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Der japanische Monsterfilm - Medienpädagogik TU Dresden

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oot „Fukuru Maru“, was soviel heißt wie Glücksdrache, zufällig in den<br />

Wirkungsbereich eines im Bikini Atoll durchgeführten Nukleartests. Nach der<br />

Rückkehr des Bootes erkrankte die Besatzung, ein Mitglied der Crew starb sogar. In<br />

Japan löste dieser Vorfall Empörung und Panik aus.<br />

Die nationale Angst vor einer unsichtbaren Bedrohung, gegen die man sich scheinbar<br />

kaum schützen konnte und welche wie ein Damoklesschwert über der <strong>japanische</strong>n<br />

Bevölkerung hing, wurde erneut geschürt.<br />

1.3 Die Geburt eines Monsters<br />

Inspiriert durch den jüngsten Vorfall, kam der bei der Toho angestellte Produzent<br />

Tomoyuki Tanaka auf die Idee, das nationale Trauma mit den apokalyptischen<br />

Visionen der <strong>japanische</strong>n Mythologie zu kombinieren. Überzeugt von der Aktualität<br />

und mythologischen Zeitlosigkeit der in „The Beast from 20´000 Fathoms“<br />

dargestellten Thematik, schlug er dem Vorstand eine Produktion ähnlicher Machart<br />

vor. Obwohl er selbst noch keinerlei Vorstellungen vom Erscheinungsbild des<br />

Monsters hatte, war die Toho willens, das Projekt, welches zunächst den Arbeitstitel<br />

„Das große Ungeheuer aus 2´000 Meilen Tiefe“ trug, zu finanzieren.<br />

Erst als man den Kameramann Eiji Tsuburaya mit ins Boot holte, nahm das Monster<br />

Gestalt an. Tsuburaya war damals einer der führenden Spezialisten für film-<br />

technische Effekte und hatte zudem selbst Regieerfahrung. Die Produktionsfirma lud<br />

ihn ein, auf dem tokioter Studiogelände ein Specialeffectsdepartment aufzubauen,<br />

um bei aufwendigen Produktionen Geld zu sparen. Tanaka konnte den Kameramann<br />

leicht für den <strong>Monsterfilm</strong> begeistern und man entschied sich für einen<br />

Tyrannosaurus, also ein prähistorisches Reptil. Im Verlauf mehrerer Entwürfe bekam<br />

das Untier zusätzlich Attribute eines Stegosaurus (Rückenplatten) und Alligators (in<br />

mehreren Reihen stehende Zähne). Sein anfangs überdimensional großer Schädel<br />

schrumpfte auf hundeähnliches Maß.<br />

Das Exposé, mit dem Shigeru Kayama, ein professioneller Science-Fiction-Autor,<br />

beauftragt wurde, trug den Titel „G“ für Gigant. Schnell aber machte der Name<br />

„Gojira“ die Runde. Das endgültige Drehbuch schrieben Takeo Murata und<br />

Regisseur Inoshiro Honda.<br />

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