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Evaluation der Sozialpädagogischen Diagnose-Tabellen ...

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Bezugnahme auf Wirkfaktoren<br />

Sollte die <strong>Evaluation</strong> als sogenannte „Black-Box“ geplant werden, die nur Aussagen zu den<br />

Wirkungen nicht aber zu den dafür verantwortlichen Wirkfaktoren ermöglicht? O<strong>der</strong> sollten<br />

relevante Wirkfaktoren mitberücksichtigt werden? Im Kontext <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozialpädagogischen</strong><br />

<strong>Diagnose</strong>-Tabelle waren Aussagen zur Effektivität zwar notwendig, aber nicht<br />

hinreichend. Daher wurde schon bei <strong>der</strong> Untersuchungsplanung ein reiner „Black-Box-<br />

Ansatz“ vermieden: Neben den Effekten wurden, soweit möglich, alle relevanten strukturalen<br />

und prozessualen Wirkfaktoren sowie die wichtigen soziografischen Adressatenmerkmale<br />

(etwa Alter und Geschlecht) miteinbezogen, um sie in <strong>der</strong> Auswertungsphase mit den gemessenen<br />

Wirkungen in Beziehung setzen zu können (so bspw. die Kooperation und Partizipation<br />

<strong>der</strong> Hilfeadressaten). Hierbei gewinnen natürlich auch multivariate Analysemethoden<br />

eine zunehmende Bedeutung. Neben den quantitativen Daten wurden auf Einzelfallebene<br />

ergänzend auch qualitative Daten herangezogen und ausgewertet.<br />

Prospektives Längsschnittdesign<br />

Um mit einer <strong>Evaluation</strong> die Wirkungen einer Intervention und damit Verän<strong>der</strong>ungen zuverlässig<br />

abbilden zu können, ist ein Längsschnittdesign eine unverzichtbare Voraussetzung<br />

(s. auch Hermsen & Macsenaere, 2007). Eine Vorher-Nachher-Untersuchung mit zwei Erhebungszeitpunkten<br />

zu Beginn und am Ende <strong>der</strong> Hilfe stellt das Minimum für eine Wirkungsbestimmung<br />

dar (s. Abschnitt 3.2). Solche hilfebegleitenden, prospektiven Erhebungen führen<br />

zu vollständigeren und erheblich zuverlässigeren Daten als rückblickende, retrospektive Erhebungen.<br />

Durch Einbeziehung eines weiteren Erhebungszeitpunkts in Form einer Verlaufserhebung<br />

können weiterhin auch Entwicklungen aufgezeigt werden.<br />

Erhebung auf Einzelfallebene<br />

Auf welcher Ebene sollte eine wirkungsorientierte <strong>Evaluation</strong> durchgeführt werden? Auf <strong>der</strong><br />

(aufwendigen) Einzelfallebene? Als Kompromiss auf einer Gruppen- o<strong>der</strong> Bereichsebene?<br />

O<strong>der</strong> möglicherweise relativ ökonomisch umsetzbar auf Ebene von Einrichtungen und Diensten?<br />

Wenn ausschließlich Strukturdaten gefragt waren, war diese Ebene natürlich indiziert:<br />

Hier wurde die Datensammlung entwe<strong>der</strong> bei den Jugendämtern o<strong>der</strong> den Leistungserbringern<br />

durchgeführt. Im Kontext aller Aussagen zu Wirkungen war es allerdings dringend geboten<br />

auf Einzelfallebene zu erheben, da hier schließlich auch ebendiese Effekte erzielt werden.<br />

Beachtung allgemeingültiger Standards<br />

Eine Wirkungsmessung auf quantitativ-empirischer Datenbasis kann nur mit einer ausreichenden<br />

Güte <strong>der</strong> erhobenen Daten gelingen. Daher müssen <strong>der</strong> Wirkungsdiagnostik Verfahrensweisen<br />

zugrunde liegen, die den Gütekriterien Objektivität, Reliabilität und Validität<br />

genügen. Die bisherigen Erfahrungen mit Instrumenten, die mit denen <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Evaluation</strong><br />

vergleichbar sind (s. Abschnitt 3.4), zeigen eine mindestens zufriedenstellende Interrater-Reliabilität<br />

im Bereich Ressourcendiagnostik sowie gute bis sehr gute Werte im Bereich<br />

Defizitdiagnostik. Zudem müssen auch anerkannte <strong>Evaluation</strong>sstandards berücksichtigt werden<br />

(s. DeGEval, 2002; vgl. auch Abschnitt 3.1).<br />

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