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Persuasion und Wissenserwerb durch Serious Games im ...

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terspiele sind das einzige Medium mit der Fähigkeit, solche Prozesse tatsächlich zu s<strong>im</strong>ulieren<br />

<strong>und</strong> damit ein vom Autor festgelegtes Weltbild zu vermitteln (Bogost, 2007).<br />

Rhetorik. Mit Rhetorik bezeichnet Bogost einen effektiven Ausdruck mit dem Ziel der Überredung.<br />

Dabei bezieht er sich auf Aristoteles Rhetorik, die in der Antike entwickelt wurde (Bogost,<br />

2007). Eine der aristotelischen Techniken der Rhetorik ist die logische Schlussfolgerung<br />

in Form eines Syllogismus. Syllogismen <strong>und</strong> ihre Abwandlungen haben in der Theorie<br />

der prozeduralen Rhetorik einen besonderen Stellenwert, da prozedurale Argumentationen<br />

auf ihnen beruhen (Bogost, 2007).<br />

Ein Syllogismus ist ein logischer Beweis, der aus drei Sätzen besteht. Diese nennt Aristoteles<br />

Obersatz, Untersatz <strong>und</strong> Schluss. Der wohl berühmteste Syllogismus lautet (zitiert nach<br />

Russell, 2011):<br />

Wird der Obersatz weggelassen, erhält man ein Enthymem. Im Falle eines solch unvollständigen<br />

Syllogismus wird das Publikum dazu gebracht, sich den Obersatz selbst zu erschließen<br />

(Bogost, 2007). Anhand eines weiteren Beispiels soll erläutert werden, was ein Enthymem<br />

ist. Enthymeme aktivieren das Publikum, indem sie einen best<strong>im</strong>mten Obersatz nahe<br />

legen, ohne ihn explizit zu nennen (Bogost, 2007):<br />

Laut Campbell <strong>und</strong> Huxman sei ein Enthymem ein Argument, welches vom Autor <strong>und</strong> seinem<br />

Publikum gemeinsam erschaffen werde (Campbell & Huxman, 2009, S. 114). So überrascht<br />

es kaum, dass der von Aristoteles gewählte Begriff Enthymem übersetzt „Etwas <strong>im</strong><br />

Herzen platzieren“ bedeutet (Campbell & Huxman, 2009, S. 115). Diese Technik der Überredung<br />

kann als besonders effektiv betrachtet werden, da sie <strong>im</strong> Sinne des Elaboration-<br />

Likelihood-Model einer elaborierten Argumentation entspricht, die über die zentrale Route<br />

der Überredung verarbeitet wird (Campbell & Huxman, 2009).<br />

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