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Zusammenarbeit deutscher Ar Zusammenarbeit deutscher Archive ...

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Wartheland), blieben die von den Deutschbalten mitgebrachten<br />

Materialien bei Kriegsende dort zurück.<br />

Nicht wenige wurden durch Kriegseinwirkung zerstört, manches<br />

wurde aber nach Kriegsende von der polnischen <strong>Ar</strong>chivverwaltung<br />

nach Estland bzw. Lettland zurückgegeben, manches blieb auch<br />

in polnischen <strong>Ar</strong>chiven.<br />

Wegen seiner historischen Bedeutung und der fast vollständigen<br />

Überlieferung stellt das <strong>Ar</strong>chiv der Familie von Campenhausen-Orellen<br />

ein besonderes Beispiel eines im Zuge der Umsiedlung<br />

nach Deutschland gelangten <strong>Ar</strong>chivbestandes dar. Da<br />

es weder in Posen noch in Westpreußen, sondern gleich bei<br />

Verwandten in Westdeutschland eingelagert worden war, entgingen<br />

die Unterlagen dem Chaos, das bei Kriegsende im Osten<br />

herrschte. Anfang der achtziger Jahre übergab der Eigentümer<br />

das Familienarchiv als Depositum an die Dokumentesammlung<br />

des Herder-Instituts in Marburg. 5<br />

Schwierige Verhandlungen in den deutsch-lettischen bzw.<br />

deutsch-estnischen Paritätischen Ausschüssen verursachten die<br />

zum Zeitpunkt der Umsiedlung bereits in staatlichen <strong>Ar</strong>chiven,<br />

Bibliotheken und Museen befindlichen, ursprünglich (z.T. noch<br />

bis zum Sommer 1939) in deutschbaltischem Besitz befindlichen<br />

Bestände. Im Hinblick darauf kam es zu zähen Auseinandersetzungen,<br />

die nicht selten in Kompromisse einmündeten, die zur<br />

Teilung von Beständen führten. Was in dieser Weise noch zur<br />

Ausfuhr nach Deutschland freigehandelt wurde, gelangte in die<br />

Sammelstelle für baltendeutsches Kulturgut auf die Dominsel<br />

nach Posen. Was wiederum davon im Sommer 1944 in geringem<br />

Umfang nach Westen verlagert werden konnte und erhalten<br />

geblieben war, wurde 1952 dem im Jahre 1950 neu gegründeten<br />

Herder-Institut in Marburg übergeben.<br />

Aus den nicht sehr zahlreichen Beispielen sei hier vor allem das<br />

heute noch in der Dokumentesammlung des Herder-Instituts<br />

befindliche <strong>Ar</strong>chiv der Compagnie der Schwarzen Häupter zu<br />

Riga genannt, das in seinen älteren, zumeist mittelniederdeutsch<br />

geschriebenen Teilen zur Ausfuhr ins Reich freigegeben wurde<br />

und das in seinen jüngeren, überwiegend hochdeutsch geschriebenen<br />

Teilen in Riga verblieb. Das gleiche Schicksal der Aufteilung<br />

widerfuhr dem Silberschatz der Compagnie. 6 Es kann festgehalten<br />

werden, daß im Zuge der Umsiedlung einerseits Materialien<br />

durch die deutschbaltischen Eigentümer, andererseits<br />

durch die Verhandlungen der paritätischen Kommissionen 1939/<br />

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