Koje, der Motor schnurrt vor sich hin und<br />

wir laufen ca. 6 Knoten. Draußen ist es etwas<br />

diesig geworden. Vor uns liegen zwei große<br />

Frachter vor Anker, während uns von Backbord<br />

kommend ein hell beleuchteter Passagierdampfer/Kreuzfahrer<br />

im Abstand von 2 Seemeilen<br />

in Richtung Cape Canaveral passiert.<br />

Dann ist wieder Ruhe. Um 06.00 Uhr macht<br />

sich im Osten die Sonne mit einem herrlichen<br />

Farbenspiel zwischen den Wolken bemerkbar.<br />

Eigentlich wollte ich diesen Sonnenaufgang fotografieren,<br />

aber die Sonne wurde am Horizont<br />

von einer sehr großen Nachtwolke für lange<br />

Zeit abgedeckt. Es ist jetzt 08.00 Uhr. Aufgebackene<br />

Brötchen geben diesem Frühstück einen<br />

besonderen Akzent. Dann folgt für jeden<br />

eine angenehme und entspannende Dusche.<br />

Jetzt um 11.00 Uhr segeln wir mit achterlichem<br />

Wind ganz in der Nähe der Küste an ihren<br />

endlosen Stränden und Betonwohnblöcken<br />

entlang. Wir wollen durch das Fort Pierce Inlet<br />

wieder in den Intracoastal Waterway einlaufen,

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