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Der japanische Monsterfilm - Medienpädagogik TU Dresden

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1.9 Das Monster - Inkarnation der Furcht des Menschen<br />

Insgesamt entstanden seit dem Jahre 1954 in Japan mehr als 50 Filme, in denen<br />

Monster die Hauptrolle spielen. Sie personifizierten die Furcht der Menschen vor der<br />

freigesetzten Dämonie der Naturkräfte und illustrierten gleichzeitig die<br />

Auswirkungen des Terrors. Verdeutlicht wurde über jene Wesen auch eine<br />

gesellschaftliche Grundsituation, in der durch Zivilisation und Technik eingeengte<br />

Triebkräfte hervorbrechen und in mythologischen Figuren verpackt, den geordneten,<br />

sozialen Raum gefährden (vgl. Buttgereit 1998, S. 8).<br />

2. Filmanalyse: „Rodan - Die fliegenden Monster von Osaka“<br />

2.1 Einordnung in den Kaiju Eiga<br />

26. Dezember 1956: Nachdem die ersten beiden Filme des Kaiju Eiga, in denen<br />

Godzilla die Hauptrolle gespielt hatte, das Publikum im besonderen durch die düstere<br />

Grundstimmung und die sozialkritische Aussage fesselten, setzte die Toho mit<br />

Einführung der Farbe nun stärker auf tricktechnische Brillianz. In „Sora no daikaiju<br />

Radon“, so der <strong>japanische</strong> Originaltitel, stellten die Produzenten das zweite Monster<br />

vor, dem ein Eigenleben gestattet wird. Radon, der seinen europäischen Namen<br />

„Rodan“ einem Übersetzungsfehler des US-amerikanischen Verleihs verdankt,<br />

erscheint als erster Urzeitgigant in Farbe. Auch an der deutschen Übersetzung des<br />

Filmtitels läßt sich erkennen, daß es die Verleiher mit der Genauigkeit nicht immer<br />

so ernst nehmen. So spielt Osaka im Film überhaupt keine Rolle. Wahrscheinlich<br />

versuchte der RKO Filmverleih Frankfurt am Main das Publikum mit dem Verweis<br />

auf den Handlungsort des letzten Godzilla-Streifens in die Kinos zu locken.<br />

Die Einführung der Farbe stellte eine entscheidende Zäsur dar. Dem schon aus den<br />

ersten beiden Produktionen bekannten Special-Effects-Team um Tsuburaya<br />

eröffneten sich völlig neue Perspektiven, die es bereits in diesem dritten Teil der<br />

Reihe auszuloten begann. Das Drehbuch stammte von Takeshi Kimura, der fortan<br />

eher für die düsteren, seriöseren Stoffe verantwortlich zeichnete. Wie schon bei den<br />

Godzilla-Filmen war Akira Ifukube für die Musik zuständig. Als Produzent<br />

beauftragte die Toho Tomoyuki Tanaka. Dem geneigten Publikum dürfte ebenfalls<br />

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