niedrigenergiesanierung albert-schweitzer-viertel berlin
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INNOVATIVE NIEDRIGENERGIESANIERUNG MESSUNGEN UND AUSWERTUNGEN<br />
BMWA-FÖRDERPROJEKT ALBERT-SCHWEITZER-VIERTEL Seite 1<br />
1. Projektbeschreibung<br />
1.1 Einleitung<br />
Das Albert-Schweitzer-Viertel im Berliner Stadtteil Köpenick-Ortsteil Friedrichshagen wurde En-<br />
de der 60er Jahre in fünfgeschossigen Blöcken der Wohnungsbauserie P2 errichtet. Es umfasst<br />
rund 900 Wohnungen, von denen sich ca. 700 im Besitz der Köpenicker Wohnungsgesellschaft<br />
befinden. Die Wohnlage in der Nähe zum Müggelsee ist begehrt, das gepflegte Wohnumfeld trägt<br />
zum positiven Charakter der Siedlung bei. Die Häuser besitzen den typischen P2-Grundriss mit<br />
innenliegendem Treppenhaus und innenliegenden Bädern und Küchen. Die Bauserie P2 ist damit<br />
wohl der am weitgehenste Vertreter einer rationalistischen Moderne des DDR-Plattenbaus.<br />
Ein Block mit 100 Wohnungen war Gegenstand des Modellvorhabens, zeitgleich wurden zwei<br />
benachbarte, parallel ausgerichtete Blöcke mit ebenfalls je 100 Wohnungen nach dem üblichen<br />
KÖWOGE-Standard saniert. Die Blöcke mit je 100 WE bestehen aus je zwei symmetrischen,<br />
aneinandergeschobenen Häusern mit je 50 WE. Jede Blockhälfte besitzt eine eigene Ver- und<br />
Entsorgung, d.h. eigene HAST und eigene Elektroversorgung. Wichtige Meßgrößen zum Energieverbrauch<br />
wurden in allen drei Blöcken erhoben. Hinsichtlich Luftqualität fokussierten sich die<br />
Messungen auf die beiden innovativen Lüftungssysteme in den Gebäudehälften des "Forschungsblocks",<br />
sowie auf eine Gebäudehälfte mit konventioneller Sanierung d.h. auch mit konventioneller<br />
Lüftungsanlage. Verglichen werden die Messwerte aller drei Lüftungssysteme wei-<br />
terhin mit den Meßgrößen vor Sanierung.<br />
Zu Projektbeginn waren die Gebäude - bis auf den Einbau einer modernen Zentralheizung - weitestgehend<br />
unsaniert. Demzufolge wiesen sie typische, nach längerer Standzeit aufzufindende<br />
Mängel im Bereich der Gebäudehülle und Haustechnik auf, die im Teilschlussbericht "Bestandsaufnahme"<br />
detailliert dargestellt sind. Eine durchgreifende Sanierung war notwendig und<br />
die KÖWOGE entwickelte in Zusammenarbeit mit der Ingenieurgesellschaft ASSMANN Beraten<br />
+ Planen ein innovatives Sanierungskonzept, um die Mängel der Bausubstanz zu beheben, den<br />
Energieverbrauch der Gebäude zu verringern und den Wohnwert für die Bewohner zu erhöhen.<br />
Die Heizenergieverbräuche der drei Blöcke lagen vor der Sanierung bei 180 kWh/m²a (klimabereinigt,<br />
bezogen auf temperierte Wohnfläche). Für die Trinkwarmwasserbereitung wurden 34<br />
kWh/m²a verbraucht. Unsere Prognosen lauteten auf eine Heizenergieeinsparung durch die<br />
komplexen Maßnahmenpakete von 57 – 68 % und einen solaren bzw. regenerativen Wärmebeitrag<br />
zur Trinkwarmwasserbereitung von 30 bis 40 %.<br />
Die theoretischen Rechen- und Simulationswerte des Energieverbrauchs nach Sanierung wurden<br />
in der Realität zum Teil deutlich übertroffen, zum Teil nicht ganz erreicht. Die abschließen-<br />
01 KE, 22.04.04