wirbelwind spezial 4/2012 - Jako-o
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das für uns als Familie einfach war – zu lernen,<br />
ihn so zu nehmen wie er ist und auch so zu akzeptieren.<br />
Aber unsere beiden nicht-behinderten<br />
Kinder profitieren enorm davon. Man sagt,<br />
dass kindlicher Trotz eine gesunde Abwehr<br />
gegen irgendetwas ist – eine Reaktion auf eine<br />
Überforderung, eine Forderung zum falschen<br />
Zeitpunkt oder eine ungerechte Behandlung. So<br />
lernt man als Eltern, sich zu überprüfen und zu<br />
hinterfragen, ob das gerade richtig war, was<br />
man von seinem Kind verlangt hat.<br />
Zu viele Erwartungen,<br />
zu hohe Ansprüche zur falschen Zeit<br />
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sie wollen<br />
und sollen auch keine Kopie der Eltern werden.<br />
Die Wissenschaft sagt: Im Durchschnitt ist<br />
die Entwicklung von Charakter und Interessen<br />
der Kinder zur Hälfte genetisch disponiert, die<br />
andere Hälfte wird vom sozialen Umfeld beeinflusst.<br />
Da reduziert sich die Möglichkeit der Einflussnahme<br />
der Eltern schon sehr. Und warum<br />
wollen wir denn immer an unseren Kindern he-<br />
Gesellschaft<br />
rumverbessern und korrigieren? Wir erwägen<br />
dabei nicht, dass es eventuell das falsche Entwicklungsalter<br />
des Kindes ist und es gar nicht<br />
aufnahmebereit ist für das, was wir da gerade<br />
verlangen.<br />
▼▼▼▼▼▼▼<br />
Auf der Burg Staufen<br />
im Breisgau nach einer<br />
langen Wanderung<br />
glücklich angekommen.<br />
Riesenspaß für Dominic<br />
am Riesentrampolin.<br />
Warum sind wir so überheblich<br />
und meinen, unsere Lebenserfahrung<br />
hochdosiert weitergeben<br />
zu müssen?<br />
Lernen, selbst wieder<br />
ein bisschen Kind zu sein<br />
▼▼▼▼▼▼▼<br />
Die Kinder in ihrem Tun zu beobachten lehrt uns,<br />
ein bisschen wieder zu sein wie die Kinder. Das<br />
ist für unsere vernunftorientierte Erwachsenenwelt<br />
mit all den Verpflichtungen und Ansprüchen<br />
des Alltags schwierig. Es kostet uns – wenn man<br />
es denn selbstreflektierend überhaupt bemerkt<br />
– ein erneutes, mühevolles Lernen: Mal<br />
einfach etwas, was die Kinder gerade tun oder<br />
wollen, so stehen zu lassen. Die Konsequenzen