66 Interview: Die neue Gelassenheit Ein Gespräch über Liebe, Emotionen und Entschleunigung – mit einer der bekanntesten Hebammen Deutschlands, Ingeborg Stadelmann. Baby + Kleinkind
Ingeborg Stadelmann Ingeborg Stadelmanns Buch „Hebammen-Sprechstunde“ ist von (fast) keinem Nachttisch einer werdenden Mutter wegzudenken. Aber auch Mütter mit älteren Kindern können von ihrem Wissen profitieren. Im <strong>wirbelwind</strong>-Gespräch plädiert sie für einen Abschied vom Perfektionismus und schlechten Gewissen – für mehr Zeit für sich selbst! <strong>wirbelwind</strong> Redakteurin Christina Hauptmann sprach mit Ingeborg Stadelmann: Frau Stadelmann, auf was kommt es in den ersten Lebenswochen an? Was braucht eine Frau, um eine glückliche Mutter zu sein? ■ Sie braucht Gefühl. Nicht Wissen steht im Vordergrund, sondern das Vertrauen auf das eigene Gefühl. Das gute Gefühl, dass sie dem Baby gibt, was es braucht. Denn das macht jede Mutter ganz automatisch. Und das macht glücklich. Es ist ein Glück, das Baby zu genießen, diese besondere Verbindung zu spüren. Und bitte nicht beirren lassen von Meinungen anderer, es gibt schließlich einfach zu viele Ansichten rund ums Stillen, Schlafen und Pflegen. Jede Mutter muss ihren Weg finden – und für alle Fragen sind wir Hebammen gerne da, Eltern sollten niemals zögern, uns zu kontaktieren. Aber was hilft ihr Gefühl, wenn sie am Verzweifeln ist, weil das Baby schreit? ■ Gerade da braucht sie Gefühl. Das Gefühl und das Vertrauen auf sich selbst, die Situation richtig einschätzen zu können. Ein Baby darf schreien, ja, das muss es sogar. Es hat ein Recht darauf, seine Stimme zu hören und auszuprobieren, da braucht die Mutter nicht verzweifeln. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Mütter und Väter hören, wann ein Baby aus Not heraus schreit und sie wirklich helfen müssen. Wer in die Kinderaugen schaut, erkennt sehr schnell, welche Art von Schreien das ist. Doch wenn die Eltern jede Art von Schreien beunruhigt? ■ Dann sollen sie tun, wonach ihnen zumute ist: Wenn sie das Verlangen haben, das Baby auf den Arm zu nehmen, dann sollen sie das unbedingt tun. Vielleicht braucht die Mutter oder der Vater die Nähe genauso wie das Kind. Ein Baby wird nicht „überverwöhnt“, auch nicht, wenn es stundenlang getragen wird. Liebe zu geben hat noch niemals geschadet. Entscheidend ist jedoch, was die Eltern in manchen Situationen dabei empfinden. Tut es ihnen gut, tut es auch dem Baby gut. Sind sie genervt und überlastet, dann überträgt sich das auch aufs Baby. Überlastung ist ein gutes Stichwort. Was raten Sie Eltern, die glauben, an ihre Grenzen zu kommen? ■ Es zu merken, ist schon der erste Schritt in eine positive Veränderung. Jeder darf sich eingestehen, dass er Grenzen hat. Und hier kommen wirklich beide Elternteile ins Spiel. Wenn eine Mutter übermüdet ist, muss der Papa mal Nachtdienst schieben. Wenn eine Mutter nachmittags mal eine Auszeit braucht, gibt es auch noch Mütter, Schwiegermütter, Geschwister, Freundinnen und Tanten, die das Baby mal für etwa zwei Stunden nehmen können. Hilfe an- Baby + Kleinkind 67
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