12 Spielen Spielen ist viel mehr als Spaß! Vom Ernst des Spiels Hannes, 5, liebt es zu klettern. Hier hat er gerade eine Kletterwand erklommen und schaut stolz durch den „Ausguck“.
Text: Anke Ballmann Anke Ballmann studierte Pädagogik, Psychologie und Soziologie an der Ludwig-Maximilians- Universität in München. Seit fünf Jahren ist sie als Lern- und Bildungsberaterin in eigener Praxis, dem „Lernmeer“ in München, tätig (www.lernmeer.de). Sie führt Fort- und Weiterbildungen für pädagogisches Fachpersonal durch, ist Lehrbeauftragte an der FAU Nürnberg/Erlangen und schreibt gerade ihre Doktorarbeit. Beim JAKO-O Familien-Kongress in Darmstadt spricht sie darüber, warum Kinder spielen müssen. Darf ich Sie auf eine Reise in eine spielfreie Welt einladen? Stellen Sie sich eine Welt vor, in der keine Musik gespielt wird und niemand Bilder malt. In dieser Welt gibt es keinen Sport, keine Bücher, keine Regeln, kein Theater, keine Filme, keine Fotos, kein ... Nun, es ist so: Die Grundlage unserer individuellen, sozialen, kulturellen und technischen Entwicklungen und Errungenschaften ist – man glaubt es kaum – „das Spielen“. Das ist kein Scherz! Alles, was wir sind und haben, verdanken wir unserer Entwicklung und die beste Entwicklungsförderung ist Spielen – und zwar in allen Varianten. Im Tierversuch (es waren mal wieder Ratten) konnte sogar nachgewiesen werden, dass die Unterdrückung des Spielens zum Tod führt! Uns bedroht die Entspielung der Kindheit Auch wenn es ein paar Unterschiede zwischen Ratten und Menschen gibt, kann man aus solchen Versuchen unter anderem schlussfolgern, dass Spielen während der Kindheit durch nichts zu ersetzen und für die gesunde Entwicklung auch bei Menschenkindern extrem wichtig ist! Und genau da haben wir ein Problem, denn uns Parfüm, keine lustigen Getränke wie zum Beispiel „Hugo“. Niemand tanzt, baut Häuser oder konstruiert Autos, erfindet Einwegwindeln, Rutschbahnen und Dosenöffner. Würden Sie gerne in dieser Welt leben? Ich wage zu behaupten: „Sicher nicht!“... alle bedroht nicht nur der Klimawandel, sondern auch die Entspielung der Kindheit. Die Zeit der Kinder ist zunehmend verplant und durchorganisiert. Immer weniger Kinder spielen einfach nur so mit anderen Kindern – ohne Erwachsene, ohne Förderhintergrund, mit gutem Spielzeug! »Atome spalten ist ein Kinderspiel, verglichen mit einem Kinderspiel.« (Albert Einstein) Die Eltern und der Bildungspanikdrachen Gründe für diese Fehlentwicklung sind in meinen Augen: (von Fachkräften) falsch verstandene Bildungspläne, zu wenig Wissen über Gehirnentwicklung und Bindungstheorie, Kinderarmut und nicht zuletzt die Angst vieler Eltern vor dem Bildungspanikdrachen. Besonders wenig Zeit für Freispiel wird Kindern in Krippen, Kitas und Grundschulen zugestanden, denn noch immer – bzw. mittlerweile wie- Spielen 13
- Seite 1 und 2: Ausgabe 4 2012 Art. Nr. 648-328-22
- Seite 3 und 4: inhalt Tolle Spielplätze: Wäre we
- Seite 5 und 6: Was für Eltern wichtig ist: Lasst
- Seite 7 und 8: JAKO-O unterstützt Eltern und Kind
- Seite 9 und 10: Mutig eigene Wege gehen Kinder sind
- Seite 11: wachsenen Interessen zurückstellen
- Seite 15 und 16: spielt nur - wie kann ich es förde
- Seite 17 und 18: Je schneller, desto besser: Sophia,
- Seite 19 und 20: 2 6 3 1 Die 10 Gebote des Spielens:
- Seite 21 und 22: Interview mit Andreas Engel Der Dip
- Seite 23 und 24: Langzeit-Studie zeigt: Die Kluft zw
- Seite 25 und 26: Kinderseelen tut Bewegung gut! die
- Seite 27 und 28: Von wegen: „Früher war alles bes
- Seite 29 und 30: Die Freude am Kindsein: Unbeschwert
- Seite 31 und 32: Jan-Uwe-Rogge ist einer von Deutsch
- Seite 33 und 34: Im Kinderparadies - besondere Kinde
- Seite 35 und 36: Wichtig ist Anne-Marie Muhs dabei,
- Seite 37 und 38: von außen kommen.“ Im Waldkinder
- Seite 39 und 40: Bezaubernd süß, ganz ohne Zusatz
- Seite 41 und 42: Endokrinologen vermuten, Stresshorm
- Seite 43 und 44: 10 -Tipps Illustration: Thomas Fahr
- Seite 45 und 46: Illustration: Thomas Fahr 2 Kinder
- Seite 47 und 48: Illustration: Thomas Fahr Eltern d
- Seite 49 und 50: Illustration: Thomas Fahr Kinder ve
- Seite 51 und 52: Kinder wollen sich bewegen Rennen,
- Seite 53 und 54: Kleine Extras machen den Alltag bes
- Seite 55 und 56: sie gut hin, diese organisatorische
- Seite 57 und 58: 2+2 Standardfamilie? Wir nicht! Gl
- Seite 59 und 60: es aber nicht. Janine Grobb-Adam ha
- Seite 61 und 62: Entwickler Günter Beltzig Ursprün
- Seite 63 und 64:
sen Möglichkeiten bieten. Bewegung
- Seite 65 und 66:
NEU Die meisten gehen gern zur Schu
- Seite 67 und 68:
Ingeborg Stadelmann Ingeborg Stadel
- Seite 69 und 70:
Es muss nicht immer alles in perfek
- Seite 71 und 72:
Felicitas Römer arbeitet als Journ
- Seite 73 und 74:
Recht und die Zeit, selbst zu entsc
- Seite 75 und 76:
Warum wollen wir immer an unseren K
- Seite 77 und 78:
der schmutzigen Wäsche und der Wä
- Seite 79 und 80:
Egal wie sehr wir uns anstrengen, w
- Seite 81 und 82:
„Man muss sich immer wieder an di
- Seite 83 und 84:
Entspannen Sie sich ... ... erprobt
- Seite 85 und 86:
Interview mit Prof. Dr. Gerald Hüt
- Seite 87 und 88:
stimmte Funktion zu übernehmen, ge
- Seite 89 und 90:
keit, die im präfrontalen Gehirnla
- Seite 91 und 92:
Text: Gerlinde Unverzagt lebt und a
- Seite 93 und 94:
man sie als grenzüberschreitende A
- Seite 95 und 96:
Ursula Walther Ursula Walther ist M
- Seite 97 und 98:
Schule als Herausforderung für die
- Seite 99 und 100:
3.000 Mütter und Väter schulpflic
- Seite 101 und 102:
Klare Stellung beziehen die Eltern
- Seite 103 und 104:
Gut bis sehr gut: Eltern sind mit s
- Seite 105 und 106:
Überwiegend mangelhaft: Betreuungs
- Seite 107 und 108:
Das sagen Mitglieder des JAKO-O Bei
- Seite 109 und 110:
Wie also können Eltern ihren Kinde
- Seite 111 und 112:
Impressum: Verlag: Jako-o GmbH D-96