Download Diplomarbeit - Norbert Freudenthaler

Sehen & Erkennen
Wir „sehen“ nicht nur mit den Augen, andere
Sinne wie der Geschmacks- oder auch der Gleichgewichtssinn
sind massiv an der Wahrnehmung
beteiligt.
die zeitlich überlagende Auswertung, der durch Augenbewegungen ent-
stehenden zusätzlichen Rauminformation.
Verknüpfungen der visuellen Wahrnehmung mit
anderen Wahrnehmungen
Die Verknüpfung der visuellen Wahrnehmung mit anderen Wahrneh-
mungen geschieht über jeweils eigene Hirnareale. So werden akusti-
sche Wahrnehmungen vermutlich über den Colliculus inferior mit der
visuellen Wahrnehmung verknüpft. Zur Ermittlung der Lotrechten wird
neben der Information des Innenohres auch der visuell wahrgenomme-
ne Horizont verwendet. Allerdings sprechen im visuellen Cortex immer
noch die gleichen Zellen an, wenn sich die Winkellage von Konturen
auf der Netzhaut durch eine Schrägstellung des Kopfes ändert. Die
Lageinformation aus dem Innenohr wird also (mit geringen systema-
tischen Fehlern) korrigierend mit der Netzhautinformation verrechnet,
wie Hubel und Wiesel an Katzen durch elektrophysiologische Ableitun-
gen zeigen konnten.
Drehung des umgekehrten Bildes auf der Netzhaut
Das Bild im Auge wird durch die Linsenabbildung auf der Netzhaut um
180° gedreht. Das Gehirn verarbeitet die Signale allerdings so, dass uns
die Welt nicht als auf dem Kopf stehend erscheint. Hierzu wurden Versu-
che mit Brillen unternommen, welche das Sichtbild nochmals um 180°
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