niedrigenergiesanierung albert-schweitzer-viertel berlin
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INNOVATIVE NIEDRIGENERGIESANIERUNG MESSUNGEN UND AUSWERTUNGEN<br />
BMWA-FÖRDERPROJEKT ALBERT-SCHWEITZER-VIERTEL Seite 130<br />
oft über 25 Grad C lag, auch im Winter. Dies war natürlich zu hoch. Mehrere Ansätze, dieses<br />
Problem zu lösen, scheiterten. Auch die in der Regel um 2K differierende Außentemperaturanzeige<br />
der beiden Displays hat die Glaubwürdigkeit der Anzeigen in der Mieterschaft nicht erhöht.<br />
Insgesamt hat sich die alte Erfahrung bewahrheitet, dass vieles, was von den Herstellern als<br />
ausgereift und zuverlässig angeboten wird, sich in der Praxis als fehleranfällig und unausgereift<br />
erweist. Dies betrifft auch die Wärmepumpe und die elektronischen Thermostatventile Honeywell<br />
HR40.<br />
Viele der aufgetretenen Fehler waren nur durch Messsysteme zu entdecken, d.h. in Projekten<br />
ohne begleitende Messungen sind viele Fehler nicht sichtbar. Das Energiesparpotential wird<br />
dementsprechend geringer ausfallen.<br />
Eine Änderung des konservativen Mieterverhaltens hinsichtlich Fensteröffnungszeiten und<br />
Raumtemperaturen war trotz massiver Anstrengungen nur in Ansätzen durchsetzbar (siehe<br />
auch Kap. 9). Vielleicht liegt dies an der Mieterstruktur mit vorwiegend älteren, langjährigen Mie-<br />
tern, die nach der Ernüchterung der Wende ihrem Vermieter mit Vorsicht und Skepsis gegenübertreten<br />
("...was wollen sie denn jetzt schon wieder von uns...").<br />
7.4 Betriebserfahrungen aus Sicht der Messungen BBP Bauconsulting<br />
Verschmutzung der Abluftfilter (Alexander Schellhardt)<br />
Die Abluft wird in den Sollzuständen in den innen liegenden Bädern und Küchen erfasst und über<br />
die jeweils vorhandenen Kanalsysteme nach außen abgeführt. Vor den Ablufterfassern sind bei<br />
der Standardlösung nur in den Küchen, und bei den im Forschungsblock eingebauten Systemen<br />
sowohl in den Küchen als auch in den Bädern Filter angeordnet, die entsprechend DIN 1946-6<br />
das Verschmutzen der Abluftkanäle weitgehend verhindern sollen. Als Filter wurden Streckmetall-<br />
bzw. Vliesfilter eingesetzt.Abhängig von der Belegung und Nutzung der Wohnungen werden<br />
Verunreinigungen der Raumluft von den Filtern aufgenommen und so das Abluftsystem vor Ver-<br />
unreinigungen geschützt.<br />
Die Filtereinsätze werden turnusmäßig gewechselt. Aus Angaben der KÖWOGE ergeben sich<br />
für die Standardlösung und das System Riecon Filterstandzeiten von jeweils ca. vier Monaten<br />
und für das WRGA-System von ca. sechs Monaten.<br />
Im Rahmen des Messprogramms sollte festgestellt werden, ob die vorhandenen Wartungsintervalle<br />
ausreichen, um die Funktionssicherheit der Anlagen zu gewährleisten. Zu diesem Zweck<br />
wurden in Abständen von vier bis acht Wochen der Zustand der Filter in den “Messwohnungen”<br />
visuell eingeschätzt und die jeweilige Druckdifferenz über den Filtern gemessen. Für die visuelle<br />
Einschätzung wurde der Zustand der Filter in folgende Zustandsstufen eingeteilt:<br />
kap 07 KE, 22.04.04