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Evaluation der Sozialpädagogischen Diagnose-Tabellen ...

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3.3 Grundlagen <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong><br />

3.3.1 <strong>Evaluation</strong>sdimensionen<br />

Die vorliegende Untersuchung basiert auf dem Qualitätsbegriff nach Donabedian (1980). Auf<br />

dem Hintergrund dieses Konzeptes lässt sich Qualität strukturiert und umfassend beschreiben.<br />

Hierbei muss allerdings ein beson<strong>der</strong>es Augenmerk darauf gelegt werden, dass sich die<br />

Qualität von sozialen Dienstleistungen, wie sie in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe erbracht werden,<br />

in wesentlichen Aspekten von einem Qualitätsverständnis unterscheidet, wie es in <strong>der</strong><br />

gewerblichen Wirtschaft vorherrscht. So weisen unter an<strong>der</strong>em Adams, Appel, Herrmann,<br />

Macsenaere, Paries und Zinkl (2004) darauf hin, dass soziale Dienstleistungen situationsbedingt<br />

sind. So kann eine erzieherische Leistung nicht im Voraus hergestellt bzw. gelagert<br />

werden (im Gegensatz zur Produktion von Autos in <strong>der</strong> Autoindustrie); siehe hierzu auch<br />

Sauter (1996). Ebenso ist eine Intervention o<strong>der</strong> Erziehung „auf Probe“ unmöglich. Zudem<br />

hängt die Qualität sozialer Leistungen auch stark von persönlichen Erfahrungen, Erwartungen<br />

und individuellen Merkmalen ab. Dies betrifft sowohl die beteiligten Fachkräfte als auch<br />

die Klienten. Hierbei spielen folglich immaterielle Qualitätsmerkmale wie Sympathie, Vertrauen<br />

und Zwischenmenschlichkeit eine extrem wichtige Rolle. Des Weiteren hat das Ausmaß,<br />

in dem sich die Hilfeadressaten beteiligen und zum aktiven „Koproduzenten“ werden,<br />

einen wesentlichen Einfluss auf den Erfolg <strong>der</strong> Leistung.<br />

Nach Donabedian sind drei zentrale Aspekte von Qualität zu unterscheiden: Strukturqualität,<br />

Prozessqualität und Ergebnisqualität (s. Abbildung 3). Diese lassen sich wie folgt beschreiben:<br />

Unter Strukturqualität werden alle Rahmenbedingungen subsumiert, unter denen die Leistungen<br />

erbracht werden. Diese Rahmenbedingungen sind zeitlich relativ konstant und bilden<br />

den übergeordneten Rahmen, in dem sich die Interaktion zwischen Jugendamt, Leistungserbringern,<br />

jungen Menschen, Sorgeberechtigten und den an<strong>der</strong>en Verfahrensbeteiligten<br />

vollzieht. Diese strukturellen Bedingungen sind eine notwendige, aber nicht hinreichende<br />

Voraussetzung für gelungene Prozesse zwischen den Beteiligten. Beispiele für die Strukturqualität,<br />

die sowohl beim Jugendamt als auch bei den Leistungserbringern verortet werden<br />

kann, sind:<br />

• Jugendamtsgröße<br />

• Leistungsspektrum <strong>der</strong> Leistungserbringer<br />

• Mitarbeiterqualifikation<br />

• Supervision<br />

• interne und externe Vernetzung des Standortes<br />

• Trägerstruktur<br />

• konkretes „Setting“ <strong>der</strong> Hilfen<br />

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