Der japanische Monsterfilm - Medienpädagogik TU Dresden
Der japanische Monsterfilm - Medienpädagogik TU Dresden
Der japanische Monsterfilm - Medienpädagogik TU Dresden
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2.5 Konflikt<br />
Beim ersten Betrachten des Filmes sticht natürlich sofort der Widerstreit zwischen<br />
der zerstörerischen Kraft des Monsters und dem Bestreben der Menschen dieser<br />
entgegenzutreten ins Auge. Sie versuchen, ein Monster zu bekämpfen, das sie selbst<br />
zum Leben erweckt haben. Zum einen hat die durch Atombombenversuche<br />
verursachte Erwärmung der unteren Erdschichten überhaupt erst die Grundlage<br />
gegeben, daß die vor Jahrmillionen gelegten Eier ausgebrütet werden konnten.<br />
Andererseits begünstigte die enorme Tiefe der Stollen das Schlüpfen der Radons.<br />
Beide Aspekte werden im Film von den verantwortlichen Personen deutlich zur<br />
Sprache gebracht. Dr. Kashiwagi, der Wissenschaftler, erklärt den Zusammenhang<br />
mit der Kernenergie und Shigeru, ein Bergmann, äußert: „Wir waren es, die zu tief<br />
gegraben haben.“<br />
Betrachtet man die Kreaturen also als Produkte des Menschen, der durch den<br />
verantwortungslosen Umgang mit der Natur Kräfte entfesselt hat, die er nur sehr<br />
schwer wieder zügeln kann, kristallisiert sich ein Konflikt zwischen Umwelt und<br />
Technologie, Natur und Zivilisation heraus. Am Ende siegt zwar der Mensch,<br />
allerdings nicht ohne die Hilfe eines katastrophalen Naturereignisses. Ein Schluß, bei<br />
dem beide Seiten, Natur und Mensch, sowohl verlieren als auch gewinnen.<br />
Sieht man etwas genauer hin, läßt sich, zumindest andeutungsweise, ein weiterer<br />
Konflikt erkennen. Nämlich der zwischen Wissenschaft und Militär. Während die<br />
Soldaten alles erdenkliche versuchen um die Monstren zu vernichten, versucht Dr.<br />
Kashiwagi zwischenzeitlich das Militär von seinem Plan abzuhalten. Er möchte aus<br />
der Erforschung jener Lebewesen einen Nutzen für die Menschheit ziehen und „das<br />
Geheimnis ihres langen Lebens zum Wohl der Menschheit lösen.“ Obwohl sie also<br />
eine akut lebensbedrohliche Gefahr darstellen, ist er von diesem völlig neuen<br />
Forschungsgebiet begeistert. <strong>Der</strong> wissenschaftliche und damit auch technologische<br />
Fortschritt steht somit der Sicherheit der Bevölkerung gegenüber. Wie die<br />
Bedrohung durch die Erforschung der Kernenergie und der damit in Verbindung<br />
stehenden Entwicklung der Atombombe der realen Welt, birgt auch in der Filmwelt<br />
die Wissenschaft große Gefahren für die Gesellschaft.<br />
Umgestimmt aber durch die von Radon angerichteten Zerstörungen in Sasebo ändert<br />
der Forscher seine Haltung. Schließlich kooperiert er mit dem Militär und hilft den<br />
Aufenthaltsort der Flugsaurier zu finden. Gemeinsam sind sie entscheidend daran<br />
17