Der japanische Monsterfilm - Medienpädagogik TU Dresden
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die Meganurons mit sehr viel Liebe für Details und auch Radon macht, sieht man<br />
einmal von den Problemen mit seinen Schwingen ab, eine relativ gute Figur. Gerade<br />
für Detailaufnahmen war es natürlich wichtig, die Ungetiere nicht zu lächerlich<br />
wirken zu lassen. Teilweise verwendete man auch Miniaturexemplare der Giganten.<br />
Als die beiden Radons zum Schluß sterben, sieht man sehr deutlich, daß sich nur<br />
wenige Zentimeter große Kunststoffmodelle in die Lava stürzen.<br />
Sehr überzeugend hingegen wirken die Modellbauten. Zwar können sie nicht immer<br />
den Eindruck erwecken, als handle es sich um echte Gebäude oder Landschaften,<br />
Anerkennung und Respekt aber verdienen sie allemal. Als beispielsweise die Erde zu<br />
beben beginnt und Radon aus seinem Ei schlüpft, sieht man wie in einer Landschaft<br />
plötzlich die Erde aufreißt und riesige Schluchten entstehen. Einzig die schnell<br />
verfliegenden Rauchwolken lassen erkennen, daß es sich hier lediglich um eine aus<br />
der Nähe fotografierte Naturkatastrophe auf der Eisenbahnplatte handelt. Auch die<br />
Zerstörung von Sasebo findet in einer Modellkulisse statt. Autos und Häuserteile<br />
fliegen überall herum, Feuer bricht aus und Gebäude fallen in sich zusammen.<br />
Obwohl auch hier die Stadt recht detailliert gestaltet wurde, wirkt diese Szene nicht<br />
sehr real. Kein Mensch ist weit und breit zu sehen und anhand der kleinen Feuerchen<br />
ist für den Zuschauer leicht festzustellen, daß es sich um Miniaturbauten handelt.<br />
Durch die Verlangsamung der Einstellungen, in denen man den Flugdrachen über<br />
Sasebo kreisen sieht, versucht man die an unsichtbaren Fäden hängende Kreatur<br />
größer erscheinen zu lassen. Wirklich real aber wirkt sie auch dadurch nicht. Zudem<br />
fällt auf, daß es fast keine Aufnahmen gibt, in denen Radon und Menschen<br />
gemeinsam zu sehen sind. Gerade ein Mal fügten die Tricktechniker seinen Kopf in<br />
das Bild einer Menschengruppe ein. Es erscheint in den Fensterscheiben eines<br />
Hochhauses, wurde aber so schlecht einkopiert, daß der Betrachter die technische<br />
Spielerei sofort durchschaut.<br />
Recht gut hingegen gelingt die Integration gemalter Filmhintergründe in die<br />
Produktion. So entpuppt sich zum Beispiel die Steinwüste, aus der Shigeru nach dem<br />
Erdbeben seinen Rettern entgegenläuft, erst beim zweiten Hinsehen als unecht.<br />
Leichter zu erkennen, aber dafür ungleich spektakulärer sind die pyrotechnischen<br />
Effekte, an denen es dem Film nicht mangelt. Besonders beim Angriff Radons auf<br />
Sasebo kommt es zu zahlreichen Explosionen, gekappte Energieleitungen schlagen<br />
Funken und Häuser beginnen zu brennen. Ein wahres Feuerwerk aber veranstalten<br />
die Trickspezialisten am Ende der Produktion, als Radons Nest bombardiert wird.<br />
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