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Download Diplomarbeit - Norbert Freudenthaler

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Es ist schon ein Widerspruch in sich, dass gerade dieses bewegungslose und zweidimensionale<br />

Medium Fotografie das scheinbar Häufigste ist, mit und durch das Architektur transportiert<br />

wird. Von der Postkarte über das Fachmagazin bis zum Architekturbildband, alle<br />

bedienen sich der Fotografie.<br />

Architektur, die wohl einzige „Kunstform“ die auch funktionalen Kriterien gerecht werden muss,<br />

ist in Wahrheit nur zu „erfahren“, wenn man sie betritt, durchschreitet und mit allen Sinne erlebt.<br />

Aber sparen wir aus, was das Foto transportiert, nämlich das starre einäugige Bild und<br />

erfahren Architektur mit dem Rest unseres Sinnessspektrums. Schließt man die Augen so<br />

geht zwar ein Großteil der menschlichen Wahrnehmung verloren, aber man nimmt Architektur<br />

auch mit dem Gehör-, Tast- oder selbst dem Geruchssinn wahr. Die Akustik eines Raums<br />

ist ein ebenso wichtiger Parameter zur ganzheitlichen Wahrnehmung wie das Erfühlen seiner<br />

Oberflächen. Wie fühlt sich ein Wohnraum in der Schwüle einer Sommernacht an und wie<br />

erlebe ich denselben im Winter vor dem Kamin, alles Eindrücke und Wahrheiten von Architektur,<br />

die das Foto niemals vermitteln kann. Dann noch die Bewegung durch den Raum, erst<br />

die Veränderung von Proportionen und Blickwinkel in der Aneinanderreihung – bedingt durch<br />

die Bewegung – lassen den Raum dreidimensional und „wirklich“ werden.<br />

Und wie sieht es mit den Gerüchen aus, ein Sinn der ganz tief in unserem Bewusstsein<br />

verankert ist. Wenn wir nach Jahren einen Raum wieder betreten und uns sein Duft in die<br />

Nase steig,t der in unserer Vergangenheit eine bestimmte Prägung erfahren hat, ist dieses<br />

besondere Gefühl sofort da, … wir erinnern uns oft durch Gerüche. Die Emotionen die man<br />

mit einem Ort, also auch der Architektur in Verbindung bringt, können speziell durch dessen<br />

Geruch wieder in Erinnerung gerufen werden. Architektur ist also viel mehr als das, was über<br />

das Sichtbare wahrgenommen wird.

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