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<strong>Ar</strong>chivüberlieferung zur<br />

Geschichte Estlands, Livlands<br />

und Kurlands in der<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

Die schriftliche Überlieferung<br />

einer Stadt, einer Region oder<br />

eines Landes, also zumeist Urkunden,<br />

Verwaltungsakten und<br />

Privatpapiere, ist in der Regel an<br />

Ort und Stelle überliefert und<br />

von der Forschung auch dort zu<br />

suchen und zu finden. Kriegsereignisse,<br />

damit oft verbundenes<br />

Beutemachen und Fluchtbewegungen haben es gelegentlich<br />

mit sich gebracht, daß sich solche Überlieferungen heutzutage<br />

an anderen Orten befinden und dort benutzt werden müssen;<br />

denken wir nur daran, was Schweden im 17. Jahrhundert<br />

an <strong>Ar</strong>chiv- und Bibliotheksbeständen aus halb Europa als Kriegsbeute<br />

mitgenommen hat und was wir heute deshalb in schwedischen<br />

Sammlungen wiederfinden können. Aber auch Bergungsaktionen<br />

verantwortlicher Kuratoren, die <strong>Ar</strong>chiv-, Bibliotheks- und<br />

Museumsbestände vor Kriegseinwirkung und Vernichtung bewahren<br />

wollten, haben es mit sich gebracht, daß dieselben heute<br />

fern ihres Entstehungszusammenhangs aufbewahrt werden.<br />

Manchmal konnten sie nach Beendigung der Gefährdung aus<br />

den verschiedensten Gründen nicht mehr zurückgeführt werden<br />

– oder diese Gefährdungen haben nicht zuletzt auch die<br />

„Entstehungszusammenhänge” selbst zerstört. 1 Harte Maßnahmen<br />

autoritär auftretender Regierungen, Kriege, Fluchtbewegungen,<br />

Vertreibungen und Zerstörungen des 20. Jahrhunderts<br />

haben mit den einhergehenden Brüchen und Umbrüchen in großem<br />

Maße dazu beigetragen, daß in Jahrhunderten gewachsene<br />

<strong>Ar</strong>chiv- und Bibliotheksbestände geteilt, verlagert und nicht<br />

selten auch beschädigt und zerstört wurden. Dabei sind im Hinblick<br />

auf die hier interessierende Region verschiedene Phasen<br />

zu unterscheiden:<br />

Die erste Phase beträchtlicher Verlagerungen stellten die Maßnahmen<br />

der russischen Verwaltung am Vorabend des Ersten<br />

Weltkrieges dar, als u. a. das Kurländisch-Herzogliche <strong>Ar</strong>chiv<br />

1909 aus Mitau nach Petersburg verbracht und erst 1929 nach<br />

Dr. Peter Wörster,<br />

Leiter der Dokumentesammlung<br />

des Herder-Instituts,Marburg/Lahn<br />

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