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Korporationen bemühten sich verstärkt um ihre auslandsdeutschen<br />

Kommilitonen, die in der Regel den reichsdeutschen Studenten<br />

gleichgestellt wurden. Wie in der gesamten deutschen<br />

Studentenschaft war auch unter den Dresdner Studenten eine<br />

parteipolitische Polarisation zu verzeichnen. Anfang der dreißiger<br />

Jahre hatten die Nationalsozialisten über Wahlen in der Dresdner<br />

Studentenschaft die Mehrheit erzielt. 15 Vergleichbare Entwicklungen<br />

gab es bei der Leipziger Universität und der Bergakademie<br />

Freiberg.<br />

Die ausländischen Studenten, vor allem die auslandsdeutschen<br />

Studierenden aus den Nachfolgestaaten der österreichisch-ungarischen<br />

Monarchie, aus Rumänien und den baltischen Staaten,<br />

wurden in die revisionistischen Planungen der deutschen<br />

Außenpolitik einbezogen, wobei nationalistische Entwicklungen<br />

in diesen Staaten jene Tendenzen begünstigten. Andererseits<br />

gab es Entwicklungen, die die <strong>Zusammenarbeit</strong> mit den Staaten<br />

Ostmitteleuropas, Osteuropas und Südosteuropas auf wissenschaftlichen<br />

und wirtschaftlichen Gebieten förderten. Dazu gehörte<br />

das 1928 gegründete Leipziger Institut für Mittel- und Südosteuropäische<br />

Wirtschaftsforschung und das 1929 in Dresden<br />

institutionalisierte Mitteleuropa-Institut, das wesentlich durch<br />

Dresdner und Freiberger Hochschullehrer, die sächsische Industrie<br />

und die Stadt Dresden gestützt wurde. Das Institut warb<br />

unter komplizierten außenpolitischen und außenwirtschaftlichen<br />

Bedingungen während der letzten Jahre der Weimarer Republik<br />

für eine intensivere wirtschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche<br />

<strong>Zusammenarbeit</strong> mit den Ländern Ostmitteleuropas und Südosteuropas.<br />

Im Jahre 1932 veranstaltete das Mitteleuropa-Institut eine „Mitteleuropäische<br />

Hochschulwoche”, die unter dem Leitthema „Mitteleuropa<br />

als Wirtschaftsraum” stand. 16 Die zahlenmäßig stärkste<br />

Gruppe der ausländischen Studenten während dieser Zeit<br />

waren die Studenten <strong>deutscher</strong> Herkunft aus der Tschechoslo-<br />

15 Matthias Lienert: Die Studenten der Technischen Hochschule Dresden unter dem Nationalsozialismus.<br />

In: Dresdner Hefte 11(1993) 35, S. 55–65, S. 56 f.<br />

16 Karl-Heinz Schlarp: Das Dresdner Mitteleuropa-Institut. Eine umstrittene Neugründung<br />

der deutschen Auslandskunde im Dienste der Wirtschaft (1925–1938). In: Landesgeschichte<br />

als Herausforderung und Programm. Karlheinz Blaschke zum 70. Geburtstag, hrsg. von<br />

Uwe John und Josef Matzerath, Leipzig/Stuttgart 1997, S. 659–680, S. 675 ff.<br />

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