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Der japanische Monsterfilm - Medienpädagogik TU Dresden

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1.4 Realisation<br />

Um der Kreatur Leben einzuhauchen, entschied man sich nicht für die sehr viel<br />

Sachverstand erfordernde Stop-Motion-Technik, mit der Ray Harryhausen seine<br />

Kreaturen animierte. Statt dessen sollten Stuntmen in Gummikostümen aus den<br />

angesägte Miniaturbauten der Modelldekoration Kleinholz machen. Das war zum<br />

einen billiger, auf der anderen Seite aber war Tsuburaya davon überzeugt, daß dieses<br />

Vorgehen einen ästhetisch wirkungsvolleren Effekt erzielen würde.<br />

<strong>Der</strong> Kopf des Akteurs befand sich etwa in Halshöhe des Anzugs. Mittels einer<br />

Vorrichtung im Inneren konnte das Maul auf- und zugeklappt werden. <strong>Der</strong> Schwanz<br />

baumelte an unsichtbaren Fäden. Das erste Kostüm allerdings war so klobig und<br />

schwer, daß der Akteur nicht mehr als zehn Meter Wegstrecke zurücklegen konnte.<br />

Selbst die besseren Versionen wogen immer noch 50 Kilogramm. Zudem waren bei<br />

Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius im Inneren des Anzugs, kaum mehr als<br />

drei Minuten Dreh möglich. Um die Bewegungen des Ungetüms schwerfälliger und<br />

bedrohlicher wirken zu lassen, wurden die, in High-Speed aufgenommen Szenen<br />

später verlangsamt abgespielt und entsprechend ausgeleuchtet.<br />

Nach zwei Monaten Vorbereitung und 122 Drehtagen war es schließlich soweit: am<br />

dritten November 1954 war „Godzilla“ startklar. Die für damalige Verhältnisse<br />

extrem hohen Produktionskosten von 60 Millionen Yen (etwa 1,5 Millionen Dollar),<br />

wurden zusätzlich um 40 Millionen Yen für eine Werbekampagne aufgestockt.<br />

Neben der obligatorischen Zeitschriften- und Plakatwerbung produzierte man<br />

wöchentliche Radiohörspiele, um das Monster bekannt zu machen. Wie sich bald<br />

herausstellen sollte, rechtfertigten die enormen Einspielergebnisse diese<br />

Investitionen.<br />

1.5 Godzillas erster Auftritt<br />

Im Bikini-Atoll kommt es immer wieder zu Schiffshavarien. Überlebende eines<br />

solchen Zwischenfalls berichten zudem von einem grellen Lichtblitz. Eines nachts<br />

dann taucht ein riesiges Monstrum aus dem Meer auf und zerstört ein kleines Dorf,<br />

dessen Einwohner seit jeher an die Existenz eines sagenhaften Wesens glaubten.<br />

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