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Der japanische Monsterfilm - Medienpädagogik TU Dresden

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Vielleicht versucht das Produktionsteam mit Hilfe der oben genannten Mittel auch<br />

die unterschiedlichen Charaktere der beiden Monsterarten auszudrücken. Denn<br />

während die Riesenlarven - ständig aktiv - Menschen angreifen und töten, bringt<br />

Radon, allein durch seine Größe, Zerstörung und Verwüstung über die Bevölkerung.<br />

Ob dies wirklich sein Ziel ist läßt sich nicht eindeutig belegen. Aber dazu später<br />

mehr.<br />

Die Kamera ist größtenteils starr. Nur selten folgt sie in langsamer Fahrt den<br />

Schauspielern. Eine Ausnahme stellen die Einstellungen mit Radon dar. Allerdings<br />

gelingt es der Kamera nicht, die Dynamik seines Fluges einzufangen. Gerade als die<br />

Kreatur Verwüstung über Sasebo bringt, vermag es der Kameramann Eiji Tsuburaya<br />

nicht, den Zuschauer wirklich in den Bann der Katastrophe zu ziehen. Von den<br />

Möglichkeiten des Zooms wird kaum Gebrauch gemacht. Nur einige wenige Szenen,<br />

in denen die Handlungsträger zu bedeutenden Erkenntnissen oder Einsichten<br />

gelangen, weisen leichte Zoomeffekte auf.<br />

Die vorherrschenden Einstellungsgrößen „Halbtotal“ und „Halbnah“ lassen eine<br />

gewisse Distanz zum Betrachter entstehen. Es scheint, als beobachte man die<br />

Geschehnisse aus sicherer Entfernung. Dies erschwert zwar teilweise den Zugang zur<br />

Handlung, läßt den Film aber gleichzeitig fast dokumentarisch wirken. Die wenigen<br />

Großaufnahmen zeigen häufig angsterfüllte Gesichter von Menschen, wenn diese mit<br />

den Urzeitkreaturen konfrontiert werden. Erneut läßt sich hier ein klassisches<br />

Stilmittel des Horrorfilmes erkennen. Die Angst wird über die Mimik der<br />

Schauspieler in den Zuschauerraum transportiert. In Groß- und Detaileinstellungen<br />

werden zudem auch die Monster gezeigt. Allerdings erreicht man über die eher<br />

amüsante Gestaltung der Kostüme oft nicht die beabsichtigte Wirkung einer<br />

Spannungsintensivierung. Dies vermögen einzig einige Detailaufnahmen, in denen<br />

gezeigt wird, wie beispielsweise die Scheren an den Armen der Meganurons den<br />

Bergarbeitern schwer zusetzen.<br />

2.9 Filmmusik und –geräusche<br />

Die soeben beschriebene - und andere - Szenen, in denen das Böse in Form der<br />

Ungetüme in Erscheinung tritt, werden stets durch bedrohliche Musik untermalt.<br />

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